Zukunftsangst – Symptome und Ursachen
Zukunftsangst zu haben, ist gar nicht so selten. Tatsächlich sind Zukunftsängste ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen in den unterschiedlichsten Lebensphasen und -situationen betrifft. Woran genau merkt man aber eigentlich, dass man unter Zukunftsangst leidet und woher kommt die Angst vor dem, was in der Zukunft liegt?
Die offizielle Definition des Begriffs lautet “Angst vor der Zukunft”. Dabei handelt es sich aber um ein weit komplexeres Phänomen, das die gesamte Existenz und die Ungewissheit über den eigenen Lebensweg betrifft.
Symptome von Zukunftsangst
Das sind die typischen Symptome von Zukunftsängsten:
- Angst, Panik und Krankheitsgefühle beim Blick in die Zukunft
- Ohnmachtsgefühle und Hilflosigkeit
- Schlafstörungen
- Ständige Angst vor dem Schlimmsten (“Worst-Case-Szenario”)
- Ständiges Grübeln (“Overthinking”) & Ausmalen von negativen Situationen
- Anspannung
- Kein Genießen der Gegenwart aus ständiger Angst vor der Zukunft
- Vermeiden von Gesprächen über die Zukunft
Auch körperlich können sich Zukunftsängste bemerkbar machen:
- Herzrasen und Kurzatmigkeit durch das Adrenalin, das der Körper bei Angstzuständen ausschüttet
- Unruhe und Nervosität
- Verspannungen
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen und Übelkeit
- Erschöpfung
- Konzentrationsschwierigkeiten
Je stärker Zukunftsängste und ihre Symptome werden, desto mehr schränken sie die Gegenwart und den Alltag ein und können sogar dauerhafte Schäden verursachen.
Depression und Panikattacken wegen Zukunftsangst
Wenn dich Zukunftsängste ununterbrochen belasten, dein tägliches Leben erheblich beeinträchtigen und ein anhaltendes Gefühl von Kontrollverlust auslösen, dann spricht man von einer generalisierten Angststörung. Damit ist nicht zu spaßen, denn eine Angststörung schränkt die Lebensqualität enorm ein und kann sogar Depressionen und Panikattacken auslösen.
Ob du an einer krankhaften Zukunftsangst, Depression oder an Panikattacken leidest, erkennst du an folgenden Symptomen:
- Grübeln und Zukunftsängste nehmen den Großteil des Alltags ein
- Lähmendes Gefühl beim Denken an die Zukunft
- Eine depressive, gedrückte Stimmung, die über mehrere Wochen oder länger anhält
- Suizidgedanken
- Übermäßiger Konsum oder Missbrauch von Beruhigungstabletten, Drogen oder Alkohol
Spätestens bei so klaren, beeinträchtigenden Warnsignalen sollten Zukunftsängste therapeutisch behandelt werden.
❗Bei Suizidgedanken und auch bei anderen Problemen und Krisen erhältst du unter folgender Nummer rund um die Uhr Hilfe: 0800 1110111
Ursachen von Zukunftsangst
Zukunftsängste können verschiedene Ursachen haben. Das können allgemeine Ursachen sein, wie eine negative Einstellung gegenüber der Zukunft oder ein Mangel an Selbstvertrauen. Oft gibt es aber auch konkrete Gründe wie einen Jobverlust, der Beginn eines neuen Lebensabschnittes oder die Coronakrise. Auch das Studium bzw. das, was nach dem Studium kommt, kann Zukunftsängste auslösen.
Das sind die häufigsten Ursachen von Zukunftsangst im oder nach dem Studium:
- Mangelndes Selbstvertrauen
- Negative Grundeinstellung gegenüber der Zukunft
- Negative persönliche Erfahrungen
- Trennungen oder Beziehungsprobleme
- Zeuge oder Zeugin von negativen Zukunftsszenarien
- Die Übergangsphase vom Studium zum Berufsleben
- Ein fehlender konkreter Plan für die Zukunft
- Erwartungsdruck
Zukunftsangst nach dem Studium
Generell sind Studierende prädestiniert für Zukunftsängste, denn ihre nahe und ferne Zukunft sind oft ungewiss – vor allem gegen Ende des Studiums wächst die Angst. Das liegt daran, dass vielen die Richtung nicht klar ist, in welche sich die eigene Lebenslaufbahn entwickelt. Fragen wie “Was will ich eigentlich nach dem Studium machen?” oder “Finde ich einen Job?” und auch gesellschaftlicher Druck können für Unsicherheit sorgen.
Kommen dir diese Gedanken auch bekannt vor?
- War’s das schon?
- Oh nein, beginnt nun der Ernst des Lebens?
- Ich bin noch gar nicht so weit.
- Wie soll ich mich jetzt dazu entscheiden, was ich den Rest meines Lebens machen möchte?
- Was, wenn ich nicht schaffe, was ich mir vornehme und versage?
Zukunftsängste wegen des Studiums
Hast du vielleicht sogar gerade wegen deines Studiums Zukunftsangst? Auch das ist nicht selten, denn das Studium selbst kann dann für ein Gefühl von Unsicherheit sorgen, wenn man unter starkem Leistungsdruck steht, Angst hat, das Studium nicht zu schaffen und sich fragt, was ist, wenn der Worst Case wirklich eintreten sollte. Zudem befinden sich einige Studierende in Studiengängen, die momentan vielleicht nicht so eine sichere Zukunftsperspektive bieten.
Zukunftsangst Studium: So kannst du sie überwinden
Wenn du unter Zukunftsangst im oder nach dem Studium leidest, dann möchte ich dir jetzt zeigen, was du tun kannst, um positiver und entspannter in die Zukunft zu blicken!
8 Tipps gegen Zukunfsangst im Studium:
- Stärke dein Selbstbewusstsein
- Weg vom Worst-Case-Szenario
- Schreibe!
- Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt
- Meditation
- Affirmationen
- Mache dir einen Plan
- Therapie und Gruppentherapie
Stärke dein Selbstbewusstsein
Ein mangelndes Selbstvertrauen stellt eine häufige Ursache für Zukunftsängste dar. Mit simplen Übungen kannst du dein Selbstbewusstsein stärken. Probiere zum Beispiel regelmäßig, dir bewusst deine Stärken statt deine Schwächen aufzuzählen. Schreibe sie gerne auf und erstelle eine Liste, die du dir immer mal wieder durchliest.
Weg vom Worst-Case-Szenario
Das, worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, wird auch deinen Alltag bestimmen. Wie Henry Ford schon so schön sagte: “Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten.” Statt dir also ständig das Schlimmste auszumalen, blicke doch einmal zurück in deine Vergangenheit: Wie oft konntest du positive Erfolge und Erlebnisse sammeln? Warum nicht auch jetzt? Und was wäre denn in Zukunft das Best-Case-Szenario, das eintreten kann?
Solche Übungen helfen dir, dein Mindset zu shiften. Wenn du zum Beispiel Angst davor hast, einen Job zu wählen, der dich nicht glücklich macht, dann wird ein Jobwechsel kein Versagen sein. Ganz im Gegenteil: Heutzutage sprechen verschiedene Jobs für gesammelte praktische Erfahrungen und persönliche Weiterentwicklung!
Schreibe!
Das ist mein persönlicher Favorit. Schreiben hilft dir dabei, deine Gedanken, Gefühle und Ängste zu sortieren, genau zu benennen und zu greifen. Dadurch wird dir sicherlich auffallen, dass einige Ängste nicht der Realität entsprechen und es fällt dir einfacher, sie loszulassen. Schreibe auch all das auf, auf das du dich freust – egal ob in naher oder ferner Zukunft. So hast du Anker in der Zukunft, die dir Halt und einen positiven Blick auf das was kommt geben.
Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt
Statt über die Zukunft zu grübeln, übe einmal, dich bewusst auf die Gegenwart zu konzentrieren. Beobachte dich und deine Umgebung ganz genau: Wenn du dir morgens deinen Kaffee zubereitest, draußen spazieren gehst oder mit einem Menschen im Gespräch bist.
Meditation
Meditation hilft dabei, bewusst im präsenten Moment zu bleiben und mehr Ruhe im Hier und Jetzt zu erlangen. Auch das ist Übungssache, aber dafür gibt es beispielsweise Apps wie Headspace, die dir helfen, in eine Meditationsroutine zu kommen. Lies gerne unseren StudySmarter Artikel zu Maries Headspace Erfahrungen! Es gibt auch Meditationen, die gezielt Ängste bearbeiten. Probiere doch einmal die Vertrauensmeditation oder die Ängste loslassen Meditation von Laura Malina Seiler oder die von Curse (Michael Kurth).
Affirmationen
Positive Affirmationen (positiv formulierte Aussagen und Glaubenssätze) sind eine wunderbare Ergänzung zur Meditation. Denn das, was du denkst, bildet das Fundament deiner Einstellung zum Leben und dem, was du aus deinem Leben machst.
Übung: Schreibe deine negativen Glaubenssätze auf und formuliere sie um zu positiven Affirmationen. Das kann z. B. so aussehen:
- “Ich bin überfordert, weil ich nicht weiß, was ich nach meinem Studium machen soll.” → “Ich bin neugierig auf all das Unbekannte, was vor mir liegt. Denn wenn nichts sicher ist, dann ist alles möglich.”
- “Ich habe Angst vor der Zukunft” → “Ich freue mich auf die Zukunft.”
- “Ich werde versagen” → “Mit jeder Erfahrung lerne und wachse ich.”
Auch hier gibt es geleitete Affirmationen zum Leben und zum Thema Erfolg und berufliche Erfüllung von Laura Malina Seiler.
Mache dir einen Plan
Welche Ziele hast du vielleicht schon? Formuliere sie und schreibe einen Plan, wie du Schritt für Schritt in diese Richtung gehen könntest. Denke aber daran: Kein Plan ist in Stein gemeißelt! Du kannst jederzeit eine Abzweigung nehmen, andere Türen öffnen oder eine Pause einlegen. Pläne sind super, um dir Sicherheit und Struktur zu geben. Manchmal kommt es im Leben aber anders als geplant und oft ändern sich mit den Jahren auch unsere Wünsche, Bedürfnisse und Umstände – und das ist völlig normal!
Therapie und Gruppentherapie mit Likeminded
Sobald du das Gefühl hast, mit deiner Zukunftsangst allein nicht mehr zurechtzukommen, dann zögere nicht und suche dir professionelle Hilfe. Denn eine Psychotherapie kann neben den Dingen, die du selbst tun kannst, ergänzend zur erfolgreichen Bewältigung von Zukunftsangst helfen.
Du hast keine Lust, dir eine Therapie in deiner Nähe zu suchen? Dann probiere dieses coole Online-Tool aus! Likeminded bietet online Gruppentherapien, in denen du dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst.
Zukunftsangst Studium: Fazit
Zukunftsängste sind ein weit verbreitetes Phänomen bei Studierenden. Nun weißt du aber, dass es einige Möglichkeiten gibt, deine Zukunftsangst im und nach dem Studium loszuwerden. Wenn du daran arbeitest, dein Selbstbewusstsein zu stärken, dir einen Zukunftsplan schaffst, dein Mindset vom „Worst-Case-Szenario“ hin zum „Best-Case-Szenario“ lenkst und dich mehr auf das Hier und Jetzt konzentrierst, dann wirst du sehen: Die Zukunft kann zu etwas werden, auf das du dich freuen darfst! Probiere gerne mal Übungen wie Meditation, Schreiben und Affirmationen aus. Und zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen, wenn deine Zukunftsängste zu belastend werden.
Ich hoffe, meine Tipps haben dir geholfen, mit etwas mehr Zuversicht in die Zukunft zu blicken!