Volumetrie

Experimente im Chemieunterricht sind für jeden Schüler und jede Schülerin etwas besonderes und machen den Unterricht lebendiger. Besonders im Teilgebiet der quantitativen Analytik kommt es häufig zu Versuchsdurchführungen. Vielleicht erinnerst du dich noch an den tollen Versuch zurück, bei dem durch einen Farbindikator der pH-Umschlag deutlich wurde. Dies war sicherlich Teil einer Titration. Die Volumetrie ist der Titration sehr ähnlich und auch hier kann bei Verwendung eines Farbindikators der Umschlag des pH-Werts am Äquivalenzpunkt sichtbar werden.

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    Die Volumetrie lässt sich zu den klassischen Methoden der quantitativen Analyse zählen und beschäftigen sich mit der chemischen Umsetzung von Stoffen. Dadurch können Massen, Stoffmengen und Volumen bestimmt werden. Durch verschiedenen Messungsarten der klassischen Methoden wird eine Einteilung in die Unterkategorien Gravimetrie, auch Gewichtsanalyse, und Volumetrie vorgenommen. Die Volumetrie ist auch bekannt unter den Begriffen Titrimetrie oder Maßanalyse und lässt sich in weitere Arten unterteilen.

    Volumetrie – Grundlagen

    Die Volumetrie befasst sich mit der Ermittlung der Konzentration eines bekannten Stoffes. Dazu wird eine gezielte chemische Reaktion eingeleitet, indem die Probelösung mit einer Maßlösung titriert wird. Die Konzentration der Maßlösung ist dabei bekannt. Das Volumen der Maßlösung wird bei der Durchführung dokumentiert, so dass anschließend mit Hilfe der Stöchiometrie die unbekannte Konzentration ermittelt werden kann. Als Definition der Volumetrie kannst du dir folgendes merken:

    Die Volumetrie beschreibt die Ermittlung der Konzentration eines Analyts, welches mit einer bestimmten Menge eines Reagenz (Maßlösung) umgesetzt wird.

    Durchführung der Volumetrie

    Bei der Volumetrie soll durch die Reaktion des Analyts mit einer bestimmten Menge einer Maßlösung die Konzentration bestimmt werden. Für die Durchführung werden neben den Chemikalien auch andere Geräte benötigt. Der allgemeine Versuchsaufbau der Volumetrie besteht aus:

    • Analyt und Reagenz
    • Becherglas oder Erlenmeyerkolben
    • Bürette

    In der Bürette befindet sich die Maßlösung, die tropfenweise der Probelösung im Becherglas zugeführt wird. Die Maßlösung wird bis zum Erreichen der Äquivalentstoffmenge der Probelösung zugeführt. Dieser Punkt wird auch als Äquivalenzpunkt bezeichnet. Die Erkennung des Endpunktes kann durch verschiedene chemische oder physikalische Methoden erfolgen. Durch diese Unterscheidung entstehen die verschiedenen Arten der Titration.

    Bei der Säure-Base-Titration wird häufig ein Indikator verwendet, der durch einen Farbumschlag den Äquivalenzpunkt bestimmen lässt.

    Bei der Konduktometrie erfolgt die Bestimmung über die Messung der Leitfähigkeit mit Hilfe zweier Elektroden. Wird ein Minimum erreicht, so ist dies der Äquivalenzpunkt, da die Ionen, die als bewegliche Ladungsträger dienen, neutralisiert wurden.

    Da die Bürette über eine Volumenangabe verfügt, kannst du dort ganz einfach ablesen, wie viel Maßlösung du bis zum Erreichen des Endpunktes verbraucht hast. Durch die Ermittlung des sogenannten Titer kannst du die Genauigkeit deiner Messung erhöhen.

    Am Äquivalenzpunkt stimmen die Stoffmengen des Analyts und des Reagenz überein.

    Ermittlung des Titer

    Bevor die Titration durchgeführt wird, sollte der Gehalt der Maßlösung und ein Korrekturfaktor f, der Titer, bestimmt werden. In der analytischen Chemie beschreibt der Titer einen Faktor, der eine Abweichung der tatsächlichen Konzentration (cexp.) einer Maßlösung von der Nennkonzentration (ctheor.) der Lösung angibt.

    f=cexp.ctheor.

    Die Stoffmenge (n) einer Titration wird mit Hilfe der angegebenen Konzentration (c) und dem verbrauchten Volumen (V) berechnet.

    n=c×V

    Die Stoffmenge hängt von der Konzentration ab, so dass durch den Einsatz des Normalfaktors f das Ergebnis genauer bestimmt werden kann. Die Formel lautet nun also:

    n=V×f×ctheor.

    Der Titer bildet für jede Maßlösung einen spezifischen Wert. Bekannte Methoden für die Titerbestimmung sind beispielsweise die Säure-Base-Titration und die Redox-Titration.

    Formel der Volumetrie

    Für die Berechnung einer Volumetrie sind die Konzentration c und das Volumen V des Analyts A und des Reagenz R von Bedeutung. Am Äquivalenzpunkt stimmen nämlich die Stoffmengenkonzentrationen von zu bestimmender Substanz und Maßlösung überein. Die Stoffmengenkonzentration n errechnet sich aus Konzentration c und Volumen V der jeweiligen Substanz.

    cA×VA=cR×VR

    Titrationsarten

    Bei der Maßanalyse gibt es verschiedene Arten, um die Masse, Stoffmenge oder das Volumen des gesuchten Analyts zu bestimmen. Dazu zählen unter anderem:

    • Komplexiometrie
    • Säure-Base-Titration
    • Redox-Titration
    • Fällungstitration

    Im Folgenden erfährst du, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und wozu du diese Verfahren gebrauchen kannst.

    Komplexiometrie

    Die Komplexiometrie ist ein volumetrisches Verfahren und auch als Chelatometrie bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Bestimmungsmethode für Metallionen in einer Lösung. Grundlage der Methode ist die Bildung von wasserlöslichen stabilen Komplexen aus organischen Chelatbildnern und Metallionen.

    Der Probelösung wird als erstes eine Indikatorlösung mit Komplexen beigemischt. Dadurch binden sich die Komplexe und die Metallionen der Probelösung und erzeugen eine bestimmte Färbung der Probelösung. Eine Maßlösung, die ebenfalls Komplexe enthält, wird für die Titration tropfenweise hinzugefügt. Sobald alle Moleküle des Indikators an ein Metallion gebunden sind, schlägt die Farbe der Probelösung um.

    Säure-Base-Titration

    Die Umsetzung der Substanz in einer Brönsted Säure-Base-Reaktion steht bei der Säure-Base-Titration im Fokus. Die zu analysierende Substanz, die entweder eine Säure oder Base ist, wird mit einer Base oder Säure titriert. Die Dokumentierung des pH-Werts oder die Verwendung eines Indikators kann dabei helfen, den Umschlagspunkt zu bestimmen. Die Säure-Base-Titration von starken Basen und Säuren wird auch als Neutralisationstitration bezeichnet, da hier der Äquivalenzpunkt bei einem pH-Wert von 7 liegt.

    Redox-Titration

    Mit Hilfe der Redoxtitration kann der Gehalt eines Stoffes bestimmt werden, der oxidiert oder reduziert. Deshalb wird die Redox-Titration auch als Oxidimetrie bezeichnet. Die zu bestimmende Substanz reagiert mit einer oxidierenden oder reduzierenden Maßlösung.

    Dabei kommen häufig Permanganat- oder Iodlösungen zur Anwendung, da diese eine starke Färbung aufweisen. Wird der Äquivalenzpunkt erreicht, stehen keine Reaktionspartner mehr zur Verfügung und die Probelösung färbt sich. Aufgrund dessen wird kein zusätzlicher Indikator für das Titrationsverfahren benötigt.

    Das Reaktionsprodukt kann auf drei Arten erkannt werden:

    • Eigenindikation
    • Redoxindikatoren
    • Potentiometrisch

    Fällungstitration

    Die Fällungstitration zeichnet sich durch die Umwandlungsreaktion der zu analysierenden Substanz in eine schwerlösliche Verbindung aus. Der Äquivalenzpunkt ist erreicht, sobald die schwerlösliche Verbindung das Löslichkeitsprodukt überschreitet. Hier fällt die Verbindung als farbiger Feststoff aus. Über das Löslichkeitsprodukt ist es nun möglich die Konzentration der Verbindung zu bestimmen.

    Vielleicht hast du den Begriff Argentometrie schon einmal gehört. Dies ist ein häufiger Vertreter der Fällungstitration. Es handelt sich auch hier um eine quantitative Bestimmungsmethode jedoch für bestimmte Ionensorten, wie beispielsweise Halogenidionen. Diese werden durch die Bildung von Silberhalogeniden bestimmt.

    Volumetrie - Das Wichtigste

    • Die Volumetrie zählt zu den klassischen Methoden der quantitativen Analytik in der Chemie und hilft bei der Ermittlung von Konzentrationen einer Substanz in einer Probelösung.
    • Der klassische Aufbau einer Volumetrie besteht aus:
      • Analyt und Reagenz
      • Becherglas oder Erlenmeyerkolben
      • Bürette
    • Mit Hilfe des Korrekturfaktors f, auch Titer genannt, kann die Stoffmenge der zu bestimmenden Substanz genauer bestimmt werden.
    • Für die Grundgleichung der Volumetrie sind die Konzentration und das Volumen der Maßlösung und der zu bestimmenden Substanz von Bedeutung, da mit diesen Komponenten die Stoffmengen bestimmt werden.
    • Am Äquivalenzpunkt sind die Stoffmengen der beiden Substanzen gleich.
    • Zur Volumetrie zählen vier weitere Arten der Titration:
      • Komplexiometrie
      • Säure-Base-Titration
      • Redox-Titration
      • Fällungstitration
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Volumetrie

    Wie lautet die Grundgleichung der Volumetrie?

    Die Grundgleichung setzt sich aus der Konezntration c und dem Volumen V der beiden Substanzen zusammen.



    Was kann durch Volumetrie bestimmt werden?

    Mit hilfe der Volumetrie können Massen-, Stoffmengen- und Volumen durch die chemische Umsetzung von Stoffen bestimmt werden.

    Was ist eine Titrierung?

    Eine Titrierung ist eine Methode der quantitativen Analyse in der Chemie, bei der eine Konzentration eines Stoffes mit hilfe des Zuführens einer Maßlösung bestimmt werden kann.

    Welche Arten von Titration gibt es?

    Bei der Maßanalyse gibt es vier Arten:


    • Komplexiometrie
    • Säure-Base-Titration
    • Redox-Titration
    • Fällungstitration
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