Kommunikativer Lerntyp – Definition
Der kommunikative Lerntyp lernt am besten mit Informationen, die kommunikativ, d. h. mit dem Hören und Sprechen aufgenommen und geteilt werden.
Der Sinn, mit dem am zuverlässigsten gelernt werden kann, ist also das Gehör. Außerdem ist das Sprechen besonders hilfreich für den kommunikativen Lerntyp.
Kommunikativer Lerntyp Merkmale
Die Unterscheidung der Lerntypen, von denen es vier Stück gibt, werden meistens Frederic Vester zugeschrieben. Dieser hat in den 1970ern die Theorie aufgestellt, dass unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Sinnen besser lernen können. Es gibt den
- kommunikativen/intellektuellen Lerntyp,
- haptischen/motorischen Lerntyp,
- visuellen Lerntyp und
- auditiven Lerntyp.
Merkmale des kommunikativen Lerntyps sind die folgenden:
- Informationen, die in Gruppenarbeiten (also im Austausch) erarbeitet wurden, bleiben besonders gut im Gedächtnis
- es hilft beim Lernen, sich den Lernstoff selbst vorzusagen
- interaktive, seminarähnliche Lernsituationen sind besonders einprägsam
Kommunikativer Lerntyp Beispiel
Beispiele für den kommunikativen Lerntypen sind Mitschülerinnen, Mitschüler oder Mitstudierende, die bei Gruppenarbeiten aufblühen: Sie lieben den Austausch und das Vorstellen, der gemeinsam erarbeiteten Themen.
Ebenso gehen sie gerne in die Diskussion mit Lehrerinnen, Lehrern oder Mitschülerinnen und Mitschülern – sie haben viel zu sagen und suchen so oft es geht das Gespräch.
Kommunikativer Lerntyp – Methoden
Wenn du mit dem Lerntyp, dem du angehörst, lernst, kannst du potenziell effektiver lernen. Deshalb stelle ich dir hier einige Methoden vor, die dir beim Lernen helfen können, wenn du ein kommunikativer und intellektueller Lerntyp bist:
- Beteilige dich
Nutze Unterrichtssituationen und Seminare sowie Gruppenarbeiten, um dich über das Material auszutauschen. Diskutiere mit den Anwesenden und stelle Fragen, die du zum Stoff hast.
➜ Tipp: Nutze die StudySmarter-App und erstelle Flashcards, die mit der Community geteilt werden. Nutze ebenfalls Lernmaterialien, die von anderen Usern hochgeladen wurden und vergrößere so eure gemeinsame Chance auf gute Noten und maximale Beteiligung.
- Lerngruppen
Indem du dich mit anderen Menschen triffst, um gemeinsam zu lernen, kommst du in den Austausch: Du kannst den anderen zuhören, ihre Gedanken und Ideen aufnehmen und dich danach mit ihnen darüber unterhalten und dabei deine eigenen Gedanken anbringen.
- Bereite einen Vortrag vor
Stelle die wichtigsten Infos, die du verinnerlichen möchtest, zusammen und bereite einen Vortrag vor. Halte diesen vor deinen Eltern, Freundinnen oder Freunden oder im Zweifelsfall vor dem Spiegel. Bei dieser Methode lernst du doppelt; nämlich durch
- das Zusammentragen und somit Wiederholen des Lernstoffes und
- das Vortragen der Informationen
Kommunikativer Lerntyp Tipps
Lerntipps, die für kommunikative Lernerinnen und Lerner hilfreich sein können, sind zum Beispiel diese:
- Lies dir Interviews von Expertinnen oder Experten durch, um deine Gedanken anzustacheln und dein Lernen zu vertiefen – was wird zum Thema gesagt, welche Fragen hast du noch, die nicht beantwortet wurden?
- Lies dir Texte, Informationen und andere Lerninhalte selbst laut vor und nimm dich dabei auf. Höre diese Notiz beim Spazierengehen, sodass eine physische Aktivität mit dem Lernstoff verbunden ist.
- Schau dir weiterführendes Material an, um dein Interesse für das Thema zu vertiefen. Indem du weitere inhaltliche Verbindungen schaffst, prägst du dir die Lerninhalte besser ein und hast eine größere Motivation, es tatsächlich zu verstehen.
- Schreibe Fragen, die beim Lernen aufkommen auf und stell sie bei der nächstmöglichen Gelegenheit, sodass der Austausch weiterhin gefördert wird.
Kommunikativer Lerntyp Lernhilfen
Dem kommunikativen Lerntyp können folgende Lerntipps gute Lernhilfen sein:
- Arbeite mit einer Lernpartnerin oder einem Lernpartner: Du kannst mit jemandem arbeiten, der selbst Wissen hat und so mehr in den Austausch gehen oder mit jemandem, der nicht so viel Eigenwissen hat und dem du somit mehr erklären musst – und dabei das Material übst. Auch eine Lerngruppe ist empfehlenswert.
- Lass dich abfragen: Hole dir Menschen aus deinem Umfeld zu Hilfe, die dich über deinen Lernstoff ausfragen sollen. So sprichst du von dem Gelernten und bekommst im besten Fall noch Nachfragen.
- Probiere Lerntechniken aus, die andere Sinne ansprechen – meistens ist man nicht ein einzelner Lerntyp, sondern hat Präferenzen für bestimmte Sinne.
Für Lernstrategien, die für den kommunikativen/intellektuellen Lerntyp besonders hilfreich sein können, schau in diesem Artikel vorbei.
Kommunikativer Lerntyp – Vorteile & Nachteile
Potenzielle Vorteile des kommunikativen Lerntyps sind z. B.
- Unterrichtssituation meist vorteilhaft: Gruppenarbeiten, Präsentationen, Austausch mit der Sitznachbarin oder dem Sitznachbarn – all diese Situationen verlassen sich auf die Kommunikation und den intellektuellen Austausch.
- Seminare an der Uni: es liegt dir, dich auszutauschen und über Lernstoff zu sprechen. Das ist bei Seminaren besonders gern gesehen.
Nachteile, die Menschen, die dem kommunikativen Lerntyp angehören, erfahren können, sind z. B.
- Allein lernen ist nicht deine Stärke: zwar kannst du auch mit dir selbst reden, jedoch profitierst du vom Austausch mehr, sodass das Lernen alleine nicht dein Lieblingszeitvertreib ist.
- Zurückhaltung: Du redest, diskutierst und fragst gerne viel, jedoch sind viele Klassen oder Veranstaltungen von mehr Menschen besucht, als Zeit vorhanden ist, sodass du manchmal über das Ziel hinausschießt und als „Labertasche“ gesehen werden könntest.
Kommunikativer/intellektueller Lerntyp – Fazit
- Ein kommunikativer/intellektueller Lerntyp ist jemand, der besonders gut mit Informationen, die durch Gesagtes oder selbst Wiedergegebenes aufgenommen werden.
- Lernende, die dem kommunikativen oder intellektuellen Lerntyp angehören, können sich das Lernen erleichtern, indem sie den Austausch suchen: mit Eltern, Freundinnen, Freunden, Lehrerinnen, Lehrern, Mitschülerinnen und Mitschülern.
- Überlege, ob du einem weiteren Lerntyp angehören könntest, sodass du deine intellektuellen Erfahrungen mit einem weiteren Sinn untermauern kannst.