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Furchung in der Entwicklungsbiologie
Die Furchung, wissenschaftlich auch Cleavage genannt, ist ein Prozess in der frühen Embryonalentwicklung vieler tierischer Organismen, bei dem das befruchtete Ei (die Zygote) in viele kleinere, genetisch identische Zellen, sogenannte Blastomeren, geteilt wird.
Ein bekanntes Beispiel ist die Embryonalentwicklung beim Frosch. Nach der Befruchtung unterläuft das Froschei eine Reihe von Zellteilungen, die als Furchung bezeichnet werden. Innerhalb weniger Stunden entsteht ein Ball von Hunderten von Zellen: die Blastula.
Furchung einfach erklärt
Du kannst dir die Furchung als eine Reihe von Zellteilungen vorstellen, die schnell aufeinander folgen, ohne dass die Zellen dazwischen wachsen. Durch diesen Prozess teilt sich das anfänglich voluminöse befruchtete Ei in immer kleinere Zellen. Diese kleineren Zellen teilen sich weiterhin, sodass letztendlich eine große Anzahl genetisch gleichartiger Zellen entsteht. Diese Zellen bilden schließlich das Frühstadium eines Embryos.Dieser Embryo im Frühstadium wird als Blastula bezeichnet und besteht aus etwa 128 bis 5000 Zellen.
Furchung Definition
Die Furchung ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklungsbiologie, da sie den Weg für die anschließende Differenzierung der Zellen ebnet. Durch die schnellen Zellteilungen ohne nennenswertes Zellwachstum entsteht schließlich ein vielzelliges Stadium, das als Morula bezeichnet wird.Es ist interessant zu erwähnen, dass der Furchungstyp sehr variabel ist und von der Menge und Verteilung des Dotters im Ei abhängt. So unterscheidet man beispielsweise zwischen vollständiger (holoblastischer) und unvollständiger (meroblastischer) Furchung.
Zellteilung während der Furchung
Während der Furchung laufen unzählige Zellteilungen ab, auch Mitosen genannt. Dabei kommt es zur Verdopplung des genetischen Materials und zur Teilung des Zellplasmas. Im Laufe der Zellteilung bildet sich zwischen den beiden Tochterzellen eine Furchungsfurche, die der Namensgebung des Prozesses zugrunde liegt.Während der ersten Zellteilungen nach der Befruchtung teilt sich die Zygote entlang ihrer längsten Achse. Es entstehen zwei gleich große Zellen. Bei den folgenden Teilungen teilen sich diese weiter bis kleinere Zellen - Blastomeren - entstehen. Diese sind genetisch identisch.
Abschluss der Furchung
Mit dem Abschluss der Furchung hat das ursprünglich einzellige befruchtete Ei eine Entwicklung durchlaufen, die es zu einem vielzelligen Organismus gemacht hat. Die resultierende Zellansammlung reiht sich um eine zentrale Höhle herum auf und bildet die sogenannte Blastozyste. Eine Blastozyste ist ein frühes Stadium im Entwicklungszyklus vieler Tiere und markiert das Ende der Furchung. Bei Säugetieren, einschließlich dem Menschen, wird die Blastozyste später in der Gebärmutter eingenistet und entwickelt sich zum endgültigen Embryo.Verschiedene Arten der Furchung
In der entwicklungsgeschichtlichen Wissenschaft unterscheidet man verschiedene Arten der Furchung, die sich in dem Grad der Teilung sowie der Anordnung und Menge des Dotters im Ei unterscheiden. Dabei sind zwei Hauptfaktoren entscheidend für die Art der Furchung: 1. Die Menge des Dotters im Ei 2. Die Verteilung des Dotters innerhalb des Eis Beide Faktoren beeinflussen die Größe und Form der Blastomeren und damit die Art und Weise, wie sich das befruchtete Ei teilt.Superfizielle Furchung in der Biologie
Die superfizielle Furchung ist ein Spezialfall der meroblastischen Furchung, die insbesondere bei Insekten und anderen Arthropoden vorkommt.Bei der superfiziellen Furchung findet die Teilung nur im Zellrandbereich des Eies statt, während das Innere des Eies aus nicht teilendem Dotter besteht.
Superfizielle Furchung | Meroblastische Furchung |
Zellteilung nur am Rand des Eies | Zellteilung nur partiell im Ei |
Kommt vor allem bei Insekten vor | Kommt vor allem bei Vögeln und Reptilien vor |
Sich vorstellend eine sehr mit Dotter gefüllte Zelle, bei der nur die äußere Zellschicht in eine Vielzahl von Zellen zerfällt, während das innere Dottervolumen ungeteilt bleibt. Die Zellschicht bildet später das Embryo, während der Dotter als Nährstoffquelle dient.
Discoidale und holoblastische Furchung
Weitere Formen der Furchung sind die discoidale und die holoblastische Furchung.Bei der discoidalen Furchung, wie sie vor allem bei Vögeln und Reptilien vorkommt, ist der Dotter so groß, dass sich nur ein flacher Zellschichtbereich teilt. Die holoblastische Furchung hingegen teilt das komplette Ei in kleinere Zellen und kommt bei Säugetieren und vielen wirbellosen Tieren vor.
Meroblastische Furchung in der Entwicklung
Die meroblastische Furchung ist eine Art von Furchung in der Embryologie, bei der das Ei nur teilweise geteilt wird.Die meroblastische Furchung tritt hauptsächlich bei Eiern mit viel Dotter auf, wie bei Vögeln und Fischen. Durch die geringere Menge an Cytoplasma sind die Zellen eingeschränkt in ihrer Teilungsfähigkeit. Nur der geringe Anteil an Cytoplasma teilt sich und liegt als dünnste Zellschicht über der Dottermasse.
Regulative Furchung
Als letztes soll die sogenannte regulative Furchung betrachtet werden.Im Gegensatz zur determinativen Furchung, bei der das Schicksal jeder Zelle von Anfang an festgelegt ist, hat bei der regulativen Furchung jede Zelle das Potential, sich zu einem kompletten Organismus zu entwickeln. Sollte also während der Furchung eine Zelle verloren gehen, kann eine andere Zelle deren Funktion übernehmen. Diese Eigenschaft macht die regulative Furchung für die Stammzellforschung besonders interessant.
Furchung und embryonale Entwicklung
In der Entwicklungsbiologie ist die Furchung ein Schlüsselprozess, der die Transition von einer einzelligen Zygote zu einem mehrzelligen Embryo ermöglicht. Durch wiederholte Zellteilungen entsteht eine Sammlung von kleineren Zellen, den Blastomeren, die später in der organischen Entwicklung ihre Rolle finden.Embryonale Entwicklung nach der Furchung
Nach der Furchungsphase, in der die Zygote in eine Sammlung von Blastomeren zerfällt, tritt die Phase der Gastrulation ein.Die Gastrulation ist der Prozess, bei dem sich das einfachzellige Blastulastadium des Embryos in eine komplexe Struktur umwandelt, die als Gastrula bekannt ist.
- Das Ektoderm entwickelt sich zu Haut und Nervensystem.
- Das Mesoderm bildet Muskel- und Bindegewebe sowie Blut und die meisten der inneren Organe.
- Das Endoderm bildet das Innere der Lunge, den Verdauungstrakt und andere innere Organe.
Keimblätterbildung und Furchung
Die Furchung und die darauf folgende Gastrulation bereiten den korrekten Aufbau der Keimblätter vor. Dafür sorgt ein Prozess, der als Zellmigration bekannt ist.Zellmigration bezeichnet den Prozess, bei dem Zellen ihre Position ändern, indem sie sich aktiv durch den Organismus bewegen.
Furchung in der Amphibien Embryogenese
Amphibien, wie z.B. der Frosch, dienen als klassisches Modell für die Furchung und die Embryogenese, da ihre Embryos relativ groß und leicht zu manipulieren sind und da die Furchung und Embryonalentwicklung außerhalb des mütterlichen Körpers stattfindet. Die Furchung bei Amphibien ist holoblastisch und ungleichmäßig.Holoblastische Furchung bedeutet, dass das Ei vollständig geteilt wird, während ungleichmäßig bedeutet, dass die Tochterzellen verschieden groß sind.
Blastomeren und ihre Rolle in der Furchung
Die Blastomeren, die sich durch die Furchung bilden, sind essentiell für die richtige Entwicklung des Embryos. Obwohl sie genetisch identisch sind, können sie unterschiedlich große Mengen an Cytoplasma und Dotter enthalten. Dies hat Auswirkungen auf ihre Größe und Position innerhalb des Embryos.Interessanterweise können bereits in der Vier-Zell-Stadium die späteren Keimblätter vorhergesagt werden. Das bedeutet, dass schon in diesem frühen Stadium eine gewisse Spezialisierung stattfindet, lange bevor die Keimblätter tatsächlich gebildet werden. Diese Spezialisierung ist abhängig von der Zellposition und komplexen zellulären Interaktionen.
Furchung - Das Wichtigste
- Furchung ist ein Prozess in der embryonalen Entwicklung, der das befruchtete Ei in Blastomeren teilt.
- Arten der Furchung sind superfizielle, discoidale, holoblastische, meroblastische und regulative Furchung.
- Furchung spielt eine signifikante Rolle in der Keimblätterbildung und der embryonalen Entwicklung.
- Die Furchung endet mit der Bildung einer Blastozyste, die das frühe Stadium im Entwicklungszyklus vieler Tiere markiert.
- Merkmale der Furchung sind abhängig von der Menge und Verteilung des Dotters im Ei.
- Furchung in Amphibien ist holoblastisch und ungleichmäßig, da das Ei völlig geteilt wird und die Tochterzellen unterschiedliche Größen haben.
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