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Wann ist eine Neuromodulation sinnvoll?
Die Neuromodulation ist eine Therapie, die erst bei nicht erfolgreicher Behandlung durch andere Verfahren zum Einsatz kommt. Folgende Vorteile bietet das Therapieverfahren:
- Der Eingriff erfolgt minimal invasivEin minimal invasiver Eingriff bedeutet, dass durch die Neuromodulation in der Klinik keine großen Wunden am Körper des Patienten entstehen.
- Die Neuromodulation ist nicht destruktiv„Nicht destruktiv“ bedeutet, dass das Verfahren reversibel, also umkehrbar ist. Bei nicht erfolgreicher Behandlung oder nicht zufrieden stellendem Ergebnis kann die Neuromodulation einfach wieder rückgängig gemacht werden. Dadurch kann dieses Verfahren und der Eingriff am Patienten zugeschnitten und verbessert werden.Hierfür genügt meist eine Teilnarkose in einer Klinik.
- Die Neuromodulation ist nebenwirkungsarmAufgrund der intensiven Forschung und spezialisierten Kliniken in diesem Bereich, löst der Eingriff durch Neuromodulation kaum Nebenwirkungen aus. Diese können zwar dennoch auftreten, aber weil der Eingriff reversibel ist, können die Nebenwirkungen der Neuromodulation in Kliniken gut gelindert werden.
Neuromodulation – Therapieverfahren
Es gibt verschiedene Einsatzgebiete der Neuromodulation. Dabei wird die Therapie in der Klinik auf den Patienten und seine Bedürfnisse angepasst. Wie schon erwähnt, erfolgt die Neuromodulation als später Schritt der Therapie. Vorher werden erst andere Behandlungsformen bei den Patienten ausprobiert.
Die häufigsten Neuromodulationen sind:
- Die intrathekale Medikamentengabe
- Die epidurale Rückenmarksstimulation.
1. Die intrathekale Medikamentengabe
Der Fachbegriff „intrathekal“ drückt aus, dass eine Injektion den Liquorraum passiert. Die intrathekale Arzneimittelgabe ist für Patienten geeignet, die Schmerzmedikamente in bestimmten Abständen nehmen müssen.
Ablauf der Neuromodulation durch intrathekale Medikamentengabe
Zuerst wird die Medikamentenverträglichkeit des Patienten und die Wirkung individuell getestet. Diese Art der Neuromodulation geschieht über rückenmarksnahe Katheter. Bei erfolgreicher Schmerzlinderung mithilfe der Zugabe von Medikamenten wird eine Medikamentenpumpe ins Unterhautfett der Patienten implantiert.
Die typischen Medikamente, die bei dieser Form der Neuromodulation zum Einsatz kommen, sind:
Medikamente gegen Schmerzen wie Morphin oder Abkömmlinge davon.
Baclofen, oft eingesetzt bei Spastiken.
Neuere Medikamente gegen chronische Schmerzen, wie beispielsweise Ziconotid.
Neuromodulation von chronischen Schmerzen
Die häufigsten chronischen Beschwerden, bei denen die intrathekale Medikamentengabe eingesetzt wird, sind:
Anhaltende Rückenschmerzen nach Rückenoperationen („Failed-Back-Surgery-Syndrom“).
Anhaltende Schmerzen nach einer Gürtelrose-Erkrankung (Zosterneuralgie).
Schmerzen an den Extremitäten (CRPS oder Morbus Sudeck).
Schmerzen durch Durchblutungsstörungen wegen verengten Blutgefäßen (Periphere arterielle Verschlusskrankheit).
Schmerzen bei Angina Pectoris.
Neuromodulation bei Spastik
Auch bei Spastiken, also einer krankhaften Muskelspannung, die zu Krämpfen führt, kann die Neuromodulation durch intrathekale Medikamentengabe angewendet werden. Dabei hilft beispielsweise das Medikament Baclofen. Baclofen wirkt entkrampfend, weswegen es auch als Muskelrelaxans bezeichnet wird.
2. Neuromodulation durch epidurale Rückenmarksstimulation
Das zweite Verfahren der Neuromodulation ist die epidurale Rückenmarksstimulation mit mithilfe von Elektroden. Diese Form der Stimulation wird heutzutage als eine der letzten Möglichkeiten der Schmerztherapie eingesetzt. Die Neuromodulation durch epidurale Rückenmarkstimulation wird auch als Schmerzschrittmacher bezeichnet.
Ablauf der Neuromodulation durch epidurale Rückenmarksstimulation
Bei dieser Art der Neuromodulation durch Stimulation ("Schmerzschrittmacher") werden Elektroden in der Nähe des Rückenmarks, beziehungsweise an den Eintrittsstellen der Nervenwurzeln, angebracht. Nun senden diese Elektroden elektrische Impulse (Stimulation) an die Nervenwurzeln und überlagern damit die Schmerzweiterleitung ("Schmerzschrittmacher"). Dadurch kommt es zur Minderung der Schmerzen bei den Patienten. Früher wurde der Schmerz durch die Stimulation der Elektrode von einem Kribbeln überlagert. Heutzutage spüren die Patienten durch die Elektrode keinen Schmerz und auch keine anderen Symptome.
Fortschritte der Neuromodulation durch epidurale Rückenmarksstimulation
Diese Technik der Neuromodulation durch Stimulation hat sich so weit verbessert, dass die Elektroden und die Schmerzsteuerung heute von den Patienten per Fernbedienung gesteuert werden kann. Manche Geräte sind zwar noch batteriebetrieben, die meisten enthalten aber schon einen Akku. Das lässt die Lebensdauer der Geräte und Elektroden von 3 bis 5 Jahre auf bis zu 12 Jahre ansteigen. Dabei liegt die Durchschnittslebensdauer der Elektroden bei ungefähr 8 Jahren.
Die Neuromodulation der Neurostimulation
Die beschriebene Neurostimulation kommt bei bestimmten Krankheiten zum Einsatz. Am häufigsten ist dies der Fall bei:
Chronischen Rückenschmerzen.
Schmerzsyndrome, die durch den Sympathikus vermittelt werden.
Phantomschmerzen.
Diabetische Polyneuropathie (durch Diabetes bedingte Nervenschädigungen).
Austherapierte Angina Pectoris oder koronare Herzerkrankungen (Erkrankung der Herzkranzgefäße).
Austherapierte periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Neuromodulatoren
Neuromodulatoren stellen eine weitere Möglichkeit bei der Behandlung chronischer Schmerzen dar. Hierbei handelt es sich um körpereigene Stoffe.
Zu den wichtigen Neuromodulatoren Histamin, Endorphin und Amphetamin findet ihr jeweils einen Artikel auf unserer Seite.
Vergleich Neuromodulation und Neuromodulatoren
Neuromodulatoren | Neuromodulation |
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Neuromodulatoren Aufgaben
Die körpereigenen Neuromodulatoren sind chemische Stoffe, die an der Erregungsweiterleitung, also im Nervensystem wirken. Meistens geschieht dies an den Synapsen. Dabei können die Modulatoren auch beispielsweise in Form von Drogen zugeführt werden.
Neuromodulatoren als Kotransmitter
Neuromodulatoren, die vom Körper selbst gebildet werden, wirken im Gegensatz zu üblichen Neurotransmittern langsamer. Dabei findet ihre Wirkung im ZNS sowie im peripheren Nervensystem statt. Trotz dessen, dass sie langsamer als Neurotransmitter sind, haben sie im Gegensatz zu diesen eine länger anhaltende Wirkung, ähnlich der Hormone. Sie sind zusätzlich nicht auf ein Neuron beschränkt, sondern können an mehreren Stellen eingreifen. Genau wie Hormone, haben Neuromodulatoren einen Einfluss auf physiologische Vorgänge, wie den Tag-Nacht-Rythmus.
Drogen als Neuromodulatoren
Auch Drogen und Medikamente können als Neuromodulatoren fungieren. Da sie nicht selbst vom Körper in solch großen Mengen produziert, sondern zugeführt werden, bringen sie oft Nebenwirkungen wie Verwirrung oder Halluzinationen mit sich.
Neuromodulation - Das Wichtigste
- Die Neuromodulation ist eine Möglichkeit der Therapie, wenn keine anderen Therapien greifen.
- Durch diese Therapieform können Patienten mit starken chronischen Schmerzen eine Schmerzlinderung erfahren.
- Die häufigsten Formen der Neuromodulation sind die intrathekale Medikamentengabe und die epidurale Rückenmarksstimulation.
- Die Technik der Neuromodulation entwickelt sich stetig weiter, sodass die Geräte nun weniger ausgetauscht und teilweise von den Patienten selbst gesteuert werden können.
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