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Lipide Definition
Lipide gehören neben Kohlenhydraten und Proteinen zu den drei Makronährstoffen. Sie bestehen aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H), aber enthalten neben diesen noch ein weiteres Element: Sauerstoff. Zusätzlich können sie Phosphor, Stickstoff, Schwefel oder andere Elemente enthalten.
Lipide kommen im menschlichen Körper in Form vieler Hormone, Pigmente oder Vitamine vor. Die Membranen von Zellen bestehen normalerweise hauptsächlich aus Lipiden.
Lipide werden oft auch als Fette bezeichnet. Aber das ist nicht ganz richtig. Fette sind nur eine Untergruppe von Lipiden. Mit anderen Worten, alle Fette sind Lipide, aber nicht alle Lipide sind Fette.
Lipide Eigenschaften
Lipide sind lipophil. Das bedeutet, sie sind "fettliebend". Sie bestehen aus einem lipophilen Kohlenwasserstoff-Rest und einer hydrophilen Kopfgruppe. Sie sind also amphiphil. Das bedeutet, dass sie sowohl hydrophil als auch lipophil sind.
Um die Hydrophobie zu umgehen, werden in der Praxis häufig sogenannte Tenside verwendet. Tenside ermöglichen es, Lipide und Wasser miteinander zu vermengen. Und das, obwohl Lipide grundsätzlich hydrophob, also wasserabweisend sind. Das funktioniert deshalb, weil Tenside die Oberflächenspannung zwischen zwei eigentlich nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten senken beziehungsweise lösen können.
Mittlerweile kommen vorwiegend moderne Tenside zum Einsatz, wie Du sie vielleicht aus herkömmlichem Waschmittel oder Weichspüler kennst. Das bekannteste und älteste Tensid ist Seife. Seife ermöglicht es Dir, in Kombination mit Wasser auch Fette von Deiner Haut zu lösen. Mehr dazu erfährst Du in der Erklärung zu Tensiden.
Lipide Aufbau
Es gibt verschiedene Arten von Lipiden. Um jedoch die grundlegende Struktur und Eigenschaften der Lipide zu verstehen, erfährst Du in diesem Abschnitt, zu welchen Strukturen sich Lipide zusammenlagern können und wie Fettsäuren aufgebaut sind.
Da Lipide "fettliebend" sind, können sie sich in Wasser als sogenannte Mizellen anordnen. Mehrere Lipide schließen sich dabei zu kugelförmigen Lipiden zusammen.
Die grünen Kugeln in Abbildung 1 stellen die hydrophilen Kopfteile dar und die roten Linien die lipophilen Kohlenwasserstoff-Reste.
Lipide können sich aber auch zu einem Liposom zusammenschließen. Ein Liposom ist eine Anordnung von Lipiden, die von einer weiteren Schicht Lipiden umschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sich Lipide parallel zueinander anordnen können. Das ist eine sogenannte Lipid-Doppelschicht.
In Abbildung 2 siehst Du beispielhaft die Struktur eines Fettmoleküls beziehungsweise eines Triglycerids. Dieses Molekül besteht aus drei Fettsäuremolekülen, die an ein Glycerin gebunden sind. Fettsäuren zählen zu den Lipiden und sind Bestandteile von Speicher- und Membranlipiden.
Triglyceride entstehen durch eine Kondensationsreaktion zwischen Glycerin und den Fettsäuren. So entsteht eine kovalente Bindung zwischen den beiden Reaktionspartnern. Glycerin ist ein Alkohol und ebenfalls eine organische Verbindung. Fettsäuren gehören zur Gruppe der Carbonsäuren. Das heißt, sie bestehen aus einer Carboxygruppe (-COOH).
Lipide Funktion
Lipide haben zahlreiche Funktionen, die für alle lebenden Organismen von Bedeutung sind.
Energiespeicherung
Lipide dienen zum einen als Energiequelle. Wenn Lipide abgebaut werden, setzen sie Energie und Wasser frei, was für zelluläre Prozesse wertvoll ist. Lipide helfen zudem dabei, unseren Hormonhaushalt auszugleichen und dienen uns als Brennstoff. Genauso wie die Kohlenhydrate kann unser Körper sie auch als Energiespeicher nutzen. Erst wenn der Körper wieder Energie benötigt, werden diese Speicher freigesetzt.
Ebenso wichtig ist es, dass der menschliche Organismus genug mit den richtigen Lipiden versorgt ist. Besonders essenzielle Fettsäuren versorgen unsere Körper mit den nötigen Nährstoffen, die wir brauchen. Sie spielen eine wichtige Rolle für unseren Stoffwechselprozess und ein Mangel dieser Fettsäuren kann die Ursache für Krankheiten sein.
Essenzielle Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der menschliche Körper benötigt, aber nicht selbst herstellen kann. Deshalb müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden.
Strukturelle Bestandteile von Zellen
Lipide finden sich sowohl in den Membranen an der Zelloberfläche (auch Plasmamembranen genannt) als auch in den Membranen, die die Organellen umgeben. Sie tragen dazu bei, dass die Membranen flexibel bleiben und ermöglichen es lipidlöslichen Molekülen, diese Membranen zu passieren. Zu den membranbildenden Lipiden zählen im Übrigen die Phospolipide, Sphingolipide und Glycolipide über die Du im Laufe dieser Erklärung mehr erfahren wirst.
Zellerkennung
Lipide, an die ein Kohlenhydrat gebunden ist, werden Glykolipide genannt. Ihre Aufgabe ist es, die Erkennung von Zellen zu erleichtern, was für die Bildung von Geweben und Organen entscheidend ist.
Isolierung
Lipide, die unter der Körperoberfläche gespeichert sind, isolieren den Menschen von der Umwelt und halten seinen Körper warm. Dies geschieht auch bei Tieren — Wassertiere werden durch eine dicke Fettschicht unter ihrer Haut warm und trocken gehalten.
Schutz
Lipide dienen als Schutzschild um lebenswichtige Organe. Lipide schützen auch unser größtes Organ - die Haut. Die epidermalen Lipide, also die Lipide, die unsere Hautzellen bilden, verhindern den Verlust von Wasser und Elektrolyten, beugen Sonnenschäden vor und dienen als Barriere gegen verschiedene Mikroorganismen.
Lipide Arten
Lipide können in sieben Gruppen eingeteilt werden.
Fettsäuren
Die erste Gruppe nennt sich Fettsäuren. Sie setzen sich aus einer Kohlenwasserstoffkette zusammen, an dessen Ende sich eine Carboxygruppe befindet. Innerhalb der Fettsäuren wird jedoch noch einmal zwischen den gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Im Gegensatz zu den ungesättigten Fettsäuren besitzen die gesättigten Fettsäuren keine Doppelbindung. Ein Beispiel für eine gesättigte Fettsäure ist die Buttersäure.
Triacylglycerine
Eine weitere Gruppe heißt Triacylglycerine. Das sind Fette und fette Öle. Sie sind die größte Gruppe der Nahrungslipide und bestehen wie in Abbildung 2 dargestellt aus Glycerol und drei Fettsäuren. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius verflüssigen sie sich, weshalb sie in diesem Zustand als Öl bezeichnet werden. Sobald sie fest sind, nennt man sie Fette. Genau wie Kohlenhydrate sind Nahrungslipide wichtige Energiespeicher für Tiere und Pflanzen.
Wachse
Die dritte Gruppe der Lipide werden Wachse genannt. Auch hier wird zwischen den echten und den Wachsen als Stoffklasse unterschieden. Die Konsistenz von Wachse lässt sich als fest bis brüchig oder auch hart beschrieben.
Phospholipide
Phospholipide sind die nächste Gruppe. Sie besitzen einen hydrophilen Kopf und einen hydrophoben Rest. Das führt dazu, dass sich die Lipide zu einer Lipid-Doppelschicht anordnen.
Sphingolipide
Sphingolipide sind eine weitere Gruppe, die ebenfalls weitere Untergruppen besitzt. Sie befinden sich in dem Nervengewebe und sind wichtig für Signalübertragungen sowie Interaktionen von Zellen.
Glycolipide
Glycolipide sind die einzige Gruppe, welche Kohlenhydrat-Anteile in ihrer Struktur aufweist. Da Kohlenhydrate Zucker sind, werden diese Lipide auch häufig als Lipopolysaccharide bezeichnet. Denn Saccharide sind Zucker.
Isoprenoide
Die letzte Art der Lipide bezeichnet man als Isoprenoide. Die bekanntesten Untergruppen sind die Steroide und Carotinoide. Sie unterscheiden sich dahin gehend, dass Steroide im tierischen Organismus vorkommen, während Carotinoide ausschließlich im pflanzlichen Organismus zu finden sind.
Lipide sind grundsätzlich natürlich. Synthetische Stoffe dieser Klassen bezeichnet man in der Regel als kationische Lipide.
Lipide – Das Wichtigste
- Lipide Definition: Lipide gehören neben Kohlenhydraten und Proteinen zu den drei Makronährstoffen.
- Lipide Eigenschaften: Sie sind hydrophob, das heißt, sie sind in Wasser unlöslich.
- Lipide Aufbau: Sie bestehen aus einem hydrophilen Kopf und reinem hydrophoben Rest und können sich als Mizellen, Liposom oder zu einer Lipid-Doppelschicht anordnen. Des Weiteren lassen sie sich in sieben Untergruppen einordnen:
- Fettsäuren
- Triacylglycerine
- Wachse
- Phospholipide
- Sphingolipide
- Glycolipide
- Isoprenoide
- Lipide Funktion: Lipide sind ein wichtiger Baustein für unseren Organismus: sie helfen uns bei der Vitaminaufnahme, sind das Gerüst für unsere Zellen, stellen eine Energiequelle für uns dar und unterstützen zudem im Allgemeinen unsere Gesundheit.
- Lipide sind grundsätzlich natürlich. Synthetische Stoffe dieser Klassen bezeichnet man in der Regel als kationische Lipide.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Lipide
Was sind Lipide einfach erklärt?
Lipide gehören neben Kohlenhydraten und Proteinen zu den drei Makronährstoffen. Sie bestehen aus Kohlenstoff und Wasserstoff, aber enthalten neben C und H ein weiteres Element: Sauerstoff. Sie können aber auch Phosphor, Stickstoff, Schwefel oder andere Elemente enthalten.
Was machen Lipide?
Lipide haben zahlreiche Funktionen, die für alle lebenden Organismen von Bedeutung sind. Die Funktionen beinhalten Energiespeicherung, Zellerkennung, Isolierung und Schutz.
Wie entsteht ein Lipid?
Triglyceride entstehen durch eine Kondensationsreaktion zwischen Glycerin und den Fettsäuren. So entsteht eine kovalente Bindung zwischen den beiden Reaktionspartnern.
Welche Eigenschaften haben Lipide?
Lipide sind lipophil. Das bedeutet, sie sind "fettliebend". Sie bestehen aus einem lipophilen Kohlenwasserstoff-Rest und einer hydrophilen Kopfgruppe. Sie sind also amphiphil. Das bedeutet, dass sie sowohl hydrophil als auch lipophil sind.
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