Du lernst die Eigenschaften des dominanten und rezessiven Allels kennen und wie sie vererbt werden. Darüber hinaus erhältst du einen tiefen Einblick in die Allelfrequenz, ihre Bedeutung und Berechnung. Letztendlich wirst du die Fähigkeit besitzen, die Allelfrequenz in Populationen zu untersuchen und zu berechnen, um genetische Analysen in neuen Licht zu betrachten.
Was ist ein Allel? – Allel Definition
In der Welt der Biologie, genauer gesagt in der Genetik, ist ein Allel eine Version eines Gens, die sich auf einem bestimmten Ort (Locus) auf einem Chromosom befindet. Diese können variieren und sind für die Vielfalt unserer genetischen Ausstattung verantwortlich.
Ein Allel ist eine spezifische Variation oder Version eines Gens, das an einem bestimmten Ort auf einem Chromosom existiert. Die unterschiedlichen Allele eines Gens sind für Variationen in genetischen Eigenschaften verantwortlich.
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Hauptmerkmale eines Allels – Allel Biologie
Die Quintessenz der Allel-Biologie liegt in ihrer Variation und in ihrer Fähigkeit, verschiedene Formen derselben Eigenschaft darzustellen. In einem diploiden Organismus, wie dem Menschen, sind zwei Allele – eines von jedem Elternteil geerbt – in jedem Gen vorhanden. Diese Allele können entweder gleich oder unterschiedlich sein, was als homozygot bzw. heterozygot bezeichnet wird.
Ein konkretes Beispiel hierfür sind die Allele für Augenfarbe beim Menschen. Ein Gen, das die Augenfarbe bestimmt, könnte zwei Allele haben: eines für blaue Augen und eines für braune Augen. Ein Individuum könnte zwei gleiche Allele (blau/blau oder braun/braun) und somit homozygot, oder zwei unterschiedliche Allele (blau/braun) und somit heterozygot sein.
Allel einfach erklärt
Ein Allel ist vergleichbar mit einer kleinen genetischen Untereinheit, die einen Beitrag zum Gesamtbild der individuellen Eigenschaften eines Organismus leistet. Denk an Allele als unterschiedliche "Optionen" oder "Varianten" für ein Gen, die verschiedene Ausdrücke ein und derselben Eigenschaft ermöglichen.
Das Verständnis der Allel-Biologie ist zentral für das Verständnis der mendelschen Genetik oder Gregor Mendels Gesetz der Vererbung, das die Art und Weise beschreibt, wie diese Allele von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Interessanterweise wissen wir nun, dass die Dinge in der echten Welt der Genetik oft komplizierter sind, als Mendels einfache Modell vorgeschlagen hat. Faktoren wie Kopplungsungleichgewicht und genomweite Assoziationsstudien haben uns gezeigt, dass Gene oft in Gruppen zusammenarbeiten und dass Allele selten vollständig unabhängig voneinander vererbt werden.
Unterschied zwischen Allel und Gen
Bei der Betrachtung von Genetik und Vererbungslehre tauchen oft die Begriffe "Gen" und "Allel" auf. Jeder dieser Begriffe hat eine spezifische Bedeutung, und obwohl sie eng miteinander zusammenhängen, sind sie nicht gleich. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Gen und Allel zu verstehen, um die Mechanismen der Vererbung besser nachvollziehen zu können.
Ein Gen ist ein Stück DNA, das die Informationen zur Bildung eines bestimmten Proteins enthält, das eine oder mehrere Funktionen in einem Organismus erfüllt. Ein Allel ist eine spezifische Form dieses Gens, die auf Chromosomen an bestimmten Stellen, den sogenannten Loci, zu finden ist.
Gen | Allel |
- Die grundlegendste Definition eines Gens bezieht sich auf seine Funktion als grundlegende physikalische und funktionelle Einheit der Vererbung.
- Gene werden von den Eltern an ihre Nachkommen weitergegeben und enthalten spezifische Anweisungen, die dazu beitragen, wie der Körper eines Organismus gebildet und funktioniert.
- Generell bestehen Gene aus DNA und befinden sich auf unseren Chromosomen.
- Jede Zelle enthält etwa 20000 bis 25000 verschiedene Gene.
- Jedes Gen trägt spezifischen Code für die Produktion eines bestimmten Proteins.
- Unser genetischer Code, also alle unsere Gene zusammen, wird auch als unser Genom bezeichnet.
Ein Beispiel für ein Gen ist das BRCA1-Gen, das Informationen für ein Protein trägt, das hilft, DNA-Schäden zu reparieren. Manche Menschen haben jedoch eine Mutation in diesem Gen, die zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs führt. | - Ein Allel ist eine spezifische Variante eines Gens.
- In einem Paar homologer Chromosomen eines diploiden Organismus ist jedes der beiden homologen Gene ein Allel.
- Allele können dominierend oder rezessiv sein.
- Dominante Allele sind solche, die über rezessiven Allelen zeigen.
- Rezessive Allele zeigen nur, wenn keine dominanten Allele vorhanden sind.
- Die spezifischen Aktionen dieser Allele sind es, die zur Expression spezifischer Merkmale in einem Organismus führen, wie zum Beispiel Haarfarbe, Blutgruppe oder das Risiko, eine bestimmte Krankheit zu entwickeln.
Im codominanten Erbgang sind beide Allele gleich stark und können gleichzeitig ihre Wirkung zeigen. So ist es beispielsweise beim ABO-Blutgruppensystem, wo die Allele A und B codominant sind und sich beide in der Blutgruppe AB zeigen. |
Was ist das Dominante und das Rezessive Allel?
Die Ausdrücke dominant und rezessiv sind zentrale Begriffe in der Genetik, spezifisch im Kontext der Allele. Dominante und rezessive Allele prägen die Expression bestimmter genetischer Merkmale und bestimmen, welche Eigenschaften in einem Individuum sichtbar werden.
Dominantes Allel – Eigenschaften und Beispiele
Ein dominantes Allel ist eine Variante eines Gens, die ihre Eigenschaften ausprägt, auch wenn es nur in einer Kopie vorhanden ist. Mit anderen Worten, wenn ein Allel dominant ist, kann es die Auswirkungen eines rezessiven Allels auf ein Merkmal überdecken, selbst wenn beide Allele vorhanden sind.
Ein dominantes Allel ist ein Allel, dessen Eigenschaften sich zeigen, wenn es lediglich in einer einzigen Variante vorhanden ist. Ein dominantes Allel maschiert das Vorhandensein eines rezessiven Allels.
Ein paar wichtige Fakten über dominante Allele sind:
- Dominante Allele bestimmen die Ausprägung eines Merkmals, selbst wenn nur eine Kopie vorhanden ist.
- Sie können von einem Elternteil an ihre Nachkommen weitergegeben werden.
- Ein Individuum, das ein dominantes Allel trägt, wird als "homozygot" bezeichnet, wenn es zwei Kopien desselben dominanten Allels besitzt und "heterozygot", wenn es eine Kopie des dominanten und eine des rezessiven Allels besitzt.
Ein klassischer Fall von dominanten Allelen ist die Samenform bei Erbsen, wie von Gregor Mendel entdeckt. Das Allel für runde Samen (R) ist dominant gegenüber dem Allel für runzelige Samen (r). Daher tragen Pflanzen mit den Genotypen RR oder Rr runde Samen, während nur Pflanzen mit dem Genotyp rr runzelige Samen produzieren.
Rezessives Allel – Eigenschaften und Beispiele
Ein rezessives Allel ist eine Variante eines Gens, deren Eigenschaften nur dann ausgedrückt werden, wenn es in zwei Kopien vorhanden ist, also homozygot vorliegt. Ist ein dominantes Allel im Genotyp vorhanden, wird das Merkmal des rezessiven Allels nicht ausgedrückt.
Ein rezessives Allel ist ein Allel, dessen Merkmale sich nur dann zeigen, wenn keine dominanten Allele vorhanden sind. Die Ausprägung des Merkmals durch das rezessive Allel erfolgt also nur im homozygoten Zustand.
Hier sind einige wichtige Punkte über rezessive Allele:
- Rezessive Allele werden nur dann ausgeprägt, wenn sie in zwei Kopien vorliegen (homozygot); wenn ein dominantes Allel vorhanden ist, wird das rezessive Allel unterdrückt.
- Beide Eltern müssen das rezessive Allel an ihre Nachkommen weitergeben, damit dieses die Eigenschaft ausprägen kann.
Die Blutgruppe OO ist ein Beispiel für ein rezessives Allel im Menschen. Die Blutgruppe O wird durch zwei rezessive Allele bestimmt (OO), das führt dazu, dass keine Antigene auf den Blutzellen vorhanden sind. Nur wenn beide Elternteile das rezessive Allel weitergeben, hat das Kind Blutgruppe O.
Vererbung der Allele
Die Vererbung von Allelen ist ein zentraler Prozess in der Genetik, der bestimmt, welche genetischen Merkmale von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Diese Vererbungsprozesse folgen bestimmten Regeln und sind eng mit den Prinzipien der mendelschen Vererbung verknüpft.
Zeigen von Vererbungsprozessen mit Allelen – Allel Beispiel
Um das Konzept der Allel-Vererbung zu verdeutlichen, kann das Beispiel der Mendelschen Erbsenpflanze herangezogen werden. Gregor Mendel, der Vater der Genetik, führte im 19. Jahrhundert Experimente mit Erbsenpflanzen durch und entdeckte dabei zwei fundamentale Prinzipien der Vererbung, das Gesetz der Uniformität und das Gesetz der Spaltung.
Zum einfacheren Verständnis siehst du hier eine Tabelle:
Eigenschaft | dominantes Allel | rezessives Allel |
Samenform | Rund (R) | Runzlig (r) |
Blumenfarbe | Violett (V) | Weiß (v) |
Wenn eine Erbsenpflanze mit runden Samen (RR) mit einer Pflanze mit runzligen Samen (rr) gekreuzt wird, dann erhalten alle Nachkommen (die F1-Generation) runde Samen. Das ist das Gesetz der Uniformität. Weil das R-Allel dominant ist, wird das Merkmal "runde Samen" ausgedrückt, obwohl jedes Individuum der F1-Generation auch ein rezessives r-Allel hat (Rr).
Wenn nun zwei Individuen der F1-Generation (Rr) gekreuzt werden, dann ergibt das eine F2-Generation mit drei Individuen mit runden Samen und ein Individuum mit runzligen Samen. Das ist das Gesetz der Spaltung. In der Formalnotation mit der Verwendung der Potenzschreibweise sieht das so aus:
\[ \text{Formel Vererbung: } (R + r)^2 = R^2 + 2Rr + r^2 \]
Das Quadrat steht in diesem Kontext für die zwei möglichen Allele eines Individuums. Das Ergibt 1 RR (runde Samen), 2 Rr (auch runde Samen wegen dominanter Vererbung) und 1 rr (runzlige Samen) in der F2-Generation.
In realen Populationen gibt es oft mehr als zwei Allele für ein bestimmtes Gen. In solchen Fällen kann die Genotyp- und Phänotypfrequenz durch die Hardy-Weinberg-Gleichung vorhergesagt werden, welche ein wichtiges Werkzeug in der Populationsgenetik ist.
Allelfrequenz - Untersuchung von Populationen
Die Allelfrequenz, auch als Genfrequenz bezeichnet, ist ein wichtiger Begriff in der Populationsgenetik. Sie bestimmt, wie oft ein bestimmtes Allel in einer Population auftritt. Die Kenntnis der Allelfrequenz ist von entscheidender Bedeutung, um genetische Variationen in Populationen zu verstehen und bietet Einblicke in evolutionäre Prozesse wie natürliche Selektion oder genetische Drift.
Die Bedeutung der Allel Frequenz
Die Allelfrequenz ist ein Schlüsselfaktor bei der Quantifizierung der genetischen Diversität einer Population. Sie zeigt, wie sich genetische Varianten innerhalb einer Population verteilen und ist von zentraler Bedeutung in der evolutionären Biologie und Genetik.
Die Frequenz von Allelen kann dabei helfen, folgende Aspekte zu beleuchten:
- Die genetische Vielfalt einer Population und ihre potenzielle Anpassungsfähigkeit.
- Das Ausmaß genetischer Drift, das heißt zufällige Änderungen der Allelfrequenz über die Generationen hinweg.
- Das Vorhandensein natürlicher Selektion, welche Allele bevorzugt, die das Überleben und die Fortpflanzung fördern.
- Die Mischung von Populationen und wie Individuen zwischen Populationen austauschen.
Die Allelfrequenz kann sich über die Zeit hinweg aufgrund verschiedener Faktoren wie Mutation, genetischer Drift, Selektion und Migration ändern.
Populationen mit höherer genetischer Vielfalt, also einer größeren Variation an Allelfrequenzen, haben tendenziell eine größere Anpassungsfähigkeit, da sie eine breitere Palette potenzieller Reaktionen auf Veränderungen in der Umwelt bieten. Sie sind widerstandsfähiger gegen Schädigungen und haben eine höhere Fähigkeit, sich an neue Bedingungen anzupassen.
Berechnung der Allel Frequenz
Um die Frequenz eines bestimmten Allels in einer Population zu bestimmen, muss man wissen, wie oft das Allel im Genpool der Population vorkommt, in Relation zur Gesamtzahl der Allele. Im Prinzip handelt es sich um eine einfache Division: Die Anzahl der bestimmten Allele wird durch die Gesamtzahl der Allele dividiert.
Formel zur Berechnung der Allelfrequenz:
\[ \text{Allelfrequenz } = \frac{\text{Anzahl bestimmter Allele}}{\text{Gesamtzahl der Allele}} \]
Sagen wir beispielsweise, dass du in einer bestimmten Pflanzenpopulation 40 "A"-Allele und 60 "a"-Allele gefunden hast. Die Gesamtzahl der Allele ist also 100. Die Frequenz des "A"-Allels wäre dann 0,4 (40 geteilt durch 100) und die Frequenz des "a"-Allels wäre 0,6 (60 geteilt durch 100).
In natürlichen Populationen können Genotypfrequenzen und somit auch Allelfrequenzen durch die Hardy-Weinberg-Gleichung modelliert werden. Diese leitet sich ab aus der Annahme, dass die Population sich in einem Gleichgewicht befindet, das heißt dass sich die Frequenzen von Generation zu Generation nicht ändern.
Die Hardy-Weinberg-Gleichungen lauten: \[ p^2 + 2pq + q^2 = 1 \quad \text{und} \quad p + q = 1 \]
Hier stehen \(p\) und \(q\) für die Allelfrequenzen und \(p^2\), \(2pq\) und \(q^2\) für die Genotypfrequenzen. Zum Beispiel ist \(p^2\) die Frequenz des Homozygoten Genotyps für das dominante Allel, \(2pq\) die Frequenz des Heterozygoten Genotyps und \(q^2\) die Frequenz des Homozygoten für das rezessive Allel.
Allel - Das Wichtigste
- Definition Allel: Ein Allel ist eine spezifische Variation oder Version eines Gens, das an einem bestimmten Ort auf einem Chromosom existiert.
- Ein dominantes Allel ist eine Variante eines Gens, die ihre Eigenschaften ausprägt, auch wenn es nur in einer Kopie vorhanden ist.
- Ein rezessives Allel ist eine Variante eines Gens, deren Eigenschaften nur dann ausgedrückt werden, wenn es in zwei Kopien vorhanden ist, also homozygot vorliegt.
- Die Vererbung von Allelen ist ein zentraler Prozess in der Genetik, der bestimmt, welche genetischen Merkmale von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden.
- Allelfrequenz bezeichnet, wie oft ein bestimmtes Allel in einer Population auftritt, und ist von entscheidender Bedeutung, um genetische Variationen in Populationen zu verstehen.
- Ein Gen ist ein Stück DNA, das die Informationen zur Bildung eines bestimmten Proteins enthält.
- Generell bestehen Gene aus DNA und befinden sich auf unseren Chromosomen. Jedes Gen trägt spezifischen Code für die Produktion eines bestimmten Proteins.
- Allele können dominierend oder rezessiv sein. Die Aktionen dieser Allele führen zur Expression spezifischer Merkmale.
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