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Inventurtechniken Grundlagen
Inventurtechniken sind ein essenzieller Bestandteil der Logistik und des Verkehrsmanagements. Sie helfen Dir, einen exakten Überblick über Bestände zu gewinnen und den Warenfluss im Unternehmen besser zu steuern. Es gibt verschiedene Techniken, die je nach Bedarf und betrieblichen Gegebenheiten eingesetzt werden können.
Periodische Inventur
Bei der periodischen Inventur werden die Bestände zu einem festgelegten Zeitpunkt, meist am Ende des Geschäftsjahres, erfasst. Diese Methode hat sich vor allem in Betrieben mit geringem Lagerumschlag bewährt. Ein Nachteil dieser Technik ist der hohe zeitliche und personelle Aufwand. Du führst die periodische Inventur typischerweise in folgenden Schritten durch:
- Vorbereitung der Inventarisierung
- Zählung und Aufnahme der Bestände
- Auswertung und Abgleich mit den Buchbeständen
Stell Dir vor, Dein Unternehmen hat 100 Artikel im Lager. Am Ende des Jahres führst Du eine vollständige Zählung durch und stellst fest, dass tatsächlich nur 98 Artikel vorhanden sind. Dieser Mangel muss dokumentiert und untersucht werden.
Die Inventur ist der Prozess der Erfassung aller materiellen und immateriellen Vermögenswerte eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Stichtagsinventur
Die Stichtagsinventur ähnelt der periodischen Inventur, da sie ebenfalls zu einem bestimmten Datum durchgeführt wird. Sie ist jedoch flexibler, da sie innerhalb eines Zeitraums von zehn Tagen vor oder nach dem Bilanzstichtag erfolgen kann. Vorteile der Stichtagsinventur sind:
- Flexibilität im Zeitpunkt der Durchführung
- Geringere Beeinträchtigung des laufenden Betriebs
Stichtagsinventuren sind besonders in Branchen üblich, die eine hohe Warenverfügbarkeit benötigen.
Permanente Inventur
Die permanente Inventur ermöglicht es Dir, während des ganzen Jahres kontinuierlich Bestandsaufnahmen durchzuführen. Diese Technik eignet sich besonders für Unternehmen mit großen und mehrfach wechseltätigen Lagerbeständen. Vorteile der permanenten Inventur:
- Aktuelle Datenlage
- Reduzierung der Fehlerquote bei Bestandsabweichungen
Die permanente Inventur verlangt eine umfassende Softwareunterstützung. Mittels ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) können Bestände ständig aktualisiert werden, sobald Waren ein- oder ausgehen. Dies erfordert hohe Präzision und die konsequente Erfassung aller Warenbewegungen. Eine Formel zur Optimierung der Bestandsführung kann durch den Sicherheitsbestand \[S = L \cdot \bar{D} + Z \cdot \frac{L}{P} \cdot S_s\] beschrieben werden, wobei \(L\) die Lieferzeit in Tagen, \(\bar{D}\) die durchschnittliche tägliche Nachfrage, \(Z\) der Servicegrad, \(P\) die Produktionsrate und \(S_s\) der Standardabweichung der Nachfrage entspricht.
Durchführung der Inventurtechnik
Bei der Durchführung der Inventurtechnik geht es darum, die Bestände präzise zu erfassen und zu dokumentieren. Verschiedene Methoden ermöglichen es dir, je nach Bedarf und Einsetzbarkeit, den besten Ansatz für dein Unternehmen auszuwählen.Die Wahl der richtigen Technik ist entscheidend, um eine genaue Bestandsführung zu gewährleisten und den Warenfluss effizient zu steuern.
Zählen und Wiegen
Das Zählen und Wiegen ist die einfachste und am häufigsten verwendete Methode der Inventur. Hierbei werden alle lagernden Artikel manuell gezählt oder gewogen, um eine genaue Bestandsaufnahme zu erhalten. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn das Lager überschaubar und die Anzahl der Artikel gering ist.Vorteile des Zählens und Wiegens:
- Einfachheit der Durchführung
- Notwendigkeit weniger technischer Hilfsmittel
- Geeignet für kleine Bestände
Ein Beispiel: Angenommen, dein Lagerbestand umfasst 500 Einheiten einer Produktgruppe. Du zählst die Einheiten manuell und stellst fest, dass tatsächlich 498 vorhanden sind. Diese Differenz muss vermerkt und ggfs. untersucht werden.
Inventur durch Abgleich mit IT-Systemen
In immer mehr Unternehmen wird die Inventur durch den Abgleich mit IT-Systemen durchgeführt. Dabei werden die im System vorhandenen Bestände mit den tatsächlich vorhandenen abgestimmt. Diese Methode bietet Vorteile in Bezug auf Genauigkeit und Effizienz.Einige Vorteile:
- Geringer personeller Aufwand
- Hohe Genauigkeit durch aktuelle Systemdaten
- Einfache Erfassung großer Datenmengen
IT-Systeme wie ein ERP (Enterprise Resource Planning) bieten umfangreiche Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Inventur. Diese Plattformen ermöglichen die kontinuierliche Erfassung von Güterbewegungen und Bestandsänderungen, was eine permanente Inventur erheblich erleichtert. Die permanente Inventur mit IT-Systemen kann komplexe mathematische Vorgänge umfassen. Ein Beispiel für eine Prognoseformel zur Bestandserfassung ist: \(I = S + N - L\) , wobei \(I\) der aktuelle Bestand, \(S\) der Sicherheitsbestand, \(N\) die erhaltenen Güter und \(L\) die ausgelieferten Güter sind.
Verschiedene Inventurmethoden
Die Wahl der geeigneten Inventurmethoden ist wichtig, um korrekte Bestandsdaten zu erhalten und den betrieblichen Ablauf effizient zu gestalten. Hier wird auf unterschiedliche Inventurstrategien eingegangen.
Mengenmäßige Inventur
Die mengenmäßige Inventur bezieht sich auf die physische Zählung der Güter. Hierbei handelt es sich um eine detaillierte Bestandsaufnahme durch manuelles Zählen oder Wiegen all deiner Artikel.
Diese Methode ist besonders hilfreich in kleineren Lagern mit wenigen Produkten. Sie sorgt für eine genaue Erfassung der Bestände und bildet eine verlässliche Basis für das Lagerverwaltungssystem.
- Geeignet für kleine Lager
- Benötigt keine technischen Hilfsmittel
- Hohe Genauigkeit bei kleinen Beständen
Ein Lager hält insgesamt 200 Einheiten einer Ware. Am Inventurtag werden alle Einheiten gezählt und bestätigt, dass diese Anzahl exakt mit den Lagerdaten übereinstimmt.
Stichprobeninventur
Die Stichprobeninventur basiert auf der Analyse von Stichproben zur Bestimmung des Gesamtbestands. Dies reduziert die Arbeitsbelastung im Vergleich zur vollständigen Bestandsaufnahme.
Diese Technik verwendet statistische Methoden, um den Bestand durch die Kontrolle eines repräsentativen Teils des Lagers zu schätzen. Sie ist besonders effizient in großen Lagern mit homogenen Produkten.
- Verkürzt den Aufwand erheblich
- Effizient für große Lagerbestände
- Anwendbar bei standardisierten Produkten
Eine sorgfältige Auswahl der Stichprobe ist entscheidend für die Genauigkeit der Stichprobeninventur.
Verbrauchsorientierte Inventur
Die verbrauchsorientierte Inventur richtet sich nach dem Verbrauch der Güter. Der Fokus liegt auf dem Abgleich der verbrauchten Mengen mit den Bestandsdaten.
Hierbei werden Ein- und Ausgang der Artikel genau festgehalten, was eine fortlaufende Überwachung der Bestände ermöglicht. Besonders bei unregelmäßig anfallendem Verbrauch ist diese Methode effizient.
- Kontinuierliche Erfassung der Bestände
- Geeignet für schwankenden Verbrauch
- Reduziert Inventuraufgaben im Jahresende
Eine fortschrittliche Form der verbrauchsorientierten Inventur nutzt RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification). Dies ermöglicht die automatische Erfassung von Wareneingang und -ausgang. Mit Sensoren versehen, kommunizieren RFID-Tags mit dem zentralen ERP-System, wodurch der gesamte Vorgang beschleunigt und vereinfacht wird.
Bestandsaufnahme in der Lagerwirtschaft
Die Bestandsaufnahme ist ein entscheidender Bestandteil der Lagerwirtschaft, die eine genaue Aufnahme der vorhandenen Waren voraussetzt. Diese Bestandsaufnahme ermöglicht eine effiziente Steuerung der Warenflüsse und schafft Klarheit über die Lagerbestände. Verschiedene Techniken können dabei zum Einsatz kommen, um den spezifischen Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden und eine präzise Datenbasis zu schaffen.
Zweck der Bestandsaufnahme
Eine Bestandsaufnahme hat mehrere wichtige Funktionen in einem Unternehmen. Sie dient zur:
- Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens
- Erfassung der Vermögenswerte
- Feststellung von Inventurdifferenzen
Die Bestandsaufnahme ist der systematische Prozess der physischen Zählung und Bewertung der im Lager befindlichen Güter zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Methoden der Bestandsaufnahme
Für die Bestandsaufnahme gibt es verschiedene Methoden, die je nach Größe und Art des Lagers eingesetzt werden können. Hier einige der häufigsten Methoden:
- Zählen und Wiegen: Manuelle Erfassung der Bestände durch Zählen oder Wiegen.
- Stichproben: Bei großen Lagern werden repräsentative Teile geprüft, um den Gesamtbestand zu schätzen.
- IT-gestützte Inventur: Nutzung von Software zur kontinuierlichen Aktualisierung der Bestände.
Beispiel für eine IT-gestützte Inventur: Ein Lagerverwaltungssystem zeigt an, dass sich 100 Einheiten eines Produkts im Bestand befinden. Nach einer automatisierten Erfassung durch RFID-Scanner werden 98 Einheiten bestätigt. Diese Differenz wird sofort im System angezeigt und kann weiter untersucht werden.
Ein tiefer Blick in die Vorteile der IT-gestützten Inventur zeigt, dass moderne Lagerverwaltungssysteme in der Lage sind, Prozesse erheblich zu beschleunigen. Zum Beispiel kann der Einsatz von Barcodes und RFID-Technologien die Aufnahme der Bestände automatisieren und Fehler minimieren. Solche Systeme nutzen mathematische Modelle wie die Prognoserechnung für Bestellungen, was die Planung erheblich verbessert. Die Berechnung könnte durch die Formel \[ ETQ = \sqrt{\frac{2DS}{H}} \] erfolgen, wobei \(D\) die jährliche Nachfrage ist, \(S\) die Bestellkosten und \(H\) die Lagerhaltungskosten.
Inventurtechniken - Das Wichtigste
- Inventur: Der Prozess der Erfassung aller materiellen und immateriellen Vermögenswerte eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt.
- Periodische Inventur: Bestandsaufnahme am Ende eines Geschäftsjahres, geeignet bei geringem Lagerumschlag, aber zeit- und personalintensiv.
- Stichtagsinventur: Flexible Bestandsaufnahme um den Bilanzstichtag herum, reduziert Störungen des Betriebsablaufs.
- Permanente Inventur: Kontinuierliche Bestandsaufnahme über das ganze Jahr mit laufender Aktualisierung durch IT-Systeme.
- Mengenmäßige Inventur: Physische Zählung oder Wiegen der Güter, geeignet für kleinere Lager mit hoher Genauigkeit.
- Verbrauchsorientierte Inventur: Abgleich des Verbrauchs mit den Bestandsdaten, effizient bei schwankendem Verbrauch und nutzt ggf. RFID-Technologie.
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