Betriebsabrechnungsbogen

Im Rahmen der kaufmännischen Ausbildung wird dir die Wichtigkeit des Betriebsabrechnungsbogen (BAB) nahe gebracht. Der BAB ist ein unverzichtbares Tool zur Kostenkontrolle und Leistungsverrechnung in Unternehmen. In diesem Artikel wird über die Definition, Bedeutung und Anwendung des Betriebsabrechnungsbogen informiert, veranschaulicht durch praxisnahe Beispiele. Du erhältst Einblicke in den Prozess zur Erarbeitung eines Betriebsabrechnungsbogen, erfährst den Nutzen einer Betriebsabrechnungsbogen Vorlage und bekommst typische Aufgaben zur Erstellung vorgestellt.

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    Betriebsabrechnungsbogen: Definition

    Ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein Instrument zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung in Unternehmen. Er dient dazu, die Gemeinkosten eines Betriebes auf die verschiedenen Kostenstellen zu verteilen und so eine detailgenaue Kalkulation der Selbstkosten eines Produktes oder einer Dienstleistung zu ermöglichen.

    Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen?

    Ein Betriebsabrechnungsbogen, auch bekannt als BAB, ist ein wichtiges Controlling-Instrument in der Kosten- und Leistungsrechnung. Seine Hauptfunktion besteht darin, eine genaue Zuordnung und Verrechnung der Gemeinkosten auf die verschiedenen Kostenstellen und Kostenträger in einem Unternehmen zu ermöglichen. Dies sind oft die Produktions- und Dienstleistungsbereiche, die in der Regel die größten Anteile an den Gesamtkosten ausmachen. Er wird in der Regel in der Form einer Tabelle dargestellt, in der die einzelnen Kostenarten und Kostenstellen aufgelistet sind. Die Zuordnung der Kosten erfolgt dabei meist nach dem Verursacherprinzip: Jeder Kostenstelle werden die Kosten zugewiesen, die sie verursacht hat.

    Folgende ist ein typisches Beispiel für einen Betriebsabrechnungsbogen:

    KostenstellenGemeinkostenEinzelkosten
    Produktion1200800
    Verwaltung500300
    Vertrieb700200

    Der Betriebsabrechnungsbogen einfach erklärt

    Im Wesentlichen fungiert ein Betriebsabrechnungsbogenals Schlüsselwerkzeug zur Ermittlung und Aufteilung der aufgelaufenen Gemeinkosten auf die verschiedenen Kostenstellen im Unternehmen. Er liefert wichtige Informationen zur Kostentransparenz und ist daher entscheidend für eine effektive Kostenkontrolle und Preisgestaltung. Die Berechnungen innerhalb des BAB folgen dabei der Formel Gemeinkosten / Kostenstelleneinheiten. Für die konkrete Anwendung der Formel \( \frac{ "Gemeinkosten"}{"Kostenstelleneinheiten"}\) in einem Betriebsabrechnungsbogen folgt ein praktisches Beispiel:

    Angenommen, in einer Produktionsabteilung fallen monatlich Gemeinkosten von 5000€ an. Pro Monat werden dort 2500 Einheiten produziert. Nach der oben genannten Formel liegen die Gemeinkosten pro Einheit dann bei \( \frac{5000}{2500} = 2€ \) pro Einheit.

    Neben der einfachen Betriebsabrechnung, die primär auf kleinere oder mittlere Unternehmen mit einer relativ einfachen Kostenstruktur abzielt, existiert auch noch die differenzierte Betriebsabrechnung. Sie wird bei komplexeren Kostenstrukturen und größeren Unternehmen mit einer Vielzahl von Kostenstellen und -trägern angewendet. Bei dieser Methode werden die Gemeinkosten basierend auf verschiedenen, auch situativen, Verteilungsschlüsseln auf die Kostenstellen verteilt.

    Betriebsabrechnungsbogen: Beispiel

    Der Betriebsabrechnungsbogen ist ein wichtiger Bestandteil im Controlling eines Unternehmens. Anhand eines praxisnahen Beispiels und detaillierten Rechenwegs wird nun die konkrete Anwendung des Betriebsabrechnungsbogens verdeutlicht.

    Bab Betriebsabrechnungsbogen: Ein praxisnahes Beispiel

    Angenommen, du betreibst eine kleine Produktionsfirma mit drei Kostenstellen: Produktionshalle, Verwaltung und Vertrieb. Die Gemeinkosten für die Produktionshalle belaufen sich monatlich auf 10.000€, für die Verwaltung auf 5.000€ und für den Vertrieb auf 3.000€.

    In der Produktionshalle werden monatlich 2.000 Einheiten eines Produkts hergestellt. Für die Verwaltung und den Vertrieb werden die Kosten nach der Anzahl der Mitarbeiter verteilt, wobei in der Verwaltung 10 und im Vertrieb 5 Mitarbeiter beschäftigt sind. Nun erstellst du einen Betriebsabrechnungsbogen:
    • Kostenstelle: Produktionshalle, Gemeinkosten: 10.000€, Kosten pro Einheit: 10.000€ / 2.000 Einheiten = 5€
    • Kostenstelle: Verwaltung, Gemeinkosten: 5.000€, Kosten pro Mitarbeiter: 5.000€ / 10 Mitarbeiter = 500€
    • Kostenstelle: Vertrieb, Gemeinkosten: 3.000€, Kosten pro Mitarbeiter: 3.000€ / 5 Mitarbeiter = 600€
    Die innerbetriebliche Leistungsverrechnung wird dann auf die verschiedenen Kostenstellen aufgeteilt.

    Der Betriebsabrechnungsbogen könnte dann folgendermaßen aussehen:

    KostenstellenGemeinkostenEinzelkosten
    Produktionshalle10.000€5€ pro Einheit
    Verwaltung5.000€500€ pro Mitarbeiter
    Vertrieb3.000€600€ pro Mitarbeiter

    Wie berechnet man einen Betriebsabrechnungsbogen?

    Um einen Betriebsabrechnungsbogen zu berechnen, teilst du die Gemeinkosten der einzelnen Kostenstellen durch die entsprechenden Leistungseinheiten. Bei direkten Kosten, wie den Kosten für Material oder Arbeitskraft, geschieht die Zuordnung direkt. Bei den Gemeinkosten erfolgt die Zuordnung aufgrund von Verteilungsschlüsseln.

    Dabei repräsentiert der sogenannte Verteilungsschlüssel die Art und Weise, wie die Gemeinkosten auf die einzelnen Kostenstellen verteilt werden. Häufig verwendete Verteilungsschlüssel sind beispielsweise die Kostenstelleneinheiten, die Anzahl der Mitarbeiter oder die belegten Quadratmeter.

    Um die Kosten pro Einheit zu berechnen, teilst du die Gesamtkosten einer Kostenstelle durch die Anzahl der Einheiten, die in dieser Kostenstelle verarbeitet wurden. Ein konkretes Beispiel wäre:

    Deine Firma hat in einem Monat Gesamtkosten von 10.000€ und hat 2.000 Einheiten produziert. Die Kosten pro Einheit errechnen sich dann durch \( \frac{10000}{2000} = 5€ \) pro Einheit.

    Erarbeitung eines Betriebsabrechnungsbogen

    In der kaufmännischen Ausbildung spielt der Umgang mit dem Betriebsabrechnungsbogen eine große Rolle. Es geht darum, die Vorgehensweise und die Nutzung von Vorlagen zur Erstellung von Betriebsabrechnungsbogen zu beherrschen. Diese Kenntnisse sind unabdinglich für eine effektive und effiziente Kostenkontrolle.

    Nutzen einer Betriebsabrechnungsbogen Vorlage

    Eine Betriebsabrechnungsbogen Vorlage dient als Ausgangspunkt bei der Aufstellung und Berechnung eines Betriebsabrechnungsbogens. Durch ihre Anwendung lassen sich strukturierte und übersichtliche Betriebsabrechnungsbögen erstellen, die eine exakte Aufteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen ermöglichen.

    Die Verwendung einer Vorlage erleichtert nicht nur den Prozess der Erarbeitung, sondern führt auch zu einer standardisierten und einheitlichen Darstellung der Ergebnisse, was die Interpretation und nachgelagerte Kontrollmaßnahmen unterstützt. Eine typische Vorlage für einen Betriebsabrechnungsbogen beinhaltet beispielsweise folgende Elemente:
    • Name der Kostenstelle
    • Gesamtkosten pro Kostenstelle
    • Verteilungsschlüssel für jede Kostenstelle
    • Die zugeordneten Einzel- und Gemeinkosten

    Hier ein beispielhaftes Format einer Vorlage:

    KostenstelleGesamtkostenVerteilungsschlüsselEinzelkostenGemeinkosten
    Beispiel-KostenstelleZahlenwertMaterialZahlenwertZahlenwert
    EnergieZahlenwertZahlenwert
    LohnkostenZahlenwertZahlenwert
    sonstige KostenZahlenwertZahlenwert

    Typische Aufgaben zur Erstellung eines Betriebsabrechnungsbogen

    Bei der Erstellung eines Betriebsabrechnungsbogens fallen vielfältige Aufgaben an. Zunächst geht es darum, eine sinnvolle Struktur zu erstellen und die verschiedenen Kostenstellen sowie die entsprechenden Einzel- und Gemeinkosten zu erfassen. Sobald diese Informationsbasis vorhanden ist, wird der Betriebsabrechnungsbogen erstellt. Dabei sind die folgenden Aufgaben typischerweise zu erledigen:
    • Erfassen und Auflisten aller Kostenstellen und deren zugehörigen Kosten
    • Auswahl appropriate Verteilungsschlüssel für jede Kostenstelle
    • Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen entsprechend der Verteilungsschlüsseln
    • Berechnung der gesamten Kosten pro Kostenstelle und pro Kostenart
    • Auswertung und Interpretation der Ergebnisse

    Beispiel: Angenommen haben Geld auf deinem Konto- als Taschengeld. Genau genommen ist das dein privater Betriebsabrechnungsbogen. Du hast Ausgaben zum Beispiel für Essen, Kleidung und Freizeitaktivitäten. Für diese Kostenstellen legst du dir ein Budget fest, welches du nicht überschreiten möchtest. Am Ende des Monats schaust du, ob du die Budgets eingehalten hast oder ob du in manchen Bereichen zu viel Geld ausgegeben hast. In der Unternehmenspraxis und in Testaufgaben in der kaufmännischen Ausbildung wird oft die Erstellung eines Betriebsabrechnungsbogens von einem gegebenen Zahlenmaterial verlangt. Hierbei ist insbesondere das sorgfältige und strukturierte Arbeiten, sowie das Verständnis für die Kostenstrukturen und die korrekten Verteilungsschlüssel wichtig. Unternehmen nutzen diese Methode oft zum Monats-, Quartals- oder Jahresabschluss um einen Überblick über die anfallenden Kosten zu gewinnen und diese effektiv zu steuern. Dies ermöglicht eine klare Kalkulation und trägt dazu bei, Preise und Angebote entsprechend zu gestalten.

    Betriebsabrechnungsbogen - Das Wichtigste

    • Betriebsabrechnungsbogen (BAB): kostenkontrollierendes und leistungsverrechnendes Tool in Unternehmen
    • Definition des BAB: ein Instrument zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, das Gemeinkosten auf verschiedene Kostenstellen verteilt
    • Typische BAB-Struktur: tabellarische Darstellung mit einzelnen Kostenarten und Kostenstellen
    • Beispiel eines BABs: tabellarische Auflistung von Kostenstellen mit zugehörigen Gemeinkosten und Einzelkosten
    • Bedeutung und Nutzung des BAB: ermöglicht Kostentransparenz, effektive Kostenkontrolle und Preisgestaltung
    • Erstellung und Berechnung des BAB: basiert auf der Formel Gemeinkosten/Kostenstelleneinheiten und nutzt verschiedene Verteilungsschlüssel für die Zuordnung der Gemeinkosten
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    Betriebsabrechnungsbogen
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Betriebsabrechnungsbogen
    Wie funktioniert ein Betriebsabrechnungsbogen?
    Ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) dient der Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenträger. Zunächst werden die Kosten nach Kostenarten auf Haupt- und Hilfskostenstellen aufgeteilt. Anschließend verteilen die Hilfskostenstellen ihre Kosten auf die Hauptkostenstellen, welche die Kosten schließlich auf die jeweiligen Kostenträger umlegen.
    Wie ist der Betriebsabrechnungsbogen aufgebaut?
    Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist aufgeteilt in Hauptkostenstellen (wie Produktion) und Hilfskostenstellen (wie Verwaltung). Die Kosten fließen von der Grundkostenstelle über die Hilfskostenstellen zur Hauptkostenstelle. Der BAB ist hierarchisch aufgebaut, wobei die oberste Ebene die Gesamtkosten darstellt.
    Was ist der Betriebsabrechnungsbogen?
    Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein Instrument der Kostenrechnung, mit dem Gemeinkosten auf Kostenstellen verteilt werden. Er dient der genauen Ermittlung von Selbstkosten von Produkten und ermöglicht so eine fundierte Preisbildung und Controlling.
    Welche Aufgaben hat der Betriebsabrechnungsbogen?
    Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) hat die Aufgabe, die Gemeinkosten eines Unternehmens auf die einzelnen Kostenstellen zu verteilen. Er dient zum einen der Kontrolle und Steuerung der Kosten und zum anderen der Kalkulation der Selbstkosten eines Produktes oder einer Dienstleistung.
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