Musik beim Lernen
Ob Musik beim Lernen hilft wurde tatsächlich durch einige Studien mit mehr oder weniger deckenden Ergebnissen untersucht.
- Neurologie-Professor Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik in Hannover ist überzeugt, dass Musik generell in erster Linie keinen Einfluss auf deinen Lernerfolg hat. Jedoch kann deine Lieblingsmusik die Gehirnleistung fördern. Deine Lieblingsmusik versetzt dich außerdem in eine positive Stimmung und kann Stress und Angst lindern, was wiederum deine Produktivität steigern kann.
- Spotify hat in einer Studie herausgefunden, dass nicht das Genre, sondern die Geschwindigkeit den Lernerfolg beeinflusste. Songs mit 50 bis 80 Beats pro Minute sind optimal.
- Die Studie „happy creativity“ hat herausgefunden, dass fröhliche Musik die Kreativität steigern kann.
Auch wenn die Meinungen ein wenig auseinandergehen, scheinen ein langsamerer Takt und kein Gesang die wichtigsten Attribute zu sein. Jedoch kommt es trotzdem immer auf deine persönlichen Präferenzen an. Wenn du mit Rock besser lernen kannst, dann behalte dies bei. Schließlich ist eine positive Grundstimmung entscheidend für deinen Lernerfolg!
Musik die beim Lernen hilft
Wie oben schon genannt, ist die Mehrheit der Meinung, dass eher langsamere Musik mit regelmäßigem Takt und ohne Gesang optimal beim Lernen ist. Welche Musik dir mit diesen Kriterien zur Auswahl steht, listen wir dir im Folgenden auf:
Klassische Musik zum Lernen
Die meisten Studien zu Musik während des Lernens, sind mit klassischer Musik gemacht worden. Bekannt dazu ist eine 1993 durchgeführte Studie, die den „Mozart Effekt“ populär machte. Diese Studie besagte, dass das Hören von Mozart den IQ erhöhen, und kognitive Fähigkeiten verbessern würde. Zwar wurde in den letzten Jahren bewiesen, dass Mozart zu hören nicht den IQ anhebt, jedoch wird der positive Effekt von klassischer Musik immer noch angepriesen.
Auch die Studie Music during Lectures: Will Students Learn Better? hat den positiven Effekt nachweisen können, nachdem sie einen Versuch mit zwei Gruppen von Studierenden durchführte. Beide Gruppen sahen sich eine einstündige Vorlesung an, jedoch spielte bei einer Gruppe klassische Musik im Hintergrund. Die Gruppe mit klassischer Musik, hatte bei einem anschließenden Multiple-Choice-Fragebogen deutlich mehr Punkte als die andere. Fazit war, dass die Musik einen erhöhten emotionalen Zustand auslöst und die Studierenden empfänglicher für Informationen macht.
Was macht klassische Musik also so gut zum Lernen?
Zum einen ist klassische Musik entspannend, hat oft einen gleichmäßigen Takt und ist in der Dur-Tonart komponiert, was einen positiven Effekt auf die Grundstimmung hat. Zum anderen wird nicht gesungen, daher ist sie weniger ablenkend.
Lofi Musik zum Lernen
Lofi Musik ist charakterisiert durch langsame, gleichmäßige Beats und keinen oder sehr minimalen Gesang. Es werden auch oft Ambiente-Sounds, wie Knistern oder Rauschen integriert. Lofi Musik hat durch ihre entspannende und konzentrationsfähigkeitssteigernde Wirkung mittlerweile stark an Beliebtheit gewonnen. Auch, da sie gerade für diejenigen, die sich nicht so sehr mit klassischer Musik identifizieren, eine gute Alternative ist. Es gibt mittlerweile viele Lofi-Playlists auf Spotify oder YouTube mit Millionen von Aufrufen.
Ambience Sounds zum Lernen
Auch wenn es an sich keine Musik ist, können Ambiente-Geräusche, wie z.B. Regen, Wind oder Meeresrauschen beim Lernen helfen. Besonders, wenn du dich leicht ablenken lässt, sind diese Geräusche optimal und besser als richtige Musik. Sie entspannen und blenden Hintergrundgeräusche aus. Wenn du also in der Bahn lernen möchtest, wären diese Sounds perfekt, da du sie meist lauter hören kannst als Musik, ohne dich von der Lautstärke gestört zu fühlen.
Eine Subkategorien sind auch Sounds wie Brown Noise, White Noise oder Pink Noise. Diese sind ähnlich wie Ambiente Geräusche nur Geräusche und keine Musik. Sie sind jedoch keine natürlichen Sounds, sondern je nach Art ein gleichbleibender Ton in einer bestimmten Frequenz. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen White Noise und Konzentrationsfähigkeitssteigerung bei ADHS Patienten und Patientinnen nachweisen können.
Musik beim Lernen Pro und Contra
Nun weißt du also, welche Musik du beim Lernen hören solltest. Im Folgenden zeigen wir dir alle Vor- und Nachteile, die Musik hören während des Lernens haben kann. Es kommt jedoch auch immer darauf an, welche Musik du hörst und welcher Lerntyp du bist.
Musik beim Lernen Vorteile |
Musik beim Lernen Nachteile |
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Vokabeln lernen mit Musik
Es wird oft davon abgeraten, Vokabeln mit Musik zu lernen. Jedoch kann Musik sehr wohl beim Sprachenlernen helfen!
Zum einen kannst du unbewusst deine Fremdsprache üben, indem du Songtexte auswendig lernst. Du hast es bestimmt auch schon oft gemerkt, dass du Liedtexte, im Gegensatz zu Gedichten, ohne viel üben auswendig lernen kannst. Lieder haben oft eine ansprechende Melodie und einfache, reimende und wiederkehrende Strophen. Auch deine Grundeinstellung ist sehr viel positiver, besonders wenn du Fan einer Band bist. Nach und nach speicherst du unbewusst Wörter, bis du den ganzen Songtext auswendig kannst.
Das kannst du auch für dich nutzen, wenn du bestimmte Vokabeln lernen musst. Binde deine Vokabeln in einen Song ein und singe ihn jeden Tag vor dich hin. Nutze zum Beispiel Accapella Versionen deiner Lieblingssongs. Falls das nicht so deins ist, kann es ebenfalls helfen die Vokabeln mit rhythmischer Musik einfach vorzulesen, da es dich motivierter stimmen kann.
Musik hören beim Lernen – Fazit
Ob Musik während des Lernens sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Du solltest die richtige Musik wählen, also bestenfalls langsamere und ohne Gesang. Passend hierbei ist klassische, Lofi oder Ambiente Musik. Falls du jedoch mit deiner Lieblingsmusik besser lernen kannst und diese dich auch mit Gesang nicht ablenkt, dann ist das auch nicht falsch. Schließlich ist das positive Gefühl, dass du durch Musik während des Lernens bekommst, das wichtigste für deinen Lernerfolg.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Lernen!