Promovieren – Bedeutung
Wenn du promovierst, heißt das, dass du nach deinem Master, Staatsexamen, Diplom oder Magister als Doktorand weiter studierst und dich auf einen Forschungsbereich spezialisierst und somit den Doktortitel erlangst. Dieser bildet in Deutschland den höchsten akademischen Grad. Mit einer Promotion trägst du einen neuen, eigenständigen Beitrag zur Forschung bei – im Gegensatz zur Bachelor- oder Masterarbeit, bei denen du dich schon gemachter Forschung bedienst, um wissenschaftlich zu arbeiten.
Promovieren – Voraussetzungen
Die Voraussetzungen sind meist von den einzelnen Universitäten abhängig. Am besten besprichst du dein Vorhaben zunächst mit den zuständigen Studiengangskoordinatoren oder -koordinatorinnen.
Die Voraussetzungen für eine Promotion sind in der Regel folgende:
- Grundsätzlich gilt ein NC von mindestens 2,5, um sich für eine Promotion zu qualifizieren; kann bei einigen Studiengängen auch um einiges höher sein
- Ein Nachweis, dass du mindestens 300 ECTS-Punkte in deiner bisherigen akademischen Laufbahn erreicht hast
- Das Promotionsvorhaben sollte außerdem thematisch zu dem bereits abgeschlossenen Studium passen – in seltenen Fällen ist auch eine fachfremde Promotion möglich, diese solltest du aber unbedingt mit deiner Uni absprechen.
- Du benötigst einen Masterabschluss, Magister, Diplom oder Staatsexamen, um den Schritt der Promotion zu gehen – je nach Promotionsordnung kann schon nach dem Bachelor promoviert werden, dies ist aber eher unüblich.
Generell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten zu promovieren:
Individuelle/ Traditionelle Promotion | Promotionsprogramm |
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Promovieren – Dauer
Die Dauer deiner Promotion hängt von dir ab und ob du individuell oder im Rahmen eines Programms zum Doktortitel kommen möchtest. Angesetzt sind in der Regel drei bis vier Jahre, das kann aber von Person zu Person stark variieren.
Berufsbegleitend promovieren
Du verdienst schon Geld und möchtest darauf auch als Doktorand nicht mehr verzichten? Dann wäre eine berufsbegleitende Promotion etwas für dich!
Man rechnet beim berufsbegleitenden Promovieren mit circa 4,5 Jahren bis zum Erreichen des begehrten Doktortitels. Auch hierbei gelten die oben genannten Voraussetzungen, um überhaupt einen Platz an einer Uni zu bekommen.
Berufsbegleitendes Promovieren wird meistens von privaten Universitäten und Fachhochschulen angeboten und ist daher fast immer mit selbst zu übernehmenden Kosten verbunden. Viele der Privathochschulen arbeiten mit Universitäten im Ausland zusammen – es kann sein, dass du dort auf eigene Kosten hinreisen musst, um an eventuellen Präsenzterminen teilzunehmen.
Das Studium findet meist in Blockseminaren statt, die Zeit für deine Dissertation kannst du dir dann frei einteilen.
Anbei listen wir dir die Vor- und Nachteile einer berufsbegleitenden Promotion auf:
Vorteile | Nachteile |
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Promovieren mit Betriebswirt
Im Gegensatz zum Ausland gestaltet es sich in Deutschland tatsächlich recht kompliziert, mit einem Betriebswirt zu promovieren. Viele Unis erkennen den Abschluss nicht als ausreichend an, auch wenn die formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Hinzu kommt, dass der NC meistens bei 1,5 oder höher angesetzt ist.
Eine weitere Hürde ist es, einen Doktorvater oder eine Doktormutter zu finden. Die meisten kennen ihre Studierenden schon aus Bachelor- und Masterprogrammen – als „Quereinsteiger“ wird es nicht einfach, einen der begehrten Doktorandenplätze zu ergattern.
Am besten bewirbst du dich zusätzlich in weiteren Ländern, wie Österreich – aber Achtung, hier gelten zum Teil andere Voraussetzungen für einen Promotionsplatz.
Promovieren – Fazit
Eins ist sicher: Du solltest diesen Schritt nur dann gehen, wenn du dir wirklich sicher bist, dass das dein Weg ist, denn Promovieren ist sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig, aber eben auch interessant und bringt dich vor allem weiter. Wir wünschen dir in jedem Fall viel Erfolg!