Autökologie und Autökologisch - Definition
Die Autökologie ist ein Teilgebiet der Ökologie, das sich mit der Wechselwirkung zwischen Individuen einer Art und den umgebenden Umweltfaktoren beschäftigt. Die Autökologie wird deshalb auch manchmal die Ökologie der Arten genannt.
Carl Joseph Schroeter war ein Schweizer und deutschstämmiger Botaniker. Er lebte von 1855 bis 1939 und prägte währenddessen den Begriff Autökologie. Zu Lebzeiten kam ihm eine große Rolle in der Ökologie und den Naturwissenschaften zu. Das vor allem als Begründer der Geobotanik. Durch seine zahlreichen Reisen, erlang er immer mehr Wissen über die Vegetation und Ökosysteme auf den verschiedenen Kontinenten, wie beispielsweise Europa, Asien oder auch Nord- und Südamerika. So führte er 1902 für die Ökologie sehr bedeutende Begriffe ein: Synökologie und Autökologie
Autökologie - Ökologie
Für ein besseres Verständnis, was Autökologie nun im Genaueren ist und welche Themen es umfasst, lohnt es sich nochmals einen kurzen Blick auf die Ökologie zu werfen. Denn was bedeutet Ökologie in der Biologie genau?
Unter Ökologie versteht man die Wissenschaft von Wechselbeziehungen. Dabei werden Wechselwirkungen, zwischen einem Organismus und seiner belebten (biotischen) sowie unbelebten (abiotischen) Umgebung, untersucht. Dafür werden verschiedene Untersuchungsebenen betrachtet, beginnend bei einem einzelnen Organismus, bis hin zur Population und Betrachtung der kompletten Biosphäre.
Autökologisch - Abiotische und Biotische Faktoren
Die Umweltfaktoren umfassen zum einen abiotische Faktoren wie Temperatur, Lichtintensität, atmosphärischer Druck oder in Gewässern auch die Ionenzusammensetzung im Wasser. Zum anderen werden auch biotische Faktoren wie Nahrungsqualität, Wechselbeziehungen mit parasitischen und symbiotischen Arten, oder das Verhalten gegenüber anderen Tierarten, betrachtet.
Deshalb untersuchen Ökologen nicht nur gezielt die Wechselwirkung der Organismen zu einander, sondern auch welche Art in welcher Umwelt, mit welcher Nahrung am besten überlebt beziehungsweise überlebensfähiger ist. Zudem ist eine weitere Aufgabe der Ökologen der Umweltschutz, welchem, besonders heutzutage, eine große Rolle zugeschrieben wird.
Autökologie - Toleranzen
Beim Betrachten der abiotischen und biotischen Faktoren ist es wichtig, in diesem Zusammenhang auch das Grundkonzept der Toleranzbereiche bestimmter Lebewesen zu bestimmen. Ein Toleranzbereich ist der Bereich, in dem die Werte eines abiotischen Faktors schwanken können, und das Lebewesen trotzdem fähig bleibt. Diese werden oft in Laborbedingungen getestet, weshalb man auch zwischen zwei Toleranzen unterscheidet:
Autökologisch - Physiologische Toleranz
Der physiologische Toleranzbereich beschreibt den Toleranzbereich unter Laborbedingungen. Hier wird nur ein Umweltfaktor getestet, während die anderen konstant gehalten werden. Untersucht wird, in welchem Ausmaß ein Lebewesen Schwankungen des Wertes des Faktors aushalten kann. In der freien Natur kommt es jedoch nicht vor, dass sich immer nur ein Wert verändert, weshalb man sich auch die Toleranz in der freien Wildbahn und unter Konkurrenzbedingungen anschaut.
Autökologisch - Ökologische Toleranz
Die ökologische Toleranz beschreibt eben die Toleranz gegenüber einem bestimmten Faktor, wobei sich andere Faktoren auch verändern können und es auch zu interspezifischem und intraspezifischem Konkurrenzverhalten kommen kann. Der ökologische Toleranzbereich ist aus diesen Gründen meist etwas kleiner.
Autökologie - Werte der Umweltfaktoren
Sowohl der physiologische als auch der ökologische Toleranzbereich wird in drei Festpunkten gekennzeichnet, innerhalb dieses Bereichs kann der Wert des Umweltfaktors schwanken.
Autökologie: Minimumwert
Das Minimum kennzeichnet die untere Grenze, die der Wert des Umweltfaktors erreichen kann. Fällt der Wert unter das Minimum, kann der Organismus seine wichtigen Lebensfunktionen nicht mehr aufrechterhalten, und er stirbt.
Autökologie: Optimumwert
Das Optimum bezeichnet den optimalen Wert, den der Umweltfaktor haben kann. Erreicht der Wert das Optimum, entwickelt und vermehrt sich der Organismus am besten, da er das beste Umfeld für sich hat.
Autökologie: Maximumwert
Das Maximum beschreibt die obere Grenze des Toleranzbereiches eines Lebewesens gegenüber einem Umweltfaktor. Überschreitet der Faktor diesen Wert, befindet sich der Organismus wieder in einem Bereich, in dem er seines Überlebens wichtige Körperfunktionen nicht mehr aufrechterhalten kann.
Autökologie: Pessimum
Das Pessimum ist ein Bereich, der sich noch im Toleranzbereich befindet. Nähert sich der Wert des Umweltfaktors dem Minimum oder dem Maximum, ohne dieses zu überschreiten, befindet sich das Lebewesen im ökologischen Pessimum. Hier sind einige Lebensfunktionen eingeschränkt und es kann keine Nachkommen mehr produzieren. Jedoch stirbt der Organismus nicht direkt.
Insider Tipp:
In der heutigen Zeit wird der Begriff “Autökologie” aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen selten verwendet. Stattdessen spricht man heutzutage von physiologischer Ökologie oder ökophysiologisch.
Autökologie - Das Wichtigste
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