Künstliche Ernährung

Künstliche Ernährung bezeichnet die Versorgung des Körpers mit lebensnotwendigen Nährstoffen durch medizinische Verfahren, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Sie wird meist durch eine Magensonde oder intravenös verabreicht und ist oft lebensrettend. Denk daran: Künstliche Ernährung unterstützt nicht nur die Genesung, sondern erhält auch die Lebensqualität von Patienten!

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    Definition künstliche Ernährung

    Künstliche Ernährung ist ein wichtiges Thema in der modernen Medizin. Es bezieht sich auf die Zufuhr von Nährstoffen durch andere Mittel als den natürlichen Verzehr von Nahrungsmitteln.

    Was ist künstliche Ernährung?

    Künstliche Ernährung bezeichnet die Verabreichung von Nährstoffen, die der Körper benötigt, durch künstliche Mittel wie Sonden oder Infusionen, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist.

    Es gibt zwei Hauptformen der künstlichen Ernährung:

    • Enterale Ernährung: Hierbei wird eine Ernährungssonde verwendet, um Nahrung direkt in den Magen oder Dünndarm zu bringen.
    • Parenterale Ernährung: Nährstoffe werden über eine intravenöse Infusion direkt in den Blutkreislauf geleitet.

    Die Wahl der geeigneten Methode hängt von der spezifischen Situation des Patienten ab.

    Ein Beispiel für eine Situation, in der künstliche Ernährung notwendig sein kann, ist bei Patienten mit schweren Schluckstörungen nach einem Schlaganfall.

    Künstliche Ernährung wird oft in Krankenhäusern, Pflegeheimen und manchmal auch zu Hause durchgeführt, wenn Patienten langfristig Unterstützung benötigen.

    Technik der künstlichen Ernährung

    Künstliche Ernährung erfordert spezielle Techniken und Geräte, um sicherzustellen, dass Patienten die notwendigen Nährstoffe erhalten. Diese Techniken werden für verschiedene Situationen angepasst.

    Enterale Ernährungstechniken

    Die enterale Ernährung erfolgt über Ernährungssonden, die Nahrung direkt in den Magen oder Dünndarm leiten. Zu den häufig verwendeten Ernährungssonden gehören:

    • Nasogastrische Sonde: Diese Sonde wird durch die Nase in den Magen eingeführt.
    • Percutane endoskopische Gastrostomie (PEG): Eine langfristige Lösung, bei der eine Sonde direkt durch die Bauchdecke in den Magen eingeführt wird.
    • Jejunalsonde: Diese Sonde leitet die Nahrung direkt in den Dünndarm.

    Die Wahl der Ernährungssonde hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich Dauer der Ernährungstherapie und Zustand des Patienten. Eine temporäre Lösung wie die nasogastrische Sonde könnte bei kurzzeitigen Bedürfnissen bevorzugt werden, während eine PEG-Sonde für langfristige Bedürfnisse geeignet ist.

    Ein Beispiel für die Anwendung einer PEG-Sonde ist bei Patienten mit Langzeitkopf- und Halstumoren, die die normale Nahrungsaufnahme beeinträchtigen.

    Die Reinigung und Pflege der Sonden ist entscheidend, um Infektionen zu vermeiden.

    Parenterale Ernährungstechniken

    Im Gegensatz zur enteralen Ernährung wird die parenterale Ernährung intravenös verabreicht, um den Verdauungstrakt zu umgehen. Diese Technik wird verwendet, wenn der Verdauungstrakt nicht funktionsfähig ist.

    Parenterale Ernährung bezieht sich auf die Zufuhr von Nährstoffen direkt in den Blutkreislauf durch einen zentralvenösen oder peripheren Venenkatheter.

    • Zentralvenöser Katheter (ZVK): Ein Langzeitkatheter, der direkt in eine große Vene eingeführt wird, z.B. unterhalb des Schlüsselbeins.
    • Peripher eingeführter zentraler Katheter (PICC): Ein temporärer Katheter, der durch eine periphere Vene, wie die Armvene, eingeführt wird.

    Ein ZVK bietet Stabilität für die langfristige parenterale Ernährung und minimiert das Risiko von Thrombosen, das bei einem PICC höher sein kann. Richtige Platzierung und Pflege des Katheters sind wesentlich, um Komplikationen zu vermeiden.

    Parenterale Ernährungslösungen sind in der Regel individualisiert und enthalten die spezifischen Nährstoffbedürfnisse des Patienten.

    PEG künstliche Ernährung

    Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist eine häufig verwendete Methode der enteralen Ernährung. Sie wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die langfristig künstlich ernährt werden müssen.

    Was ist eine PEG?

    Eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) ist ein Verfahren, bei dem ein Schlauch durch die Bauchdecke direkt in den Magen eingeführt wird. Diese Methode wird verwendet, um Nährstoffe zuzuführen, wenn eine orale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist.

    Ein typisches Beispiel für die Verwendung einer PEG ist bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie ALS, die ihre Fähigkeit zu schlucken verloren haben.

    Die PEG-Sonde wird in der Regel unter lokaler Betäubung und leichtem Sedativum eingesetzt. Ein flexibles Endoskop hilft bei der Platzierung des Schlauchs im Magen.

    Der Eingriff für eine PEG-Sonde dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten.

    Pflege und Wartung der PEG-Sonde

    Die Pflege und Wartung einer PEG-Sonde ist essentiell, um Komplikationen wie Infektionen zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Schritte zur Pflege einer PEG-Sonde:

    • Die Einstichstelle muss täglich gereinigt und inspiziert werden.
    • Die Sonde sollte regelmäßig mit Wasser durchgespült werden, um Verstopfungen zu verhindern.
    • Überprüfe regelmäßig die Befestigung der Sonde, um sicherzustellen, dass sie sicher ist.

    Langfristige Pflege der PEG-Sonde umfasst auch den Wechsel des Schlauchs alle 6 bis 12 Monate. Die genaue Häufigkeit hängt vom Material der Sonde und den spezifischen Anforderungen des Patienten ab.

    Komplikationen und deren Management

    Obwohl PEG-Sonden im Allgemeinen sicher sind, können dennoch Komplikationen auftreten. Zu den häufigsten zählen:

    • Infektionen an der Einstichstelle
    • Verstopfungen des Schlauchs
    • Unbeabsichtigtes Herausziehen der Sonde

    Eine Infektion erkennt man oft an Rötungen, Schwellungen oder Eiter an der Einstichstelle. Dies muss sofort behandelt werden.

    Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Zustand der PEG-Sonde und die allgemeine Gesundheit des Patienten zu überwachen.

    Die Verwendung einer PEG-Sonde kann die Lebensqualität erheblich verbessern, insbesondere bei Patienten, die auf herkömmlichem Wege nicht ausreichend Nährstoffe aufnehmen können. Durch angemessene Pflege und regelmäßige Überwachung können die meisten Komplikationen vermieden oder schnell behoben werden.

    Künstliche Ernährung über Port

    Ein Portsystem ist ein spezieller Katheter, der unter die Haut implantiert wird, um eine langfristige intravenöse Ernährung zu ermöglichen. Es bietet eine sichere und zuverlässige Methode für die parenterale Ernährung.

    Künstliche Ernährung Infusion

    Die parenterale Ernährung durch Infusion erfolgt über ein Portsystem, das direkt mit einer Vene verbunden ist. Hierdurch erhalten die Patienten essentielle Nährstoffe, ohne den Verdauungstrakt zu nutzen.

    Ein Port bietet mehrere Vorteile:

    • Langfristige Nutzung, da der Port mehrere Monate oder Jahre im Körper bleiben kann.
    • Reduziertes Infektionsrisiko im Vergleich zu herkömmlichen intravenösen Zugängen.
    • Bequemlichkeit und Mobilität für den Patienten, da der Port unter der Haut liegt und einfach zugänglich ist.

    Bei Patienten mit Darmversagen, die keine Nährstoffe über den Verdauungstrakt aufnehmen können, wird oft ein Portsystem verwendet, um eine langfristige parenterale Ernährung sicherzustellen.

    Die Pflege eines Ports umfasst regelmäßige Spülungen und Inspektionen, um sicherzustellen, dass er richtig funktioniert.

    Ein Portsystem besteht aus zwei Hauptkomponenten:

    • Dem eigentlichen Port, der unter der Haut inseriert wird
    • Dem Katheter, der den Port mit einer großen Vene verbindet

    Die Platzierung erfolgt chirurgisch unter lokaler Betäubung. Ein kleines Reservoir des Ports ist unter der Haut tastbar und kann leicht mit einer speziellen Nadel angestochen werden, um Infusionen zu verabreichen.

    Künstliche Ernährung bei Schluckbeschwerden

    Schluckbeschwerden, oder Dysphagie, treten oft bei neurologischen Erkrankungen, wie Schlaganfällen oder ALS, auf. Künstliche Ernährung bietet hier eine Lösung, um Mangelernährung und Dehydrierung vorzubeugen.

    Es gibt verschiedene Methoden, um Patienten mit Schluckbeschwerden künstlich zu ernähren:

    • Nasogastrische Sonden: Vorübergehende Lösung, bei der eine Sonde über die Nase in den Magen eingeführt wird.
    • Percutane endoskopische Gastrostomie (PEG): Langfristige Lösung, bei der eine Sonde durch die Bauchdecke direkt in den Magen führt.

    Dysphagie ist eine Störung des Schluckvorgangs, bei der der Transport von Nahrung und Flüssigkeiten vom Mund in den Magen beeinträchtigt ist.

    Ein Patient mit fortgeschrittener Multipler Sklerose, der seine Schluckfähigkeit verloren hat, könnte eine perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) benötigen, um ausreichend Nährstoffe zu erhalten.

    Die Diagnose von Schluckbeschwerden umfasst verschiedene Tests wie die Videofluoroskopie und die endoskopische Schluckuntersuchung (FEES). Diese Tests helfen, den genauen Grad und die Ursache der Dysphagie zu bestimmen, um eine geeignete Ernährungsstrategie zu entwickeln.

    Die Unterstützung durch Logopäden kann Patienten mit Schluckbeschwerden helfen, ihre Schluckfähigkeit zu verbessern oder alternative Schlucktechniken zu erlernen.

    Künstliche Ernährung - Das Wichtigste

    • Definition künstliche Ernährung: Verabreichung von Nährstoffen durch künstliche Mittel wie Sonden oder Infusionen.
    • Formen der künstlichen Ernährung: Enterale Ernährung (über Ernährungssonde) und parenterale Ernährung (über intravenöse Infusion).
    • PEG künstliche Ernährung: Langfristige enterale Ernährung durch eine Sonde durch die Bauchdecke in den Magen.
    • Künstliche Ernährung über Port: Langfristige parenterale Ernährung über ein unter die Haut implantiertes Portsystem.
    • Künstliche Ernährung bei Schluckbeschwerden: Verwendung von Sonden (z.B. PEG), um Mangelernährung und Dehydrierung zu vermeiden.
    • Künstliche Ernährung Infusion: Parenterale Ernährung durch Infusion, um den Verdauungstrakt zu umgehen.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Künstliche Ernährung
    Welche Methoden der künstlichen Ernährung gibt es?
    Es gibt zwei Hauptmethoden der künstlichen Ernährung: enterale Ernährung, bei der Nährstoffe über eine Sonde direkt in den Magen-Darm-Trakt eingebracht werden, und parenterale Ernährung, bei der Nährstoffe direkt über eine Vene in den Blutkreislauf gelangen.
    Welche Risiken gibt es bei künstlicher Ernährung?
    Bei künstlicher Ernährung gibt es Risiken wie Infektionen, Stoffwechselstörungen, Magen-Darm-Beschwerden und Katheterkomplikationen. Auch kann es zu Mangelernährung oder Überernährung kommen. Zudem besteht das Risiko allergischer Reaktionen auf die Nährstofflösungen.
    Wie wird die künstliche Ernährung verabreicht?
    Die künstliche Ernährung kann enteral über Magensonden oder parenteral direkt über die Blutbahn verabreicht werden. Enterale Ernährung erfolgt durch Nasensonden oder PEG-Sonden, die direkt in den Magen oder Dünndarm führen. Parenterale Ernährung wird über einen zentralen oder peripheren Venenkatheter gegeben.
    Gibt es spezielle Ernährungspläne für unterschiedliche Krankheitsbilder?
    Ja, es gibt spezielle Ernährungspläne für verschiedene Krankheitsbilder. Diese werden individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Mangelerscheinungen zu vermeiden. Ernährungspläne variieren je nach Krankheit, z.B. bei Diabetes, Niereninsuffizienz oder Krebs.
    Wann ist eine künstliche Ernährung notwendig?
    Eine künstliche Ernährung ist notwendig, wenn ein Patient nicht ausreichend Nahrung durch den Mund aufnehmen kann, sei es aufgrund von Erkrankungen des Verdauungstraktes, neurologischen Störungen, nach größeren Operationen oder bei schweren Erkrankungen, die eine normale Nahrungsaufnahme unmöglich machen.
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