Selbstliebe in der Psychologie
Was hat Selbstliebe mit Psychologie zu tun? Ich finde, das hat die Autorin Louise Hay in ihren Büchern ziemlich treffend erklärt. Denn sie war davon überzeugt, dass die Ursache fast allen körperlichen und mentalen Leids ein Mangel an Selbstliebe ist.
Positiv formuliert: Wenn du dich also selbst liebst, so wie du bist, dann hast du dir ein ganz schön starkes Fundament eines glücklichen, gesunden Lebens geschaffen.
Selbstliebe Definition
Ich finde Louise Hays Definition von Selbstliebe in ihrem Buch Gesundheit für Körper und Seele* sehr treffend: “In meinen Augen beginnt die Selbstliebe damit, sich nie und nimmer wegen irgendetwas zu kritisieren.”
Selbstliebe ist das sich selbst annehmen und lieben, genau so, wie man gerade ist – mit allen Stärken und Schwächen. Das hat nichts mit Egoismus oder Eitelkeit zu tun. Vielmehr geht es darum, auf eigene Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen sowie gut mit sich selbst umzugehen.
Verwandte Begriffe sind das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein. Auch darüber kannst du mehr in einem unserer Artikel lesen!
Selbstliebe lernen – Geht das?
Kann man Selbstliebe überhaupt erlernen oder stärken? Ja, Selbstliebe zu lernen funktioniert! Und das sage ich nicht nur, weil ich viel darüber gelesen habe und heute in diesem Bereich als Yogalehrerin und Mental Health Coach arbeite, sondern weil ich es selbst auch erst lernen musste.
10 Übungen für mehr Selbstliebe
Ich sage immer: Sich selbst zu lieben ist ein lebenslanger Prozess. Und das ist okay so. Wenn du aber überfragt bist, wie du überhaupt damit anfängst, helfen dir vielleicht meine zehn Lieblingsübungen für mehr Selbstliebe.
1. Selfcare & Me-Time
Nimm dir öfter bewusst Zeit nur für DICH! Mit Selfcare meine ich wortwörtlich: Kümmere dich um dich selbst. Das kannst du auf viele Arten und Weisen tun.
Vielleicht inspirieren dich ja meine eigenen Selfcare und Me-Time Routinen:
- Spazierengehen und Podcast hören (z.B. “Meditation, Coaching & Life” von Curse)
- Malen
- Meine komplette Körperpflege-Routine durchgehen
- Auf dem Balkon sitzen und ein Buch lesen
- Ohne Handy durch die Stadt bummeln
2. Achtsamkeit & Meditation
Achtsamkeit gilt als Basis für Selbstliebe. Denn wenn du Achtsamkeit im Alltag übst, lernst du dich selbst und die Welt um dich herum besser kennen und verstehen.
Meditation ist eine Form der Achtsamkeitspraxis und für mich persönlich eines der besten Tools in meinem Alltag.
Lies dir gerne unseren Artikel zu Achtsamkeit auf StudySmarter durch oder probiere mal eine geleitete Meditation mit Headspace aus!
3. Journaling
Journaling ist eine wundervolle Methode, um deine innere Welt zu sortieren. Nimm dir Zeit und schreibe deine Gedanken und Gefühle nieder. Das muss kein Roman werden. Manchmal reicht auch einfach nur ein Satz und schon fühlt man sich leichter.
4. Yoga
Yoga ist eigentlich nichts anderes als eine Praxis des Loslassens und der Selbstliebe. Yoga verbindet dich mit dir selbst und im Gegensatz zu anderen Sportarten (denn Yoga ist eigentlich gar keine Sportart, sondern eine Lebensphilosophie) geht es im Yoga nicht um Wettbewerb oder Vergleich. Im Yoga geht es nicht darum, gut in etwas zu sein, sondern gut zu dir selbst zu sein.
5. Bewegung
Bewege dich! Sport setzt Endorphine, also Glückshormone, frei.
Aber Achtung – Was ich im Sport gelernt habe: Bewege dich, weil du deinem Körper etwas Gutes tun möchtest und nicht, weil du ihn bestrafen willst.
6. Setze Grenzen
Setze öfter mal klare Grenzen. Sage einfach mal öfter “nein” und beobachte, was passiert. Du wirst wahrscheinlich mehr Zeit für dich haben, deinen eigenen Werten treu bleiben und trotzdem werden dich die wichtigen Menschen in deinem Leben weiterhin wertschätzen.
7. Morgenroutine
Mein Liebling, die Morgenroutine: Statt dich deinem Handy und der Welt da draußen zu widmen, widmest du dich zuerst dir selbst. Eine Morgenroutine kann ganz vielfältig aussehen und beispielsweise folgende Elemente beinhalten:
- Meditation
- Yoga
- Sport
- Spazieren
- Ohne Handy und Ablenkung die erste Tasse Kaffee/Tee genießen
Vielleicht fällt dir auch etwas ganz anderes ein. Deiner Morgenroutine sind keine Grenzen gesetzt! Hole dir gerne Inspiration von unserem Artikel auf StudySmarter zur Morgenroutine.
8. Dankbarkeit & Vergebung
Dankbarkeit und Vergebung sind der Schlüssel zu einem glücklichen Leben. Nimm dir also öfter bewusst Zeit, dir all das ins Bewusstsein zu ziehen, für das du dankbar bist.
Vergebung bedeutet loslassen und loslassen bedeutet, Platz für all das zu schaffen, das dich glücklich macht. Erlaube dir, deiner Vergangenheit, anderen Menschen und vor allem dir selbst zu vergeben.
9. Innere Kind-Arbeit & Spiegelarbeit
Vielleicht hast du diese beiden Begriffe schon einmal gehört, vielleicht sind sie auch Neuland für dich. Sie beide kommen aus der Psychotherapie und sind regelrechte Selbstliebe-Pusher!
In der Arbeit mit dem inneren Kind bearbeitest du tief liegende Gefühle und Erfahrungen, indem du als jugendliches oder erwachsenes Ich dein erlebendes Kind-Ich beobachtest. Mein Favorit ist das Buch Das Kind in dir muss Heimat finden* von Stefanie Stahl.
Die Spiegelarbeit kann man auf verschiedene Weisen praktizieren. Als ich das erste Mal innerhalb einer Psychotherapie mit dieser Übung in Berührung kam, sollte ich mich vor einen Spiegel stellen und von Kopf bis Fuß alles an meinem Körper beschreiben – und zwar ganz wertfrei, weder negativ noch positiv bewertend. Zuerst war das unglaublich schwer, irgendwann ging es wie von selbst. Ich beschrieb etwa:
- den Farbton meiner Haut
- die Struktur meiner Haare
- die Form meiner Augen und Lippen
- die Länge meiner Beine
- und so weiter…
Anschließend sollte ich drei Dinge aufzählen, die ich am meisten an mir mochte.
Diese Übung kannst du in therapeutischem Rahmen, aber auch super gut alleine vor deinem Spiegel praktizieren!
Eine andere Form der Spiegelarbeit ist es, sich selbst tief in die Augen zu sehen, während man positive Affirmationen wiederholt. Und so kommen wir auch schon zur letzten Selbstliebe-Übung.
10. Affirmationen für mehr Selbstliebe
Positive Affirmationen, also positiv formulierte Aussagen, bringen dich aus einem ganz einfachen Grund zu mehr Selbstliebe: Das, was wir täglich über uns denken und sagen, das glauben wir irgendwann auch.
Wenn wir uns also mit unseren Gedanken ein Gefühl von mangelnder Liebe und Wertlosigkeit geben können, dann können wir auch genau das Gegenteil bewirken. Und das funktioniert zum Beispiel mit Affirmationen!
Sage Affirmationen am besten täglich laut oder schreibe sie auf. Hier ein paar Beispiele für Selbstliebe-Affirmationen:
Ich…
- …bin wertvoll.
- …liebe und akzeptiere mich.
- …vertraue dem Fluss meines Lebens.
- …lasse all das los, was nicht der Liebe entspricht.
- …bin stolz auf mich und all das, was ich bisher in meinem Leben geschafft habe.
- …glaube an mich und meine Fähigkeiten.
- …liebe und wertschätze meinen Körper.
- …erlaube mir, mein Leben so zu leben, wie ich es mir wünsche.
- …habe nur das Beste verdient.
- …bin liebenswert, genau so, wie ich bin.
Auch das Hören von Affirmationen ist unglaublich wirksam. Meine liebsten sind die „101 Affirmationen für dein Leben“ von Laura Seiler.
Selbstliebe – Meine 6 Lieblings-Zitate
Bevor du dich auf deine ganz persönliche Selbstliebe-Reise begibst, möchte ich mit dir abschließend noch meine liebsten Selbstliebe-Zitate teilen:
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- „Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ (Oscar Wilde)
- „Es ist schwierig, Glück in sich selbst zu finden, aber es ist unmöglich, es irgendwo anders zu finden.“ (Artur Schopenhauer)
- “Ja, ich möchte, dass du dich selbst liebst, denn wenn du dich nicht selbst lieben kannst, kannst du auch niemand anderen lieben. Du weißt nicht was Liebe ist, wenn du dich nicht selbst geliebt hast.” (OSHO in Liebe, Freiheit, Alleinsein*)
- “Your self-love is a medicine for the world.” (Yung Pueblo)
- “Unsere Aufgabe ist es nicht, nach Liebe zu suchen, sondern lediglich alle Hindernisse in uns selbst aufzuspüren, die wir der Liebe in den Weg gestellt haben.” (Rumi)
- “Weißt du, was das Schöne ist? Dass ich das ganze Leben mit mir verbringen darf.” (meine gute Freundin Laura)
Wie passend hat meine Freundin Laura heute, während ich neben ihr diesen Artikel geschrieben habe, genau diese Gedanken laut ausgesprochen. Und ich hoffe sehr, dass meine Übungen und Tipps dir dabei helfen, bald genau das Gleiche sagen zu können!
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