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Vegetationszonen Definition
Als Vegetationszone wird ein gewisser Raum auf der Erde bezeichnet, in dem immer nur bestimmte Pflanzenarten vorkommen. Vegetationszonen werden maßgeblich von dem dort herrschenden Klima beeinflusst.
Klima und Vegetationszonen
Welche Pflanzen in den Vegetationszonen leben, wird vom Klima beeinflusst. Hierzu zählen vor allem die dort gegebenen Temperaturen und die Niederschlagsmenge. Die Pflanzen haben entsprechende Strategien, wie sie am besten mit den klimatischen Bedingungen umgehen können.
Eine Pflanze, die viel Wasser benötigt, kann zum Beispiel nicht in Gebieten leben, in denen es kaum regnet.
Die Zonen verlaufen parallel zu den Breitengraden. Am Äquator ist es am wärmsten und je weiter der Äquator entfernt ist, desto kälter wird es. Am Nord- und Südpol ist es deshalb sehr kalt.
Vegetationszonen der Erde
Die Vegetationszonen können in acht verschiedene Bereiche unterteilt werden. Da die Erde auch in vier Klimazonen unterteilt werden kann und die Vegetationszonen vom Klima beeinflusst werden, können die jeweiligen Vegetationszonen auch gleichzeitig den Klimazonen zugeordnet werden. Du bekommst nun einen Überblick, über alle auf der Erde vorkommenden Vegetationszonen und darüber, in welchen Klimazonen sie vorkommen.
Wenn Du mehr über die Klimazonen erfahren möchtest, dann lies Dir doch gerne den separaten Artikel dazu durch!
Die Abbildung zeigt Dir, in welche Klimazonen die Erde eingeteilt werden kann. Nun bekommst Du noch aufgezeigt, in welchen Klimazonen welche Vegetationszonen vorkommen:
Polare und subpolare Zone:
Tundra
Gemäßigte Zone:
Borealer Nadelwald
Laub- und Mischwald
Steppe
Subtropische Zone:
Hartlaubgehölze
Wüste
Savanne
Tropische Zone:
Vegetationszonen Merkmale
Jede Vegetationszone weist aufgrund der Temperaturunterschiede ihre eigenen Merkmale auf. Sie müssen deshalb einzeln betrachtet werden.
Polare Zone
Die polare Vegetationszone umfasst Gebiete in den weiten südlichen und nördlichen Breitengraden. Zur polaren Vegetationszone gehört die Tundra und die polaren Eiswüsten.
Tundra
Die Tundra wird auch "Kältesteppe" genannt und bedeckt die Subpolarzone der Arktis. Es gibt auch kleine Tundragebiete in Südamerika. Sie gilt als die Übergangszone zwischen den arktischen Eisgebieten und den nördlichen Nadelwäldern. Das Klima in der Tundra ist niederschlagsarm und kalt mit Temperaturen von -50°C bis 15°C. Entsprechend hat sich die Vegetation angepasst.
Unter diesen Bedingungen können größere Pflanzen nicht überleben, da die Böden durch Permafrost undurchdringlich sind und kein Wasser entzogen werden kann.
Kleinere Gewächse wie Sträucher, Gräser und Kräuter können in den wärmeren Monaten des Jahres in der Tundra wachsen. Das ist möglich, weil ihre Vegetationsphasen im Schnitt nur 2-3 Monate betragen.
Gemäßigte Zone
Die gemäßigte Zone umfasst die nördlichen Nadelwaldzonen, die Laub- und Mischwälder und die Steppenlandschaften. Sie liegt zwischen den Subtropen mit einer Jahresmitteltemperatur von 20 Grad Celsius und der polaren Zone mit einer Durchschnittstemperatur von 10 Grad Celsius im wärmsten Monat.
Borealer Nadelwald
Der nördliche Nadelwald wird auch "Taiga" genannt und ist die nördlichste Vegetationszone in der auch große Bäume und Sträucher wachsen. In dieser Vegetationszone liegt die Durchschnittstemperatur bei -15°C - 0°C. Niederschlagswerte liegen im Durchschnitt unter 600 mm, sie sind damit eher gering. Der Boreale Nadelwald kommt in Alaska, Kanada und in Nordeuropa vor.
Du kannst die Niederschlagsmenge in Millimeter (mm) angeben. Mit "1 mm Niederschlag" meinst Du dann umgerechnet 1 Liter (L) Niederschlag pro Quadratmeter. Vereinfacht bedeutet das: 1 mm = 1 L.
Wie der Name schon vermuten lässt, besteht der Großteil der Vegetation in dieser Zone aus Nadelbäumen. Hierzu gehören unter anderem Fichten, Tannen, Kiefern und Lärchen. An einzelnen Orten kann es auch vorkommen, dass Laubbäume wachsen. Am Waldboden findet man hauptsächlich Moose, Flechten und Kräuter.
Da in der Zone des Borealen Nadelwalds oft Temperaturen unter 0°C herrschen und der Boden dann zufriert, können die Bäume zu diesem Zeitpunkt kein Wasser über die Wurzeln aufnehmen. Damit so wenig Wasser wie möglich verdunstet, besitzen sie Nadelblätter statt Laubblätter. Wegen der kleineren Oberfläche wird über Nadelblätter weniger Wasser verdunstet. Außerdem schützt die wachsartige Schicht der Cuticula vor Kälteschäden an den Nadelblättern.
Laub- und Mischwald
Die Laub- und Mischwaldzone ist die Vegetationszone, in der sich auch Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden. Wie in der Tundra und im Nadelwald gibt es auch hier ausgeprägte Jahreszeiten.
Das Klima ist mäßig, bei Durchschnittstemperaturen von 6°C - 14°C. Der Niederschlag ist mit 600 - 900 mm höher als in nördlichen Vegetationszonen und über das gesamte Jahr verteilt, sodass es keine Trockenperioden gibt.
Für Laubbäume wie Buchen, Eichen und Fichten herrschen hier ideale Wachstumsbedingungen.
Die sommergrünen Laubbäume werfen im Herbst ihre Blätter ab. Bevor sie das tun, entziehen sie den Blättern so viel Nährstoffe und Chlorophyll wie möglich. Die Stoffe werden dann im Stamm, in den Zweigen und in der Wurzel eingelagert, um so den Winter überdauern zu können.
Die Bäume lassen ihre Blätter auch aus dem Grund abfallen, weil über die Blätter sonst zu viel Wasser verdunstet werden würde. Die Bäume würden daraufhin vertrocknen. Da der Boden im Winter oft gefriert, können die Bäume zu dieser Jahreszeit nicht so viel Wasser aufnehmen.
Leider werden die meisten solcher Waldgebiete wirtschaftlich genutzt, weshalb die Artenvielfalt in diesen Wäldern nicht mehr so ausgeprägt ist wie früher.
Steppe
Die Steppe wird, wie die Laub- und Nadelwälder, der gemäßigten Zone zugeordnet. Mit einer Durchschnittstemperatur von 3°C - 8°C ist die Temperatur akzeptabel für größere Pflanzen. Das Wachstum dieser wird jedoch durch die langen Trockenphasen verhindert. Der Niederschlag beträgt hier im Schnitt nur 300 mm.
Aus diesem Grund bildet sich die Vegetation in Steppenlandschaften hauptsächlich aus hohen Gräsern und Kräutern, die eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen können. Die Niederschlagsmenge reicht hier nicht für Bäume oder größere Sträucher aus.
Subtropische Zone
Die subtropische Klimazone wird charakterisiert durch geringe Niederschläge und hohe Temperaturen im Sommer sowie milde im Winter. Zur subtropischen Klimazone gehören die Hartlaubzonen, Wüsten und Savannen.
Hartlaubgehölze
Die Vegetationszone der Hartlaubgehölze hat Charakteristika, welche die Pflanzen zu bestimmten Schutzmechanismen zwingen. Die Sommer sind heiß und trocken mit einer Durchschnittstemperatur von 25°C. Der Niederschlag fällt mit 300 mm – 700 mm meist in den Wintermonaten, ausgerechnet zu der Zeit, in der die Pflanzen das Wasser nicht aufnehmen können. Die Durchschnittstemperaturen liegen in den Wintermonaten bei 7°C - 12°C.
Aus diesem Grund hat sich die Vegetation in Hartlaubgehölzregionen entsprechend angepasst: Hartlaubgehölze wie Oliven- und Lorbeerbäume besitzen kleine, harte Blätter, die gut gegen Trockenperioden geschützt sind. Auch haben sie ein ausgedehntes Wurzelsystem, um genügend Ressourcen aus den nährstoffarmen Böden zu gewinnen.
Wüste
Wüstengebiete kannst du einfach zu erkennen: Durch die extrem hohen Temperaturen und der langen Trockenperioden sind Wüsten beinahe komplett vegetationslos. Die wenigen Pflanzen, die in der Wüste wachsen, haben sich mit kleinen Blätter und tiefen Wurzeln an die Region angepasst. Der jährliche Niederschlag liegt hier bei nur 50 mm – 200 mm.
Wüsten werden von Kakteen und Sukkulenten bewohnt. Durch die begrenzte Verfügbarkeit von Wasser und Feuchtigkeit haben sie besondere Schutzmechanismen vor Verdunstung und speichern ihr Wasser im Inneren ab.
Tropen
Charakteristisch für die tropische Zone sind insgesamt fünf Vegetationszonen. Hierzu zählen drei verschiedene Savannenarten und der tropische Regenwald. In den folgenden Abschnitten werden die jeweiligen Merkmale der Vegetationszonen genauer dargestellt.
Savanne
Savannen gehören wie die Hartlaubholzregionen und Wüstenregionen zur subtropischen Zone. Sie befinden sich zwischen der Wüste und dem tropischen Regenwald. Es gibt drei Savannentypen, die sich vom Klima unterscheiden. Aus diesem Grund gibt es auch nochmals drei verschiedene Vegetationszonen der Savannen:
Dornstrauchsavanne
Trockensavanne
Feuchtsavanne
Dornstrauchsavanne
Die Dornstrauchsavanne ist die trockenste Savannenart mit nur 250 mm – 500 mm Niederschlag pro Jahr. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei 25°C – 35°C.
Trockensavanne
In der Trockensavanne ist der Niederschlag mit 500 mm – 1000 mm etwas höher als in der Dornstrauchsavanne und die Temperaturen liegen hier im Schnitt bei 25°C – 30°C.
Feuchtsavanne
Die Feuchtsavanne ist der – wie der Name schon verrät – der feuchteste Savannentyp. Der Niederschlag ist hier mit 1000 mm – 1500 mm am höchsten. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei 25°C – 28°C.
Grundsätzlich besteht die Vegetation in Savannen aus einer offenen Baumschicht und einer, den Boden bedeckenden Krautschicht. Jedoch unterscheiden sich die drei Savannen in einigen Weisen in der Art der Vegetation. Während in Dornbuschsavannen hauptsächlich Sträucher wachsen, können erst in Trockensavannen wirklich Bäume wachsen.
Tropischer Regenwald
Der tropische Regenwald zeichnet sich durch hohe Niederschläge aus, die sich über das komplette Jahr verteilen. Die Niederschlagswerte liegen hier meist über 2000 mm und können auch 10000 mm pro Jahrerreichen. Auch sind die Temperaturen nahezu konstant bei 25°C. Die Kombination dieser Faktoren hatte zur Folge, dass sich im Regenwald die diversesten Vielfalt an Arten entwickelt haben:
Es gibt riesige Bäume, die bis zu 40 m hoch werden, aber auch der Waldboden ist bedeckt mit einer Vielzahl von Kräutern, Sträuchern und kleineren Bäumen.
Vegetationszonen – Vorkommen
Es können sich innerhalb eines Kontinents mehrere Vegetationszonen befinden. Wie das dann aussehen kann, bekommst Du nun an Europa, Afrika und anschließend noch an der Nordhalbkugel aufgezeigt.
Vegetationszonen Europa
Der europäische Kontinent teilt sich in drei Klimazonen auf. Der Norden Europas bildet eine subpolare Zone, die Mittelbreiten eine gemäßigte Zone und der Süden Europas mit seinem Mittelmeerraum eine subtropische Zone. Entsprechend sind hier die Vegetationszonen eingeteilt.
Im Norden Europas kommt überwiegend eine baumlose Tundra vor. Über Skandinavien, Finnland und im Norden Russlands herrscht eine Taiga mit vielen Nadelwäldern vor. Zum Süden hin schließt sich eine Mischwaldzone an, die in eine Laubwaldzone übergeht. Die Steppe beginnt dann am Schwarzen Meer.
Vegetationszonen Afrika
Am Äquator liegen die immerfeuchten Tropen mit hohen Niederschlägen und gleichbleibenden Temperaturen bei 25°C. Südlich und nördlich schließen an den Äquator die wechselfeuchten Tropen an, zu denen die Trockensavannen und Feuchtsavannen zählen. Die Feuchtsavannen grenzen direkt an die immerfeuchten Tropen an. Anschließend wird es immer trockener: von den an die Feuchtsavannen angrenzenden Trockensavannen bis hin zu den Dornstrauchsavannen. Gleichzeitig sinkt die Artenvielfalt bei den Pflanzen.
Am Äquator regnet es deshalb so viel, weil sich der Boden durch die so hoch stehende Sonne am Vormittag schnell erhitzt. Dadurch steigt viel warme Luft auf. Umso schneller die warme Luft jedoch steigt, desto stärker kühlt sie ab bis irgendwann kleine Wassertröpfchen entstehen. Somit "kondensiert" die Luft, wodurch sich große Quellwolken bilden. Die Wolken entleeren sich mit starkem Platzregen.
Vegetationszonen Nordhalbkugel
Zur Nordhalbkugel zählt die nördlich des Äquators gelegene Hälfte der Erde. Ein Merkmal der Nordhalbkugel ist, dass sich hier der größte Teil des borealen Nadelwalds befindet. Boreal stammt von dem griechischen Wort Boréas ab und bedeutet übersetzt "der Nördliche". Die Borealen Nadelwälder kommen auf der Erde in Nordeuropa, Sibirien, Mongolei und Nordamerika (Kanada, Alaska) vor.
Vegetationszonen – Das Wichtigste
- als Vegetationszone wird ein gewisser Raum auf der Erde bezeichnet, in dem immer nur bestimmte Pflanzenarten vorkommen
- welche Pflanzen in den Vegetationszonen leben wird vom Klima beeinflusst
- die Pflanzen besitzen hierzu Strategien, wie sie am besten mit den klimatischen Bedingungen umgehen können
- die Vegetationszonen können in acht verschiedene Bereiche unterteilt werden:
- Tundra
- Borealer Nadelwald
- Laub- und Mischwald
- Steppe
- Hartlaubgehölze
- Wüste
- Savanne
- Tropischer Regenwald
- die Savanne kann nochmals in drei weitere Vegetationszonen aufgeteilt werden: Dornstrauchsavanne, Trockensavanne, Feuchtsavanne
Nachweise
- Abb. 2: "World ecozones" (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:World_ecozones.svg) von Dietzel ist lizenziert durch CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de).
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Vegetationszonen
Was gibt es für Vegetationszonen?
Es gibt insgesamt acht Vegetationszonen: Tundra, Borealer Nadelwald, Laub- und Mischwald, Steppe, Hartlaubgehölze, Wüste, Savanne und der tropische Regenwald. Sie verteilen sich insgesamt auf vier Klimazonen.
Welche Vegetationszone gehört zu welcher Klimazone?
In der polaren und subpolaren Zone befindet sich die Tundra. In der gemäßigten Zone befinden sich der Boreale Nadelwald, der Laub- und Mischwald sowie die Steppe. In der subtropischen Zone kommen Hartlaubgehölze, Wüsten und Savannen vor. Die tropische Zone besteht aus dem tropischen Regenwald.
Was ist eine Vegetation einfach erklärt?
Vegetation ist die Gesamtheit aller Pflanzenarten, die in einem bestimmten Gebiet wachsen. Daraus entstehen die verschiedenen Vegetationszonen, die durch das Klima beeinflusst werden.
Wie entstehen Vegetationszonen?
Die verschiedenen Vegetationszonen entstehen durch die entsprechend gegebenen klimatischen Bedingungen, die in bestimmten Gebieten vorherrschen. Die Zonen verlaufen parallel zu den Breitengraden. Am Äquator ist es am wärmsten und je weiter weg man geht, also in Richtung Nord- und Südpol, desto kälter wird es. Daraus resultieren verschiedene Pflanzenarten, die jeweils entsprechende Strategien entwickelt haben, wie sie am besten mit den klimatischen Bedingungen umgehen können.
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