Nicht nur im finalen Examen sondern auch während des Studiums wirst du sehr sehr viele juristische Klausuren schreiben müssen. Und die erste Klausurenphase kann Jura-Erstis schon mal aus der Bahn werfen: Mit Prüfungen aus der Oberstufe im Gymnasium hat eine Jura Klausur nämlich nicht mehr viel zu tun.
Deshalb sollte man als vorbildlicher Jurastudent gleich von Beginn an versuchen, das erfolgreiche Klausurenschreiben zu seiner Paradedisziplin zu machen.
Keine Panik – mit unseren Tipps wirst du deine nächste Jura Klausur auf jeden Fall meistern!
Bei Juralernplan findest du ebenfalls viele Tipps zur Vorbereitung auf Juraklausuren.
Du hast dein Jura Studium noch gar nicht begonnen und bist dir auch noch nicht ganz sicher, ob es das Richtige für dich ist? Dann haben wir hier für dich alle Infos, die du über’s Jura Studium wissen musst.
Ruhe bewahren in der Jura Klausur
Ja, diesen Tipp wirst du wahrscheinlich schon hundertmal gehört haben & vielleicht hast du gerade sogar die Augen verdreht …aber ruhig zu bleiben ist wirklich das Wichtigste während einer Jura Klausur.
Jura Klausur: Mehrseitiger Sachverhalt?!
Da denkt man sich natürlich erstmal immer F*** my life… Wenn der Sachverhalt schon über mehrere Seiten geht, bricht den meisten Studenten gleich mal der Schweiß aus – hier liegt schonmal die erste Schwierigkeit in einer Jura Klausur: Aus dieser Masse an Informationen das wirklich Relevante herauszufiltern.
Tipp 1: Genau lesen!
Jura Klausuren mit ihrem enormen Umfang haben leider oft genau das Ziel, die Studierenden zu verunsichern und in Panik zu versetzen. Was bereits in der Schule gepredigt wurde, hat hier immer noch höchste Bedeutung: den Sachverhalt genau lesen, Wichtiges markieren, gegebenenfalls kleine Notizen mit ersten Ideen (z.B. Paragraphen) am Rand machen.
Tipp 2: Mindestens zweimal durchgehen!
Wichtig ist also: Je nach Länge des Sachverhalts nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal genau durchlesen! Denn wenn du den Fall mehrmals durchgehst, minimierst du die Wahrscheinlichkeit, etwas wirklich Wichtiges zu übersehen.
Tipp 3: Aufpassen beim Markieren!
Du solltest nicht beim ersten Lesen schon den gesamten Sachverhalt in verschiedensten Farben markiert haben – denn dann ist logischerweise gar nicht mehr zu erkennen, was eigentlich relevant ist. Lieber erst beim zweiten Mal lesen den Textmarker zücken!
Tipp 4: Ideen als Stichpunkte festhalten!
Vor allem bei sehr langen Sachverhalten kann es leicht passieren, dass du deine ersten Ideen schon wieder vergessen hast, bis du am Ende angelangt bist. Deshalb kann es sich durchaus lohnen, Ideen von Anfang an stichpunktartig mit zu notieren und dann herauszufiltern, welche am meisten Sinn ergibt.
Jura Klausur Tipps: Zeitmanagement und Probeklausuren
Stress in der Klausur
Ohne jemals eine Klausur unter Prüfungsbedingungen geschrieben zu haben, ist es absolut unrealistisch, in der echten Klausur dann ganz easy durchzukommen. Juristische Klausuren sind im Allgemeinen immer zeitlich schwer zu schaffen, und wenn man erst in der realen Prüfung in diese Stresssituation kommt, ist man ganz schnell überfordert.
Einarbeitung – Gliederung – Ausformulieren?!
Deshalb musst du, so nervig und zeitaufwändig es manchmal auch ist, unbedingt selbst mehrere Probeklausuren bearbeiten, um zu sehen, wie viel Zeit du am besten für Einarbeitung, Gliederung und Ausformulieren der Lösung verwenden solltest.
Du solltest natürlich individuell für dich herausfinden, wie du am besten deine Jura Klausur löst. Jede(r) hat einen eigenen Stil. Manche brauchen eben länger bei der Einarbeitung, um den Sachverhalt zu lesen und zu verstehen, während andere langsamer beim Ausformulieren sind. Du siehst also – nur wenn du’s wirklich selbst ausprobierst, kann dein Zeitmanagement funktionieren.
Mach eine Gliederung!
Im Allgemeinen wird empfohlen eine Gliederung anzulegen, bevor du deine Lösung ausformulierst und in Reinschrift bringst. Logischerweise sollte diese nicht zu ausführlich sein, damit noch genug Zeit für eine ordentliche Reinschrift bleibt. Verzichte auf ganze Sätze und konzentriere dich hier noch auf das Wesentliche: Alle relevanten Schwerpunkte und Normen sollten enthalten sein.
Aufbau deiner Gliederung
Du hast ja wahrscheinlich schon mindestens ein Semester Jura so gut wie hinter dir, und warst ganz fleißig in allen Übungsstunden und hast schon einige Gliederungen zur Falllösung gesehen. Meistens werden die Punkte mit “A., I., 1., a., aa., … B. …” etc. untergliedert. Das kann je nach Prof etwas variieren. Wichtig ist auch im Vorfeld abzuklären, ob eine Gliederung mit abgegeben werden darf/muss, und ob diese bewertet wird. Je nachdem solltest du dann mehr oder weniger Zeit dafür einplanen.
Nachbearbeitung und Korrektur
Außerdem ist es wichtig, die Übungsklausuren nicht nur gründlich zu bearbeiten sondern auch die Nachbereitung sehr ernst zu nehmen. Wenn du in der Uni die Möglichkeit hast, deine Übungsklausur korrigieren zu lassen, nimm das Angebot unbedingt an!
Es wird dir ungemein helfen, einer realistische Korrektur zu bekommen um in Zukunft nicht wieder die gleichen Fehler zu machen. Viele Unis bieten auch Besprechungen für Übungsklausuren an – klar, dafür muss man halt wirklich auch mal in die Uni fahren.
…Aber im Endeffekt wird dir das oft mehr helfen als so manche Vorlesung: Du erfährst nicht nur, welche allgemeinen Probleme bei der Klausurbearbeitung häufig auftauchen, sondern kannst selbst Fragen stellen oder von den Fragen deiner Kommilitonen und Kommilitoninnen profitieren.
Richtiger Aufbau und Inhalt deiner Jura Klausur
Gutachtenstil – Den solltest du dir unbedingt aneignen
Auch wenn du erst im ersten Jura Semester bist – der “Gutachtenstil” ist dir zu 99,99% auch schon untergekommen. Denn dabei handelt es sich um das absolute Grundhandwerkszeug aller Jurastudierenden. Anhand dieses Prinzips muss nämlich jede Klausur bearbeitet werden. Dabei wird am am Anfang die Anspruchsgrundlage zitiert und im folgenden die Voraussetzungen im Einzelnen geprüft.
Als “Todsünde” gilt es dagegen, wenn man den gegensätzlichen Urteilsstil anwendet, bei dem das Ergebnis vorweggenommen und anschließend begründet wird.
Wer gute Noten will, muss juristisch korrekt arbeiten: Das heißt: unbedingt den Gutachtenstil einhalten – also zuerst mal den Obersatz bilden, dann subsumieren und am Ende den Obersatz beantworten.
Der Obersatz
Um deine Jura Klausur so übersichtlich wie möglich zu gestalten, beginnst du wie gesagt am besten mit dem Obersatz. Noch nie davon gehört? Kein Problem – der Obersatz muss immer Folgendes enthalten:
Wer will was von wem woraus?
Um dir das etwas zu verdeutlichen, hier zwei Beispiele:
A könnte gegen B Anspruch auf Übergabe und Übereignung der Sache aus §433 I 1 BGB haben.
Möglicherweise hat B gegen A einen Anspruch auf Schadensersatz aus §280 I BGB.
Der Obersatz enthält also noch kein Ergebnis – du prüfst die Möglichkeit des Anspruchs im Laufe deiner Klausur und stellst erst zum Schluss fest, wer welchen Anspruch hat.
Schrift und Sprache deiner Jura Klausur
Auch wenn du richtig im Stress bist und dir jeder Blick auf die Uhr wieder einen kleinen Schock verpasst – versuche einigermaßen leserlich zu schreiben!
Denn wenn du nur noch möglichst schnell alles was dir einfällt hinkritzelst wird dir das kein Korrektor verzeihen. Am Ende kann man dann nämlich die Hälfte nicht lesen und dir werden – obwohl du ja vielleicht das Richtige wusstest – Punkte abgezogen.
Also – auch wenn’s schwer fällt: Achte auf dein Schriftbild!
Genauso wichtig ist es, die richtigen Formulierungen in deine Jura Klausur einzubauen. Wie man den Obersatz richtig formuliert, weißt du jetzt schon. Oft verbreitet sich das Klischee als Jurist und Juristin müsste man gut “labern” können – vermeide das auf jeden Fall in deiner Klausur. Verwende kurze, klare Sätze und komm zum Punkt. Außerdem – es sollte eigentlich selbstverständlich sein: Rechtschreibfehler und falscher Satzbau kommen nie gut an beim Korrektor!
Weitere ausführliche Tipps zur Klausurvorbereitung bieten dir auch juralernplan, iurastudent.de und juraindividuell.
Normen & Grundlagen – Das A & O jeder Jura Klausur
Was von Anfang an gelernt werden muss ist der richtige Umgang mit Normen.
Wenn in einer Klausur unbekannte Normen zur Verfügung gestellt werden, muss man in der Lage sein, diese auf den vorliegenden Fall anzuwenden, auch wenn man sie höchstwahrscheinlich noch nie gesehen hat.
Das ist – wie fast alles – Übungssache. Je mehr du Zeit du mit deinen Gesetzestexten verbringst, umso leichter wird es dir fallen, die Normen richtig anzuwenden.
In den ersten Jura Semestern wird sehr ausführlich der Stoff behandelt, der vor allem die Grundlagen abdeckt. Gerade diese absoluten Basics sind der Schlüssel für gute Noten. Unterschätze das nicht und versuche, von Anfang an am Ball zu bleiben.
Um die Grundlagen über längere Zeit im Gedächtnis zu behalten, hilft es oft mit Karteikarten zu lernen. In unserer App kannst du ganz easy online selbst Karteikarten erstellen und so jederzeit und überall deinen Stoff wiederholen. Für dich als Jurastudent ist natürlich unsere neue Kooperation mit dem juristischen Repetitorium hemmer besonders interessant – dazu gleich mehr.
Das 1. Staatsexamen
Ganz klar – wer eine gute Note haben will, muss den Stoff verinnerlichen. Das gilt natürlich schon während dem Studium, wird aber immer wichtiger, je näher das 1. Staatsexamen rückt. Das Staatsexamen besteht je nach Bundesland aus 5-8 juristischen Klausuren. Spätestens hier musst du es also drauf haben!!
Jura Repetitorium
Der Großteil deiner Kommilitonen wird sich darauf mit einem Repetitorium vorbereiten. In so einem Rep werden die wirklich fürs StEx relevanten Stoffinhalte des gesamten Jurastudiums wiederholt. Hier findest du noch mehr Informationen zum Thema Jura Rep.
StudySmarter & hemmer
Falls du dich schon mal ein bisschen mit diesem Thema auseinander gesetzt hast, ist dir der Name hemmer bestimmt schon untergekommen. hemmer ist eines der bekanntesten klassischen Jura Repetitorien und bereitet schon seit 1976 Studenten auf’s 1. Staatsexamen vor. Ganz neu ist jetzt, dass du alle hemmer Unterlagen (Skripte und Karteikarten) digitalisiert auf StudySmarter findest. Wenn du noch mehr zu unserer neuen Kooperation wissen willst, schau doch mal hier vorbei.
Jura Klausur + Repetitorium ?
Falls du dir jetzt gedacht hast „Ja gut, das merk ich mir für später, wenn ich dann nach dem Hauptstudium meine Examensvorbereitung starte…“: Auch wenn du erst kurz vor deiner ersten Klausurenphase stehst, kannst du dich mit den hemmer Unterlagen in unserer App optimal auf deine Jura Klausur vorbereiten.
Die Unterlagen, bestehend aus Karteikarten, Skripten und Übungsfällen, findest du sortiert nach Themengebieten auf unserer Lernplattform. Das heißt, wenn zum Beispiel eine Strafrecht Klausur an steht, kannst du gezielt dieses Fach bei StudySmarter lernen.
Schau doch gleich mal rein!
Fazit: Absolute No-Gos in jeder Jura Klausur
- Panik schieben!!
- Direkt loslegen bevor man überhaupt die Frage genau gelesen hat
- Urteilsstil statt Gutachtenstil
- Missachtung von grundlegenden Prinzipien wie dem Abstraktionsprinzip
- Alles unkoordiniert hinkritzeln
- Bei der Vorbereitung: Grundlagen vernachlässigen
Ok, wir geben es ja zu – es gibt natürlich leichtere Aufgaben als eine gute Jura Klausur abzuliefern. Hier ist auf jeden Fall deine Selbstdisziplin gefragt: Üben, üben und nochmals üben Wer sich nämlich schon ab dem 1. Semester ins Klausurenschreiben stürzt, hat spätestens beim 1. Staatsexamen einen Riesenvorteil.
Wir von StudySmarter unterstützen dich gerne bei der Vorbereitung auf deine nächste Jura Klausur:
- hemmer Unterlagen jederzeit auch im Offline-Modus lernen
- eigene Karteikarten, Zusammenfassungen & Mindmaps ganz easy erstellen
- je nach Lerntyp: individuellen Lernplan anfertigen
- Lernprozess überwachen
- in Lerngruppen mit deinen Kommilitonen austauschen
=> Effizienter lernen & bessere Noten bekommen