Friedel-Crafts-Acylierung

In der Welt der organischen Chemie spielt die Friedel-Crafts-Acylierung eine wesentliche Rolle. In diesem Artikel erhältst du einen tiefgehenden Einblick in das Verständnis dieser bedeutenden Reaktion. Themen sind unter anderem der genaue Mechanismus der Reaktion, die Durchführung und der Katalysator in der Friedel-Crafts-Acylierung. Darüber hinaus zeigen Praxisbeispiele die Anwendungsfälle auf und beschreiben den Prozess der Zweitsubstitution im Detail.

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    Einführung in die Friedel-Crafts-Acylierung

    Die Friedel-Crafts-Acylierung zählt vermutlich zu den wichtigsten und bekanntesten Reaktionen der organischen Chemie. In diesem Artikel erfährst du mehr über diese fundamentale chemische Reaktion, ihre Anwendung und Relevanz, und natürlich, was genau dahintersteckt.

    Friedel-Crafts-Acylierung: Ein Prozess, bei dem ein Acylgruppe (RCO) an ein Aromaten transferiert oder angefügt wird, gewöhnlich mithilfe eines Acylhalogenids oder Anhydrids in Anwesenheit eines Lewis-Säure-Katalysators. Wurde nach Charles Friedel und James Mason Crafts benannt, die sie erstmals 1877 beschrieben.

    Was ist die Friedel-Crafts-Acylierung?

    Die Friedel-Crafts-Acylierung ist eine Elektrophil-aromatische Substitution, bei der eine Acylgruppe an einen aromatischen Kohlenwasserstoff gebunden wird. In diesem Prozess wird in der Regel ein Lewis-Säure-Katalysator wie Aluminiumchlorid oder Eisentrichlorid verwendet. Die allgemeine Reaktionsgleichung für die Friedel-Crafts-Acylierung sieht so aus: \[ ARH + RCOCl \xrightarrow[AlCl_{3}]{ } ARC=O + HCL \] Hierbei steht AR für einen Aromaten und RCOCl für das Acylchlorid, das verwendet wird, um die Acylgruppe bereitzustellen.

    Nebenprodukt dieser Reaktion ist zumeist ein Salz, oft ein Halogenwasserstoffsäure-Salz.

    Bedeutung der Friedel-Crafts-Acylierung in der organischen Chemie

    Die Friedel-Crafts-Acylierung spielt eine zentrale Rolle in der organischen Chemie, insbesondere bei der Synthese komplexer Moleküle. Hier sind einige Gründe, warum sie so wichtig ist:
    • Sie ist ein Schlüsselschritt bei der Herstellung von Arzneimitteln, Farbstoffen und Kunststoffen.
    • Sie ermöglicht die Herstellung von aromatischen Ketonen, die wichtige Zwischenprodukte in vielen chemischen Reaktionen darstellen.
    • Sie ist eine vielseitige Methode, um kohlenstoffbasierte Moleküle zu modifizieren und ihre Eigenschaften zu verbessern oder zu verändern.
    AcylgruppeOrganhalogenverbindungKatalysator
    RCORCOClAlCl_{3}

    Die Friedel-Crafts-Acylierung hat auch einige Einschränkungen: Sie gelingt beispielsweise nicht bei stark deaktivierten aromatischen Systemen, d. h. solchen, die mehrere stark ziehende Substituenten aufweisen. Zudem kann es zu unerwünschten Nebenreaktionen kommen, etwa wenn das Reaktionsgemisch nicht ausreichend gekühlt wird. Trotz alledem bleibt sie eine der nützlichsten Methoden zur Modifizierung organischer Moleküle und zur Synthese komplexer Strukturen.

    Ein Beispiel für eine bedeutende Anwendung der Friedel-Crafts-Acylierung ist die Synthese von Aspirin. Aspirin, auch bekannt als Acetylsalicylsäure, wird hergestellt, indem eine Acetylgruppe (-COCH3) auf das Aromat Salicylsäure übertragen wird. Diese Reaktion verläuft über einen Mechanismus, der der Friedel-Crafts-Acylierung ähnelt.

    Mechanismus der Friedel-Crafts-Acylierung

    Betrachtet man die Mechanismen, die bei der Friedel-Crafts-Acylierung ablaufen, wird die Rolle der verschiedenen Moleküle und des Katalysators in diesem Prozess klarer. Der Mechanismus kann praktisch in zwei große Phasen unterteilt werden: die Bildung des Acylium-Ions und die anschließende kovalente Bindung dieses Ions an den Aromaten.

    Acylium-Ion: Ein reaktives Zwischenprodukt der Friedel-Crafts-Acylierung, welches eine positive Ladung trägt und aus einem Acylchlorid unter Einwirkung eines Lewis-Säure-Katalysators entsteht.

    Schritt-für-Schritt-Führung durch den Friedel-Crafts-Acylierung-Mechanismus

    Die Friedel-Crafts-Acylierung ist ein zweistufiger Prozess. Die Prozessschritte sind im Folgenden dargestellt und erklärt: 1. Bildung des Acylium-Ions: Dies ist der erste und essenzielle Schritt der Friedel-Crafts-Acylierung. Hierbei wird die Lewis-Säure, zum Beispiel Aluminiumchlorid, zum Acylchlorid hinzugefügt. Die Lewis-Säure zieht das Chlorid-Ion an und bildet so ein Acylium-Ion und ein Chlorid-Aluminiumkomplex. Dies ist durch die folgende Gleichung dargestellt: \[ RCOCl + AlCl_{3} \rightarrow [RCO]^+ + [AlCl_{4}]^- \] 2. Bindung des Acylium-Ions an den Aromaten: Nach der Bildung des Acylium-Ions bindet es an den Aromaten. Das Ergebnis ist eine Acylierung der Aromaten. Dieser Schritt kann mithilfe der folgenden Gleichung dargestellt werden: \[ [RCO]^+ + ARH \rightarrow ARC=O + H^{+} \] Diese Reaktion verläuft mit der Neuordnung des π-Elektronensystems des Aromaten.

    Stell dir vor, du hast ein Acylchlorid (zum Beispiel Acetylchlorid CH3COCl) und einen Aromaten (wie Benzol). Wenn du nun Aluminiumchlorid hinzufügst, bindet das Chloridion des Acetylchlorids an das Aluminium, wodurch ein Acylium-Ion (CH3CO+) und ein Chlorid-Aluminium-Komplex gebildet wird. Dieses Acylium-Ion kann nun an das Benzol binden, wodurch Acetylbenzol entsteht und ein Proton freigesetzt wird.

    Rollen der Moleküle bei der Friedel-Crafts-Acylierung

    Bei der Friedel-Crafts-Acylierung hat jedes beteiligte Molekül eine spezifische Funktion. Hier sind die wesentlichen Rollen: - Die Acylgruppe (RCO): Die Acylgruppe ist der "Einzugsbereich" für das Acylium-Ion, das an den Aromaten gebunden wird. Sie liefert die Carbonylgruppe, die bei der Acylierungsreaktion als Finalprodukt entsteht. - Der Aromat (AR): Dies ist der Zielort für das Acylium-Ion. Durch die Acylierung wird seine chemische Struktur verändert, und er erhält neue Eigenschaften, beispielsweise wird er polärer. - Der Lewis-Säure-Katalysator: Er erleichtert die Schritte der Friedel-Crafts-Acylierung, indem er Reaktionen schneller und leichter ablaufen lässt. Er zieht das Chloridion des Acylchlorids an, was zur Bildung des Acylium-Ions führt. In einem Diagramm könnte diese Information so dargestellt werden:
    MolekülRolle
    Acylierungsgruppe (RCO)Liefert Acylium-Ion
    Aromat (AR)Bindet Acylium-Ion
    Lewis-Säure-KatalysatorErmöglicht Bildung des Acylium-Ions

    Es ist vielleicht interessant zu wissen, dass trotz der effektiven Rolle des Lewis-Säure-Katalysators in der Friedel-Crafts-Acylierung die Wahl des Katalysators eine entscheidende Rolle spielt. Zum Beispiel können manche Substanzen wie Nitrobenzol, die stark deaktivierende Gruppen enthalten, die Bildung des Acylium-Ions verhindern, indem sie den Katalysator binden. Daher ist es wichtig, den richtigen Katalysator zu verwenden, der die Bildung des Acylium-Ions wirksam katalysiert, aber nicht von den Ausgangsstoffen gesättigt wird.

    Durchführung einer Friedel-Crafts-Acylierung

    Die Durchführung einer Friedel-Crafts-Acylierung in einem Laboratorium stellt verschiedene Herausforderungen dar und erfordert spezifische Schritte, Materialien und Sicherheitsvorkehrungen. Die Reaktion muss unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

    Praktischer Leitfaden zur Durchführung der Friedel-Crafts-Acylierung

    Eine Friedel-Crafts-Acylierung erfordert spezialisiertes chemisches Wissen, um Sicherheitsrichtlinien einzuhalten und den Prozess erfolgreich durchzuführen. Es handelt sich hierbei um eine chemische Reaktion, die aufgrund der involvierten Katalysatoren und der entstehenden Nebenprodukte verschiedene Gefährdungspotenziale birgt. Bei der Durchführung einer Friedel-Crafts-Acylierung sind mehrere Punkte zu beachten:
    • Auswahl der Reaktionspartner: Das Acylhalogenid und der Aromat müssen gewissenhaft ausgewählt werden. Die Acylgruppe sollte stabil genug sein, um die erforderliche Hitze und die harte Umgebung, die durch den starken Lewis-Säure-Katalysator entsteht, zu widerstehen.
    • Schutzkleidung: Bei Arbeiten mit korrosiven und potenziell gefährlichen Chemikalien wie Aluminiumchlorid (ein gängiger Katalysator für die Friedel-Crafts-Acylierung) ist das Tragen einer Laborschutzbrille unerlässlich, ebenso wie Laborhandschuhe und ein angemessener Laborkittel.
    • Die Reaktionstemperatur: Die Friedel-Crafts-Acylierung ist eine exotherme Reaktion, was bedeutet, dass sie Wärme freisetzt. Es ist wichtig, die Reaktionstemperatur im Auge zu behalten, um zu verhindern, dass sie zu hoch ansteigt und die Kontrolle über das Verfahren verloren geht.
    Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung der Friedel-Crafts-Acylierung:
    • Zuerst wird das Acylchlorid in einem Reaktionsgefäß (wie einem Kolben) mit dem Lewis-Säure-Katalysator gemischt. Dieses Gemisch sollte gut gerührt werden, ohne dass dabei Wärme erzeugt wird.
    • Danach fügt man den Aromaten hinzu. Es sollte langsam zum Gemisch hinzugefügt werden, um eine heftige Reaktion zu vermeiden.
    • Nach der langsam erfolgenden Zugabe des Aromaten sollte die Reaktionsmischung vorsichtig auf eine moderate Temperatur erwärmt werden. Typischerweise liegt die Temperatur zwischen 40°C und 50°C, sie kann jedoch je nach verwendetem Acylchlorid und Aromat variieren.
    • Die Reaktion sollte ausreichend lange laufen gelassen werden, um eine vollständige Reaktion sicherzustellen. Dies kann je nach den spezifischen Bedingungen und Materialien variieren.

    Während der Reaktion ist es wichtig, dass das Reaktionsgemisch gut belüftet wird, um die Freisetzung von Chlorwasserstoffgas, einem potenziellen Nebenprodukt, abzuleiten. Zusätzlich sollte die Reaktion stets unter ständiger Beobachtung bleiben, um rechtzeitig auf etwaige Veränderungen reagieren zu können, zum Beispiel eine unkontrollierte Temperatursteigerung.

    Ein spezielles Anwendungsbeispiel für die Friedel-Crafts-Acylierung ist die Synthese von Methylbenzoylchlorid aus Toluol. In diesem Fall wird Toluol mit Benzoylchlorid in Anwesenheit von Aluminiumchlorid gemischt. Nachdem das Gemisch auf etwa 50°C erhitzt wurde, reagiert das Benzoylchlorid mit dem Toluol, wodurch Methylbenzoylchlorid und ein Chlorwasserstoff-Aluminium-Komplex entstehen.

    Katalysator in der Friedel-Crafts-Acylierung

    Der Katalysator spielt in der Friedel-Crafts-Acylierung eine entscheidende Rolle. Er ist verantwortlich für die Aktivierung des Acylchlorids, welches zur Bildung des Acylium-Ions führt. Da der Katalysator diese wichtige Aufgabe erfüllt, ohne dabei selbst dauerhaft verändert oder aufgebraucht zu werden, ist seine Auswahl kritisch für den Erfolg der Reaktion.

    Funktion und Auswahl des Katalysators bei der Friedel-Crafts-Acylierung

    In einer Friedel-Crafts-Acylierung fungiert der Katalysator als sogenannte Lewis-Säure. Im Einzelnen besitzt er Elektronenpaar-Akzeptor-Eigenschaften und kann dadurch die Bildung des Acylium-Ions aus dem Acylhalogenid erleichtern. Dabei bildet er einen Komplex mit dem Chloridion des Acylchlorids und trägt so zur Stabilisierung des Acylium-Ions bei. Die Auswahl des Katalysators hängt von verschiedenen Faktoren ab:
    • Die Stärke der Lewis-Säure: Je stärker die Lewis-Säure, desto effektiver funktioniert sie als Katalysator in der Friedel-Crafts-Acylierung.
    • Stabilität: Der Katalysator sollte stabil genug sein, um die Bedingungen der Reaktion unverändert überstehen zu können.
    • Verfügbarkeit: Nicht alle potenziellen Katalysatoren sind leicht verfügbar oder umweltfreundlich.
    Äußerst gängig als Katalysator in einer Friedel-Crafts-Acylierung ist beispielsweise Aluminiumchlorid (\(AlCl_{3}\)). Dieser erfüllt alle oben genannten Anforderungen. Unter bestimmten Umständen, insbesondere wenn die Acylgruppe instabil ist, könnten auch andere Lewis-Säuren wie Zinkchlorid (\(ZnCl_{2}\)) oder Eisen(III)-chlorid (\(FeCl_{3}\)) bevorzugt werden.

    Lewis-Säure: Eine Lewis-Säure ist eine chemische Substanz, die fähig ist, ein Elektronenpaar zu akzeptieren. In der Friedel-Crafts-Acylierung aktiviert der Katalysator als Lewis-Säure das Acylhalogenid und fördert damit die Bildung des Acylium-Ions.

    Wenn du dich dafür entscheidest, Aluminiumchlorid als Katalysator zu verwenden, dann wird dieser zunächst zum Acylchlorid hinzugefügt. Durch die Wechselwirkung mit dem Chloridion entsteht ein Chlorid-Aluminium-Komplex, während zur gleichen Zeit das Acylium-Ion gebildet wird. Dieses ist nun bereit, sich an den Aromaten zu binden und die eigentliche Acylierungsreaktion durchzuführen.

    Es gilt zu bedenken, dass obwohl der Katalysator entscheidend für den Verlauf der Friedel-Crafts-Acylierung ist, auch andere Faktoren, wie etwa die Wahl der Ausgangsstoffe, die Reaktionsbedingungen oder das verwendete Lösungsmittel, eine wesentliche Rolle spielen können. Letztlich ist jeder dieser Aspekte wichtig für eine erfolgreiche Durchführung und Kontrolle der Friedel-Crafts-Acylierung.

    Beispiele und Anwendungsfälle für die Friedel-Crafts-Acylierung

    Die Friedel-Crafts-Acylierung findet in vielen Bereichen der Chemie und Pharmaforschung Anwendung. Sie wird kontinuierlich verwendet, um komplexe Moleküle in Herstellungsprozessen zu konstruieren. Die einfache Zubereitung und die breite Palette an einsatzbereiten Ausgangsmaterialien machen die Friedel-Crafts-Acylierung zu einer attraktiven Wahl für vielerlei Anwendungsbereiche.

    Praxisbeispiele der Friedel-Crafts-Acylierung

    Ein typisches Beispiel für die Anwendung der Friedel-Crafts-Acylierung ist die Herstellung von Arzneimitteln. Zahlreiche Wirkstoffe industrieller Medikamente werden durch Acylierung synthetisiert. Ein bekanntes Beispiel ist das Schmerzmittel Paracetamol, welches unter anderem durch Acylierung von Phenol hergestellt wird. Zudem findet die Reaction Anwendung in der großtechnischen Produktion von Farbstoffen und Kunststoffen. Hervorzuheben wäre hier das bekannte Verfahren zur Herstellung von Polyethylen-Terephthalat (PET), einem weitverbreiteten thermoplastischen Polyester, der in der Textil- und Verpackungsindustrie Anwendung findet. Der Ausgangsstoff Terephthalsäure kann unter anderem durch eine Friedel-Crafts-Acylierung synthetisiert werden. Die Friedel-Crafts-Acylierung gemischt substituierter Benzole liefert nützliche Ausgangsstoffe für die chemische Industrie. Zum Beispiel wird das Methylnaphthalin, ein wertvoller Ausgangsstoff für zahlreiche chemische Verbindungen, durch Friedel-Crafts-Acylierung mit Methylenchlorid an Benzol synthetisiert.

    Es ist zu beachten, dass die Friedel-Crafts-Acylierung in der Industrie aufgrund der Notwendigkeit starker Lewis-Säuren als Katalysatoren mit einigen Herausforderungen konfrontiert ist. Dennoch überwiegen in vielen Fällen die Vorteile dieser Methode, weshalb sie in zahlreichen industriellen Anwendungen überwiegt.

    Friedel-Crafts-Acylierung Zweitsubstitution: Was passiert dabei?

    Die Friedel-Crafts-Acylierung kann mehrfach an einem Aromaten durchgeführt werden, solange protonierbare Wasserstoffatome vorhanden sind. Dieser Vorgang wird als Zweitsubstitution bezeichnet. Diese nachfolgenden Substitutionen können jedoch in ortho- oder para- oder meta-Stellung zur ersten Einführung der Acylgruppe auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Acylgruppe – im Gegensatz zu einer Alkylgruppe - einen sogenannten "deaktivierenden" Effekt auf das aromatische Ringsystem hat. Dies bedeutet, dass sie die Ringstruktur weniger reaktiv macht und es daher schwieriger ist, weitere Substitutionsreaktionen durchzuführen. Dies ist sehr relevant, wenn eine mehrfache Substitution im Verlauf einer Reaktion gewünscht ist.

    Die Zweitsubstitution bei einer Friedel-Crafts-Acylierung bezeichnet das erneute Hinzufügen einer Acylgruppe an einen Aromaten, nachdem bereits eine erste Acylgruppe gebunden wurde.

    Ein Beispiel für eine Friedel-Crafts-Acylierung mit Zweitsubstitution ist die Herstellung von Terephthalsäure aus Benzol. Im ersten Schritt wird eine Acetylgruppe an das Benzol addiert, um Acetophenon zu erhalten. Im zweiten Schritt wird das Acetophenon erneut acyliert, diesmal jedoch an einer der ortho-Stellen zur bereits vorhandenen Acetylgruppe. Das resultierende Produkt ist Terephthalsäure.

    Die Wahl des Katalysators, die Reaktionsbedingungen und die Auswahl der Ausgangsstoffe können alle dazu beitragen, die Chancen auf eine erfolgreiche Zweitsubstitution zu erhöhen. Dies ermöglicht die gezielte Synthese von bestimmten substituierten aromatischen Verbindungen.

    Friedel-Crafts-Acylierung - Das Wichtigste

    • Friedel-Crafts-Acylierung: Zentrale Rolle in der organischen Chemie, besonders bei der Synthese komplexer Moleküle.
    • Anwendungsbereiche der Friedel-Crafts-Acylierung: Herstellung von Arzneimitteln, Farbstoffen, Kunststoffen und aromatischen Ketonen.
    • Mechanismus der Friedel-Crafts-Acylierung: Einteilung in zwei Phasen - Bildung des Acylium-Ions und Bindung des Ions an den Aromaten.
    • Rolle der Moleküle in der Friedel-Crafts-Acylierung: Acylgruppe liefert Acylium-Ion, Aromat bindet das Ion, Lewis-Säure-Katalysator erleichtert den Prozess.
    • Vorgehensweise bei der Durchführung einer Friedel-Crafts-Acylierung: Auswahl der Reaktionspartner, Schutzkleidung, Kontrolle der Reaktionstemperatur und Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reaktion.
    • Katalysator in der Friedel-Crafts-Acylierung: Funktioniert als Lewis-Säure, aktiviert das Acylchlorid und fördert die Bildung des Acylium-Ions. Häufig verwendete Katalysatoren sind Aluminiumchlorid, Zinkchlorid oder Eisen(III)-chlorid.
    • Anwendungsbeispiele der Friedel-Crafts-Acylierung: Produktion von Arzneimitteln wie Paracetamol, Herstellung von Kunststoffen wie Polyethylen-Terephthalat (PET), und Synthese von Ausgangsstoffen für die chemische Industrie.
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    Friedel-Crafts-Acylierung
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Friedel-Crafts-Acylierung
    Was passiert bei der Friedel-Crafts-Acylierung?
    Bei der Friedel-Crafts-Acylierung wird eine Acylgruppe (RCO-) an einen aromatischen Kohlenwasserstoff addiert. Dies geschieht durch die Reaktion eines Carbonsäurehalogenids oder -anhydrids mit einem Lewis-Säure-Katalysator und einem Aromaten. Es entsteht ein Acyl-substituierter aromatischer Kohlenwasserstoff.
    Was dient bei der Friedel-Crafts-Acylierung als Katalysator?
    Bei der Friedel-Crafts-Acylierung dient Lewis-Säuren als Katalysator, typischerweise Aluminiumchlorid (AlCl3) oder Eisen(III)-chlorid (FeCl3).
    Was sind die Vorteile der Friedel-Crafts-Acylierung?
    Die Friedel-Crafts-Acylierung hat mehrere Vorteile: Sie ermöglicht die Einführung von Acylgruppen in aromatische Verbindungen, sie führt zu einer hohen Ausbeute an Produkt und sie ist relativ einfach durchzuführen. Darüber hinaus entstehen meist nur wenige Nebenprodukte.
    Für was nutzt man die Friedel-Crafts-Acylierung?
    Die Friedel-Crafts-Acylierung wird genutzt, um aromatische Verbindungen durch Einführung einer Acylgruppe (-CO-R) zu derivatisieren. Dies ist nützlich bei der Herstellung bestimmter Arzneimittel, Farbstoffe und Kunststoffe.
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