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Stoffklassen im Periodensystem
Zunächst verschaffst du dir einen Überblick über die verschiedenen Elemente des Periodensystems, die es in der Chemie gibt. Grundsätzlich sind die Elemente in der Chemie in ihrer Bindungsart, Stellung im Periodensystem und dem Zustand bei Raumtemperatur zu unterscheiden.
In der Chemie unterscheidest du in drei Stoffgruppen: Metalle, Halbmetalle und Nichtmetalle. Metalle befinden sich im Periodensystem auf der linken Seite unterhalb der Linie von Bor zu Polonium. Neben den Elementen der Hauptgruppe können Nebengruppenelemente auch Metalle sein. Nichtmetalle befinden sich oben rechts im Periodensystem. Halbmetalle sind die Elemente zwischen den beiden anderen Gruppen im Periodensystem. Diese Stoffklassen gehen jeweils unterschiedliche Arten von Bindungen in der Chemie ein.
Für das chemische Verhalten dieser drei Stoffgruppen ist auch die Einordnung in die Hauptgruppen und Nebengruppen des Periodensystems wichtig. Elemente der Hauptgruppen besetzten nur die s- und p-Orbitale neu, bei der Gruppe der Nebengruppenelementen wird das d-Orbital neu besetzt. Im Periodensystem findest du acht Hauptgruppen:
- Alkalimetalle
- Erdalkalimetalle
- Bor-Gruppe (Erdmetalle)
- Kohlenstoffgruppe
- Stickstoffgruppe
- Sauerstoffgruppe
- Halogene
- Edelgase
Ein Orbital stellt in der Chemie ein Raum dar, in dem sich Elektronen mit einer großen Wahrscheinlichkeit befinden. Es lassen sich verschiedene Orbitale unterscheiden. Je nachdem, wie viele Elektronen ein Element hat variiert die Anzahl an Orbitalen.
Neben der Bindungsart sowie der Einordnung in Elemente der Hauptgruppe und Nebengruppe ist auch der Aggregatzustand bei Raumtemperatur der Stoffe entscheidend bei der Unterscheidung der Stoffgruppen. So können Verbindungen in der Chemie fest, flüssig oder gasförmig vorkommen.
Stoffklassen – Organische Chemie
In der organischen Chemie gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Stoffklassen, die sich auch in ihrem Aufbau unterscheiden. Die sogenannte funktionelle Gruppe gibt dabei Auskunft über die Art der Stoffklasse.
Funktionelle Gruppen sind in der Chemie Atome in den Molekülen organischer Verbindungen. Durch diese werden die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Verbindungen bestimmt.
Tabelle der Stoffklassen und funktionelle Gruppen
Die folgende Tabelle zeigt dir die funktionellen Gruppen der Chemie inklusive der dazugehörigen Stoffklassen, die in der organischen Chemie existieren.
Funktionelle Gruppe | Stoffklasse der organischen Chemie |
Halogen | Halogenalkane |
Amino-Gruppe | Amine |
Hydroxy-Gruppe | Alkohole |
Ether-Gruppe | Ether |
Aldehyd-Gruppe | Aldehyde |
Keto-Gruppe | Ketone |
Carboxy-Gruppe | Carbonsäure und ihre Derivate |
Du solltest jedoch beachten, dass einige Stoffklassen nicht zwingend nur über eine funktionelle Gruppe verfügen. Einige Verbindungen bestehen aus einer Kombination mehrerer funktioneller Gruppen. Ein klassisches Beispiel dafür sind die Aminosäuren, welche sowohl eine Amino-Gruppe (NH2) als auch eine Carboxygruppe (OH) enthalten.
Die Stoffklassen der organischen Chemie
Besonders in der organischen Chemie gibt es eine Vielzahl an Verbindungen, die in sogenannte Stoffklassen zusammengefasst werden. Ausschlaggebend für die Einteilung in die Stoffklassen ist die funktionelle Gruppe der jeweiligen Verbindung. So werden Verbindungen mit einer Hydroxygruppe beispielsweise der Stoffklasse der Alkohole zugeordnet.
Unter dem Begriff Stoffklasse oder auch Stoffgruppen verstehst du also die Zusammenfassung von chemischen Verbindungen, die ein ähnliches Reaktionsverhalten zeigen.
Hier findest du die wichtigsten Stoffgruppen der organischen Chemie im Überblick.
Alkane, Alkene und Alkine
Die Stoffklasse der Alkane besteht aus gesättigten Kohlenwasserstoffen. Das heißt, jedes Kohlenstoffatom im Molekül verfügt über vier Einfachbindungen, wodurch es zu keiner Ringbildung kommt. Besitzt ein Alkan eine Vielzahl an Kohlenstoffen, so kommt es zur Verzweigung des Moleküls.
Alkane, die Verzweigungen aufweisen, werden auch als iso-Alkane bezeichnet. Zum Beispiel gib es für das n-Pentan es auch ein iso-Pentan. Beide Moleküle unterscheiden sich nicht in der Summenformel, sondern nur im Aufbau.
Neben den gesättigten Kohlenwasserstoffen gibt es ebenfalls ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Zu dieser Stoffgruppe zählen die Alkene und Alkine. Alkene enthalten in der Regel- Doppelbindungen. Ein Beispiel für diese Stoffgruppe ist das Ethen ().
Die allgemeine Summenformel für Alkene mit einer Doppelbindung lautet:
Die Stoffgruppe der Alkine hingegen weist eine oder mehrere Dreifachbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen auf, wie beispielsweise bei Ethin (). Für Alkine mit einer Dreifachbindung gilt in der Chemie die allgemeine Summenformel:
Stoffklasse | Alkane | Alkene | Alkine |
Strukturmerkmal | nur Einfachbindungen | mindestens eine Doppelbindung | mindestens eine Dreifachbindung |
Summenformel | |||
Endung | -an | -en | -in |
Beispiel | Ethan | Ethen | Ethin |
Halogenalkane
Halogenalkane, auch Halogenkohlenwasserstoffe genannt, sind in der Chemie organische Verbindungen mit Halogenen, wobei ein oder mehrere Wasserstoffatome des Moleküls ausgetauscht werden. Im Periodensystem findest du die Halogene in der siebten Hauptgruppe. Eine bekannte Schreibweise der Stoffgruppe lautet R-X, wobei das X für das jeweilige Halogen der Verbindung steht.
Sind mehrere Halogene in einer Verbindung vorhanden, gibt es zwei Möglichkeiten, diese anzugeben. Handelt es sich um das gleiche Halogen, wird die Anzahl durch eine Vorsilbe wie beispielsweise "di-", "tri-", oder "tetra-" angegeben. Bei unterschiedlichen Halogenatomen werden diese alphabetisch geordnet.
Amine
Die Stoffgruppe der Amine bildet Derivate des Ammoniaks (NH3) und besitzt somit die Amino-Gruppe als funktionelle Gruppe.
Derivate sind Verbindungen, die von einem anderen Stoff abgeleitet werden und eine ähnliche Struktur aufweisen.
Amine können in drei Untergruppen aufgeteilt werden. Primäre, sekundäre und tertiäre Amine. Entscheidend ist dabei, wie viele Wasserstoffatome des Ammoniaks durch eine organische Molekülgruppe substituiert werden. Demnach haben primäre Amine einen organischen Rest und tertiäre Amine drei organische Reste.
Grundsätzlich haben alle Amine die Endung "- amin". Der Substituent, also die Verbindung, die ein Wasserstoffatom des Ammoniaks ersetzt, wird entsprechend der Regel für Alkane benannt. Allerdings erhält dieser die Endung "-yl".
Hier findest du die Strukturformel für Ethylamin als Beispiel für ein Amin.
Alkohole
Die Stoffgruppe der Alkohole erkennst du an der Hydroxygruppe (OH), die an Kohlenstoffatome gebunden ist. Mittels der Anzahl der Hydroxygruppen unterteilt man die Stoffklasse in einwertige und mehrwertige Alkohole.
Einwertige Alkohole werden auch als Alkanole bezeichnet und tragen nur eine funktionelle Gruppe. Mehrwertige Alkohole hingegen tragen mindestens zwei Hydroxygruppen an unterschiedlichen Kohlenstoffatomen.
Die Endung der Alkohole ist in der Regel "-ol". Der Name des Kohlenstoffgerüsts orientiert sich am Stamm vom Alkan. Bei mehrwertigen Alkoholen wird im Namen ebenfalls verdeutlicht an welchem Kohlenstoffatom die OH-Gruppe gebunden ist. Hier benutzt du die gleichen Vorsilben wie bei den Halogenwasserstoffen.
Neben der Unterscheidung zwischen einwertigen und mehrwertigen Alkoholen gibt es drei weitere Untergruppen. Die primären, sekundären und tertiären Alkohole. Hier kommt es auf die Wasserstoffatome an, die sich am Kohlenstoffatom mit der funktionellen Gruppe befinden. Dabei kannst du dir merken, dass primäre Alkohole zwei Wasserstoffatome, sekundäre eines und tertiäre keine am Kohlenstoffatom haben.
Ether
Ether bestehen aus einer Verbindung von zwei organischen Resten und einem Sauerstoffatom. Die Reste können dabei Alkylreste, also Reste gesättigter Kohlenwasserstoffe sein, oder Alkylreste, Reste von Aromaten.
Stimmen die Reste jeweils überein, handelt es sich um einen einfachen bzw. symmetrischen Ether. Sind die Reste ungleich zueinander, handelt es sich um einen unsymmetrischen Ether, da dieser aus einem Gemisch zweier Reste gebildet wird. Ether liegen meist in einem flüssigem Aggregatzustand vor. Höherwertige Ether können auch fest sein.
Der Dimetylether ist der einfachste Ether und besteht aus zwei Methylresten.
Aldehyde
Die Stoffgruppe der Aldehyde besitzt die funktionelle Gruppe aus eine CHO-Verbindung. Eine Carbonylgruppe ist also mit einem Wasserstoffatom verbunden. An das Kohlenstoffatom ist eine Restgruppe gebunden, was ein Wasserstoffatom oder ein Organylrest sein kann.
Ähnlich wie bei den Alkoholen wird auch hier die Endung bei der Namensgebung nur leicht verändert. Das Alkan bildet den Stamm, der um die Endung "al" ergänzt wird. So wird aus dem Alkan Methan ganz einfach Methanal.
Ketone
Die Stoffgruppe der Ketone zählt wie die Aldehyde zu den Carbonylverbindungen (CO). Anders als bei den Aldehyden ist die Carbonylgruppe, auch Ketogruppe genannt, bei den Ketonen nicht endständig, sondern bildet die Verbindung mit zwei organischen Restgruppen. Ketone, die du von den Alkanen ableiten kannst, nennt man auch Alkanone.
Grundsätzlich tragen diese Verbindungen die Endung "-on". Ein Beispiel ist das Keton Aceton, auch Dimethylketon genannt.
Carbonsäuren und ihre Derivate
Carbonsäuren sind Träger der Carboxylgruppe (COOH) und können genau wie die Alkohole und Aldehyde von den Alkanen abgeleitet werden. Diese organische Stoffgruppe besitzt mindestens eine Carboxylgruppe im Molekül. Neben den Monocarbonsäuren gibt es auch mehrwertige Carbonsäuren in der Chemie, die Di- und Tricarbonsäuren. Die unverzweigten Monocarbonsäuren bilden die sogenannte homologe Reihe der Alkansäuren.
Alkansäuren sind die gesättigten Carbonsäuren. Alkensäuren haben wie die Alkene mindestens eine Doppelbindung im Organylrest und Alkinsäuren mindestens eine Dreifachbindung. Beide Arten zählen zu den ungesättigten Carbonsäuren.
Stoffklassen – Anorganischen Chemie
In der anorganischen Chemie kann auch eine Einteilung in Stoffklassen erfolgen.
Zum einen können die Elemente des Periodensystems in Hauptgruppen und Nebengruppen unterteilt werden. Die Elemente der Hauptgruppen und der Nebengruppen besitzen vergleichbare chemische Eigenschaften. Ein Beispiel für eine solche Stoffklasse der anorganischen Chemie ist die Kupfer/Silber/Gold-Nebengruppe.
Zum anderen gibt es in der anorganischen Chemie eine Unterteilung der Metalle aufgrund ihrer chemischen Beständigkeit hinsichtlich der Umwelt. So können in der anorganischen Chemie die Stoffgruppen der unedlen Metalle und Edelmetalle unterschieden werden.
Weitere Kategorisierungen der anorganischen Chemie sind die stoffbezogene Einteilung sowie die Unterteilung nach der Bindungsart. Bei der Kategorisierung nach der Bindungsart werden die Stoffgruppen Salze, metallorganische Verbindungen und Komplexbindungen differenziert.
Abbildung 2: Überblick über die Stoffklassen in der anorganischen Chemie
Stoffklassen - Das Wichtigste
- Stoffklassen sind wichtig für die Unterscheidung und Zusammenfassung von chemischen Verbindungen.
- Ähnliche Verbindungen bilden dabei meistens eine Stoffklasse.
- Es gibt sowohl in der organischen als auch in der anorganischen Chemie verschiedene Stoffklassen.
- Die funktionelle Gruppe ist in der Chemie eine Atomgruppe im Molekül organischer Verbindungen.
- Die wichtigsten funktionellen Gruppen sind:
- Aminogruppe
- Hydroxygruppe
- Ethergruppe
- Aldehydgruppe
- Ketogruppe
- Carboxylgruppe
- Die wichtigsten Stoffgruppen der organischen Chemie sind:
- Alkane, Alkene, Alkine
- Halogenalkane
- Amine
- Alkohole
- Ether
- Aldehyde
- Ketone
- Carbonsäure
- In der anorganischen Chemie lassen sich folgende Stoffklassen unterteilen:
- Hauptgruppen und Nebengruppen
- unedle Metalle und Edelmetalle
- stoffbezogene Unterteilung
- Salze, metallorganische Verbindungen und Komplexbindungen
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Stoffklassen
Was sind organische Stoffklassen?
Organische Stoffklassen sind Zusammenfassungen von chemischen Verbindungen die einander ähnlich sind. Dazu zählt nicht nur der strukturelle Aufbau sondern auch das Reaktionsverhalten. In Bezug auf die Struktur werden Stoffe mit der gleichen funktionellen Gruppe in einer Stoffklasse zusammen gefasst.
Welche Stoffklassen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Stoffklassen in der Chemie. Nicht nur im Periodensystem findest du eine Einteilung in verschiedene Gruppen. Auch in der organischen Chemie. Hier bilden die Kohlenwasserstoffe mit den Alkanen, Alkenen und Alkinen die wichtigsten Stoffklassen. Darüberhinaus gibt es noch die Halogenalkane, Amine, Alkohole, Ether, Aldehyde, Ketone und die Carbonsäuren.
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