Bestandskonten

Die doppelte Buchführung, auch bekannt als Doppik, beschreibt in erster Linie die Buchführung des öffentlichen Sektors, oder auch, die doppelte Buchführung des kaufmännischen Bereiches. In der Doppik gibt es zwei Arten von Konten, diese sind die Bestandskonten und die Erfolgskonten

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    In dieser Erklärung lernst Du, wie ein Bestandskonto aufgebaut ist, wie das Konto eröffnet/geschlossen werden kann und wie Buchungen durchführt werden.

    Bestandskonten Definition

    Ein Bestandskonto stellt den aktuellen Bestand eines Vermögens oder einer Verbindlichkeit dar. Das heißt, dass alles verbucht wird, was den Bestand eines Unternehmens verändert.

    Doch warum ist das Bestandskonto so wichtig? In einem Unternehmen fallen jährlich Kosten an, diese Kosten haben Einfluss auf die Bilanz des Unternehmens.

    Die Bilanz ist eine abschließende, meistens jährlich geschriebene, Übersicht über Einnahmen und Ausgaben sowie Vermögen und Schulden (Vermögensbestandteile) eines Unternehmens. In einer Bilanz wird außerdem die Herkunft des Kapitals aufgenommen.

    Da die Bilanz durch sogenannte Geschäftsfälle verändert wird, und zwar an mindestens zwei Stellen, ist es wichtig, dass das Bestandskonto richtig geführt wird.

    Das fiktive Unternehmen Bananos benötigt ein Lieferauto, um Bananen in die Region zu liefern. Nach langem Suchen wurde ein passender Gebrauchtwagen erworben und bar bezahlt. Da das Bestandskonto des Unternehmens Bananos einen Fuhrpark Abschnitt hat, wird sich dieser Abschnitt genau um den Kaufpreis des Lieferwagens erhöhen. Demzufolge wird der Abschnitt Kasse des Bestandskontos sich um denselben Betrag reduzieren.

    Jeder getätigte Geschäftsfall hat dadurch Einfluss auf die Bilanz eines Unternehmens. Da die Bilanz einmal jährlich erstellt wird, sollte ein Unternehmen innerhalb des Geschäftsjahres, alle Geschäftsfälle sorgfältig und zeitnah buchen.

    Ein Geschäftsjahr beginnt mit der Eröffnungsbilanz und 12 Monate später, am sogenannten Bilanzstichtag, endet das Geschäftsjahr.

    Diese Definition wird gemäß Paragraf 240, Absatz 2, Satz 2, des Handelsgesetzbuches angewandt.

    Der Definition nach ist es also nicht rational, nach jedem Geschäftsfall eine Bilanz zu eröffnen. Um am Anfang der Rechnungsperiode dennoch korrekte Buchungen zu verwalten, wird die Anfangsbilanz in Bestandskonten aufgelöst, damit die Vermögens- und Kapitalstellen eines Unternehmens wie schon erwähnt akkurat fortgeführt werden.

    Geschäftsfälle können insbesondere der Kauf von kleinen Geräten sein, wie ein Drucker oder auch größere Anschaffungen wie ein Nutzfahrzeug. Ansonsten werden auch offene Rechnungen als Geschäftsfälle aufgelistet.

    Bevor Du mehr über die Bestandskonten erfährst, wirst Du zunächst den Unterschied zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten kennenlernen, da es notwendig ist diese beiden Begriffe zu unterscheiden.

    Unterschied zwischen Bestands und Erfolgskonten

    Da Du schon die Definition des Bestandskontos gelesen hast, ist es nun wichtig, die allgemeine Definition von Erfolgskonten zu kennen.

    Erfolgskonten beinhalten sogenannte Ertragskonten und Aufwandskonten. Das heißt, dass auf diesem Konto überwiegend Gewinne und Verluste eines Unternehmens gebucht werden. Es handelt sich folglich um Veränderungen des Eigenkapitals.

    In einem Erfolgskonto werden demnach überwiegend erfolgswirksame Geschäftsvorfälle wie Aufwendungen und Erträge gebucht.

    Zum Beispiel sind solche Aufwendungen und Erträge, welche zu einer Veränderung des Eigenkapitals führen, der Lohn/das Gehalt, Zinsaufwendungen, Mieteinnahmen, Zinserträge, Telefonkosten oder Mietaufwendungen sein.

    Die genannten Geschäftsfälle in dem Beispiel werden auf separate Konten gebucht, da diese keine Auswirkungen auf die Bestände in einem Unternehmen haben.

    Um mehr über Erfolgskonten zu erfahren, kannst Du die namensgleiche Erklärung hier bei StudySmarter finden und Dich ausgiebig über Erfolgskonten erkundigen.

    Arten von Bestandskonten

    Bei einem Bestandskonto werden die Vermögenswerte in der Bilanz in zwei unterschiedliche Konten aufgeteilt. Diese Konten werden Aktiv- und Passivkonto genannt. Grundlegend werden demnach Vermögenswerte (Aktivseite) den Vermögensquellen (Passivseite) gegenübergestellt.

    Damit Du nun etwas mehr über den Aufbau lernst, wirst Du diesen jetzt erklärt bekommen. Der Anfangsbestand eines Bestandskontos ist immer der Schlussbestand der Bilanz des letzten Jahres. Ist der Anfangsbestand eingetragen, so können sofort die Geschäftsfälle des aktuellen Jahres eingetragen und gebucht werden. Durch diese Buchungen werden sich die Salden der Bilanzpositionen verändern und anschließend in die Schlussbilanz übertragen.

    Genau hier liegt ein weiterer Unterschied bezüglich der Erfolgskonten: Die Salden werden in einem Erfolgskonto weitergeführt, während die Salden bei den Bestandskonten abschließend zusammengefasst werden.

    Um jetzt aber den Aufbau von Bestandskonten weiter zu betrachten, musst Du den Unterschied von Aktiv- und Passivkonten verstehen, denn diese befinden sich auf den jeweiligen Seiten eines Bestandskontos:

    Der Anfangsbestand wird demzufolge auf dieselbe Seite geschrieben, wie der in der Bilanz.

    Damit Du Dir jetzt noch vorstellen kannst, welche Geschäftsvorfälle auf der Aktiv- und Passivseite eingetragen werden, bekommst Du eine Tabelle mit konkreten Beispielen:

    AktivkontoPassivkonto
    • Fuhrpark
    • Kasse
    • Bank
    • Technische Infrastruktur
    • Maschinen
    • Bestandskonten sind folglich so aufgebaut:
      • Der Anfangsbestand eines Bestandskontos wird auf die Seite gebucht, auf welcher es in dem Bilanzkonto liegt. Demnach ist das Passivkonto eines Bestandskontos auf der rechten Seite und das Aktivkonto auf der linken Seite.
      • Wird der Anfangsbestand erhöht, so wird auf der linken Seite, also auf der Seite des Aktivkontos gebucht.
      • Wird der Bestand geringer, so wird auf der rechten Seite, also auf der Seite des Passivkontos gebucht.
      • Um den Schlussbestand (der Saldo), welcher sich ebenfalls auf der linken Seite befindet, zu berechnen, muss darauf geachtet werden, dass der Saldo nicht größer als die Summe von Zugängen und Anfangsbestand ist.
      • Wurde die Bilanz ausgerechnet, so kann ein neues Bestandskonto entstehen, da der Anfangsbestand über das Eröffnungskonto auf das neue Bestandskonto gebucht wird.

    Du wirst im nächsten Abschnitt mehr über die jeweiligen Aktiv- und Passivkonten erfahren, da diese Konten elementar für Bestandskonten sind.

    Aktive Bestandskonten

    Auf den sogenannten aktiven Bestandskonten werden alle Vermögenswerte gebucht und dargestellt. Diese Vermögenswerte sind unter anderem Anlagevermögen, Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzungsposten.

    Ein Aktivkonto besteht demnach immer aus einer Soll- und Habenseite, wobei der Anfangsbestand immer auf der Sollseite steht und auf der Habenseite werden die sogenannten Abgänge gebucht. Der Schlussbestand wird am Ende eines Bilanzjahres kalkuliert, woraus sich der Saldo auf der Habenseite ergibt.

    Um die Definition etwas aussagekräftiger zu gestalten, wirst Du ein Beispiel eines konkreten Geschäftsvorfalles eines Unternehmens bekommen.

    Angenommen, das fiktive Unternehmen Technik-Held kauft einen neuen Computer für genau 850 € auf einer Webseite per Überweisung. Dabei wird auf dem Aktivposten des Aktivkontos gebucht, da es sich bei dem Computer um Betriebsausstattung und bei der Überweisung um die Bank handelt. Die Zugänge werden dementsprechend im Soll gebucht und die Abgänge auf der Habenseite.

    Dem Beispiel nach lautet der endgültige Buchungssatz: “Betriebsausstattung 150 € an Bank 150 €”.

    Passive Bestandskonto

    Auf der Gegenseite befindet sich das passive Bestandskonto. Das passive Bestandskonto bildet das gesamte Kapital eines Unternehmens ab. Zu dem Kapital zählen primär das Eigenkapital, das Fremdkapital und die passiven Rechnungsabgrenzungsposten.

    Die passiven Bestandskonten sind den aktiven Bestandskonten entgegengesetzt, denn dort wird der Anfangsbestand und die Zugänge auf der Habenseite erfasst. Die Abgänge und der Schlussbestand stehen hingegen auf der jeweiligen Sollseite.

    Um die Definition noch besser zu verstehen, wirst Du nochmals ein konkretes Beispiel eines fiktiven Unternehmens bekommen.

    Das Unternehmen Technik-Held möchte Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in einer Dimension von etwa 100.000 € begleichen, indem es bei der Bank einen neuen Kredit aufnimmt.

    Dementsprechend würde der Buchungssatz, “Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung 100.000 € an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 100.000 €”, heißen.

    Damit Du jetzt ein konkretes Beispiel bezüglich der Eröffnung, des Schließens und des Buchens von Bestandskonten bekommst, wirst Du diese im nächsten Abschnitt speziell kennenlernen.

    Bestandskonten Beispiel

    Damit Du nun nachvollziehen kannst, wie Bestandskonten eröffnet, geschlossen und gebucht werden, wirst Du zuletzt genau diese Eigenschaften von Bestandskonten beispielhaft erklärt bekommen.

    Bestandskonten eröffnen

    Die Regeln der doppelten Buchführung erfordern, dass jede Buchung eines Kontos eine jeweilige zweite Buchung auf ein Gegenkonto benötigt.

    Diese Regeln der Doppik gelten auch für die Buchung von Eröffnungssalden auf Bestandskonten.

    Da eine Bilanz kein wirkliches Konto ist, kann diese nicht zur Eröffnung eines Bestandskontos verwendet werden. Aus technischen Gründen wurde daher ein Weg zur Umgehung des Eröffnungsbilanzkontos beschritten.

    Dementsprechend werden folgende Buchungssätze bei der Eröffnung eines Bestandskontos verfasst:

    “Aktivkonto an Eröffnungsbilanzkonto”

    “Eröffnungsbilanzkonto an Passivkonto”

    Buchen auf Bestandskonten

    In Unternehmen finden viele Geschäftsvorfälle statt, weswegen diese auf das entsprechende Bestandskonto gebucht werden muss, egal ob auf das Aktiv- oder Passivkonto. Um zu verstehen, was ein Geschäftsvorfall ist, bekommst Du diesen nun definiert:

    Geschäftsvorfälle sind Handlungen oder Ereignisse, welche sich auf das Vermögen eines Unternehmens auswirkt. Diese Geschäftsvorfälle können unter anderem Wareneinkäufe, Warenverkäufe, Kredite, Lohnzahlungen an Mitarbeiter sein.

    Wenn es zu einem Geschäftsvorfall ein Dokument gibt, wie eine Rechnung, muss dieses Dokument in der jeweiligen Buchhaltung eines Unternehmens aufgenommen werden.

    Damit alle Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß verbucht und erfasst werden können, benutzen manche Unternehmen eine sogenannte Belegerfassungssoftware. So haben diese Unternehmen alles an einem Ort und können alle Ihre Belege konform und sicher aufbewahren.

    Bestandskonten abschließen

    Um ein Bestandskonto zu schließen, muss das Aktivkonto mit dem Passivkonto verkalkuliert werden. Dazu sind mehrere Schritte erforderlich:

    • Die Aktiv- oder Passivseite des Kontos müssen summiert werden
    • Der erhaltene Betrag wird auf beiden Seiten der Bilanz verbucht
    • Der niedrigste Betrag wird von dem höchsten Betrag abgezogen, dies ergibt den Saldo
    • Der Saldo wird schließlich unterhalb der Bilanz aufgeführt, um das Konto auszugleichen

    Natürlich gibt es für die Buchhaltung softwaregestützte Lösungen, um Rechnungen sauber und effizient abzurechnen. Der obige Prozess ist jedoch das Grundgerüst für die Buchung von Bestandskonten.

    Bestandskonten – Das Wichtigste

    • Ein Bestandskonto stellt den aktuellen Bestand eines Vermögens oder einer Verbindlichkeit dar. Das bedeutet, dass alles verbucht wird, was den Bestand eines Unternehmens verändert.
    • Die Bilanz ist eine abschließende, meistens jährlich geschriebene, Übersicht über Ausgaben und Einnahmen sowie Vermögen und Schulden (Vermögensbestandteile) eines Unternehmens. In einer Bilanz wird außerdem die Herkunft des Kapitals aufgenommen.
    • Ein Geschäftsjahr beginnt mit der Eröffnungsbilanz und 12 Monate später, am sogenannten Bilanzstichtag, endet das Geschäftsjahr.
    • Erfolgskonten beinhalten sogenannte Ertragskonten und Aufwandskonten. Daraus lässt sich schließen, dass auf diesem Konto überwiegend Gewinne und Verluste eines Unternehmens gebucht werden, also Veränderungen des Eigenkapitals.
    • Ein Aktivkonto besteht immer aus einer Soll- und Habenseite, wobei der Anfangsbestand immer auf der Sollseite steht. Auf der Habenseite werden die sogenannten Abgänge gebucht. Der Schlussbestand wird am Ende eines Bilanzjahres kalkuliert, woraus sich der Saldo auf der Habenseite ergibt.
    • Die passiven Bestandskonten sind den aktiven Bestandskonten entgegengesetzt, denn dort wird der Anfangsbestand und auch die Zugänge auf der Habenseite erfasst. Die Abgänge und der Schlussbestand stehen hingegen auf der jeweiligen Sollseite.
    • Geschäftsvorfälle sind Handlungen oder Ereignisse, welche sich auf das Vermögen eines Unternehmens auswirkt. Diese Geschäftsvorfälle können unter anderem Wareneinkäufe, Warenverkäufe, Kredite, Lohnzahlungen an Mitarbeiter sein.

    Nachweise

    1. Rechnungswesen-info.de. Bestandskonten - Bestandskonto - Buchung und Abschluss. (09.06.2022)
    2. Bwl-lexikon.de. Bestandskonten. (09.06.2022)
    3. Bwl-wissen.net. Bestandskonten. (09.06.2022)
    4. Sevdesk.de. Bestandskonten. (09.06.2022)
    5. Informer.eu. Bestandskonten. (09.06.2022)
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Bestandskonten

    Wie werden die Bestandskonten abgeschlossen?

    Um ein Bestandskonto zu schließen, muss das Aktivkonto mit dem Passivkonto verkalkuliert werden.

    Was sind aktive Bestandskonten?

    Ein Aktivkonto besteht immer aus einer Soll- und Habenseite, wobei der Anfangsbestand immer auf der Sollseite steht und auf der Habenseite werden die sogenannten Abgänge gebucht. Der Schlussbestand wird am Ende eines Bilanzjahres kalkuliert, woraus sich der Saldo auf der Habenseite ergibt.

    Wie werden Bestandskonten gebucht?

    Wenn es zu einem Geschäftsvorfall ein Dokument gibt, wie eine Rechnung, muss dieses Dokument in der jeweiligen Buchhaltung eines Unternehmens aufgenommen werden.

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