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Synökologie

Die Synökologie wird auch Gemeinschaftsökologie genannt und ist ein Teilbereich der Ökologie. Sie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Arten, welche gemeinsam in einer Biozönose in einem Ökosystem leben. Die dabei entstehenden Beziehungen sind sehr vielseitig. Sie können zum Beispiel für beide Arten einen positiven Effekt haben wie bei Symbiosen, aber auch zum Nachteil einer Art ausgehen wie bei Konkurrenz oder Parasitismus

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Synökologie

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Die Synökologie wird auch Gemeinschaftsökologie genannt und ist ein Teilbereich der Ökologie. Sie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Arten, welche gemeinsam in einer Biozönose in einem Ökosystem leben. Die dabei entstehenden Beziehungen sind sehr vielseitig. Sie können zum Beispiel für beide Arten einen positiven Effekt haben wie bei Symbiosen, aber auch zum Nachteil einer Art ausgehen wie bei Konkurrenz oder Parasitismus.

Synökologie – Definition

Die Synökologie untersucht die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Arten, die gemeinsam in einem Ökosystem leben. Diese Beziehungen, welche zwischen den Arten entstehen, können für die Individuen sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.

Synökologie – Autoökologie – Demökologie – Populationsökologie

In der Ökologie unterscheidet man in drei Teilbereiche, die Demökologie, die Synökologie und die Autökologie. Sie unterscheiden sich alle voneinander, es gibt aber auch Überscheidungen der Bereiche und in vielem ergänzen sie einander.

Der Begriff der Synökologie wurde im Jahre 1902, genau wie Autökologie, durch Carl Schroeter geprägt. Damals umfasste der Begriff auch die Populationsökologie, welche heute gesondert betrachtet wird.

Weitere Informationen zu Demökologie und Autoökologie findest Du in den gleichnamigen Artikeln. Mehr zur Populationsökologie gibt es im Artikel über Populationsdynamik!

Synökologie Biologie

In der klassischen Synökologie wird die interspezifische Wechselwirkung in der Biozönose analysiert. Zu den wichtigsten Forschungsthemen in der Synökologie zählen deshalb die Wechselwirkung basierend auf Konkurrenz, einer Räuber-Beute-Beziehung, Parasitismus und Symbiose.

Alles über die Biozönose und die darin stattfindenden Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen findest Du im gleichnamigen Artikel auf StudySmarter!

Konkurrenz innerhalb der Synökologie

Als Konkurrenz bezeichnet man in der Synökologie eine Verhältnisstruktur zwischen Organismen oder Arten, bei der beide um dieselben Ressourcen konkurrieren. Unterschieden werden kann dabei in intraspezifische und interspezifische Konkurrenz.

Intraspezifische Konkurrenz

Die intraspezifische Konkurrenz ist Konkurrenz zwischen Lebewesen einer Art.

Bei dieser Konkurrenz handelt es sich häufig um Konkurrenz bei der Partnersuche, oder aber um Lebensraum, Nahrung und Brutplätze. Häufig wird durch unterschiedliche Verhaltensweisen der Lebewesen versucht, diese Konkurrenz zu verringern.

Interspezifische Konkurrenz

Interspezifische Konkurrenz ist die Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Arten.

Auch diese Konkurrenz herrscht um die teilweise knappen Ressourcen wie Nahrung, Nistplätze oder Lebensraum.

Bei der interspezifischen Konkurrenz kommt es meist nur zu begrenzten Konkurrenzsituationen, da die verschiedenen Arten unterschiedliche Bedürfnisse haben. Doch je ähnlicher ihre Ressourcennutzung ist, desto schwieriger gestaltet sich das Zusammenleben der Arten.

Das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip

Wenn Individuen zwei verschiedenen Arten miteinander konkurrieren, beeinflussen diese einander mit einer Reihe von verschiedenen Resultaten. In Extremfällen beansprucht eine Art die komplette Ressource für sich, wodurch die andere Art entweder ausstirbt, oder auf Ausweich-Ressourcen umsteigen muss. Beschrieben wird dieses Phänomen in dem Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip:

Je ähnlicher die ökologischen Ansprüche der an einer Lebensgemeinschaft beteiligten Arten sind, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dauerhaft den gleichen Lebensraum besiedeln.“

Konkurrenzvermeidung

Durch das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip wird häufig die schwächere Art verdrängt.

Diese passt sich dann an neue, andere Umstände an, steigt also auf alternative Ressourcen um und vermeidet so weitere Konkurrenz. Dieses Verhalten wird als Konkurrenzvermeidung oder Konkurrenzverminderung bezeichnet.

Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Beziehung zwischen Zangenlibellen und Keiljungfern. Wenn beide Arten im selben Lebensraum an einem Fluss leben, verändert die Libelle ihr Verhalten und nutzt verstärkt andere, noch vorhandene Ressourcen.

Wenn es bei solchen Ausweichstrategien kaum Überschneidungen gibt, leben die Arten in Koexistenz, existieren also nebeneinander.

Synökologie – Räuber-Beute-Beziehung

Ein weiteres wichtiges Forschungsfeld in der Synökologie, welches die Interaktionen zwischen Räuber- und Beutetieren betrachtet, ist die sogenannten Räuber-Beute-Beziehung.

Lotka-Volterra-Regeln

Bei der Räuber-Beute-Beziehung wird analysiert, wie die Veränderung der Population der Räuber sich auf die Population der Beutetiere auswirkt und umgekehrt. Die Zusammenhänge einer solchen Beziehung werden in den Lotka-Volterra-Regeln (Volterrasche Regeln) zusammengefasst.

1. Gesetz der periodischen Zyklen

Die Populationskurven von Räuber und Beute schwanken periodisch. Das bedeutet, dass sich die Zyklen der Populationen bei konstanten Umweltbedingungen phasenverschoben verhalten.

2. Gesetz von der Erhaltung der Mittelwerte

Über einen langen Zeitraum hinweg schwanken die Populationskurven jeweils um einen Mittelwert.

3. Gesetz von der Störung der Mittelwerte

Vermindert man die Fressfeind- und die Beutepopulation gleich stark, nimmt die Individuenzahl der Beutetiere schneller wieder zu, als die ihrer Fressfeinde.

Mehr zu den Lotka-Volterra-Regeln und weitere Informationen zu der Beziehung zwischen Räubern und Beute findest Du im Artikel Räuber-Beute-Beziehung!

Synökologie – Parasitismus

Eine weitere wichtige Art der Beziehung zwischen zwei Organismen ist der Parasitismus.

Parasiten sind Organismen, welche sich von Geweben, Körperflüssigkeiten oder Nährstoffe von anderen Organismen ernähren. Die Organismen, welche von den Parasiten befallen werden, bezeichnet man als Wirt. Die Wirte werden durch die Beziehung mit den Parasiten geschädigt.

Unterschieden werden kann in viele unterschiedliche Arten von Parasiten, unter anderem in fakultative Parasiten, obligate Parasiten und Parasitoide.

Auf StudySmarter gibt es bereits einen eigenen Artikel zu Parasitismus mit weiterführenden Informationen!

Fakultative Parasiten

Fakultative Parasiten sind Lebewesen, die manchmal parasitieren, weshalb sie auch Gelegenheitsparasiten genannt werden. Sie benötigen keinen Wirt für ihre Entwicklung oder zum Überleben.

Obligate Parasiten

Obligate Parasiten benötigen für Ihre Entwicklung im Gegensatz zu den fakultativen Parasiten einen Wirt. Ohne diesen wären sie nicht lebensfähig.

Obligate Parasiten können jedoch auch im Laufe ihres Lebens den Wirt wechseln. Zum Beispiel dient für den Schweinebandwurm das Schwein nur als Zwischenwirt. Der Mensch stellt dann den Endwirt dar.

Parasitoide

Parasitoide oder Raubparasiten sind Parasiten, die ihren Wirt nach Ablauf der Entwicklung immer töten.

Zum Beispiel Schlupfwespenlarven töten ihre Wirte (Käferlarven oder Schmetterlingsraupen) nach Ablauf ihrer Entwicklung.

Synökologie – Symbiose

Wechselseitige Beziehungen zwischen Arten, die für alle Beteiligten einen positiven Nutzen haben, werden als Symbiose bezeichnet. Die Lebewesen einer Symbiose können dabei zum Beispiel zwei Tierarten oder zwei Pflanzenarten, aber auch eine Tierart und eine Pflanzenart sein. Auch hier unterscheidet man zwischen verschiedensten Formen der Symbiose. Zwei davon werden im Folgenden aufgeführt.

Obligater Mutualismus

Beim obligaten Mutualismus leben Lebewesen zwei verschiedene Arten in einer Symbiose, in welcher sie aufeinander angewiesen sind und ohne diese Lebensgemeinschaft sie sterben würden.

Ein bekanntes mutualistisches System sind Flechten, eine Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen. Der Pilz bietet den Lebensraum für die Algen, während die Algen organische Stoffe herstellen, welche der Pilz wieder aufnehmen kann.

Protokooperation

Die Protokooperation gilt dagegen als die lockerste Symbiose, die zwischen Individuen entstehen kann. Auch hier ziehen beide Arten einen positiven Nutzen aus der eingegangenen Beziehung, sind aber nicht zwingend aufeinander angewiesen.

Meistens kooperieren diese Arten nur für eine bestimmte Zeit, wie die Seeanemone und der Einsiedlerkrebs. Der Krebs wechselt den Standort für die Anemone, dafür beschützt die Anemone den Krebs so lange sie sich auf seinem Rücken befindet.

Ein weiteres bekanntes Beispiel für eine Protokooperation sind Putzerfische und ihre Partner. Die Putzerfische erhalten ihre Nahrung durch das Säubern ihrer Partner und der Nutzen der Partner ist gesäubert zu sein.

Weitere Informationen zum Thema Symbiose findest Du im gleichnamigen Artikel!

Synökologie – Das Wichtigste

  • Die Synökologie ist neben der Autökologie und der Demökologie ein Untersuchungsbereich der Ökologie.
  • Bei der Synökologie werden die interspezifischen Beziehungen zwischen verschiedenen Lebewesen in einem Ökosystem analysiert. Hierbei gibt es eine Reihe von unterschiedlichen Beziehungskonstrukten.
  • Zu den am intensivsten erforschten Arten der interspezifischen Beziehungen in der Synökologie gehören die Räuber-Beute-Beziehungen, Konkurrenzbeziehungen, Parasitismus und Symbiose.
  • Als Konkurrenz bezeichnet man in der Synökologie eine Verhältnisstruktur zwischen Organismen oder Arten, bei der um dieselbe Ressource konkurriert wird.
  • Bei der Räuber-Beute-Beziehung wird die Interaktionen zwischen Räubern und ihrer Beute betrachtet.
  • Bei Parasitismus zieht eine Art Nutzen aus der Beziehung, die andere Art erlebt jedoch negative Konsequenzen.
  • Wechselseitige Beziehungen zwischen Arten, die für alle Beteiligten einen positiven Nutzen haben, werden als Symbiose bezeichnet.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Synökologie

Die Synökologie untersucht die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Arten in einem Ökosystem. Hierbei können sowohl positive als auch negative Beziehungen zwischen Organismen untersucht werden.


In der klassischen Synökologie wird die interspezifische Wechselwirkung in der Biozönose analysiert. Zu den wichtigsten Forschungsthemen in der Synökologie zählen deshalb die Wechselwirkung basierend auf einer Konkurrenz, einer Räuber-Beute-BeziehungParasitismus und Symbiose.  

Die Populationsökologie gehört zum Fachbereich Ökologie und beschäftigt sich mit den Veränderungen, Entwicklungen und Dynamiken von Populationen. 

Die Synökologie untersucht die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Arten in einem Ökosystem. Die Autökologie untersucht dagegen die Wechselwirkungen einer Art mit ihrer Umwelt und den dazugehörigen Faktoren. 

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Was zeichnet temporäre Parasiten aus?

Die Augen der Mücke sind sogenannte:

Ist die Allianz lebensnotwendig für die Symbionten?

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Was wird hier definiert?

Es handelt sich um eine Wechselwirkung zwischen zwei Lebewesen unterschiedlicher Arten (interspezifische Beziehung), bei der sich ein Organismus auf Kosten eines anderen Lebewesens bereichert.

Parasitismus

Definiere den Begriff Parasit.

Parasiten (auch Schmarotzer) sind Organismen, welche auf oder innerhalb anderer Lebewesen einer anderen Art (Wirtsorganismus) leben und von dessen Nährstoffen als Nahrung profitieren. Dabei nimmt der Wirt Schaden. In der Regel schädigt und schwächt ein parasitischer Befall den Wirt, tötet diesen jedoch nicht.

Was versteht man unter der Wirtspezifität der Parasiten?


Parasiten sind in der Regel stark spezialisierte Organismen. Sie sind an ihre entsprechenden Wirte angepasst. Häufig sind Parasiten auf einige wenige oder eine spezifische Art als Wirt angewiesen (wirtspezifisch). 


Welcher Begriff wird hier definiert?

Der gesuchte Begriff ist ein evolutionärer Entwicklungsprozess zweier eng miteinander interagierender Arten. Über viele Generationen mit starker Wechselwirkung findet eine gemeinsame Entwicklung und Anpassung der beiden Arten statt.

Koevolution

Nenne vier Anpassungen von Organismen an eine parasitische Lebensweise.

  1. Die Entwicklung von Klammer- und Haftorganen.
  2. Die Rückentwicklung von nicht benötigten Organen.
  3. Die Modifikation des Verhaltens von Wirten.
  4. Eine gesteigerte Vermehrungsfähigkeit.

Wie unterscheidet man Mikro- und Makroparasiten?

Parasiten werden anhand ihrer Größe in Mikroparasiten und Makroparasiten eingeteilt. Mikroparasiten sind kleine Schmarotzer bei denen man eine genaue Individuenzahl bei einem Befall nicht bestimmen kann.

Bei einem Befall mit Makroparasiten lässt sich in der Regel eine Individuenzahl der Parasiten genau bestimmen oder zumindest abschätzen. Zu ihnen werden so gut wie alle mehrzelligen Parasiten gezählt (parasitische Pflanzen, Tiere und Pilze).

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