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Das Gefäßsystem des Menschen
Das Gefäßsystem des Menschen ist die Gesamtheit aller Blutgefäße und Lymphgefäße des Organismus. Unterschieden werden kann dabei in das Blutgefäßsystem, welches sich weiter in das arterielle und das venöse Gefäßsystem einteilen lässt, und in das lymphatische Gefäßsystem.
Je nach Definition ist mit dem Gefäßsystem zum Teil auch lediglich das Blutgefäßsystem gemeint.
Funktion des Gefäßsystems
Gefäße bilden als schlauchförmige Hohlorgane ein verzweigtes Röhrensystem zum Transport der Körperflüssigkeiten Blut und Lymphe.
Die Transportschläuche für alle anderen Flüssigkeiten im Körper, wie etwa Speichel und Tränenflüssigkeit, werden dagegen als Gang bezeichnet.
Die Aufgabe des Gefäßsystems ist dementsprechend, die Lymphe und das Blut und die jeweils darin enthaltenden Stoffe zu transportieren bzw. abzutransportieren.
Einfach erklärt ist das Gefäßsystem also das Transportsystem der jeweiligen Flüssigkeit – Blut oder Lymphe.
Gefäßsystem – das Blutgefäßsystem
Der gesamte Körper ist durchzogen mit Blutgefäßen. Durch diese fließt das Blut in insgesamt zwei Blutkreisläufen:
- dem großen Blutkreislauf (Körperkreislauf)
- dem kleinen Blutkreislauf (Lungenkreislauf)
Durch den großen Blutkreislauf gelangt das Blut vom Herzen aus in den gesamten Körper und durchblutet alle Organe, versorgt diese also mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Im kleinen Blutkreislauf dagegen gelangt sauerstoffarmes Blut vom Herzen in die Lunge und wird dort mit Sauerstoff angereichert. Daraufhin fließt dieses zurück ins Herz und gelangt dann in den großen Blutkreislauf.
Mehr zu den zwei verschiedenen Blutkreisläufen des Menschen findest Du in der Erklärung zu dem Herz!
Über die Blutkreisläufe werden die Zellen im Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Neben der Versorgungsfunktion haben sie zudem eine Entsorgungsfunktion, denn die Abfallprodukte werden über das Blut abtransportiert. Neben Nährstoffen und Abfallprodukten werden mit dem Blut ebenfalls Abwehrstoffe und Zellen des Immunsystems, sowie Botenstoffe (z. B. Hormone) transportiert.
Angetrieben werden die beiden Blutkreisläufe vom Herzen, welches Tag und Nacht schlägt und so das Blut unermüdlich durch den Körper pumpt.
Die Blutgefäße
Bei Blutgefäßen handelt es sich um röhrenförmige Strukturen, also Gefäße, durch die Blut transportiert wird.
Die gesamte Länge aller im menschlichen Körper vorhandenen Blutgefäße beträgt 100.000 km. Das ist eine längere Strecke, als würde man zwei mal um die Erde fliegen!
Die Blutgefäße des menschlichen Körpers können grob unterteilt werden in Arterien, Venen und Kapillaren. Genauer lassen sie sich einteilen in:
- die Aorta (Hauptschlagader)
- die Arterien (Schlagadern)
- die Arteriolen
- die Kapillaren (Haargefäße)
- die Venolen
- die Venen
- die Hohlvene (obere und untere)
Die Blutgefäße unterscheiden sich in ihrem Durchmesser und auch im Aufbau, ergeben allerdings gemeinsam ein ausgeklügeltes Gefäßsystem, mit dem alle Zellen des Körpers an die Blutbahn angeschlossen sind.
Gesunde Blutgefäße sind die Voraussetzung dafür, dass der gesamte Körper mit ausreichend Blut und den darin enthaltenen Nährstoffen sowie Sauerstoff versorgt werden kann. Gleichzeitig gewährleisten sie einen ungestörten Rückfluss des Blutes zum Herzen und auf diese Weise den Abtransport von Kohlenstoffdioxid und Abfallstoffen.
Abb. 1 - Das Netz der Gefäße im menschlichen Körper
Mit den Erkrankungen von Blutgefäßen beschäftigt sich der medizinische Teilbereich der Angiologie.
Arterielles Gefäßsystem
Das arterielle Gefäßsystem bezeichnet die Gesamtheit der Arterien – also das Blutgefäßsystem, indem arterielles Blut (sauerstoff- und nährstoffreich) fließt.
Arterien sind alle Blutgefäße, welche vom Herzen weg und hin zu den Organen führen. Sie transportieren sauerstoffreiches (arterielles) Blut. Das System, welches die Arterien bilden, wird auch als arterielles Gefäßsystem bezeichnet.
Eine Ausnahme bildet die Lungenarterie. Sie führt zwar wie alle Arterien vom Herzen weg, allerdings transportiert sie sauerstoffarmes Blut zur Lunge.
Die Hauptschlagader im menschlichen Körper ist die Aorta. Sie ist die größte Arterie mit einer Länge von 35 bis 40 cm und einem Durchmesser von etwa 3 cm. Von dieser zweigen weitere Arterien ab, welche sich in immer kleine Arterien und schließlich in Arteriolen verzweigen. Die Arteriolen gehen dann in die Kapillaren über.
Die Gefäßwände von Arterien lassen sich in drei Schichten aufteilen:
- Intima (tunica interna) --> die innere Schicht
- Media (tunica media) --> die mittlere Schicht
- Adventitia (tunica adventitia) --> die äußere Schicht
Die Gefäßwände von Arterien sind dicker und enthalten mehr Muskulatur als die Gefäßwände der Venen. Dementsprechend sind sie besser dehnbar.
Mit der Kontraktion, also dem Zusammenziehen des Herzens, wird das Blut in die Aorta und von dort in die großen Arterien gedrückt. Damit die Arterien diese Druckwelle aushalten, ist ihre Gefäßwand in der Lage, sich kurz auszudehnen. Auf die Ausdehnung folgt jedoch direkt ein Zusammenziehen der Gefäße, welches das Blut tiefer in den Körper befördert.
Der Druck, mit welchem die Gefäßwand der Arterien gedehnt wird, wird als Blutdruck bezeichnet.
Wenn das Blut schließlich in den Kapillaren angelangt, ist der Druck fast gänzlich verschwunden.
Venöses Gefäßsystem
Venen sind alle Blutgefäße, welche zum Herzen hinführen. Sie transportieren sauerstoffarmes Blut, dieses wird auch als venöses Blut bezeichnet. Das System, welches die Venen bilden, wird als venöses Gefäßsystem bezeichnet.
Die kleinsten Venen werden als Venolen bezeichnet. Sie erhalten das sauerstoff- und nährstoffarme Blut von den Kapillaren. Über immer an Größe zunehmende Venen wird das venöse Blut schließlich über die größte Vene des menschlichen Körpers, die Hohlvene, zurück ins Herz transportiert.
Die Gefäßwände der Venen sind im Grunde genauso aufgebaut wie die der Arterien, jedoch sind diese sehr viel dünner. Das liegt daran, dass Venen – im Gegensatz zu Arterien – das Blut entgegen der Schwerkraft transportieren müssen. Dies gelingt, indem umliegende Muskeln die Venen zusammendrücken. Das wird durch die dünnere Gefäßwand ermöglicht. Den Effekt, den körperliche Bewegungen und das damit einhergehende Anspannen der umliegenden Muskeln auf den Blutrückfluss hat, nennt man auch Muskelvenenpumpe.
Da die Venen meist an den Arterien verlaufen, kann auch die Pulswelle, welche durch die Arterien verläuft, beim Rücktransport des Blutes helfen.
Damit es nicht zu einem Rückfluss des Blutes kommt, beinhalten Venen Taschenklappen. Durch sie kann das Blut nur in Richtung Herzen fließen. Ist die Funktion der Taschenklappen eingeschränkt, zum Beispiel durch ein schwaches Bindegewebe, kann es zu einem Rückfluss des Blutes kommen und infolgedessen zu einem Blutstau. Dieser kann beispielsweise in Krampfadern sichtbar werden.
Etwa ein Drittel der mitteleuropäischen Bevölkerung leidet an Krampfadern.
Kapillaren
Die Kapillaren sind die feinsten Blutgefäße, weshalb sie auch Haargefäße genannt werden. Sie bilden ein Netz (Kapillarnetz) und sind das Zwischenglied zwischen den Venen und den Arterien. Auf diese Weise stellen sie eine Verbindung zwischen dem venösen und dem arteriellen Gefäßsystem her.
Kapillaren sind viel dünner als Haare - ihr Durchmesser ist so gering, dass die Blutkörperchen sie in ihrer Ursprungsgestalt in manchen Fällen gar nicht passieren können und sie daher zum Teil ihre Form anpassen müssen.
In den Kapillaren findet der Austausch von Stoffen zwischen dem Blut und dem Gewebe statt. Aus diesem Grund besitzen sie eine sehr dünne Gefäßwand aus nur einer Zellschicht. Dies erleichtert den Austausch der Stoffe, insbesondere Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid.
In der Lunge wird das sauerstoffarme Blut über die Kapillaren mit Sauerstoff angereichert. Gleichzeitig wird Kohlenstoffdioxid aus dem Blut abgegeben. Das sauerstoffreiche Blut gelangt dann über das arterielle Blutsystem in den Körper und wird über die Kapillaren ins Gewebe abgegeben. Gleichzeitig werden über die Kapillaren Kohlenstoffdioxid und Abfallprodukte aus dem Gewebe aufgenommen und dann über das venöse Gefäßsystem abtransportiert.
Gefäßsystem Herz
Das Herz wird von den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) umgeben, welche es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Es gibt zwei große Koronararterien, eine linke und eine rechte. Beide zweigen von der Hauptschlagader, der Aorta, ab. An dieser Abzweigung sind sie etwa drei Millimeter dick, verzweigen sich jedoch dann jeweils in viele, immer kleinere Gefäße. Gemeinsam bilden diese Gefäße ein Netz, welches den Herzmuskel von außen umgibt.
Kommt es zu Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, verengen sich diese. Mögliche Folgen sind die koronare Herzkrankheit bzw. Arteriosklerose und ein Herzinfarkt.
In der Erklärung Herz auf StudySmarter findest Du weitere Informationen zu den Erkrankungen, die durch Ablagerungen in Herzkranzgefäßen entstehen können.
Gefäßsystem – Lymphgefäßsystem
Neben den zwei Blutkreisläufen gibt es im menschlichen Körper auch ein Gefäßsystem aus Lymphgefäßen. In diesem Lymphgefäßsystem wird die Lymphe von den Zellen hin zu den Lymphknoten transportiert.
Die Lymphgefäße
Die Lymphgefäße bilden ein Lymphgefäßsystem, das den gesamten Körper durchzieht. Durch sie wird Lymphe aus dem Gewebe in die Lymphknoten transportiert und dort “gefiltert“.
Unterschieden werden drei verschiedene Arten von Lymphgefäßen:
- Lymphkapillaren
- Kollektoren
- Lymphsammelstämme
Wie die Arterien und die Venen bestehen auch die Lymphgefäße aus einer inneren, einer mittleren und einer äußeren Schicht.
In der Erklärung Lymphgefäße auf StudySmarter findest Du alle weitere Informationen zu dem Aufbau und der Funktion des Lymphgefäßsystems!
Offene Gefäßsysteme
Menschen und auch alle anderen Säugetiere besitzen ein geschlossenes Gefäßsystem. Neben diesen geschlossenen Systemen gibt es jedoch auch offene Gefäßsysteme.
Bei Tieren mit einem offenen Gefäßsystem gelangt eine blutähnliche Flüssigkeit, die sogenannte Hämolymphe, nicht über ein geschlossenes Kreislaufsystem zu den Organen und zurück zum Herzen. Stattdessen umspült sie die Organe direkt und fließt dann über Lückensysteme zurück zum Herzen. Zudem gibt es keine Trennung von der Hämolymphe und der Gewebsflüssigkeit.
Die Abgrenzung von offenen und geschlossenen Gefäßsystemen ist mitunter recht schwierig. Allerdings gilt zum Beispiel der Hummer als ein Tier mit offenem Gefäßsystem.
Erkrankungen des Gefäßsystems
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Erkrankungen des Gefäßsystems. Zu den häufigsten zählen unter anderem:
- Arteriosklerose
- Thrombose
- Krampfadern
- chronisch venöse Insuffizienz
- Aneurysmen
Mehr zu Krankheiten des Lymphatischen Systems findest Du in der Erklärung Lymphgefäße! Und mehr zu Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems in der Erklärung zu Herz!
Arteriosklerose
Bei Arteriosklerose (Arterienverkalkung) kommt es zu einer Schädigung der Arterien durch Ablagerungen in der Gefäßwand. Diese Einlagerungen verengen die Arterien und können sie sogar ganz verschließen.
Arteriosklerose gilt weniger als Krankheit und mehr als ein Abnutzungsprozess. Dieser kann mit dem Altern sehr natürlich sein, wird allerdings durch gesundheitsschädliches Verhalten stark beschleunigt. Arteriosklerose gilt als Risikofaktor für viele lebensbedrohliche Erkrankungen, wie etwa Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Arteriosklerose Symptome
Häufig schreitet die Verengung der Arterien über lange Zeit langsam voran und Jahre, bis sogar Jahrzehntelang äußern sich keine Beschwerden. Später kommt es dann zu Folgeerkrankungen wie einem Herzinfarkt und zu Durchblutungsstörungen. Je nachdem, welches Organ nicht ausreichend durchblutet ist, können folgende Symptome auftreten:
- Atemnot, Schmerzen im Herz und ein Engegefühl in der Brust (Angola pectoris)
- Kalte Extremitäten
- Schmerzen beim Gehen
- Erektionsstörungen
- Wundheilungsstörungen
- kurze Bewusstlosigkeit
Arteriosklerose Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren für Arteriosklerose zählen vor allem:
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- ungesunde Ernährung
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- erhöhtes LDL-Cholesterin (genetisch oder durch ungesunden Lebensstil)
Thrombose
Bei einer Thrombose (Venenthrombose) setzen sich Blutgerinnsel (Thromben) an den Wänden der Venen fest. Diese werden über die Zeit immer größer und können irgendwann die Venen von innen teilweise oder auch vollständig verschließen. Die häufigste Form von Thrombose ist die tiefe Beinvenenthrombose.
Sind die Venen sehr eng oder ganz verschlossen, beginnt das Blut sich zu stauen. Dies führt zu Schwellungen und Schmerzen, etwa in den Beinen. Zum Teil schafft es der Körper allein den Thrombus aufzulösen und das venöse Blut kann wieder abfließen. Muss eine Venenthrombose behandelt werden, erfolgt dies meist mit gerinnungshemmenden Medikamenten und einer Kompressionstherapie.
Bei einer Kompressionstherapie wird durch lokalen Druck, etwa durch Bandagen oder spezielle Strümpfe, die Blutzirkulation, vor allem in den Extremitäten, gefördert.
Thrombose Symptome
Zu den Leitbeschwerden einer Thrombose gehören unter anderem:
- Schwellungen und Schmerzgefühl (z. B. des betroffenen Beines)
- Spannungsgefühl (leicht bis mittelstark)
- Glänzende bläuliche Haut
- Schmerzen (z. B. beim Gehen, Herabhängen lassen des betroffenen Beines, Husten)
- Druckschmerzen in der betroffenen Vene
Thrombose Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren für eine Thrombose gehören unter anderem:
- Bettlägerigkeit (länger als 3 Tage) und langes Sitzen (z. B. Langstreckenflüge)
- starkes Übergewicht
- Einnahme der “Pille“
- Schwangerschaft
- geringe Flüssigkeitszufuhr über längere Zeit
- Herzinsuffizienz (schwache Pumpleistung des Herzen)
- ausgeprägte Krampfadern
- genetische Vorbelastung
Krampfadern
Bei Krampfadern (Varikose) handelt es sich um krankhaft erweiterte Venen. Sie sind meist deutlich sichtbar an der Oberfläche der Haut und verlaufen zum Teil geschlängelt und bilden Knoten.
Meistens treten Krampfadern an den Beinen auf. Da mehr als 30% der Erwachsenen Personen an Krampfadern leiden, handelt es sich bereits um eine Volkskrankheit. Von dieser sind Frauen jedoch dreimal so häufig betroffen wie Männer.
Eine Sonderform der Krampfadern sind Besenreiser. Dabei handelt es sich um Erweiterungen in winzigen Venen in der Haut, welche dann wie ein Netz aus Linien auf der Haut zu sehen sind. Meistens treten Besenreiser in den Beinen, insbesondere auf der Innenseite der Unterschenkel und den Oberschenkeln, auf.
Krampfadern sind für die meisten Betroffenen nicht nur eine kosmetische Beeinträchtigung, sondern führen auch zu unangenehmen Symptomen und können bei einer weiteren Ausbreitung zu einer chronisch-venösen Insuffizienz führen. Die Behandlung erfolgt meist durch Bewegungen und Kompression. Reicht dies nicht aus, gibt es operative Behandlungsoptionen.
Krampfadern Symptome
Zu den Beschwerden von Krampfadern gehören insbesondere:
- schwere, müde Beine
- sichtbare Besenreiser und Krampfadern
- Schwellungen, Jucken und Schmerzen in den Beinen
- Schwellungen der Fußknöchel
- Wadenkrämpfe
- Beschwerdezunahme bei Hitze oder langem Stehen und Sitzen
Krampfadern Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren von Krampfadern gehören vor allem:
- mangelnde Bewegung
- Übergewicht
- Rauchen
- zunehmendes Alter
- zu enge Kleidung
Zudem gibt es für Krampfadern eine genetische Veranlagung.
Chronisch venöse Insuffizienz
Bei einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI, chronisch venöses Stauungssyndrom) kommt es zu einem anhaltenden Blutstau, durch eine Störung des venösen Blutrückflusses. Zur Folge hat diese Blutstauung dann Veränderungen der Haut und des Bindegewebes.
Die Hauptursache für chronisch venöse Insuffizienz ist ein Funktionsverlust der Venenklappen. Die Behandlung umfasst dann vor allem Kompressionstherapie, häufig mit Kompressionsstrümpfen und auch operativ Maßnahmen. Glücklicherweise kommt es nur in seltenen Fällen zu akuten Komplikationen, allerdings kann die Behandlung und Pflege des betroffenen Beines durchaus sehr aufwendig und langwierig sein.
Meistens ist eine chronisch venöse Insuffizienz die Spätfolge einer Beinvenenthrombose oder entsteht durch genetisch bedingte Krampfaderbildung. Betroffene sind zudem vor allem ältere Personen.
Chronisch venöse Insuffizienz Symptome
Zu den Leitbeschwerden einer chronisch venösen Insuffizienz gehören insbesondere:
- unerträgliches Spannungsgefühl und Schmerzen im Bein
- Besenreiser an den Knöcheln und am Fuß
- Schwellungen am Knöcheln
- schlechte Wundheilung, selbst von kleinen Verletzungen
- braunrote Flecken und weiße Hautverfärbungen am Unterschenkel
- schuppende, rote, nässende und juckende Haut am Unterschenkel
Langes Stehen oder Sitzen verschlimmern die Symptome meist.
Aneurysmen
Bei einem Aneurysma kommt es zu einer Wölbung eines Blutgefäßes nach Außen. Dies wird auch als Aussackung bezeichnet.
Am häufigsten treten Aneurysmen in der Aorta und in Arterien im Gehirn auf. Grundsätzlich können sie jedoch im gesamten Körper auftreten
Die Größe von Aneurysmen kann variieren. Je größer ein Aneurysma ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das betroffene Blutgefäß reißt. Ist eine Arterie im Hirn betroffen, kommt es daraufhin zu Hirnblutungen. Diese können lebensgefährlich sein.
Aneurysma Symptome
Zu den Symptomen eines Aneurysmas gehören unter anderem:
- plötzliche und starke Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Nackensteife
- Bewusstseinsstörungen und Bewusstlosigkeit
Aneurysma Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren eines Aneurysmas zählen unter anderem:
- Bluthochdruck
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Genetische Veranlagung
- Arteriosklerose
Frauen sind von Aneurysmen häufiger betroffen als Männer.
Gefäßsystem – Das Wichtigste
- Das Gefäßsystem des Menschen ist die Gesamtheit aller Blutgefäße und Lymphgefäße des Organismus.
- Die Aufgabe des Gefäßsystems ist, die Lymphe und das Blut und die darin jeweils enthaltenden Stoffe zu transportieren bzw. abzutransportieren.
- Die Blutgefäße des menschlichen Körpers können unterteilt werden in Arterien, Venen und Kapillaren. Sie bilden zusammen insgesamt zwei Blutkreisläufe, den Körperkreislauf und den Lungenkreislauf.
- Im Lymphgefäßsystem wird die Lymphe durch die Lymphgefäße von den Zellen hin zu den Lymphknoten transportiert.
- Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Erkrankungen des Gefäßsystems. Zu den häufigsten zählen unter anderem:
- Arteriosklerose
- Thrombose
- Krampfadern
- chronisch venöse Insuffizienz
- Aneurysmen
Nachweise
- gesundheitsinformationen.de: Wie funktioniert der Kreislauf? (04.08.2022)
- planet-wissen.de: Kreislauf, Puls und Blutdruckmessung (04.08.2022)
- Spektrum.de: Lexikon der Biologie: offenes Kreislaufsystem. (04.08.2022)
- Spektrum.de: Lexikon der Ernährung: Gefäßsystem (04.08.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Gefäßsystem
Welche Aufgaben hat das Gefäßsystem?
Das menschliche Gefäßsystem ist dafür verantwortlich, die Körperflüssigkeiten Blut und Lymphe zu transportieren und abzutransportieren. So können alle Zellen im Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und ein Abtransport von Abfallprodukten kann auch aus den abgelegensten Zellen im Körper gewährleistet werden.
Welche Gefäßsysteme gibt es?
Neben geschlossenen Gefäßsystemen, die bei Säugetieren vorkommen, besitzen einige Tiere, beispielsweise der Hummer, ein offenes Gefäßsystem.
Bei offenen Gefäßsystemen gelangt die blutähnliche Flüssigkeit Hämolymphe nicht über ein geschlossenes Kreislaufsystem zu den Organen und zurück zum Herzen, sondern umspült die Organe direkt und fließt dann über Lückensysteme zurück zum Herzen. Zudem gibt es keine Trennung der Hämolymphe von der Gewebsflüssigkeit.
Wie funktioniert das Gefäßsystem?
Bei dem Blutgefäßsystem handelt es sich um ein Netz aus Blutgefäßen. Unterschieden wird dabei in Arterien, welche sauerstoffreiches Blut transportieren, Venen, welche sauerstoffarmes Blut transportieren und Kapillaren, welche für den Stoffaustausch zwischen Gewebe und Blut zuständig sind. Vom Herzen aus wird das Blut mit dem Herzschlag durch das arterielle Gefäßsystem hinein in den Körper, zu den Kapillaren transportiert. Diese geben den Sauerstoff und die Nährstoffe an das umliegende Gewebe ab. Gleichzeitig nehmen sie aus diesem Kohlenstoffdioxid und Abfallprodukte auf. Das nun sauerstoffarme Blut gelangt dann über die Kapillaren in das venöse Gefäßsystem. Mit Hilfe der Pulswellen der Arterien und Kontraktionen der umliegenden Muskeln wird das Blut durch die Venen zurück zum Herzen transportiert. Von dort wird es über die Lungenarterie in die Lunge gepumpt und wieder mit Sauerstoff angereichert. Über die Lungenvene gelangt das wieder sauerstoffreiche Blut zurück ins Herz und von dort wieder in den gesamten Körper.
Was transportiert das Gefäßsystem?
Die menschlichen Gefäßsysteme transportieren die Körperflüssigkeiten Blut und Lymphe.
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