Kationische Polymerisation

Die kationische Polymerisation ist eine Art der Polymerisation. Neben der kationischen Polymerisation gibt es noch die anionische und radikalische Polymerisation. Bei dieser Form der Polymerisation stehen positiv geladene Ionen im Mittelpunkt. Diese Kationen werden für die Kettenreaktion benötigt, sodass als Produkt der Reaktion ein Polymer entsteht. Die kationische Polymerisation wird hauptsächlich zur Herstellung von Kunststoffen genutzt.

Los geht’s

Lerne mit Millionen geteilten Karteikarten

Leg kostenfrei los

Schreib bessere Noten mit StudySmarter Premium

PREMIUM
Karteikarten Spaced Repetition Lernsets AI-Tools Probeklausuren Lernplan Erklärungen Karteikarten Spaced Repetition Lernsets AI-Tools Probeklausuren Lernplan Erklärungen
Kostenlos testen

Geld-zurück-Garantie, wenn du durch die Prüfung fällst

Review generated flashcards

Leg kostenfrei los
Du hast dein AI Limit auf der Website erreicht

Erstelle unlimitiert Karteikarten auf StudySmarter

StudySmarter Redaktionsteam

Team Kationische Polymerisation Lehrer

  • 6 Minuten Lesezeit
  • Geprüft vom StudySmarter Redaktionsteam
Erklärung speichern Erklärung speichern
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

Springe zu einem wichtigen Kapitel

    Kationische Polymerisation – Definition

    Die kationische Polymerisation ist eine Polymerisation, für deren Kettenreaktion Kationen essenziell sind.

    Die kationische Polymerisation erfolgt über Kationen, also positiv geladene Ionen. Zur Einleitung der Reaktion ist ein Initiator notwendig. Dieser sorgt dafür, dass ein initiales Kation entsteht. Dieses positiv geladene Ion greift elektrophil an einem Monomer an. Somit ist die Reaktion zur Erzeugung einer Kette aus Monomeren gestartet.

    Die kationische Polymerisation wird auch als elektrophile Polymerisation bezeichnet. Grund für diese Bezeichnung ist der elektrophiler Angriff des Kations auf das Monomer.

    Kationische Polymerisation – Monomere

    Für die kationische Polymerisation ist es wichtig, dass die Monomere eine Mehrfachbindung und (funktionelle) Gruppen besitzen, die einen +M-Effekt ausüben können. Im Folgenden wird vereinfacht von einer Doppelbindung gesprochen.

    Ein +M-Effekt wird in der Chemie auch als mesomerer Effekt bezeichnet. Dieser Effekt tritt auf, wenn ein Substituent ein freies Elektronenpaar hat, welches über Mesomerie der Nachbargruppe zur Verfügung gestellt werden kann. So kann die Elektronendichte der Nachbargruppe vergrößert werden.

    Bei einer kationischen Polymerisation greift ein Kation an einem Monomer an. Die positive Ladung wird von diesem Monomer übernommen. Ein +M-Effekt ist an dieser Stelle wichtig, da dieser Effekt das positiv geladene Monomer-Ion stabilisieren kann.

    Beispiele für Monomere, die für die kationische Polymerisation geeignet sind, sind Verbindungen mit einer Doppelbindung, die eine Alkoxy- oder Phenyl-Gruppe aufweisen.

    Ein bekanntes Beispiel für ein Monomer ist Isobuten. Dessen Polymerisationsprodukt ist der Kunststoff Polyisobuten - lange Kette aus Isobuten. Butylkautschuk ist ein weiterer bedeutender Kunststoff. Dieser Kunststoff besteht aus den Monomeren Isobuten und Isopren.

    Kationische Polymerisation – Initiator

    Zur Einleitung der Reaktion wird ein Initiator benötigt. Als Initiator der Reaktion werden starke Brönsted- oder Lewis-Säuren eingesetzt.

    Brönsted-Säuren wirken als Initiator der Reaktion, indem sie ein Proton abgeben. Dieses Proton bindet sich an die Doppelbindung des Monomers. Somit ist das Monomer positiv geladen und kann als Kation die Kettenreaktion starten. Beispiele für Brönsted-Säuren sind Perchlorsäure (HClO4) und Trifluormethansulfonsäure (CF3SO3H).

    Lewis-Säuren benötigen zum Start der Reaktion noch Wasser. Es findet eine Hydrolyse statt und es werden Oxonium-Ionen ausgebildet. Diese Oxonium-Ionen können, wie bei den Brönsted-Säuren, das Monomer protonieren. Somit entsteht auch hier das nötige Kation. Lewis-Säuren sind beispielsweise Bortrifluorid (BF3) und Aluminiumchlorid (AlCl3).

    Kationische Polymerisation – Mechanismus

    Zur Einleitung der Reaktion wird ein Initiator benötigt. Im folgenden Beispiel kommt dafür eine Brönsted-Säure zum Einsatz.

    Diese Säure gibt ihr Proton ab, welches schließlich die Doppelbindung des Monomers protoniert. Das Proton wird gebunden, wodurch die Doppelbindung aufgelöst wird. Durch diese Reaktion entsteht eine positive Ladung an einem Kohlenstoffatom. Das Monomer wird zu einem Kation. Ein Ion, welches eine positive Ladung am Kohlenstoffatom besitzt, wird in der Chemie als Carbo-Kation bezeichnet.

    Kationische Polymerisation Initiation Mechanismus StudySmarterAbbildung 1: Ein Monomer wird von einer Brönsted-Säure protoniert

    Das Carbo-Kation startet schließlich die eigentliche Kettenreaktion. Das positiv geladene Monomer-Ion greift weitere Monomer-Moleküle an. Durch diese Reaktionen entsteht eine Kette aus Monomeren.

    Kationische Polymerisation Kettenreaktion der kationischen Polymerisation Mechanismus StudySmarter Abbildung 2: Das positiv geladene Monomer-Ion greift ein weiteres Monomer an

    Die Kettenübertragung stellt eine Nebenreaktion dar. Bei der Kettenübertragung wird ein Proton von einem Polymer-Ion auf ein Monomer übergeben. Somit entstehen ein Polymer und ein Monomer-Kation, welches eine Reaktion eingehen kann.

    Ein Abbruch der Kettenreaktion ist durch zwei Szenarien möglich. Zum einen kann durch Zugabe von negativ geladenen Ionen oder Basen ein Abbruch der Reaktion erzeugt werden. Zum anderen kann sich auch ein Abbruch der Reaktion ereignen, wenn sich ein Proton von einem Monomer-Ion abspaltet.

    Kationische Polymerisation am Beispiel Styrol

    Polystyrol ist ein Kunststoff, der unter anderem über eine kationische Polymerisation hergestellt werden kann. Zum Einleiten der Reaktion wird zunächst der Initiator vorbereitet. Der Initiator der Reaktion ist in diesem Fall Eisentrichlorid (FeCl3). Durch Zugabe von Wasser entsteht ein Proton, welches das Monomer Styrol protonieren kann.

    Kationische Polymerisation Protonierung von Styrol StudySmarterAbbildung 3: Styrol wird protoniert

    Es entsteht ein positiv geladenes Styrol-Ion. Die positive Ladung im Styrol kann hier durch mesomere Grenzstrukturen delokalisiert werden. Das heißt die positive Ladung kann keinem einzelnen Atom zugeordnet werden. Dieses Phänomen kommt durch den aromatischen Ring zustande. Diese mesomeren Effekte stabilisieren das positiv geladene Styrol-Ion.

    Kationische Polymerisation Mesomere Grenzstrukturen vom protonierten Styrol StudySmarterAbbildung 4: Die positive Ladung wird über Mesomerie delokalisiert.

    Das positiv geladene Styrol-Ion kann, kann nun weitere Reaktionen eingehen. Es greift andere Styrol-Moleküle an. Es entsteht eine Kettenreaktion, sodass schließlich Ketten aus Styrol-Molekülen entstehen. Diese Kette aus Styrol-Molekülen wird Polystyrol genannt.

    Kationische Polymerisation Kettenwachstum von Polystyrol StudySmarter Abbildung 5: Das Styrol-Ion greift ein weiteres Styrol-Molekül an.

    Zu einem Abbruch der Kettenreaktion kann es kommen, wenn sich ein Proton aus dem Molekül abspaltet.

    Kationische Polymerisation Abbruchreaktion durch Abspaltung eines Protons Styrol StudySmarterAbbildung 6: Abbruch der Kettenreaktion durch Abspaltung eines Protons

    Eine andere Möglichkeit für einen Abbruch der Reaktion ist die Zugabe von Basen beziehungsweise Anionen. Diese Anionen können auch bereits im Gemisch der Reaktion vorliegen. Die Anionen können als Säurerest-Ion durch den Initiator existent sein.

    Kationische Polymerisation - Das Wichtigste

    • Eine kationische Polymerisation ist in der Chemie eine Polymerisation, die mithilfe von Kationen abläuft.
    • Bei dieser Reaktion greift ein Kation elektrophil an einem Monomer an.
    • Als Initiator der Kettenreaktion werden Brönsted- oder Lewis-Säuren genutzt.
    • Eine Kettenübertragung ist eine Nebenreaktion, bei der ein Proton von einem Polymer-Ion einem Monomer übergeben wird.
    • Ein Abbruch der Kettenreaktion kann durch Zugabe einer Base oder Anions sowie Abspaltung eines Protons erfolgen.
    • Als Beispiel für eine kationische Polymerisation kann Styrol, das Monomer, und Eisentrichlorid, der Initiator, genutzt werden.
    Lerne schneller mit den 0 Karteikarten zu Kationische Polymerisation

    Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf all unsere Karteikarten zu erhalten.

    Kationische Polymerisation
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Kationische Polymerisation

    Was bewirken die Katalysatoren während der Polymerisation von Ethen?

    Die Katalysatoren beeinflussen die Ausrichtung der Monomere in der Kette der Polymere. Es lassen sich lange Ketten, die eine bestimmte Ausrichtung der Monomere haben, herstellen.

    Was sind kationische Polymere?

    Kationische Polymere wurden mithilfe von Kationen hergestellt. Beispiele sind Polystyrol, Polyisobuten und Butylkautschik.

    Was bedeutet kationische Tenside?

    Kationische Tenside sind Tenside mit einer funktionellen Gruppe, die eine positive Ladung aufweist. Es ist jedoch keine funktionelle Gruppe vorhanden, die negativ geladen ist.

    Was geschieht bei der Polymerisation?

    Bei der Polymerisation werden Monomere zu langen Ketten verknüpft. Diese werden Polymere genannt. Die Polymere entstehen durch eine Kettenreaktion.

    Erklärung speichern

    Entdecke Lernmaterialien mit der kostenlosen StudySmarter App

    Kostenlos anmelden
    1
    Über StudySmarter

    StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.

    Erfahre mehr
    StudySmarter Redaktionsteam

    Team Chemie Lehrer

    • 6 Minuten Lesezeit
    • Geprüft vom StudySmarter Redaktionsteam
    Erklärung speichern Erklärung speichern

    Lerne jederzeit. Lerne überall. Auf allen Geräten.

    Kostenfrei loslegen

    Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.

    Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!

    Die erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.

    • Karteikarten & Quizze
    • KI-Lernassistent
    • Lernplaner
    • Probeklausuren
    • Intelligente Notizen
    Schließ dich über 22 Millionen Schülern und Studierenden an und lerne mit unserer StudySmarter App!
    Mit E-Mail registrieren