Nach dem Abitur oder Fachabitur fängt ein neuer Lebensabschnitt an: Die Schulabsolventen und Absolventinnen können sich in ein Studium begeben, welches ihren Wünschen und Fähigkeiten entspricht. Vielen ist es noch nicht ganz klar, was sie studieren können und auf welcher Art dies möglich ist. Denn es könnte ebenso eine Überlegung anstehen, ob ein klassisches Vollzeitstudium oder ein duales Studium angestrebt werden sollte. Das duale Studium ist ein Mix aus Studium und Arbeit, welches bei einem Unternehmen durchgeführt wird. Unter dualem Studium wird ebenso verstanden, wenn du beispielsweise einen Bachelor machst und gleichzeitig eine Ausbildung als Industriekaufmann bzw. Industriekauffrau absolvierst.
So hast du die Qual der Wahl, welche Variante für dich die beste wäre. Um über die Vor- und Nachteile ein klares Bild zu haben, sollen diese nachstehend gegenübergestellt werden.
Vorteile des Vollzeitstudiums
Der erste Vorteil eines Vollzeitstudiums ist die hundertprozentige Konzentration auf die Studieninhalte über den ganzen Tag beziehungsweise die Wochen. Manchmal ist sogar noch Zeit vorhanden, dass du zusätzliche Fächer belegen könntest, die dich interessieren. Es gibt bei einigen Studienrichtungen so viel Zeit, dass du zusätzlich noch einen anderen Studiengang bewältigen kannst. Der Klassiker mag oftmals Philosophie sein, welcher gerne in diesem Rahmen hinzugenommen wird. Es ist manchmal nicht nur als Ergänzung, sondern als Abwechslung anzusehen. Denn ist eine Fachrichtung wie Mathematik oder Ingenieurwissenschaften ausgewählt, tut solch ein Studienfach mit einer ganz anderen Ausrichtung gut. Das ist allerdings kein Muss und natürlich freiwillig. Es soll lediglich als Beispiel aufzeigen, wie sich Studierende wirklich auf die persönliche Weiterbildung im Vollzeitstudium konzentrieren können. Du hättest somit die Möglichkeit durch mehr vorhandene Zeit viel tiefer in Forschungsfragen einzusteigen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass eine universitäre Karriere transparenter für die Studierenden wird. Du kannst herausfinden, ob dir eine Doktorandenstelle gefallen könnte, um einen Doktortitel zu erwerben und sogar später eine Professorenstelle anstreben. Bist du später aus dem Hochschulbereich ausgetreten, weil du einen Arbeitgeber außerhalb gefunden hast, ist das Zurückkommen meist unwahrscheinlich, da es schwieriger und unattraktiver erscheint.
Der Vorteil eines Vollzeitstudiums an einer Universität oder auch Fachhochschule ist auch die relative Freiheit, den richtigen Studiengang für sich zu wählen. Merkst du während der ersten Semester, dass dir das Fach doch keinen Spaß macht und eher ein anderes in Frage kommt, kannst du wesentlich leichter wechseln. Die Finanzierungen sollten noch abgecheckt werden, ob sie weiterhin stabil bleiben. Im Zweifel bedeutet es lediglich, dass du einfach weiterhin nebenbei Jobs machst, wie du es bisher auch schon gewöhnt bist.
Nachteile eines Vollzeitstudiums
Die Konzentration kann also meistenteils Vorteile haben. Nachteilig wird aber von vielen Unternehmen gesehen, dass Studierende nicht richtig lernen, was später im Unternehmen gebraucht wird. Alles sei etwas theoretisch und die Studenten und Studentinnen müssten in ihrem ersten Beruf erst richtig eingelernt werden. Ob dies immer ein ethisch richtiger oder doch vorgeschobener Grund für Firmen ist, bei den Einstellungen vorwiegend auf Berufserfahrene zu setzen, kann durchaus kritisch diskutiert werden.
Das Vollzeitstudium ist streng genommen oftmals doch kein Vollzeitstudium. Denn die Frage der Finanzierung kann auf die Verfügbarkeit drücken, an allen Vorlesungen teilnehmen zu können, die wichtig oder zu mindestens bereichernd wären.
Das Studium hat im Prinzip 3 Möglichkeiten der Finanzierung:
- Eltern
- BAföG
- Studentenjob
Sind die Eltern oder das BAföG die Geldgebenden, können sich Studierende wirklich hundertprozentig auf das Studium konzentrieren. Mit dem BAföG kannst du auskömmlich klarkommen, wenn du sparsam lebst. Du darfst zwar etwas hinzuverdienen, solltest aber dabei die aktuellen Obergrenzen dazu beachten. Sonst wird dir dieses nachträglich gekürzt. Manchmal mag die Finanzierung auch ein Mix aus den oben genannten Möglichkeiten sein. Muss die Studentin oder der Student allerdings wesentlich mehr über einen Studentenjob hinzuverdienen, geht dies von der Zeit ab, die für zusätzliche Fächer oder sogar bessere Noten benötigt wird. Es kann deswegen der Fall sein, das mindestens ein oder zwei Semester angehängt werden, um die Noten aufzubessern. Insgesamt besteht also die Gefahr und ist als Nachteil anzusehen, dass Studierende bei einem Vollzeitstudium nebenbei Geld verdienen müssen, sehr viel Zeit für diese Arbeit benötigen und ggf. erst bis zu einem Jahr später einen Job bekommen sowie ihr erstes Geld verdienen können.
Vorteil eines dualen Studiums
Der große Vorteil ist meistenteils die enge Bindung an das Unternehmen im dualen Studium. Denn in der Regel möchten die Unternehmen die Studierende ausbilden, dass diese danach im Unternehmen bleiben und arbeiten. Das ist sozusagen die Win-Win-Beziehung, die du gemeinsam mit diesem Unternehmen eingehst.
Zusätzlich kannst du bequem dein Studium damit finanzieren. Du brauchst dir also keine Studentenjobs an der Tankstelle, auf der Messe, im Hotel oder bei Testbefragungen suchen denn das Einkommen ist sehr auskömmlich. So brauchst du nicht mehr über einen Nebenjob nachdenken.
Der andere wichtige Vorteil ist die Praxis die du im Unternehmen beziehungsweise in den Abteilungen erlernst, die du bei dem dualen Studium durchläufst. Erst hier wirst du merken und verstehen, warum und welche Themen des theoretischen Studienanteils du wirklich anwenden kannst und wirst. Das schützt dich natürlich nicht davor, die unwichtigen Dinge am Lernstoff schlurren zu lassen. Denn sie werden ebenso Thema bei den Prüfungen sein. Vielmehr erlernst du während des Studiums ein Denken und Handeln, welches Unternehmen schätzen bzw. honorieren werden.
Nachteil eines dualen Studiums
Ein großer Nachteil mag für dich sein, dass du auf ein Unternehmen festgelegt bist, bei dem du das duale Studium absolvierst. Sind die Vorsetzten nett, die Kollegen sympathisch und die Thematik sehr interessant, ist soweit alles paletti. Fällt jedoch ein oder mehrere Aspekte von den soeben genannten negativ aus, ist das recht schlimm. Denn so einfach lässt sich das Konsortium aus Studium und Arbeit nicht ändern. Du musst es dann meistenteils nur durchziehen. Das trübt gleichzeitig deine Sichtweise darüber ein, ob das Unternehmen wirklich das ist, bei dem du nach dem Studium bleiben möchtest.
Ein Wechsel auf Grund der Fachrichtung ist ebenso erschwert. Ein einfaches Ausprobieren ist also mit dem dualen Studium nicht möglich. Du musst im Vorfeld bereits wissen, ob dir die Richtung des Studiums und der spätere Beruf Spaß machen wird.
Es darf ebenso nicht verschwiegen werden, dass das duale Studium eine große Disziplin einfordert. Denn hier ist es festgelegt, dass du beim Studium nebenbei wirklich arbeiten bzw. umgekehrt studieren musst. Zudem bist du dann als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer anzusehen, und musst den Regeln des Unternehmens, der Führungsetage und eventuell auch einem Dress-Code folgen. Vom ersten Augenblick musst du dich in das Unternehmen einbringen, damit du dich dort künftig weiterentwickeln und Karriere machen kannst. Der Druck ist also wesentlich höher und bereits sehr real, der dir im Vollzeitstudium noch erspart bleibt
Lernen im Vollzeitstudium und im dualen Studium
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Fazit zum Vollzeitstudium und dualem Studium
Das duale Studium hat einen großen Reiz weil du dir keine Sorgen um die Finanzierung deines Studiums und eines künftigen Arbeitgebers machen musst. Das sind zwei wesentliche Vorteile, die sehr tief wiegen. Nachteilig könnte sein, dass du im Laufe des dualen Studiums feststellst, dass du dein Unternehmen oder die Studienrichtung nicht magst. Bei dem Vollzeitstudium kannst du hingegen noch in Ruhe austesten, ob es überhaupt die ideale Fachrichtung für dich ist. Zudem wird dir gerade bei den forschungsintensiven Studienfächern die Möglichkeit zu einem Doktortitel und Professorenstelle eröffnet.
Wenn du einen gewissen Karriereplan im Kopf hast, wirst du bereits wissen, welche Richtung für dich die bessere Variante wäre. Sollte es die Karriere im Unternehmen oder in der Universität sein? Wenn die Karriere auf jeden Fall im Unternehmen sein sollte, wird das duale Studium die Option für dich sein. Bist du allerdings grundsätzlich unentschlossen, welche Karriere und welche Fachrichtung überhaupt zu dir passen, solltest du lieber mit einem Vollzeitstudium beginnen.