Weltbevölkerung Entwicklung & Wachstum – Tabelle
Als Weltbevölkerung oder Erdbevölkerung bezeichnet man die Zahl der Menschen, die auf der Erde leben. Aktuell wächst sie um etwa 66 Millionen Menschen pro Jahr. Das heißt um 180 000 Menschen pro Tag. Wenn sich dieses Wachstum ungebremst fortsetzen würde, wären wir circa zwanzig Milliarden Menschen im Jahr 2100. Prognosen zufolge werden wir bis dahin aber „nur“ um die 10,36 Milliarden Menschen sein, da sich das Wachstum seit einigen Jahrzehnten stetig verlangsamt. Hauptgrund dafür ist die abnehmende Geburtenrate weltweit. Aber auch der Klimawandel, Kriege, Krankheiten und Armut sind Gründe.
In der folgenden Tabelle siehst du, wie sich die Weltbevölkerung zahlenmäßig zwischen 10000 v. Chr. und 2024 entwickelt hat:
Jahr | Weltbevölkerung in Milliarden |
10000 v. Chr. | 0,05 |
0 | 0,3 |
1000 | 0,31 |
1250 | 0,4 |
1500 | 0,5 |
1800 | 0,98 |
1850 | 1,26 |
1900 | 1,65 |
1950 | 2,5 |
1960 | 3,02 |
1970 | 3,7 |
1980 | 4,44 |
1990 | 5,32 |
2000 | 6,15 |
2010 | 6,99 |
2020 | 7,84 |
2022 (Juli) | 7,96 |
Datenquelle: Statista, Daten auf Basis der UN DESA (Population Division) & der Publikation „The World at 6 Billions“
➡️ Hier findest du eine Erklärung zu den genauen Ursachen sowie den Folgen des weltweiten Bevölkerungswachstums.
Weltbevölkerung Prognose – Tabelle
Die meisten seriösen Prognosen gehen davon aus, dass das Wachstum der Weltbevölkerung weiter nachlässt. Im mittleren Szenario laut der Vereinten Nationen (UN) wird es spätestens in den 80er Jahren des 21. Jahrhunderts eine Spitze erreichen. Auf diesem Niveau wird die Weltbevölkerungszahl dann, auf Basis der heutigen Annahmen, bis zur Jahrhundertwende bleiben. Ob das Wachstum danach wieder etwas zurückgeht oder steigt, ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Der größte Unsicherheitsfaktor in allen Prognosen ist die Geburtenrate in Ländern, die im Moment noch eine vergleichsweise hohe Anzahl an Geburten im Jahr aufweisen.
In der folgenden Tabelle findest du eine Prognose bezüglich der Weltbevölkerung und das durchschnittliche jährliche Wachstum auf Basis von Berechnungen der UN:
⌀ Weltbevölkerung in Milliarden | ⌀ jährliches Bevölkerungswachstum in % | |
2025-2034 | 8,47 | 0,81 |
2035-2044 | 9,12 | 0,65 |
2045-2054 | 9,66 | 0,46 |
2055-2064 | 10,03 | 0,29 |
2065-2074 | 10,27 | 0,18 |
2075-2084 | 10,40 | 0,06 |
2085-2094 | 10,42 | -0,03 |
2095-2100 | 10,38 | -0,09 |
Datenquelle: UN World Population Prospects 2022 Medium Projections
Weltbevölkerung globale Verteilung
Die globale Weltbevölkerung verteilt sich prozentual folgendermaßen:
- Asien: 59,3 %
- Afrika: 17,5 %
- Europa: 9,5 %
- Lateinamerika: 8,4 %
- Nordamerika: 4,7 %
- Australien/Ozeanien: 0,5 %
8,2 Milliarden Menschen im November 2024
Nach Ansicht von UN-Experten werden Mitte November 2024 acht Milliarden Menschen auf der Erde leben. Der acht milliardste Mensch soll wohl am 15. November 2022 geboren werden.
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, äußerte sich zum Anlass des Weltbevölkerungstags im Juli 2022 folgendermaßen:
„Dies ist eine Gelegenheit, unsere Vielfalt zu feiern, unsere gemeinsame Menschlichkeit anzuerkennen und die Fortschritte im Gesundheitswesen zu bewundern, die die Lebenserwartung verlängert und die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate drastisch gesenkt haben. (…) Gleichzeitig ist es eine Erinnerung an unsere gemeinsame Verantwortung für unseren Planeten und ein Moment, in dem wir darüber nachdenken, wo wir unseren gegenseitigen Verpflichtungen noch nicht nachkommen.“
Mit gegenseitigen Verpflichtungen ist auch die Rolle der Industrienationen gemeint, die im Vergleich zu vielen Entwicklungsländern überproportional zum Klimawandel beitragen. Dänemark ist die erste und auch einzige Industrienation weltweit, die Hilfen für vom Klimawandel stark betroffene Staaten (wie zum Beispiel der Sahelzone) auszahlen wird. Es ist zwar keine riesige Summe (ca. 13,4 Millionen Euro), aber international kommen von potenziellen Empfängern lobende Worte.
Weltbevölkerung – Überbevölkerung
Vor allem in Anbetracht des Klimawandels müssen wir uns fragen, ob die Erde der Anzahl an Menschen gewachsen ist, auch was die Ressourcenverfügbarkeit angeht. Die Bevölkerung auf der Erde wächst momentan zu schnell, weshalb vor Überbevölkerung und ihren Folgen gewarnt wird. Was genau man unter Überbevölkerung versteht, ist aber nicht ganz eindeutig definiert. Eine mögliche Definition ist die folgende:
Der Begriff Überbevölkerung bedeutet, dass Lebewesen – Menschen wie auch Tiere – ihren Lebensraum und den Lebensraum anderer durch ihre Anwesenheit oder ihre Lebensweise überbeanspruchen.
Es ist sehr umstritten, inwieweit man von Überbevölkerung sprechen kann. Es ist nämlich nicht klar, anhand welcher Kriterien sie gemessen werden sollte. Im ersten Moment denkt man vielleicht, dass es um die bloße Anzahl von Menschen geht, dabei spielt die Art und Weise wie ein Mensch lebt, genauso eine Rolle. Kriterien, anhand derer man Überbevölkerung messen könnte, wären zum Beispiel:
- Bevölkerungsdichte
- Selbstversorgungsgrad
- Flächenverbrauch
- Umweltschäden
- Lebensqualität
➡️ Auffällig ist, dass die wenigsten Ressourcen dort verbraucht werden, wo die Bevölkerung am stärksten wächst – in den ärmsten Ländern der Welt. Gleichzeitig sind diese Länder häufig am meisten von den Folgen des Klimawandels betroffen. Grob gesagt, verbrauchen die tendenziell schrumpfenden Industrienationen den Großteil der Ressourcen und verursachen mehr Emissionen als stärker wachsende Entwicklungsländer. Einige Organisationen sagen deshalb, dass erstere die eigentlich überbevölkerten Länder seien.
Weltbevölkerung reduzieren
Die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere der Ziele in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Gleichstellung der Geschlechter, wird dazu beitragen, die Geburtenrate zu senken und das weltweite Bevölkerungswachstum zu verlangsamen. Damit sich das Weltbevölkerungswachstum in Entwicklungsländern stabilisiert, sind vor allem folgende Maßnahmen gute Möglichkeiten:
- Gesundheit (Kindersterblichkeit reduzieren)
- Bildung (um vor allem Frauen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen)
- Jobs (wirtschaftliche Perspektiven und um Gesundheit und Bildung aufrechtzuerhalten)
Weltbevölkerung – Fazit
Die Weltbevölkerung wächst – aber immer langsamer. Spätestens in den 80er Jahren des 21. Jahrhunderts soll Prognosen zufolge das Maximum erreicht sein. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass wir zahlenmäßig zu viele Menschen sind. Das Thema Weltbevölkerung und Überbevölkerung auf die bloße Menschenanzahl zu beschränken, ist aber kritisch. Auch Faktoren wie unsere Lebensweise und unser Konsum spielen eine Rolle. Viele reiche Länder der Welt verbrauchen sehr viel mehr als unser Planet langfristig bieten kann und dadurch entstehen globale Probleme. Deshalb sind auch Länder mit stagnierender Bevölkerung, wie zum Beispiel Deutschland, eigentlich überbevölkert, bezogen darauf, wie viele Ressourcen für den Erhalt unseres Lebensstandards benötigt werden. Es geht nicht nur um zahlenmäßige Überbevölkerung, sondern genauso auch um Überkonsum. Entscheidend ist daher nicht ausschließlich, wie viele Menschen wir auf der Erde sind, sondern was wir pro Kopf verbrauchen und wie wir leben.
Weitere Quellen:
bpb: Weltbevölkerung – stoppt der Anstieg bei 11 Milliarden?
Bundesinstitut für Bevölkerung: 7,8 Milliarden Menschen und ein Ende des Wachstums in Sicht
Frankfurter Rundschau: Dänemark zahlt für Klimaschäden
United Nations: World Population Prospects 2022
Quarks: Wie die Überbevölkerung gebremst werden kann
United Nations: World Population to reach 8 billion on 15 November 2022