Kokain – Definition
Kokain gehört zu den Stimulanzien, da eine solche psychoaktive Substanz stimulierend auf den Körper einwirkt. Fachsprachlich wird Kokain auch als "Benzoylecgoninmethylester" bezeichnet. Der Wirkstoff ist allgemein als Rauschdroge bekannt.
Als Stimulanzien werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, die anregend auf den Körper wirken. Dazu gehören auch legal käufliche Substanzen wie Kaffee, Tee und Tabak. Stimulanzien, die einen Drogenrausch herbeiführen sollen, werden gerne in der Party- und Drogenszene eingesetzt. Sie können jedoch auch unangenehme Effekte hervorrufen, wenn Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Herzrasen, Schweißausbrüche und Übelkeit auftreten.
Kokain – Struktur
Abbildung 1: Strukturformel Kokain Quelle: wikipedia.org
Die Summenformel von Kokain lautet C17H21NO4
Entstehung von Kokain
Kokain gehört zu den Tropan-Alkaloiden. Gewonnen wird es aus dem "Coca-Strauch", bei dem es sich um die Pflanze erythroxylum coca handelt. Die Blätter der Pflanze enthalten circa 1 % Kokain. Kokain ist ein Derivat von Benzoesäure und Ecgonin. Die Kokapflanze wird in Ländern in südamerikanischen Ländern, wie Kolumbien, Peru und Bolivien angebaut.
Abbildung 2: Erythroxylum cocaQuelle: pixabay.de
Woraus besteht Kokain?
Mithilfe eines chemischen Verfahrens wird Kokain zu Kokainhydrochlorid umgewandelt. Kokainhydrochlorid ist ein weißes, kristallines Pulver. Es handelt sich hierbei um ein Salz, das aus einer Zusammensetzung von Kokain und Salzsäure entstanden ist. Da das Salz gut wasserlöslich ist, kann es über die Schleimhäute und Blutgefäße aufgenommen werden.
Abbildung 3: KokainhydrochloridQuelle: wikipedia.org
Kokain – Wirkung
Je nach Form der Einnahme treten unterschiedliche Arten von Wirkung beim Konsum von Kokain ein.
Intravenöse Einnahme
Beim Spritzen in die Venen beispielsweise setzt eine rasche Wirkung ein. In dem Fall werden auch Begriffe wie "Rush", "Flash" oder "Kick" verwendet, da eine schlagartige stimulierende Wirkung einsetzt. Jedoch klingen die Symptome der Euphorie nach circa 10 Minuten wieder ab.
Rauchen
Kokain kann in Form von Freebase oder Crack auch geraucht werden. Freebase und Crack sind beides Drogen, die aus chemisch verarbeitetem Kokain bestehen. Hier verläuft der Rausch ähnlich kurz wie beim intravenösen Spritzen.
Sniefen
Hierbei wird das pulverförmige Kokainhydrochlorid durch die Nase gesnieft (geschnupft), damit es über die Schleimhäute aufgenommen wird. Nach ein paar Minuten tritt eine Wirkung ein und dauert circa 20–60 Minuten an.
Abbildung 4: Formen der Einnahme Quelle: pixabay.de
Entstehung der euphorisierenden Wirkung
Es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung körpereigener Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Dadurch kommt es zu einem Anstieg der Pulsfrequenz, dem Blutdruck, der Körpertemperatur und der Atemfrequenz. Deshalb empfindet der Konsument eine gesteigerte Wachheit gepaart mit gehobener und euphorischer Stimmung.
Gefahren von Kokain
Da der Körper der Konsumenten mit einer erhöhten Leistungsfähigkeit auf die Droge reagiert, werden die Kraftreserven irgendwann aufgebraucht. Der Körper wird durch die erhöhte Ausschüttung der Neurotransmitter in einen Kampf- und Fluchtmodus versetzt. Dadurch fängt das Herz an schneller zu schlagen und der Blutdruck steigt an. Da der Körper mit solch starken Symptomen überfordert sein kann, kann es zu diversen Nebenwirkungen kommen, wie:
- Herzrhythmusstörungen,
- Herzinfarkt,
- zerebrale Krampfanfälle,
- Schlaganfälle,
- Bewusstseinsstörungen bis zum Koma,
- Halluzinationen,
- Atemlähmungen,
- bis zu 42ºC Fieber.
Der Konsum von Kokain in Kombination mit anderen Drogen kann die Wirkung zusätzlich verstärken. Kokain in Kombination mit Alkohol beispielsweise kann zu einer Dehydration und einem Kreislaufkollaps führen. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Kokain und Nikotin werden die Blutgefäße durch beide Drogen so verengt, dass ein Schlaganfallrisiko nochmals verstärkt wird.
Kokain – Sucht und Langzeitfolgen
Der Konsum von Kokain kann zu teils schweren physischen sowie psychischen Langzeitfolgen führen.
Körperliche Folgen
Durch das Schnupfen von Kokain können die Schleimhäute in der Nase beschädigt werden. Der Geschmacks- und Geruchssinn kann dadurch dauerhaft verkümmern. Bei Dauerkonsumenten wird durch Kokain regelmäßig das Hungergefühl unterdrückt und es kann zu einer Mangelernährung kommen. Außerdem können auf Dauer Blutgefäße und Herzmuskeln durch den erhöhten Anstieg des Blutdrucks geschädigt werden sowie Leberschäden entstehen.
Psychische Folgen
Kokain macht zwar nicht physisch abhängig, es kann jedoch schnell zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Kokain verhindert zusätzlich, dass die Zellen ihre Dopaminspeicher wieder auffüllen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können dadurch entstehen. Sogar die Persönlichkeit kann sich bei einer dauerhaften Kokainsucht verändern, da antisoziale Verhaltensweisen dadurch gefördert werden.
Abbildung 5: Veränderte Stimmungslage durch KokainQuelle: pixabay.com
Kokain-Entzug
Beim Kokain-Entzug können verschiedene Entzugssymptome entstehen. Dazu gehören Depressionen, ein starkes Schlafbedürfnis sowie Müdigkeit und Erschöpfung. All dies führt zu einem starken Verlangen nach der Droge.
Kokain - Das Wichtigste
- Kokain ist eine Droge mit Rauschwirkung.
- Sie zählt zu den Stimulanzien.
- Kokain wird aus der Pflanze erythroxylum coca gewonnen.
- Durch ein chemisches Verfahren wird es zu Kokainhydrochlorid, einem weißen Pulver, verarbeitet.
- Konsumenten von Kokain erleben eine gesteigerte Wachheit mit gehobener und euphorischer Stimmung.
- Es kann zu erheblichen Nebenwirkungen kommen.
Wie stellen wir sicher, dass unser Content korrekt und vertrauenswürdig ist?
Bei StudySmarter haben wir eine Lernplattform geschaffen, die Millionen von Studierende unterstützt. Lerne die Menschen kennen, die hart daran arbeiten, Fakten basierten Content zu liefern und sicherzustellen, dass er überprüft wird.
Content-Erstellungsprozess:
Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
Lerne Lily
kennen
Inhaltliche Qualität geprüft von:
Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
Lerne Gabriel
kennen