Leukämie

Leukämie wird häufig als Blutkrebs bezeichnet, ist jedoch eine Krebserkrankung des gesamten blutbildenden Systems. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 12.500 Menschen an Leukämien. Dabei wird vor allem in chronische und akute Leukämien und myeloische sowie lymphatische Leukämien unterschieden. Durch viele Fortschritte in der Forschung in den letzten Jahren besteht inzwischen häufig die Möglichkeit auf Heilung.

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    Leukämie – Definition

    Leukämie - vor allem bekannt als Blutkrebs - umfasst eine Gruppe an Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, bei der viele kranke weiße Blutkörperchen (Leukozyten) gebildet werden.

    Diese kranken weißen Blutkörperchen verdrängen die gesunden Zellen im Knochenmark. Damit behindern sie die gesunde Blutbildung. Da dieser Krebs von den Zellen im Knochenmark ausgeht, jenem Ort an dem im Körper die Blutzellen produziert werden, wird Leukämie häufig als Blutkrebs bezeichnet.

    Die Bezeichnung Blutkrebs kann jedoch sehr irreführend sein, da neben dem Blut auch das blutbildende System betroffen ist. Dazu gehören das Knochenmark und die lymphatischen Organe. Zudem können die Leukämiezellen über das Blut in den ganzen Körper gelangen und so auch andere Organe und das Nervensystem schädigen.

    Ursprünglich setzt sich das Wort Leukämie aus den griechischen Wörtern leukós für "weiß" und haïma für "Blut" zusammen - also bedeutet Leukämie wörtlich "weißes Blut".

    In der Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieb unter anderem der Berliner Mediziner Rudolf Virchow die Leukämie. Er stellte bei seinen Patient*innen eine stark erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen fest und prägte deshalb den Begriff Leukämie.

    Die unterschiedlichen Erkrankungen, die unter dem Sammelbegriff Leukämie zusammengefasst werden, unterscheiden sich hinsichtlich der Häufigkeit, Möglichkeiten der Behandlung und Aussichten auf Heilung stark voneinander. Gemeinsam haben sie jedoch das unkontrollierte Zellwachstum von weißen Blutkörperchen.

    Leukämie – Häufigkeit und Lebenserwartung

    In Deutschland erkranken etwa 500.000 Menschen jährlich an Krebs. Leukämie gehört mit 2,5% dabei eher zu den seltener auftretenden Tomorerkrankungen. Im Durchschnitt erkranken 60-70 Jährige Personen am häufigsten an Leukämie, wobei Männer öfter erkranken als Frauen.

    Leukämie gilt heute als grundsätzlich heilbar und die Lebenserwartungen von Menschen die an Leukämie erkranken ist deshalb in den letzten Jahren sehr gestiegen.

    Die Heilungschancen und deshalb auch die Lebenserwartung bleiben jedoch von Fall zu Fall sehr individuell. Sie hängen unter anderem vom Alter der / des Patienten/in, dem Zeitpunkt der Diagnose, möglichen Vorerkrankungen und auch der Art der Leukämie ab. Je früher die Leukämie diagnostiziert wird und je jünger die erkrankte Person, desto besser stehen die Chancen auf Heilung.

    Leukämie Kinder

    Nur wenige Kinder in Deutschland erkranken an Krebs - die meisten von ihnen dann jedoch an Leukämie. Dabei handelt es sich jährlich um etwa 600 Kinder und Jugendliche in Deutschland. Von diesen Kindern erkranken etwa 80% an der akuten lymphatischen Leukämie und 20% an der akuten myeloischen Leukämie. Die Symptome, der Krankheitsverlauf und die Behandlung unterscheidet sich nicht von Erwachsenen Patient*innen.

    Kinder und Jugendliche die an Leukämie erkranken haben glücklicherweise heute sehr gute Überlebenschancen. Ca. 90% der Kinder und Jugendlichen überleben eine akute lymphatische Leukämie und ca. 67% eine akute myeloische Leukämie.

    Leukämie Entstehung

    Eine Leukämie entsteht im Knochenmark. Dort gehen alle Blutzellen durch Teilung und Reifung (Differenzierung) aus einer gemeinsamen Stammzelle hervor. Das bedeutet, dass alle Blutzellen von einer blutbildenden Stammzelle (Mutterzelle) abstammen.

    Mehr zum Thema Differenzierung findest du in dem StudySmarter-Artikel zu Zelldifferenzierung.

    Ausgangspunkt: Stammzellen

    Von den Stammzellen (Progenitorzellen oder Vorläuferzellen), aus denen die unterschiedlichen weißen Blutkörperchen hervorgehen, gibt es zwei Arten: die lymphatischen und die myeloischen Stammzellen.

    Lymphatische Stammzellen sind die Vorstufen von Lymphozyten (eine Unterart der weißen Blutkörperchen).

    Myeloische Stammzellen sind die Vorstufen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der Blutplättchen (Thrombozyten) und zwei Unterarten der weißen Blutkörperchen: der Monozyten und den Granulozyten.

    Es gibt unterschiedliche Arten von Leukozyten: Lymphozyten (dazu zählen Natürliche Killerzellen , B-Zellen und T-Zellen), Monozyten und Granulozyten.

    Alle unterschiedlichen Arten weißer Blutkörperchen besitzen andere Fähigkeiten und haben im Körper unterschiedliche Aufgaben.

    Entartete Zellteilung

    Durch eine Mutation (Veränderung des Erbmaterials) kann es dazu kommen, dass ein weißes Blutkörperchen (auch: Leukozyten) im frühen Stadium der Blutbildung entartet. Dadurch wird der normale Reifungsprozess unterbrochen. So entstehen unausgereifte, nicht völlig funktionsfähige weiße Blutkörperchen, die sich schnell und unkontrolliert teilen.

    Aus dieser einzelnen entarteten und unreifen Zelle können dann viele Milliarden nicht-funktionstüchtige Zellen entstehen. Diese Zellen sind alle Klone der ursprünglichen Zelle und besitzen deshalb die gleichen Merkmale. Man bezeichnet sie als leukämische Blasten oder Leukämiezellen. Keine von ihnen kann ihre normale Aufgabe im Körper ausführen.

    Behinderung der Blutbildung

    Die leukämischen Blasten verdrängen im Knochenmark die gesunden, also die nicht entarteten und noch funktionsfähigen Zellen. Dadurch wird die Bildung neuer gesunder Blutzellen vermindert. Dies spiegelt sich dann im Blut wieder: Die Zahl normaler, funktionstüchtiger Blutzellen sinkt.

    Die Verminderung funktionsfähiger Blutzellen führt zu ersten Symptomen. Fehlt es an roten Blutkörperchen, spricht man von einer Blutarmut (Anämie). Mangelt es an Thrombozyten, treten vermehrt Blutungen auf. Und fehlen gesunde weiße Blutkörperchen, leidet unter anderem das Immunsystem und es ergibt sich eine erhöhte Infektionsgefahr.

    Die leukämischen Blasten können sich jedoch nicht nur im Knochenmark anreichern, wo sie die Blutbildung behindern. Ebenso können sie aus dem Knochenmark freigesetzt werden und sich dann mit dem Blut im ganzen Körper verteilen. Daher können Leukämiezellen prinzipiell in allen Organen auftreten und zu weiteren Symptomen, wie Funktionsstörungen der Leber oder Nieren, führen. Sollte das Gehirn betroffen sein, können ebenfalls neurologische Veränderungen auftreten.

    Ursachen und Risiko von Leukämie

    Die Mutation der Zelle entsteht zufällig, aber es gibt einige Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für Mutationen erhöhen können. Neben einem genetischen Risiko, gelten insbesondere verschiedene chemische Stoffe, sowie eine Belastung durch Röntgenstrahlen oder radioaktive Strahlen zu den Risikofaktoren. Zu vermuten ist zudem, dass Zigarettenrauch einen weiteren Risikofaktor darstellt.

    Bei der Mehrheit der Leukämien kann jedoch kein auslösender Faktor ermittelt werden.

    Leukämie – Symptome

    Es gibt keine typischen Symptome für alle Leukämieerkrankungen. Dennoch gibt es Beschwerden, welche auf eine Leukämieerkrankungen hinweisen können. Je nach Form der Leukämie variieren diese Symptome und sind unterschiedlich stark ausgeprägt.

    Unter anderem können folgende Symptome Anzeichen für eine Leukämie sein:

    • Anämie (Blutarmut) und daraufhin Müdigkeit und Abfall der Leistung
    • hohe Infektionsneigung
    • auffällige Hautblässe
    • Atemnot schon bei mittelmäßiger körperlicher Belastung
    • Fieber, schweres Krankheitsgefühl, häufig sehr langwierige Infektionen
    • Knochenschmerzen
    • Neigung zu Blutungen
    • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
    • geschwollene Lymphknoten
    • vergrößerte Milz / vergrößerte Leber

    Leukämie – Diagnose

    Die genannten Symptome sind kein klares Anzeichen für eine Leukämieerkrankungen und können ebenso bei unterschiedlichsten anderen, harmlosen Erkrankungen auftreten.

    Besteht ein Verdacht auf Leukämie, so wird zuerst das Blut der Person untersucht.

    Leukämie Blutbild

    Durch die Zusammensetzung des Blutes, beziehungsweise die Menge der Blutzellen, können Ärzte*innen bereits viele Informationen gewinnen.

    Ein typisches Blutbild einer an Leukämie erkrankten Person weist viele weiße Blutkörperchen und eine verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen und Blutplättchen auf. Es gibt jedoch auch erkrankte Personen, welche einen normalen oder sogar einen niedrigen Anteil an weißen Blutkörperchen im Blut haben.

    Die Untersuchung des Blutes allein reicht für eine Diagnose von Leukämie nicht aus. Auch eine Bestimmung der Form der Leukämie ist allein durch eine Blutuntersuchung nicht möglich. Für eine eindeutige Diagnose gibt es unterschiedliche weitere Untersuchungsmöglichkeiten.

    Knochenmarkpunktion und Labordiagnostik

    Unabhängig von der Untersuchung des Blutes wird zudem das Knochenmark punktiert und im Labor untersucht. Es liefert weitere wichtige Informationen zum Beispiel über die Unterform der Leukämie.

    Punktion leitet sich aus dem Lateinischen punctio für "das Stechen" ab. In der Medizin versteht man unter einer Punktion das Einstechen einer hohlen Nadel in den Körper. Dabei wird Gewebe oder Flüssigkeit entnommen oder eingespritzt. Eine entnommene Probe wird Punktat genannt.

    Bei einer Knochenmarkpunktion erfolgt der Einstich mit einer großen Hohlnadel (Punktionsnadel) in das Knochenmark und Knochenmarkzellen werden abgesaugt.

    Üblicherweise wird dabei Knochenmark aus dem Beckenknochen oder seltener aus dem Brustbein entnommen. Diese Probe des Knochenmarks wird daraufhin im Labor untersucht.

    Die unterschiedlichen Arten von Leukämie unterscheiden sich stark voneinander, auch hinsichtlich des Krankheitsverlaufes und der Therapiewege. Deshalb ist eine genau Bestimmung der Unterform der Leukämie sehr wichtig.

    Bildgebende Verfahren

    Die bildgebenden Verfahren beschreiben Methoden, bei welchen mit Hilfe von Maschinen leukämiebedingte Veränderungen sichtbar gemacht werden können. Dazu gehören vor allem Ultraschalluntersuchungen (Sonographie), Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT). Mit diesen Verfahren ist es möglich diese durch Leukämie verursachten Veränderungen von Gewebe und Organen ausfindig zu machen und abzubilden. Damit kann insbesondere die Ausbreitung der Krebserkrankung im Körper festgestellt werden.

    Lumbalpunktion

    Leukämie ist hauptsächlich eine Erkrankung des blutbildenden Systems. Neben dem Blut und dem Knochenmark können die Leukämiezellen jedoch zusätzlich auch andere Organe im Körper befallen und schädigen. Mit der Lumbalpunktion kann ausgeschlossen werden, dass sich diese Leukämiezellen ebenfalls im zentralen Nervensystem ausgebreitet haben. Dafür wird mit einer Nadel Nervenwasser (Liquor) aus der Wirbelsäule entnommen und im Labor untersucht.

    Leukämie – Arten

    Die verschiedenen Arten von Leukämie haben unterschiedliche Krankheitsverläufe, Symptome und Heilungschancen. Grob werden sie aufgrund des Krankheitsverlaufs in akute und chronische Leukämie unterteilt.

    Zudem wird, je nachdem welche Art von Stammzelle durch die Mutation entartet ist, in lymphatische oder myeloische Leukämie unterschieden. Daraus ergeben sich vier Hauptformen, allerdings gibt es zusätzlich weitere, seltenere Formen von Leukämien.

    Akute Leukämien

    Bei einer akuten Leukämie treten die Symptome sehr plötzlich und häufig mit einer starken Intensität auf. Unbehandelt führen diese Leukämieformen innerhalb einiger Wochen zum Tod.

    Akute myeloische Leukämie (AML)

    Die AML ist die häufigste Form der akuten Leukämien bei Erwachsenen. Die Erkrankung geht von einer entarteten myeloischen Stammzelle aus, die sich dann unkontrolliert vermehrt.

    Die Behandlungsmöglichkeiten beziehungsweise die Therapie und damit die Heilungschancen von AML haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert. In vielen Fällen ist eine akute myeloischen Leukämie heutzutage heilbar.

    Akute lymphatische Leukämie (ALL)

    Die ALL tritt bei Erwachsenen eher selten auf. Allerdings gilt sie als die häufigste Form der Leukämie bei Kindern.

    Bei ALL entartet eine lymphatische Stammzelle und vermehrt sich unkontrolliert. Auch bei der ALL sind die Chancen auf Heilung in den letzten Jahren stark gestiegen.

    Chronische Leukämien

    Chronische Leukämien zeichnen sich durch einen schleichenden Krankheitsverlauf aus, sodass es Jahre dauern kann bis Patient*innen die ersten Symptome bemerken. Häufig werden chronische Leukämien durch Zufall bei Routineuntersuchungen festgestellt.

    Chronische myeloische Leukämie (CML)

    Bei der chronisch myeloischen Leukämie werden unkontrolliert viele Granulozyten (Unterform weißer Blutkörperchen) gebildet. Die CML hat eine genetische Ursache, ist aber dennoch nicht erblich.

    Im Vergleich zu den akuten Leukämien, können Personen, die an einer chronisch myeloischen Leukämie erkrankt sind, heute durch spezielle Medikamente meist einen normalen Alltag führen. Die CML ist eine seltener auftretende Form der Leukämie.

    Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

    Fachleute zählen chronisch lymphatische Leukämien nicht zu den Leukämien, sondern zu den malignen Lymphomen. Dennoch werden sie bei Statistiken häufig noch immer mit aufgeführt. Bei CLL kommt es zu einer starken Vermehrung von B-Zellen (Unterform der Lymphozyten) in den lymphatischen Organen.

    Bei einem malignen Lymphom handelt es sich um eine aggressive Krebserkrankung der Lymphdrüsen.

    CLL wird den malignen Lymphomen zugeordnet, da diese Erkrankung die Lymphdrüsen befällt. Allerdings werden einige der erkrankten Zellen ins Blut abgeschwemmt, sodass sie auch Eigenschaften der Leukämien erfüllt.

    Eine chronische lymphatische Leukämie kann sehr lange ohne Beschwerden verlaufen. Treten die Beschwerden auf und der Grad der Erkrankung verschlimmert sich, können Medikamente die Krankheit häufig wieder zurückdrängen.

    Besonders häufig tritt die CLL bei älteren Personen auf.

    Leukämie – Therapie

    Die Therapieformen von Leukämie sind vielseitig und variieren je nach Art der Leukämie und dem Krankheitsverlauf.

    Chemotherapie

    Eine Chemotherapie ist eine Behandlung mit Medikamenten. Die verabreichten chemischen Substanzen sind in der Lage Tumorzellen zu schädigen. Bei der Behandlung von Krebserkrankungen und auch von Leukämie werden diese Substanzen eingesetzt um jene Zellen abzutöten, die sich unkontrolliert teilen. Damit sollen diese kranken Zellen in ihrer Vermehrung gebremst und gestoppt werden.

    Strahlentherapie

    Wenn die Leukämiezellen nicht nur das Knochenmark und das Blut befallen haben, sondern auch andere Organe im Körper, dann ist eine Chemotherapie allein nicht ausreichend. In diesem Fall wird die Chemotherapie um eine Strahlentherapie erweitert.

    Bei einer Strahlentherapie wird ein begrenzter Körperbereich mit ionisierenden Strahlen behandelt. Diese Strahlen schädigen das Erbmaterial in den Zellen. Gesunde Zellen sind in der Lage sich davon zu erholen und zu regenerieren. Die kranken Leukämiezellen jedoch reagieren auf diese Strahlen sehr empfindlich, können sich nicht regenerieren und sterben ab.

    Durch die Chemotherapie und auch die Strahlentherapie treten unvermeidlich auch starke Nebenwirkungen auf, da nicht nur die leukämischen Blasten, sondern auch gesunde Zellen abgetötet werden.

    Vor allem sind davon jene gesunde Zellen betroffen die sich ebenfalls schnell vermehren. Zu den sich schnell teilenden Zellen gehören vor allem die Zellen der Haarwurzeln, Zellen der Blase und Schleimhautzellen des Magen-Darm-Traktes.

    Um die Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie und insgesamt die Folgen einer Leukämie weitgehend abzuschwächen und so die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen, gibt es neben der Tumortherapie eine Begleitbehandlung.

    Diese Begleitbehandlung fokussiert sich insbesondere auf die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, Blutarmut (Anämie), Infektionen, Schmerzen und Blutgerinnungsstörungen.

    Stammzelltransplantation

    Wenn die Chemotherapie und/ oder die Strahlentherapie nicht ausreichend wirken, ist eine Stammzelltransplantation häufig die einzige Chance auf Heilung.

    Vor der Stammzelltransplantation werden die erkrankten Zellen der/des Patienten/in durch eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie abgetötet. Durch eine Transfusion werden dann gesunde Blutstammzellen an den/die Patienten/in übertragen. Die gesunden Zellen verteilen sich daraufhin im Blut und wandern selbstständig in das Knochenmark. Dort beginnen sie bereits nach wenigen Tagen mit der Bildung neuer Blutzellen.

    Manchmal stammen diese gesunden Zellen von der/dem Patienten*in selbst, in den meisten Fällen wird dafür jedoch eine Stammzellspende benötigt.

    Für eine Stammzellspende ist es notwendig, dass die Merkmale auf den Blutzellen von Spender*in und Patient*in übereinstimmen oder sich mindestens stark ähneln. Durch eine spezielle Blutuntersuchung im Labor, die sogenannte Typisierung, kann die Ähnlichkeit des Gewebes von Spender*innen und Empfänger*innen vorab festgestellt werden.

    Bei Geschwistern besteht eine 25%ige Chance, dass die wichtigen Merkmale übereinstimmen. Werden Geschwister zu Spender*innen spricht man von Familienspendern.

    Anders als bei den Geschwistern, besteht bei anderen Familienmitgliedern keine erhöhte Chance, dass die wichtigen Merkmale übereinstimmen. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass zum Beispiel die Eltern oder die Cousinen passende Spender*innen sind, genauso hoch ist wie bei Personen der restlichen Bevölkerung.

    Die Chance über nationale und internationale Register eine/n passende/n freiwilligen Spender*in zu finden, beträgt inzwischen jedoch glücklicherweise 80%.

    Wird ein/e passende/r Spender*in gefunden, werden ihm/ihr Blutstammzellen durch im Rahmen einer Knochenmarktransplantation oder nach einer Aufreinigung aus dem Blut entnommen. Letzteres bezeichnet man auch als periphere Stammzellenentnahme. Diese gesunden Blutstammzellen werden dann bei einer Stammzelltransplantation dem/der Patientin verabreicht.

    Leukämie – Das Wichtigste

    • Leukämien sind Krebserkrankungen des blutbildenden Systems.
    • Es gibt unterschiedliche Formen von Leukämie die sich sehr unterscheiden können. Bei allen gibt es jedoch ein unkontrolliertes Zellwachstum weißer Blutkörperchen.
    • Das Blutbild von an Leukämie erkrankten Personen weist meistens eine hohe Anzahl an weißen Blutkörperchen und eine verminderte Zahl an roten Blutkörperchen und Blutplättchen auf.
    • Erste Symptome können: Blutarmut, Blutungen und Neigung zu Infekten sein.

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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Leukämie

    Wie sind die Blutwerte bei Leukämie?

    Ein typisches Blutbild bei Leukämie weist viele weiße Blutkörperchen auf und eine verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen und Blutplättchen. 

    Wie merkt man das man Leukämie hat?

    Eine Diagnose für Leukämie kann lediglich durch Ärzte und Ärztinnen erfolgen. Als typische erste Symptome bei einer Leukämie gelten Blutarmut, eine hohe Infektionsneigung und die Neigung zu Blutungen. 

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