Funktionen des Waldes

Sicher ist Dir mal aufgefallen wie ruhig und erholend Wälder sein können und dass sich hier manch einer sogar zurückzieht. Das liegt neben der frischen Luft, auch an der Ruhe im Wald und stärkt erwiesenermaßen die Gesundheit des Menschen. Überdies sind Wälder für das Klima und uns Menschen unentbehrlich. Sie dienen als Quelle für Trinkwasser, Ressourcen wie Holz und bieten Schutz vor Erosionen und Lawinen.

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    Funktionen des Waldes – Zusammenfassung

    Wälder erfüllen viele unterschiedliche Funktionen, welche sich in verschiedene Funktionsgruppen unterteilen lassen. Zum einen erfüllt der Wald ökologische Funktionen. Hierunter zählen der Wasserhaushalt, die Sauerstoffproduktion oder die Speicherung von Kohlenstoffdioxid.

    Der Wald erfüllt aber auch ökonomische Funktionen. Dazu gehören etwa die Holzproduktion, die Gewinnung von Heilpflanzen, die Jagd oder der Tourismus. Andere Funktionen sind noch die Filterwirkung für Staub und Luftschadstoffe, Lärmschutz und Windschutz.

    Funktionen des Waldes – Der Wald als Sauerstoffproduzent

    Durch die vielen Bäume und Pflanzen wird besonders viel Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umgewandelt, der lebenswichtig für Mensch und Tier ist. Das passiert während der Photosynthese.

    Die Photosynthese ist ein Stoffwechselprozess, der die Energie des Sonnenlichts zur Synthese von Glucose und Sauerstoff aus Wasser und Kohlenstoffdioxid verwendet.

    Wälder wandeln das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid in überlebenswichtigen Sauerstoff um. Die Waldflächen weltweit sorgen dafür, dass jährlich etwa ein Drittel der Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Sauerstoff umgewandelt werden und tragen somit aktiv zum Klimaschutz bei.

    Nadelwälder produzieren mehr Sauerstoff als Laubwälder. Während Nadelwälder circa 30 Tonnen Sauerstoff pro Hektar im Jahr produzieren, kommen Laubwälder nur auf 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar im Jahr.

    Speicherung von Kohlenstoffdioxid

    Ein Teil des Kohlenstoffdioxids kann auch gespeichert werden. Weniger Bäume bspw. aufgrund von Rodungen (Abholzung) bedeuten folglich auch weniger Absorption, bzw. Umwandlung von Kohlenstoffdioxid.

    Rodung des Regenwalds

    Regenwälder werden z. B. in Südamerika, Afrika und Südasien sowie Ozeanien gerodet. Das liegt unter anderem daran, dass Regenwald-Holz als Rohstoff so beliebt ist. Außerdem weisen Regenwaldgebiete gute ökologische und klimatische Bedingungen für die Landwirtschaft auf, zum Beispiel für den Anbau von Sojabohnen als Futtermittel für die weltweite Viehzucht.

    Die Rodung (Abholzung) von Wäldern hat einen negativen Einfluss auf die Atmosphäre und somit auch auf die globale Erwärmung, da weniger Kohlenstoff gespeichert und umgewandelt wird. Mittlerweile stößt der Regenwald durch die Abholzung mehr Kohlenstoffdioxid aus, als er absorbieren kann.

    Allein im Jahr 2018 wurden etwa 12 Millionen Hektar Regenwald abgeholzt – die Fläche entspricht ungefähr der Größe von England.

    Nutzfunktion des Waldes – Wirtschaft

    Aus Wäldern wird Holz gewonnen. Holz ist ein vielseitiger und Kohlenstoffdioxid-neutraler nachwachsender Rohstoff, der bei einer nachhaltigen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht. Die Nutzung von Holz hat gerade in den Zeiten des Klimawandels eine besondere Rolle. Holz ist ein Rohstoff für die Holz- und Papierwirtschaft. Überdies schafft die Waldbewirtschaftung Jobs im ländlichen Raum. Der Holzverkauf ist zudem die wesentliche Einnahmequelle der Forstwirtschaft. Über 90 % des heimischen Holzeinschlags werden im Inland verarbeitet.

    Weitere Produkte des Waldes sind Beeren, Pilze, Kräuter und Wildfleisch, die aber wirtschaftlich nicht ins Gewicht fallen.

    Die steirische Forst- und Holzwirtschaft ist ein bedeutender Arbeitgeber für rund 55.000 Menschen.

    Funktionen des Waldes – Wald und der Wasserhaushalt

    Wälder haben in vielen Teilen der Erde eine große Bedeutung für den regionalen Wasserhaushalt, da sie regulierend wirken. Da Wälder Wasserspeicher sind, können sie über 50 % des Jahresniederschlags, durch Verdunstung des Niederschlagswassers, wieder an die Atmosphäre abgeben.

    Doch wie passiert das? Niederschlagswasser verdunstet zunächst über Blattoberflächen, dem Boden und Transpiration.

    Der Begriff Transpiration leitet sich von den lateinischen Wörtern trans, was so viel bedeutet wie "hindurch" und spiratio, was "Atmung" bedeutet, ab. In der Botanik versteht man unter der Transpiration eine regulierbare Abgabe von Wasser. Hingegen beschreibt Transpiration in der Zoologie die Absonderung von Schweiß über die Schweißdrüsen.

    Der Teil des Niederschlags, der nicht im Boden gespeichert wird oder verdunstet, tritt über den Waldboden in das Grundwasser durch. Hierdurch werden Schadstoffe im Wasser absorbiert oder abgebaut, sodass dieses Wasser als Trinkwasser dient.

    Schutz vor Erosionen

    Schauen wir uns zunächst den Kreislauf des Wasserhaushalts in einem Wald an. Bei Regen erreicht das Regenwasser erst nach einigen Minuten den Boden, da es zunächst von den Blättern und den Baumkronen aufgehalten wird. Zur Aufnahme des Wassers benötigen die Böden eine gewisse Zeit. Das Wasser, welches nicht aufgenommen werden kann, fließt als Oberflächenwasser ab. Das kann zu einer Bodenerosion führen.

    Unter Bodenerosion versteht man eine Bodenabtragung durch äußere Einflüsse wie Wasser und Wind. Niederschläge können in größeren Mengen erodierend wirken, wenn es oberflächlich abfließt. Teilweise kann es zu Überschwemmungen kommen.

    Besonders Hänge (z. B. im Bergland) sind von einer Erosion gefährdet, da die Transportkraft zunimmt, je größer die Fließgeschwindigkeit ist. Im Laufe der Zeit können sich Fließgewässer wie Bäche und Flüsse durch den Transport von Gesteinen vergrößern und Täler bilden. Der Boden erodiert.

    Die Baumkronen des Waldes verlangsamen das Abtropfen des Wassers und minimieren somit das Überschreiten der Aufnahmekapazität des Bodens. Zudem hat der Boden die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Wälder in Bergen dienen damit als Schutzwälder vor Erosionen und Lawinen. Dies kommt auch Lebewesen zugute, die selbst nicht im Wald leben; so wie wir Menschen beispielsweise.

    Funktionen des Waldes – Lebensgemeinschaft Wald

    Der Wald ist ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. An Land ist es der Lebensraum, der die meisten Arten beherbergt. Der dauerhafte Schutz und Erhalt dieser lebendigen Vielfalt sind ein wichtiges Ziel für die Gesellschaft, schließlich sind auch wir Menschen auf intakte Wald-Ökosysteme angewiesen.

    Unter dem Begriff Lebensraum versteht man in der Biologie ein Gebiet mit bestimmten abiotischen und biotischen Faktoren sowie Ressourcen.

    • Abiotischen Faktoren, also alle nicht lebendigen Teile des Ökosystems, wie: das Klima, das Wasser, Licht und die Temperatur.
    • Biotische Faktoren sind alle Einflüsse der belebten Natur, wie beispielsweise die verschiedenen Schichten im Blätterwerk eines Waldes, die stockwerkartig aufgebaut sind, aber auch alle Lebewesen, die darin leben.

    Die Tiere und Pflanzen, die im Ökosystem Wald leben, sind an das Zusammenleben mit Bäumen angepasst. Einige gedeihen nur im Schatten der Bäume, andere brauchen Baumhöhlen als Verstecke, wieder andere benötigen Eicheln, Bucheckern oder Fichtensamen als Nahrung.

    In den tropischen Regenwäldern leben circa 200.000 Pflanzenarten und viele Millionen Tierarten.

    Heutzutage ist der Wald kein unberührter Urwald mehr, sondern ein vom Menschen geprägter Wirtschaftswald. Die Lebensgemeinschaften des Waldes sind gegenüber dem ursprünglichen Zustand zwar verändert, aber nicht zerstört. Unsere Wälder sind in großen Teilen naturnah. Das bedeutet, dass der Aufbau des Waldes, die Artenzusammensetzung und die Struktur sich auch ohne das Eingreifen des Menschen in weiten Teilen ähnlich entwickelt hätte.

    Erholungsfunktion des Waldes

    Der Wald gilt als die "grüne Lunge" der Erde. Wesentliche Klimafaktoren, wie die Temperatur, die Luft und das Wasser werden vom Wald positiv begünstigt. Diese Begünstigung, bzw. Reinigung und Erneuerung der Luft und des Wassers wird als Wohlfahrtsfunktion bezeichnet. Das macht den Wald zu einem perfekten Erholungsgebiet für viele Menschen.

    Aus Studien konnte nachgewiesen werden, dass Wälder die Gesundheit des Menschen sowohl psychisch als auch physisch stärken.

    Die Bäume des Waldes filtern bis zu 99 % aller Staubteilchen aus. Die gute Luft, die im Wald herrscht, ist eine gesunde Abwechslung zu der meist staubigen Luft in den Großstädten, in denen die meisten Menschen heutzutage leben. Denn die durch ätherische Öle angereicherte Luft regenerieren die Lungen.

    Auch das Waldklima, der Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und die höhere Luftfeuchte tragen zur Erholung bei. Im Sommer ist es im Wald meistens 2 - 3 °C kälter als in der Stadt, die Luftfeuchtigkeit ist höher. Der Wald schützt zudem vor intensiver Sonneneinstrahlung.

    Im Wald weht zudem weniger Wind, da die Windgeschwindigkeit von den vielen Bäumen gebremst wird. Ein weiterer Faktor, der zur Erholung beiträgt, ist die Stille im Wald. Denn Wälder wirken schalldämpfend.

    Schutzfunktion des Waldes

    Die Wälder übernehmen Schutzfunktionen, die für den Menschen genauso wichtig sind, wie für Flora und Fauna. Die unterschiedlichen Schutzfunktionen, die die Wälder übernehmen, sind abhängig von ihrem Standort. Noch einmal zur Übersicht:

    • Bodenschutz: Alle Wälder, die in Steillage wachsen, erfüllen diese Funktion. Durch die starke Durchwurzelung verhindert der Wald in Hanglage Bodenrutsch und Steinschlag. Zudem verhindert der Wald durch Pufferung Bodenerosionen durch Wasser und Wind.

    • Wasserschutz: Der Waldboden speichert große Mengen von Wasser und füllt nach Sättigung des Bodens den natürlichen Grundwasserspeicher. Seine Filterfunktion sorgt nach Schmelz- und Regenwasser für sauberes Grundwasser.

    • Temperaturausgleich: Wälder gleichen Temperaturschwankungen aus. Außerdem erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit und fördern die Taubildung. Im Sommer sind die Temperaturen im Wald niedriger als im Freiland. Aufgrund dieser Temperaturunterschiede bewirken Wälder in Stadtnähe einen ständigen Luftaustausch. Das führt dazu, dass reine und qualitativ bessere Luft in die Stadt gelangt.

    • Immissionsschutz: Wälder filtern Staub und Gase aus der Luft. Gase können aufgenommen werden, wenn die Blätter feucht sind und sich die Gase im Regenwasser lösen. Dieses Phänomen nennt man auch sauren Regen. Die Filterwirkung eines Waldes ist abhängig von der Blattoberfläche.

    Unter Immission versteht man in der Ökologie das Einwirken von schädlichen Stoffen und weiteren Emissionen auf die Umwelt. Pro Hektar filtern die Wälder jährlich bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre.

    Funktionen des Waldes – Das Wichtigste

    • Wälder wandeln während der Photosynthese das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid in überlebenswichtigen Sauerstoff um. Zudem können sie Kohlenstoffdioxid speichern.
    • Aus Wäldern kann Holz gewonnen werden, der bei einer nachhaltigen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht, da er nachwächst.
    • Wälder können Wasser speichern, vor Erosionen schützen und dienen als Trinkwasserquelle.
    • Das Ökosystem dient als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Hierunter gehören auch Menschen, die den Wald als Erholungsgebiet nutzen.
    • Verschiedene Schutzfunktionen wie Bodenschutz, Wasserschutz, Temperaturausgleich und Immissionsschutz sind für Mensch und Umwelt von großer Bedeutung.
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    Funktionen des Waldes
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Funktionen des Waldes

    Was sind die Funktionen des Waldes?

    Ein Wald hat viele Funktionen. Er reguliert den Wasserhaushalt, die Sauerstoffproduktion und dient auch dem Lärm- und Windschutz.

    Welche Bedeutung hat der Wald für Mensch und Tier?

    Der Wald erfüllt viele unterschiedliche Funktionen. Eine, für den Menschen besonders wichtige Funktion, ist die Produktion von Sauerstoff. Aber auch die Schutz- und Erholungsfunktionen durch den Wald sind sehr wichtig.

    Was ist die Erholungsfunktion des Waldes?

    Der Wald gilt als die "grüne Lunge" der Erde. Wesentliche Klimafaktoren, wie zum Beispiel die Temperatur, die Luft und das Wasser werden vom Wald positiv begünstigt. Diese Begünstigung, bzw. Reinigung und Erneuerung der Luft und des Wassers wird als Wohlfahrtsfunktion bezeichnet. Das macht den Wald zu einem perfekten Erholungsgebiet für viele Menschen.

    Was ist die Schutzfunktion des Waldes?

    Die Wälder übernehmen Schutzfunktionen, die für den Menschen genauso wichtig sind, wie für Flora und Faune. Die unterschiedlichen Schutzfunktionen, die die Wälder übernehmen, sind abhängig von ihrem Standort. Schutzfunktionen sind unteranderem der Bodenschutz, der Temperaturausgleich und der Immissionsschutz.

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