Exposé Bedeutung
Ein Exposé ist eine kurze Darstellung deiner wissenschaftlichen Arbeit, die du vor dem Schreiben deiner Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit erstellst. Ein Exposé soll einen ersten Überblick über den Inhalt, die Struktur und den Zeitplan deiner Arbeit geben. Außerdem kannst du eine erste Literaturauswahl präsentieren.
Du kannst dir ein Exposé also wie einen ersten Entwurf vorstellen, der vor dem eigentlichen Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit zeigt, wie deine Hausarbeit oder Bachelorarbeit am Ende aussehen wird.
➡️ Tipp: Exposé kommt, wie du vermutlich schon an dem Akzent erraten hast, aus dem Französischen. Genauer gesagt von dem französischen Verb exposer, das auf Deutsch so etwas wie „darstellen“, „auslegen“, „ausstellen“ bedeutet. Exposé kann also mit Darstellung oder Bericht ins Deutsche übersetzt werden. Expose oder Exposee sind allerdings falsche Schreibweisen.
Ein Exposé schreibst du meistens, nachdem du mit deinem/deiner Betreuer*in das Thema bzw. die Fragestellung deiner Haus- oder Bachelorarbeit festgelegt hast. Am besten hast du dich auch schon in die Literatur, die es zu dem Thema deiner wissenschaftlichen Arbeit gibt, eingelesen.
Wenn du jetzt denkst:
❓“Wie soll ich bereits ganz am Anfang wissen, wie meine wissenschaftliche Arbeit am Ende aussehen soll?”
Keine Sorge, dein Exposé ist nicht verbindlich! Du musst dich beim Schreiben deiner Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit nicht ganz genau an alles halten, was in deinem Exposé steht. Das Exposé ist nur ein grober Plan, an dem du dich entlanghangeln kannst. Der Inhalt des Exposés ist nicht in Stein gemeißelt und kann sich während des Schreibens deiner wissenschaftlichen Arbeit immer noch ändern. Auch deine Forschungsfrage kannst du während des Schreibens noch mehr präzisieren.
Exposé schreiben
Nachdem du nun weißt, was ein Exposé eigentlich ist, widmen wir uns jetzt mal intensiver dem Exposé Schreiben.
Wie bei jedem wissenschaftlichen Text musst du dich auch bei einem Exposé an die akademischen Standards und Vorgaben deiner Universität halten. Dazu gehört zum einen der Aufbau des Exposés – du brauchst zum Beispiel immer ein Deckblatt. Und zum anderen die Sprache. Du solltest
- präzise, verständlich und neutral schreiben
- keine verschachtelten Sätze bilden
- nicht interpretieren oder deine eigene Meinung ausdrücken
- nicht vom Thema abschweifen
- deine eigenen Ideen und Gedanken darstellen (nicht zu viele Zitate)
- bei Zitaten den richtigen Zitationsstil benutzen
- alles noch einmal Korrekturlesen
Aufbau Exposé
Damit du beim Schreiben deines Exposés keinen wichtigen Teil vergisst, haben wir dir zusammengestellt, wie der Aufbau und Inhalt eines Bachelorarbeit-Exposés aussehen sollte.
Deckblatt |
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Einleitung |
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Zielsetzung |
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Forschungsstand |
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Konzept |
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vorläufige Gliederung |
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Zeitplan |
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Literaturverzeichnis |
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Optional können auch noch folgende Punkte in deinem Exposé vorkommen:
- eigene Motivation & Vorarbeiten (optional)
- eigene Vorarbeiten aus Hausarbeiten beschreiben
- persönliches Interesse und Beweggründe nennen
- Kostenplanung für Stipendien-/Forschungsantrag (optional)
- Wenn du mit deinem Exposé ein Stipendium beantragen willst oder Kosten für dein benötigtes Material anfallen, kannst du in diesem Abschnitt einen Kostenplan aufstellen.
➡️ Beachte, dass viele Universitäten selbst schon eine Struktur vorgeben, an die du dich halten solltest. Du kannst auch deine*n Betreuer*in fragen, welche Vorstellungen und Anforderungen er/sie an dein Exposé hat.
Unterschiede von Exposés
Die Vorlage, die wir dir gerade vorgestellt haben, ist zwar die für ein Exposé einer Bachelorarbeit, doch größtenteils bleiben der Inhalt und der Aufbau immer gleich – unabhängig davon, ob du eine Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit schreibst.
Am ehesten unterscheidet sich die Länge der Exposés, da sie im Verhältnis zum Umfang deiner wissenschaftlichen Arbeit steht.
Länge Exposé:
- Hausarbeit: ca. 3 Seiten
- Bachelorarbeit: 2 – 5 Seiten
- Masterarbeit: 4 – 10 Seiten
Außerdem sollten zum Beispiel Exposés von Masterarbeiten noch detaillierter auf die Forschungsmethode, die Zielsetzung und mögliche Ergebnisse eingehen als das Exposé einer Bachelorarbeit. Das liegt einfach daran, dass diese Aspekte bei einer Masterarbeit generell einen größeren Stellenwert haben als bei einer Bachelor- oder Hausarbeit.
Vorteile Exposé
Auch wenn es sich für dich im ersten Moment so anhört, als wäre ein Exposé zu erstellen noch mehr zusätzliche Arbeit, ist es alles andere als Zeitverschwendung.
Du kannst zum Beispiel dein*en Betreuer*in mit deinem gut ausgearbeiteten Exposé davon überzeugen, dass dein Thema relevant ist. Außerdem könnt ihr gemeinsam deine Ideen für deine Haus- oder Bachelorarbeit besprechen. Damit verhinderst du, dass es während des Schreibens zu Missverständnissen kommt, weil dein*e Betreuer*in vielleicht ganz andere Erwartungen an deine wissenschaftliche Arbeit hatte.
Doch ein Exposé hat noch einige andere Vorteile, die wir dir hier aufgelistet haben.
Ein Exposé
- hilft, deine Gedanken zu sortieren und den Überblick zu behalten
- spart beim Schreiben Zeit ein, weil Vorarbeit geleistet wurde
- hilft, den roten Faden nicht zu verlieren
- hilft, Probleme und Unklarheiten frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden
- verringert das Risiko einer Schreibblockade
- hilft, Deadlines einzuhalten
- ist wichtig, um sich für finanzielle Mittel für besondere Forschungsunternehmen zu bewerben
Kurz und knapp zusammengefasst: Ein Exposé erhöht deine Chancen eine wirklich gute Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit zu schreiben! Also nichts wie los!
Checkliste für dein Exposé
- Thema und Problemstellung wurden in Einleitung deutlich
- Ziel der Arbeit wurde klar genannt
- Überblick über existierende Literatur wurde gegeben
- Fragestellung wurde formuliert
- Methode/Vorgehen der Arbeit wurden erklärt
- vorläufige Gliederung ist enthalten
- Zeitplan ist enthalten
- Literaturverzeichnis ist enthalten
- alle Quellen sind richtig zitiert
- Schreibstil ist wissenschaftlich
- Formatierung entspricht Vorgaben der Universität
- Deckblatt enthält alle nötigen Angaben
- mind. ein Mal wurde Korrektur gelesen