Vor etwa sieben Millionen Jahren lebten die ersten Menschen in Afrika. Durch viele Generationen der Weiterentwicklung wurde der Mensch, zu dem, was er heute ist. Diese Evolution des Menschen war nur aufgrund von verschiedenen Umweltbedingungen möglich.
Arten unterliegen der Evolution und dadurch konstanten Entwicklung. Hierbei wirken sogenannte Evolutionsfaktoren auf den Genpool der Arten, wodurch dieser sich allmählich verändert. Das spiegelt sich wiederum in einer Veränderung der äußeren Merkmale wider.
Evolution ist eine Veränderung von vererbbaren Merkmalen einer Population von Lebewesen, welche sich über einen längeren Zeitraum von Generation zu Generation entwickelt.
Evolutionsfaktorenbeeinflussen die Entwicklung aller Lebewesen. Die Evolutionsfaktoren stehen in Wechselwirkung zueinander. Die wichtigsten sind:
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Diese Evolutionsfaktoren sind dafür verantwortlich, dass sich im Laufe der Evolution der Mensch sich so entwickelt hat, wie er heute ist.
Evolution des Menschen – Biologie
Wenn man die menschliche DNA mit der DNA verschiedener Menschenaffen vergleicht, findet man die größte Übereinstimmung mit den Schimpansen. Und zwar liegt der DNA-Unterschied nur bei 1,37 Prozent!
Die Ordnung der Primatenbildet sich aus den Affen und Halbaffen. Deswegen gehören Menschen auch zur gleichen Ordnung wie die Affen. Die Menschenaffen sind die größten Primaten. Die Ordnung der Primaten bildet sich nicht nur aus Menschen, sondern auch aus Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans.
Der Mensch stammt nicht direkt von den heutigen Affen ab. Beide haben nur die gleichen direkten Vorfahren.
Evolution des Menschen – Australopithecus-Gruppe (Vormenschen)
Die sogenannten Vormenschen lebten vor ca. vier bis zwei Millionen Jahren. Von den Vormenschen gab es verschiedene Arten. Das erkannte man an den Fossilien in Ostafrika. Dort lebten sie hauptsächlich in den Savannen.
Im Vergleich hatten die Arten derAustralopithecus-Gruppe ein größeres Gehirnvolumen als Menschenaffen. Einige Arten starben damals bereits aus. Sie waren die kleinsten Vertreter der Hominiden. Sie hatten ein Gehirnvolumen von etwa 450 bis 500 cm3.
Aktuell beträgt die Schädelkapazität der Menschen etwa 1300–1400 cm3.
Hominide sind Mitglieder einer Primatenordnung, zu der die Gattungen Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Menschen gehören.
Arten der Gattung Australopithecus waren die Ersten, die sich auf zwei Beinen fortbewegen konnten. Da die Australopithecinen aber hauptsächlich in Wäldern und in der Nähe von Flüssen lebten, war die Fortbewegung auf vier Beinen vorteilhafter. Das Gebiss der Gattung deutet auf eine rein pflanzliche Ernährung hin. Die Ernährung bestand vermutlich hauptsächlich aus Blättern, Früchten, Wurzeln und Nüssen.
Das Skelett der Art Australopithecus afarensis namens “Lucy” ist 3,2 Mio. Jahre alt. Das Skelett ist eines der wenigen optimal erhaltenen Skelette der ersten Spezies der Vorfahren der Menschen. Lucy war damals nur 1,07 m groß.
1974 erforschte der Paläontologe Donald Johanson ein Gebiet von Hadar, Äthiopien, das bereits als Fundort fossiler Knochen bekannt war, nämlich das Afar-Dreieck. Im November des gleichen Jahres fand er einige Knochen, die nicht zu Tieren gehörten, sondern zu Hominiden, also menschlichen Vorfahren. Die Knochen eines Armes, eines Schädels und eines Oberschenkels gehörten dazu. Später wurden noch mehr Teile gefunden.
Es stellte sich heraus, dass die Knochenteile tatsächlich zu einem einzigen Skelett gehörten. Vermutlich war das Skelett von Lucy dadurch perfekt erhalten, weil sie in den Sand und Schlamm gepresst und dort konserviert wurde.
Es wird vermutet, dass Lucy damals eine 25-jährige Frau war. Ihr Alter wird anhand der Abnutzung ihrer Zähne und der Form ihres Beckens geschätzt. Außerdem hat sie bereits ein Weisheitszahn und kann aufrecht gehen. Ihr aufrechter Gang wird aus der Form des Beckens und der Oberschenkel geschlossen. Obwohl sie aufrecht gehen konnte, konnte sie trotzdem gut klettern und in Bäumen schwingen.
Evolution des Menschen – Gattung der Homo
Aus der Australopithecus-Gruppe entwickelte sich die Gattung Homo – auch Primatengattung genannt. Dies geschah vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren. Zu der Primatengattung gehören die heutigen Menschen – der Homo sapiens sapiens. Die Homo sapiens sapiens ist die einzig noch lebende Spezies dieser Gattung.
Durch die Generationen kam es zur Entwicklung der Arten. Die Merkmale, die sich hauptsächlich veränderten sind: Gesichtsschädel, Gehirngröße, Gebiss.
Man erkennt die Primaten anhand ihrer aufrechten Körperhaltung, das vergrößerte Gehirnvolumen, gesteigerter Intelligenz und Haarlosigkeit. Zudem entwickelten sie einige Fähigkeiten wie Selbstreflexion, abstraktes Denken, komplexe Kultur, Technologie, komplexe Sprache, Fähigkeit zur sozialen Zusammenarbeit.
Die Gattung der Homo spaltete sich vor 2,5 Millionen Jahren von den Schimpansen ab.
Die Primatengattung entwickelte sich zuerst in Afrika. Erst durch den Homo erectus, ca. 500.000 Jahre später, wurde die Sahara überquert und die Gattung breitete sich aus.
Urmenschen (Homo rudolfensisundHomo habilis)
Homo rudolfensis und Homo habilis sind die ältesten Arten der Primatengattung. Sie lebten vor 2,5 bis 1,5 Millionen Jahren.
Von der Art Homo rudolfensis wurden Fossilbefunde in Kenia am Rudolfsee – daher auch der Name – gefunden. Mit Homo habilis bilden beide Arten die frühesten Vertreter des modernen Menschen. Die Art der Homo rudolfensis lebten vor 2,5 bis 1,9 Millionen Jahren in Ostafrika.
Die Art der Homo habilislebte hauptsächlich in Ostafrika. Diese Art gilt als Vorfahre des Homo sapiens. Lebewesen dieser Art waren die Ersten, die Steinwerkzeuge benutzt haben, um sich dadurch Vorteile zu verschaffen. Ihre Ernährungsweise unterschied sich von der Australopithecus, weil sie zusätzlich Fleisch gegessen haben. Sie hatten ein Gehirnvolumen von 700 bis 800 cm3.
Frühmenschen (Homo erectus)
Der Homo erectus lebte vor 1,9 Millionen bis 300.000 Jahren. Sie sind als der erste Hominide bekannt, die die Fortbewegung auf zwei Beinen dauerhaft nutzten. Da sich die Art auf zwei Beine fortbewegen konnte, hatten sie die Hände für andere Aufgaben frei.
Fossilien dieser Art wurden in Ostafrika, Mitteleuropa, Ostasien und Indonesien gefunden. Sie waren die Ersten, die komplexe Steinwerkzeuge und sogar Waffen für die Jagd hergestellt haben. Die Homo erectus benutzten sogar Feuer, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Aus der Art des Homo erectus entwickelten sich vermutlich die Arten Homo heidelbergensis und die Neandertaler.
Frühmenschen (Homo sapiens neanderthalensis)
Die Neandertaler lebten vor ca. 200.000 bis 30.000 Jahre. Das heißt, dass die zur selben Zeit wie die ersten modernen Menschen gelebt haben.
Im Vergleich zu den Homo sapienssapiens gab es keine Unterschiede im Verhalten. Sie waren beide Jäger und Sammler. Sie konnten die kulturellen Verhaltensweisen der Population pflegen. Die Neandertaler arbeiteten kunstvolle Werkzeuge und Artefakten aus, wie Wandmalereien in den Höhlen, in denen sie gelebt haben.
Einige Merkmale der Neandertaler waren von Nachteil. Sie hatten eine kräftige Muskulatur, was viel Energie verbraucht hat. Sie hatten auch ein größeres Gehirn. Das ist nicht direkt ein Nachteil, aber wenn die Säuglinge größere Köpfe hatten, mussten die Becken der Frauen in einem anderen Entwicklungsschritt auch entsprechend breiter werden.
Vermutlich überschnitten sich die ökologischen Nischen der Homo sapiens neanderthalensis und der Homo sapiens sapiens. Sie mussten um Nahrung und Lebensraum konkurrieren. Da die Homo sapiens besser angepasst waren, konnten sie sich mit der Zeit durchsetzen. Nachweislich kam es auch zur Vermischung der Gene zwischen Neandertalern und den modernen Menschen.
Heute gilt die Art der Homo sapiens sapiens als die erfolgreichste und einzige überlebende Art der Menschen. Die Art ist vor 200.000 Jahren in Afrika entstanden. Die Menschen verließen 100.000 Jahre später Afrika und machten sich auf den Weg nach Eurasien. Vermutlich sind die Homo sapiens sapiens auch für das Aussterben anderer Arten mitverantwortlich.
Evolution des Menschen – Zeitstrahl
In der folgenden Abbildung ist die eben erklärte Entwicklung des Menschen in einem Zeitstrahl dargestellt.
Von Art zu Art waren die Form des Schädels und das Gehirnvolumen sehr unterschiedlich:
Homo habilis
Homo erectus
Homo sapiens neanderthalensis
Homo sapiens sapiens
Gehirnvolumen
400 bis 600 cm3
1000 cm3
1500 cm3
1400 cm3
Schädelform
dünne Schädelwand, Schädel ist niedrig und abgeflacht
breiter Schädel mit dicken Schädelknochen
flache Stirn, länglich geformt, große und breite Nasenöffnung
flaches Gesicht, hohe Stirn
Evolution des Menschen – Veränderungen
Jetzt ist natürlich die Frage, welche Merkmale sich in der Evolution des Menschen verändert haben.
Sich verändernde Umweltbedingungen führen zur Anpassung von Merkmalen. Nur dadurch konnten sich die Arten weiterentwickeln.
Diese Merkmale haben sich verändert:
Gang/Laufweise
Position der Augen
Verkleinerung des Gesichtsschädels
Vergrößerung des Gehirns
Weiterentwicklung von Sprache und Kultur
Eines der wichtigsten Merkmale, welches sich im Laufe der Evolution des Menschen entwickelt hat, war der aufrechte Gang des Menschen. Der moderne Mensch läuft aufrecht und nur auf zwei, statt auf vier Beinen.
Als die Menschen nicht mehr im tropischen Wald gelebt haben, sondern in Savannen, war der aufrechte Gang von Vorteil. Die Hände waren dadurch frei. So konnten die Menschen Aufgaben erledigen, während sie liefen. Vermutlich fingen Menschen schon vor vier Millionen Jahren an, auf zwei, statt auf vier Beinen zu laufen.
Weil die Menschen aufrecht liefen, hatten auch die Augen eine höhere Position. Somit hatten sie einen besseren Überblick.
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In folgender Tabelle sind die verschiedenen Stadien der Evolution des Menschen zusammengefasst.
Australopithecinen
Homo rudolfensis
Homo habilis
Homo erectus
Homo sapiens neanderthalensis
Homo sapiens sapiens
Lebenszeit
vor 4 bis 2 Millionen Jahren
vor 2,5 bis 1,9 Millionen Jahren
2,0 bis 1,5 Millionen Jahren
1,9 bis 0,3 Millionen Jahre
200.000 bis 30.000 Jahren
200.000 Jahren bis heute
Vorkommen
Ostafrika
Ostafrika
Ostafrika
Ostafrika, Mitteleuropa, Asien
Europa, Eurasien
Afrika, dann Eurasien; jetzt weltweit
Besondere Merkmale
erster aufrechte Gang, ausgezeichnete Kletterer
robust, stark
-
fortgeschrittene Werkzeuge, später Feuer
muskulöser Körperbau, Waffen und Werkzeuge
bis heute überlebende Art der Gattung Homo
Evolution des Menschen – Das Wichtigste auf einen Blick
Die Verwandtschaftsbeziehung zwischen Menschen und Menschenaffen kann man bis heute noch nicht genau erklären. Man weiß, dass sie von den gleichen Vorfahren abstammen.
Alle heutigen Menschen gehören zur gleichen Art, dem Homo sapiens sapiens.
Menschen und Menschenaffen ähneln sich sehr stark im Körperbau. Menschen bewegen sich zweibeinig, während die Menschenaffen sich vorwiegend auf vier Beinen fortbewegen.
Anhand von Fossilfunden geht man davon aus, dass die stammesgeschichtliche Entwicklung, die zur Entstehung des heutigen Menschen führte, vor etwa fünf bis sechs Millionen Jahren begann. Man unterscheidet zwischen sechs Gruppen, bzw. Entwicklungsschritten:
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Evolution des Menschen
Wie heißen die Vorfahren der Menschen?
Die Vorfahren der Menschen sind die gleichen Vorfahren wie die der Menschenaffen. Erst vor ca. 6 bis 7 Millionen Jahren entwickelte sich der Mensch unabhängig von den Menschenaffen weiter. Die Vorfahren der Menschen gehören der Gattung Homo an.
Wie entwickelten sich die Menschen?
Im Gegensatz zu den Menschenaffen laufen die Menschen auf zwei Beinen, statt auf vier. Außerdem hat sich das Gehirnvolumen im Laufe der Zeit vergrößert. Die Form des Gesichtsschädels ähnelte damals dem der Menschenaffen. Der Schädel der heutigen Menschen ist kleiner.
Wo lebten die Vorfahren des heutigen Menschen?
Sie lebten erst in den tropischen Regenwäldern. Nachdem sich die Umweltbedingungen verändert haben und Savannen entstanden sind, lebten die Vorfahren in den Savannen.
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