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Der Glucose-Oxidase-Test überprüft, ob sich im Urin oder Blut des Patienten in Überfluss Glukose befindet. Bei gesunden Menschen befindet sich auch ein sehr kleiner Teil Glukose im Urin, bei an Diabetes erkrankten Personen ist dieser Wert jedoch um mehr als das Doppelte erhöht. Der Test erkennt diese Erhöhung des Glukose-Wertes und zeigt als Reaktion eine deutliche Verfärbung.
Aufbau des Glucose-Oxidase-Teststreifens
Auf dem Teststreifen befindet sich an einem Ende ein kleines Plättchen. Dieses Plättchen besteht aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Vliesen und Filtern. Diese Filter und Vliesen filtern die Blutplättchen ab und lassen nur die übrige Flüssigkeit, also das Blutplasma durchlaufen. Die eigentliche Reaktion findet in der untersten Schicht statt.
Reaktion des Glucose-Oxidase-Tests
Hier wird Glukose also von einem Indikatorsystem durch eine für Glukose spezifische enzymatische Reaktion angezeigt.
Im ersten Reaktionsschritt wird Glucose durch Luftsauerstoff katalysiert und durch die Glucose-Oxidase (GOD) zu Gluconolacton oxidiert.
Im zweiten Reaktionsschritt wird das gebildete Wasserstoffperoxid () durch die Peroxidase (POD) katalysiert, um das Chromogen zu einem Farbstoff zu oxidieren. Das Plättchen zeigt dabei Farben von gelb für normal, über grün bis hin zu dunkelgrün und blau, welche dann für eine ungesunde Konzentration an Glukose im Urin steht.
Glucose-Oxidase-Test Arten
Das chemische Grundprinzip des Glucose-Oxidase-Tests hast du nun bereits kennengelernt. Jedoch gibt es zwei verschiedene Arten diesen Test auszuwerten:
- die photometrische und
- die elektrochemische Bestimmung.
Blutmessgeräte, wie man sie bei Diabeteskranken oft sieht, können auf beide Weisen funktionieren. Beide Versionen sind gleich häufig genutzt.
Photometrische Bestimmung
Bei der photometrischen Bestimmung wird die genau farbliche Veränderung des Plättchens bestimmt. Dazu wird in einem Photometer das genaue Absorptionsverhalten des Plättchens bestimmt. Mithilfe dieses Wertes kann man die genaue Menge an Glucose im Urin oder Blut bestimmen. Also wird bei dieser Methode die genaue Quantifizierung der Glukose ermittelt.
Ein Photometer ist ein Messgerät, mit dem man bestimmen kann wie hoch eine Lösung oder ein Stoff Licht absorbiert. Durch diese Messwerte kann man dann auf die Inhaltsstoffe schließen, je nachdem was man untersucht.
Elektrochemische Bestimmung
Die elektrochemische Bestimmung läuft ein wenig anders ab. Hierbei wird Glukose auch durch GOD oxidiert. Jedoch reagiert das entstandene Wasserstoffperoxid dann nicht mithilfe von Farbstoff weiter, sondern es wird elektrolytisch reduziert.
Das bedeutet, dass dabei Elektronen freigesetzt werden, die man mit einem Amperemeter messen kann. Durch diesen Wert kann man dann wieder die Menge an Glukose ausrechnen und damit auch die Quantität der Glukose ermitteln.
Mit einem Amperemeter kannst du bestimmen, wie hoch die Stromstärke von etwas ist. Amperemeter werden meist eher in der Physik verwendet, aber wie du , können diese auch in der Chemie durchaus von Nutzen sein. Durch diese kann hier auf die Elektronenabgabe oder Aufnahme geschlossen werden, womit du bestimmen kannst, wie oft deine erwartete Reaktion abgelaufen ist.
Krankheitserkennung von Diabetes mellitus
Diabetes ist eine der wichtigsten Volkskrankheiten.
Die Messung von Glukose im Urin/Blut hat eine wichtige diagnostische Bedeutung für die Früherkennung, den Verlauf und die Selbstkontrolle von Diabetes.
Allerdings ist auch zu beachten, dass manche Störungen des Glukosestoffwechsels nicht mit Diabetes einhergehen, sondern auch andere Ursachen als Diabetes haben können.
Auftreten von Diabetes
Diabetes tritt auf, wenn die Resorption von Glukose durch die Niere überschritten wird.
Die Zahl der unerkannten Diabetiker ist groß, denn viele Betroffene erkennen ihre Erkrankung nicht, da sich beispielsweise Diabetes Typ 2 schleichend entwickelt.
Anzeichen von Diabetes
Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung sind rapide Gewichtsabnahme, starker Durst, ständiger Harndrang, Müdigkeit und schnelle Erschöpfung.
Farbveränderungen von weniger als 50(2,8 ) sollten als normal angesehen werden.
Die Grenze des physiologischen Diabetes im Morgenurin liegt bei 15 (ca. 0,8 ).
Die angegebene Obergrenze beträgt 30. Die Sensitivität des Testpapiers sollte nahe der Grenze des physiologischen Diabetes liegen. Die tatsächliche Nachweisgrenze des Urins ohne Ascorbinsäure liegt bei 40(ca. 2,2 , und selbst ein leichter pathologischer Diabetes kann mit Teststreifen zuverlässig nachgewiesen werden.
Verwendung des Glucose-Oxidase-Tests
Der Glucose-Oxidase-Test ist sehr leicht anzuwenden und dazu eine trockenchemische Methode. Dadurch ist diese besonders gut zur patientennahen Sofortdiagnostik verwendbar und wird auch in Blutzuckermessgeräten und für Biosenoren eingesetzt.
Der große Vorteil ist, dass vorher keine Lösung ungemischt werden muss, es also keinerlei Vorbereitungen zu dem Glucose-Oxidase-Test benötigt werden.
Störfaktoren
Hohe Ascorbinsäuredosen (Vitamin C) können die Reaktion von Proben mit niedrigen Glukosespiegeln (bis zu 2,5 ) hemmen und dadurch die Ergebnisse verringern. Bei positiver Ascorbinsäure-Reaktion sollte der Test einen Tag nach Beendigung der Vitamin-C-Versorgung wiederholt werden. Durch oxidierende Desinfektionsmittel kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen. Zudem kann auch ein hohes Körpergewicht die Empfindlichkeit gegenüber Glukose beeinträchtigen.
Außerdem gibt es Medikamente, die den Messwert verfälschen können. Dazu gehört beispielsweise Novalgin, welches ein Mittel zur Schmerz- und Fieberbekämpfung ist. Ein weiteres Medikament ist α-Methyldopa, welche zur Parkinson-Behandlung eingesetzt wird. Dieses Medikament kann den Glucose-Messwert um bis zu 50% verringern.
Glucose-Oxidase-Test - Das Wichtigste
- Den Glucose-Oxidase-Test nutzt man zum Nachweis von Diabetes mellitus
- Für den Glucose-Oxidase-Test benötigt man die Glucose-Oxidase und Peroxidase
- Bei der photometrischen Bestimmung benötigt man zusätzlich noch einen Farbstoff, wie Chromogen
- Bei der photometrischen Bestimmung misst man die Absorptionsrate, des durch die Reaktion entstandenen Farbstoffes mithilfe eines Photometers
- Bei der elektrochemischen Bestimmung misst man die freigesetzten Elektronen nach der Glukose-Oxidase-Reaktion mithilfe eines Amperemeters
- Wenn jemand an Diabetes erkrankt ist, befindet sich im Blut und Urin Glucose in sehr hoher Konzentration
- Der Glucose-Oxidase-Test hat sich bewährt, da er leicht in der Anwendung und preisgünstig ist
- Medikamente wie Novalgin oder α-Methyldopa können den Messwert verfälschen
- Erhöhte Vitamin C-Konzentration im Körper kann den Messwert auch verändern
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Glucose-Oxidase-Test
Welches Enzym spaltet Glucose?
Bei dem Glucose-Oxidase-Test spaltet das Enzym Glucose-Oxidase das Glucosemolekül in Wasserstoffperoxid und Gluconolacton.
Warum funktioniert der Glucose-Oxidase-Test nur mit Glucose?
Der Glucose-Oxidase-Test funktioniert nur mit Glucose, da das Enzym Glucose-Oxidase selektiv für Glucose ist, also als Substrat nur Glucose an sich binden kann.
Was ist die Glucose-Oxidase?
Glucose-Oxidase ist ein Enzym, welches die Reaktion von Glucose zu Wasserstoffperoxid und Gluconolacton katalysiert.
Welche Aufgabe hat die Oxidase?
Beim Glucose-Oxidase-Test gibt es zwei Oxidasen, die Glucose-Oxidase und die Peroxidase. Beides sind Enzyme, die als Aufgabe haben, die gewollten Reaktionen zu beschleunigen. Die Glucose-Oxidase spaltet Glucose in Wasserstoffperoxid und Gluconolacton. Peroxidase lässt das entstandene Wasserstoffperoxid zusammen mit einem farblosen Farbstoff zu einem grün/blauen Farbstoff reagieren.
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