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Was ist eine Unterkühlung: Definition
Der Begriff "Unterkühlung" beschreibt einen Zustand, in dem die normale Körperkerntemperatur deutlich abfällt und unter die Marke von 36 Grad Celsius sinkt. Dabei steigt das Risiko ernsthafter gesundheitlicher Probleme und im schlimmsten Fall kann es zum Tod führen. Grundlegend unterscheidet man zwischen milder, moderater und schwerer Unterkühlung, was sich in jeweils unterschiedlichen Symptomen zeigt.Unterkühlung oder Hypothermie ist ein Notfallzustand, der auftritt, wenn die Kerntemperatur des Körpers auf ein Niveau absinkt, bei dem normale Muskel- und Gehirnfunktionen beeinträchtigt sind.
- Milde Unterkühlung: Dabei fällt die Körperkerntemperatur auf Werte zwischen 32°C und 35°C. Die Symptome könnten hierbei Schüttelfrost, schnelles Atmen und ein schneller Herzschlag sein.
- Moderate Unterkühlung: Die Körperkerntemperatur liegt zwischen 28°C und 32°C. Symptome können Verwirrung, sehr langsames Atmen und ein verlangsamter Herzschlag sein.
- Schwere Unterkühlung: Hier sinkt die Körperkerntemperatur auf unter 28°C. Es kann zu Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zum Tod kommen.
Wissenwertes: Der medizinische Fachausdruck für Unterkühlung ist Hypothermie. Das Wort stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus "hypo" für "unter" und "therme" für "Wärme".
MFA Spezifisches Verständnis von Unterkühlung
Als medizinische Fachkraft (MFA) ist es essenziell, den Zustand der Unterkühlung präzise zu identifizieren und zu behandeln. Therapeutisches Kühlen ist in der Medizin durchaus ein verbreitetes Konzept, zum Beispiel in der Neurologie nach einem Schlaganfall oder im Rahmen einer Operation. Aber eine ungewollte und unkontrollierte Unterkühlung stellt einen medizinischen Notfall dar.Das MFA-spezifische Verständnis von Unterkühlung beinhaltet die Prävention, die frühzeitige Erkennung der Symptome und die entsprechende Erstbehandlung, sowie die Nachsorge. Dabei spielen auch Aspekte wie Umgebungstemperatur, vorliegende Krankheiten und die körperliche Fitness des Patienten eine Rolle.
MFA Rolle | Details |
Prävention | Aufklärung über Risiken, insbesondere bei älteren Menschen und Säuglingen, Hinweise zur richtigen Bekleidung, etc. |
Erkennung | Identifizierung der Symptome und Vitalzeichen, einschließlich Körpertemperatur, Herzfrequenz und Atmung. |
Erstbehandlung | Anordnung sofortiger Wärmebehandlungen, Sauerstofftherapie, gegebenenfalls kardiovaskuläre Unterstützung. |
Nachsorge | Überwachung der Vitalzeichen und des allgemeinen Zustands, gegebenenfalls psychologische Unterstützung. |
Stell dir vor, eine ältere Dame kommt nach einem Spaziergang an einem kalten Wintertag in die Praxis. Sie klagt über Schüttelfrost und fühlt sich müde und verwirrt. Als MFA misst du ihre Körpertemperatur und diese liegt bei 34°C. Du erkennst sofort, dass sie an einer leichten Unterkühlung leidet und beginnst mit den entsprechenden Erstbehandlungsmaßnahmen, während der Arzt verständigt wird.
Unterkühlung Ursachen und Symptome
In der Regel wird Unterkühlung durch eine übermäßige Exposition gegenüber kalten Temperaturen verursacht, besonders wenn die Person nicht ausreichend gekleidet ist oder unter nassen Bedingungen ausgesetzt ist. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Umständen und Gesundheitszuständen, die die Fähigkeit einer Person, der Kälte zu widerstehen, beeinträchtigen können und somit zur Entwicklung einer Unterkühlung beitragen.- Längere Exposition gegenüber Kälte: der Körper verliert mehr Wärme, als er produzieren kann
- Nasse Bedingungen: nasse Kleidung oder Haut erhöhen den Wärmeverlust
- Unzureichende Kleidung: fehlende oder ungeeignete Kleidung für kaltes Wetter verhindert, dass sich der Körper warm hält
- Extreme körperliche Erschöpfung: führt zu schnellerem Wärmeverlust
- Eingeschränkte Durchblutung: Erkrankungen, die den Blutfluss beeinflussen, erhöhen das Risiko einer Unterkühlung
- Alter: Ältere Menschen und Kleinkinder regulieren ihre Körpertemperatur nicht so effektiv
- Unterernährung: Ein Mangel an Nahrungsaufnahme führt zur Erschöpfung der Energiereserven
- Schüttelfrost und Gänsehaut: Dies sind die ersten Anzeichen, die dein Körper sendet, wenn die Körpertemperatur sinkt
- Schnelle Atmung: Dein Atem kann schneller und oberflächlicher werden
- Herzrasen: Dein Herz könnte schneller schlagen, um mehr Wärme in deinem Körper zu erzeugen
- Müdigkeit oder leichte Verwirrung: Einige Personen können sich schlapp oder geistig langsam fühlen
- Starke Schläfrigkeit oder Erschöpfung: Du könntest dich schwach oder unglaublich müde fühlen
- Verwirrung oder Irritation: Du könntest Schwierigkeiten haben, klar zu denken oder zu sprechen
- Langsame oder flache Atmung: Deine Atemfrequenz könnte sich verlangsamen
- Erhöhte Herzfrequenz: Dein Puls könnte schwach, unregelmäßig oder schwer fühlbar sein
- Helle, rosige Hautfarbe bei Kindern: Dies kann ein Zeichen schwerer Unterkühlung bei Babys und Kleinkindern sein
Behandlung von Unterkühlung
Die erfolgreiche Behandlung von Unterkühlung basiert auf einigen zentralen Schritten: Erste-Hilfe, Wiedererwärmung des Patienten und Behandlung eventuell begleitender medizinischer Probleme. Hierbei wird je nach Schwere der Unterkühlung mitunter unterschiedlich vorgegangen.Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unterkühlung umfassen das Entfernen der Person aus der kalten Umgebung und das Ersetzen nasser Kleidung gegen trockene. Hypotherme Personen sollten auf eine Isolationsunterlage gelegt und mit Decken bedeckt werden, um Wärmeverlust einzudämmen, bis medizinische Hilfe eintrifft.
- Aktive externe Wiedererwärmung: Dies kann Wärmendecks oder Wärme-Pads, die an den Körper gelegt werden, beinhalten.
- Aktive interne Wiedererwärmung: Dies inkludiert das Einleiten von warmen Flüssigkeiten in den Körper, zum Beispiel durch intravenöse Infusionen.
Ein Extrembergsteiger wird aufgrund starker Schläfrigkeit und verminderter Koordination von seinen Kameraden gerettet. Die gemessene Körpertemperatur liegt bei 30°C. Die Notfallmediziner beginnen sofort mit aktiven Wiedererwärmungsmaßnahmen, einschließlich der Gabe warmer intravenöser Flüssigkeiten.
Das Temperaturmanagement umfasst das genaue und wiederholte Messen der Körperkerntemperatur und das Setzen entsprechender Maßnahmen, um diese in den normalen Bereich zurückzuführen.
Unterkühlung Maßnahmen: Notfall- und Präventivmaßnahmen
Sowohl Notfall- als auch Präventivmaßnahmen sind entscheidend beim Umgang mit Unterkühlung. Im Notfall helfen prompte Maßnahmen, die weitere Abkühlung zu stoppen und eine Wiedererwärmung einzuleiten. Hierbei spielen besonders die Umgebung, der Zustand der Bekleidung und der Körperzustand des Patienten eine entscheidende Rolle.- Stopp der weiteren Auskühlung: Die Person sollte aus der kalten Umgebung gebracht oder gegen Wind und Feuchtigkeit geschützt werden.
- Wiedererwärmung: Beginne mit passiver Wiedererwärmung, etwa durch trockene Decken oder Kleidungsstücke.
- Rettungsdienst verständigen: Insbesondere bei Anzeichen einer moderaten oder schweren Unterkühlung sollte sofort medizinische Hilfe gerufen werden.
- Richtige Kleidung: Mehrere Schichten Kleidung, dabei sollte die äußerste Schicht wind- und wasserdicht sein.
- Energiezufuhr: Ausreichende und regelmäßige Nahrungsaufnahme, um den Energieverbrauch zu decken.
- Vermeiden von Risikobedingungen: Besonders riskant sind nasse und/oder windige Bedingungen, extremes Klima und Höhen.
Unterkühlung Komplikationen und Spätfolgen
Unterkühlung kann eine Vielzahl von kurz- und langfristigen Komplikationen mit sich bringen. Kurzfristig können schwere Unterkühlungszustände eine ernstzunehmende Bedrohung für Organe und Körpersysteme darstellen und zu einem medizinischen Notfall werden. So können Herz-Kreislauf-Probleme, Bewusstseinsstörungen oder Unterkühlungsbedingte Erkrankungen wie das Raynaud-Syndrom entstehen.Ernste kurzfristige Komplikationen | Beschreibung |
Herz-Kreislauf-Probleme | Herzrhythmusstörungen oder sogar ein Herzstillstand können auftreten |
Bewusstseinsstörungen | Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Bewusstlosigkeit können sich zeigen |
Raynaud-Syndrom | Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der peripheren Durchblutungsstörung, die häufig bei Unterkühlung auftritt |
Mögliche langfristige Komplikationen | Beschreibung |
Nervenschädigungen | Insbesondere können sensorische und motorische Nerven geschädigt werden, was zu Sensibilitätsstörungen, Schmerzen oder motorischen Einschränkungen führen kann |
Chronische Durchblutungsstörungen | Die periphere Durchblutung kann nachhaltig gestört sein, was wiederum das Risiko erhöht, dass kleine Verletzungen oder Infektionen nicht gut abheilen |
Beeinträchtigte Immunfunktion | Jede Art von physiologischem Stress, einschließlich Unterkühlung, kann das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für Infektionen machen |
Generelle Risiken und Stadien der Unterkühlung
Die Risiken und Komplikationen von Unterkühlung verstehen zu können, erfordert auch ein Verständnis der verschiedenen Stadien von Unterkühlung. Unterkühlung wird allgemein in drei Stadien eingeteilt:- Milde Unterkühlung: Die Körpertemperatur liegt zwischen 32°C und 35°C. Personen in diesem Stadium zittern stark und zeigen teils auch Zeichen von Verwirrung oder Koordinationsproblemen.
- Moderate Unterkühlung: Die Körpertemperatur liegt zwischen 28°C und 32°C. Das Zittern lässt nach, Bewusstseinstrübung, Schwäche und Apathie nehmen zu.
- Schwere Unterkühlung: Die Körpertemperatur liegt unter 28°C. Das Bewusstsein kann stark beeinträchtigt sein oder gar ganz verloren gehen und es besteht das Risiko eines Herz-Kreislauf-Versagens.
Unterkühlung Prävention und Erste Hilfe
Du kannst eine Reihe von Schritten unternehmen, um das Risiko von Unterkühlung zu minimieren. Der beste Schutz ist die Prävention, um zu verhindern, dass die Körpertemperatur gefährlich sinkt. Ausreichende Kleidung ist der erste und wichtigste Faktor zur Prävention von Unterkühlung. Mehrere Schichten lockerer und warmer Kleidung fangen die Körperwärme ein und lassen sie nicht entweichen. Kleidung sollte nach dem Zwiebelprinzip angezogen werden, wobei die äußere Schicht wind- und wetterfest sein sollte. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Der Körper benötigt ausreichend Energie, um Wärme zu produzieren, daher sollte eine angemessene Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr gewährleistet werden. Außerdem ist es wichtig, auf Wetter- und Umweltbedingungen zu achten. Extreme Kälte, nasses Wetter, hohe Windgeschwindigkeiten und hohe Höhen erhöhen das Risiko von Unterkühlung.- Plane Outdoor-Aktivitäten dem Wetter angepasst und kleide dich angemessen.
- Achte auf regelmäßige, energiereiche Nahrungsaufnahme.
- Bleib bei extremen Wetterbedingungen nach Möglichkeit im Innenbereich.
Erste Hilfe bei Unterkühlung: Sofortige und ultimative Maßnahmen
Wenn du einen unterkühlten Menschen antriffst, musst du sofort handeln. Unterkühlung ist ein medizinischer Notfall und erfordert schnelles und sachgemäßes Handeln. Zuerst solltest du den Rettungsdienst anrufen. Jedoch solltest du dich nicht alleine auf das Eintreffen des Notfallservices verlassen, sondern parallel erste Hilfe leisten. Die erste Maßnahme besteht darin, die betroffene Person vor weiterer Kälteeinwirkung zu schützen. Sie sollte aus der kalten Umgebung entfernt und vor Wind, Nässe und Kälte geschützt werden. Wärmeisolierende Decken und trockene Kleidung sind in diesem Szenario von unschätzbarem Wert. Es ist wichtig, vorsichtig vorzugehen, um den Körper der unterkühlten Person nicht weiter zu belasten, insbesondere wenn es Anzeichen für Erfrierungen gibt.- Ruf den Rettungsdienst an, sobald du Anzeichen von Unterkühlung bemerkst.
- Schütze die betroffene Person vor weiterer Kälteexposition und wechsle nasse Kleidung gegen trockene aus.
- Führe eine passive Wiedererwärmung durch, indem du Decken oder warme Kleidungsstücke verwendest.
- Vermeide es, die Person zu reiben oder zu massieren, da dies zu Schäden führen kann.
Unterkühlung - Das Wichtigste
- Definition Unterkühlung - Zustand, in dem die Körpertemperatur unter die normale Körpertemperatur sinkt
- Rolle der Medizinischen Fachangestellten (MFA) - Prävention, Erkennung und Erstbehandlung von Unterkühlung, sowie Nachsorge
- Ursachen von Unterkühlung - Längere Exposition gegenüber Kälte, nasse Bedingungen, unzureichende Kleidung, extreme körperliche Erschöpfung, eingeschränkte Durchblutung, Alter und Unterernährung
- Symptome von Unterkühlung - Schüttelfrost und Gänsehaut, schnelle Atmung, Herzrasen, Müdigkeit oder leichte Verwirrung bei milder Unterkühlung; starke Schläfrigkeit, Verwirrung, langsame Atmung, erhöhte Herzfrequenz, helle Hautfarbe bei Kindern in weiter fortgeschrittenen Stadien
- Behandlung von Unterkühlung - MFA führt erste Hilfe durch, gefolgt von Wiedererwärmung des Patienten und Behandlung eventuell begleitender medizinischer Probleme
- Temperaturmanagement bei der Behandlung von Unterkühlung - genaues und wiederholtes Messen der Körperkerntemperatur
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Unterkühlung
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