Sharpless-Epoxidierung

Die Sharpless-Epoxidierung ist eine Schlüsselreaktion in der organischen Chemie, die es ermöglicht, spezifische Epoxide aus Allylalkoholen mit hoher Enantioselektivität herzustellen. Diese Reaktion basiert auf der Nutzung von chiralen Katalysatoren, typischerweise einem Komplex aus Titan(IV)-isopropoxid und Diethyltartrat, um eine präzise Kontrolle über das entstehende Chiralitätszentrum zu erlangen. Merke dir, dass die Sharpless-Epoxidierung besonders wertvoll ist für die synthetische Herstellung von komplexen Molekülen wie Naturstoffen und Medikamenten, bei denen die räumliche Anordnung der Atome entscheidend ist.

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    Was ist die Sharpless-Epoxidierung?

    Die Sharpless-Epoxidierung ist eine chemische Reaktion, die in der organischen Chemie eine große Rolle spielt. Dabei wird aus einem Olefin, also einer Verbindung mit einer Doppelbindung, unter Verwendung von optisch aktiven Verbindungen ein Epoxid erstellt. Diese Reaktion erfordert spezifische Reagenzien und Bedingungen, aber das Ergebnis ist ein wichtiges Zwischenprodukt in der Synthese vieler organischer Verbindungen.

    Einleitung in die Sharpless-Epoxidierung

    Die Sharpless-Epoxidierung wurde nach Barry Sharpless benannt, der für seine Arbeiten auf dem Gebiet der asymmetrischen Synthesen den Nobelpreis erhalten hat. Die Bedeutung dieser Reaktion liegt in ihrer Fähigkeit, hohe Enantioselektivität zu erreichen, was bedeutet, dass sie eine bevorzugte Herstellung eines Enantiomers über das andere ermöglicht. Dies ist insbesondere in der Pharmazie von großer Bedeutung, da viele Medikamente als reines Enantiomer wirksamer oder sicherer sind.

    Grundprinzipien der Sharpless-Epoxidierung

    Die Sharpless-Epoxidierung basiert auf einigen wesentlichen Grundprinzipien. Im Zentrum dieser Reaktion steht die Verwendung von Titanisopropoxid (Ti(OPr)i) in Verbindung mit einem chiralen Tartratreagenz. Zusammen katalysieren diese Komponenten die Epoxidierung von Allylalkoholen zu ihren entsprechenden Epoxiden.

    Reaktionsmechanismus: Der Mechanismus involviert die Bildung eines aktiven Titanoxo-Komplexes, der dann mit dem Olefin reagiert, um das Epoxid zu bilden. Eine Besonderheit dieser Reaktion ist ihre hohe Selektivität sowohl hinsichtlich der Enantioselektivität als auch der Regioselektivität.

    Enantioselektivität: Die Fähigkeit einer chemischen Reaktion, ein Enantiomer gegenüber dem anderen bevorzugt zu bilden.

    Regioselektivität: Die Tendenz einer chemischen Reaktion, bevorzugt an einer bestimmten Stelle eines Moleküls stattzufinden.

    Ein Beispiel für die Anwendung der Sharpless-Epoxidierung ist die Synthese des Epoxids eines Allylalkohols. In Anwesenheit von Titanisopropoxid und Diethyltartrat als chirales Reagenz wird die Allylgruppe selektiv epoxidiert, was zu einem hoch enantioselektiven Epoxid führt.

    Ein faszinierender Aspekt der Sharpless-Epoxidierung ist die Möglichkeit, die Enantioselektivität durch die Wahl des Tartratreagenzes zu steuern. Es gibt sowohl D- als auch L-Tartrate, die jeweils die Bildung des ((R)- bzw. (S)-Enantiomers fördern. Diese Flexibilität macht die Sharpless-Epoxidierung zu einem mächtigen Werkzeug in der asymmetrischen Synthese.

    Die Sharpless-Epoxidierung eignet sich besonders für die Synthese von Epoxiden, die in weiteren Reaktionsschritten zu komplexen Molekülen umgewandelt werden können.

    Sharpless Epoxidierung Mechanismus

    Bei der Sharpless Epoxidierung handelt es sich um eine chemische Reaktion, die für die Herstellung von Epoxiden aus Allylalkoholen unter Verwendung von chiralen Katalysatoren wichtig ist. Diese Reaktion ist besonders für ihre hohe Enantioselektivität bekannt.

    Die Rolle des Katalysators bei der Sharpless-Epoxidierung

    Der Katalysator spielt eine entscheidende Rolle bei der Sharpless Epoxidierung. Er besteht typischerweise aus Titanisopropoxid und einem chiralen Liganden, wie z.B. einem Tartrat-Derivat. Diese Kombination erzeugt ein aktives Zentrum, das es ermöglicht, das Substrat so zu orientieren, dass eine hohe Enantioselektivität bei der Epoxidbildung erreicht wird.

    Ein interessantes Detail über die Sharpless Epoxidierung ist, dass die verwendeten Tartrat-Derivate in entgegengesetzten enantiomeren Formen verfügbar sind (D- und L-Formen), was die Erstellung spezifischer Enantiomere eines Produkts ermöglicht, indem einfach das entsprechende Tartrat-Derivat ausgewählt wird.

    Sharpless Epoxidierung Übergangszustand

    Der Übergangszustand der Sharpless Epoxidierung ist entscheidend für das Verständnis ihrer Enantioselektivität. Im Übergangszustand interagieren das Substrat und der Katalysator auf eine Art und Weise, die eine bevorzugte Bildung eines Enantiomers des Epoxidprodukts begünstigt. Durch diese spezifische Interaktion wird die hohe Enantioselektivität der Reaktion erreicht.

    Diese spezifische Ausrichtung im Übergangszustand wird durch die räumliche Anordnung der Moleküle innerhalb des Katalysatorkomplexes ermöglicht. Die enge Passform zwischen Substrat und Katalysator bestimmt, welches Enantiomer des Epoxids gebildet wird.

    Beispielsweise führt die Verwendung des D-Tartrats in der Reaktion zur Bildung des (R)-Enantiomers des Epoxids, während L-Tartrat das (S)-Enantiomer bevorzugt bildet. Dies demonstriert, wie die Wahl des chiralen Liganden im Katalysator die Eigenschaften des Endprodukts direkt beeinflusst.

    Katsuki Sharpless Epoxidierung Mechanismus

    Der Katsuki-Sharpless Epoxidierung Mechanismus ist eine Variante der Sharpless Epoxidierung, die es ermöglicht, die asymmetrische Epoxidierung von Allylalkoholen mithilfe von Titankomplexen und chiralen Liganden zu erreichen. Eine Besonderheit liegt in der Verwendung spezifischer chiraler Liganden, wie z.B. chiralen BINOL-Phosphaten, die in Kombination mit Titanisopropoxid effiziente Katalysatorsysteme bilden.

    Im Katsuki-Sharpless Epoxidierung Mechanismus führen diese Katalysatoren zu einer sehr präzisen Kontrolle über die Enantiomerenreinheit des Produkts. Die Wahl des chiralen Liganden und die genaue Kontrolle der Reaktionsbedingungen ermöglichen eine feine Abstimmung der Reaktion, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

    Die Sharpless Epoxidierung und ihre Variante Katsuki-Sharpless Epoxidierung repräsentieren Meilensteine in der organischen Chemie, besonders im Bereich der asymmetrischen Synthese, da sie es den Chemikern ermöglichen, Moleküle mit hoher Präzision auf atomarer Ebene zu konstruieren.

    Anwendung der Sharpless-Epoxidierung

    Die Sharpless-Epoxidierung ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel für die Möglichkeiten der organischen Chemie, sondern auch eine praktische Methode, die in zahlreichen Bereichen Anwendung findet. Von der Synthese wertvoller Pharmazeutika bis hin zur Herstellung von Feinchemikalien – die Fähigkeit, enantioselektiv bestimmte Verbindungen herzustellen, ist sehr gefragt. Hier betrachten wir sowohl ihre Anwendung in der organischen Synthese als auch in industriellen Prozessen.

    Sharpless Epoxidierung in der organischen Synthese

    Die Sharpless-Epoxidierung hat sich als äußerst wertvolles Werkzeug in der organischen Synthese erwiesen, da sie Forschenden die Herstellung von Epoxiden mit hoher Enantiomerenreinheit ermöglicht. Diese Epoxide sind Schlüsselzwischenprodukte für die Synthese einer Vielzahl von organischen Molekülen, darunter Naturstoffe und Medikamente.

    Insbesondere die Fähigkeit, gezielt eines der beiden möglichen Enantiomere eines Moleküls herzustellen, ist in der pharmazeutischen Chemie von großer Bedeutung. Viele Wirkstoffe sind nur in einer ihrer enantiomeren Formen aktiv, und die Sharpless-Epoxidierung ermöglicht es, diese spezifischen Enantiomere effizient und mit geringen Nebenproduktmengen herzustellen.

    Ein bemerkenswertes Beispiel für die Anwendung dieser Methode ist die Synthese des Anti-Baby-Pillen-Wirkstoffs Levonorgestrel. Die gezielte Erzeugung eines spezifischen Epoxids als Zwischenprodukt ist ein entscheidender Schritt in der Syntheseroute. Hier zeigt sich, wie die Sharpless-Epoxidierung nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis eine enorme Bedeutung hat.

    Es ist wichtig, die Bedingungen der Sharpless-Epoxidierung genau zu steuern, um die gewünschte Selektivität zu erreichen.

    Industrielle Anwendung der Sharpless-Epoxidierung

    In der Industrie wird die Sharpless-Epoxidierung wegen ihrer spezifischen Anpassungsfähigkeit und ihrer hohen Enantioselektivität geschätzt. Besonders in der Pharmaindustrie, aber auch bei der Herstellung von Agrarchemikalien und Duftstoffen, ist diese Methode von großer Bedeutung.

    Eine der herausragenden Eigenschaften der Sharpless-Epoxidierung in einem industriellen Maßstab ist ihre Effizienz. Mit relativ geringem Kostenaufwand können hochwertige Produkte hergestellt werden. Darüber hinaus ermöglicht die hohe Enantioselektivität die Produktion von Wirkstoffen mit weniger Nebeneffekten und höherer Wirksamkeit, was die Sicherheit und Effizienz von Medikamenten verbessert.

    Ein illustratives Beispiel für die industrielle Anwendung ist die Produktion von Sitagliptin, einem Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. Die Sharpless-Epoxidierung ist ein Schlüsselschritt in der Syntheseroute, welcher die Herstellung des Wirkstoffes mit der notwendigen Enantiomerenreinheit ermöglicht.

    Die Modularität und Anpassungsfähigkeit der Sharpless-Epoxidierung ermöglichen ihre Anwendung in verschiedenen Industriezweigen für die Herstellung einer Vielzahl von Produkten.

    Sharpless Epoxidierung mit AD Mix

    Die Sharpless Epoxidierung ist eine der Schlüsseltechniken in der organischen Chemie, besonders wenn es darum geht, hocheffiziente und enantioselektive Synthesen durchzuführen. Bei der Sharpless Epoxidierung mit AD Mix handelt es sich um eine spezielle Variante dieser Methode, die es ermöglicht, Epoxide mit außergewöhnlicher Enantioselektivität herzustellen.

    Vorbereitung des reaktiven Komplexes

    Die Vorbereitung des reaktiven Komplexes für die Sharpless Epoxidierung mit AD Mix erfordert sorgfältige Planung und präzises Vorgehen. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Reaktionsverlauf liegt in der korrekten Zusammensetzung des AD Mix, was für Additions-Mix steht. Dieser Mix beinhaltet gewöhnlich Titan(IV)-isopropoxid (Ti(OiPr)4) und ein Diethyltartrat (DET) als chirales Reagenz.

    Darüber hinaus werden Wasserstoffperoxid (H2O2) und oft ein Lösungsmittel wie Dichlormethan (DCM) benötigt, um die Reaktion zu ermöglichen. Die exakte Menge und das Verhältnis dieser Chemikalien sind kritisch für die enantioselektive Effizienz der Reaktion.

    Enantioselektivität bezieht sich auf die Präferenz einer chemischen Reaktion, ein Enantiomer eines chiralen Moleküls gegenüber dem anderen zu bilden. Bei der Sharpless Epoxidierung wird diese Eigenschaft genutzt, um hochselektive Synthesen durchführen zu können.

    Ein präzises Verständnis der Molekülstruktur und der beteiligten Reagenzien ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Reaktion.

    Katsuki Sharpless Epoxidierung reaktiver Komplex

    Ein besonderer Fall der Sharpless Epoxidierung ist der nach Tsutomu Katsuki und Barry Sharpless benannte Katsuki-Sharpless reaktive Komplex. Dieser Ansatz verwendet AD-Mix-Alpha oder AD-Mix-Beta, zwei Mischungen aus chiralen und achiralen Reagenzien, die speziell für die asymmetrische Synthese entwickelt wurden. AD-Mix-Alpha wird typischerweise für die Epoxidierung von ungesättigten Allylalkoholen verwendet, während AD-Mix-Beta bevorzugt für trans-Substrate eingesetzt wird.

    Die Katsuki-Sharpless Epoxidierung ermöglicht eine ausgezeichnete Kontrolle über die Enantioselektivität der Reaktion. Dies wird durch den sorgfältig entworfenen Liganden erreicht, der mit dem Titanisopropoxid zusammenarbeitet, um einen hochselektiven reaktiven Komplex zu bilden. Die Auswahl des richtigen AD-Mix hängt von der spezifischen Struktur des Ausgangsmaterials und dem gewünschten Endprodukt ab.

    Ein prägnantes Beispiel für die Anwendung des Katsuki-Sharpless reaktiven Komplexes ist die Synthese eines Epoxids aus einem ungesättigten Allylalkohol unter Verwendung von AD-Mix-Alpha. Diese Reaktion führt zu einem Epoxid mit hoher Enantioselektivität, was in der Pharmaindustrie zur Herstellung chiraler Wirkstoffe entscheidend sein kann.

    Die Bedeutung des chiralen Reagenzes in der Sharpless Epoxidierung kann nicht genug betont werden. Diethyltartrat (DET) spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung der Enantioselektivität der Reaktion. Die Wahl zwischen D-DET und L-DET erlaubt es Forschenden, die Richtung der Enantioselektivität zu bestimmen, was die Produktion des gewünschten Enantiomers eines Produkts ermöglicht. Diese spezifische Kontrolle ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die Sharpless Epoxidierung die Türen zu präzisen molekularen Konstruktionen in der organischen Chemie öffnet.

    Sharpless-Epoxidierung - Das Wichtigste

    • Die Sharpless-Epoxidierung ermöglicht die Herstellung von Epoxiden aus Olefinen mit hoher Enantioselektivität.
    • Als Katalysatoren dienen Titaniumisopropoxid und chirale Tartratreagenzien, die zusammen einen reaktiven Komplex für die Epoxidierung bilden.
    • Enantioselektivität ist die bevorzugte Bildung eines Enantiomers über das andere, was besonders in der Pharmazie wichtig ist.
    • Regioselektivität beschreibt die bevorzugte Reaktion an einer bestimmten Stelle des Moleküls.
    • Der Übergangszustand der Sharpless-Epoxidierung ist entscheidend für die Enantioselektivität, beeinflusst durch die räumliche Anordnung im Katalysatorkomplex.
    • Die Katsuki-Sharpless-Epoxidierung stellt eine Variante dar, die mit spezifischen Liganden wie chiralen BINOL-Phosphaten eine hohe Kontrolle über die Enantiomerenreinheit ermöglicht.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Sharpless-Epoxidierung
    Was benötigt man für die Sharpless-Epoxidierung an Reagenzien?
    Für die Sharpless-Epoxidierung benötigst Du ein Alken, tert-Butylhydroperoxid (TBHP) als Oxidationsmittel, einen Titan(IV)-Isopropoxid-Komplex als Katalysator und eines der chiralen Liganden wie Diethyltartrat (DET), um die gewünschte Enantioselektivität zu erreichen.
    Welche Art von Verbindungen kann man mit der Sharpless-Epoxidierung epoxidieren?
    Mit der Sharpless-Epoxidierung kannst Du Allylalkohole epoxidieren. Sie erlaubt die enantioselektive Synthese von Epoxiden aus primären und sekundären Allylalkoholen unter Verwendung von Titantetraisopropoxid und einem chiralen Tartrat als Katalysatorsystem.
    Wie bestimmt man die Stereochemie des Produkts bei der Sharpless-Epoxidierung?
    Bei der Sharpless-Epoxidierung bestimmt man die Stereochemie des Produkts durch die Wahl der chiralen Liganden (z.B. (+)- oder (-)-Diethyltartrat) und die Orientierung der Allylalkohole. Diese Faktoren steuern, ob das Resultat ein R- oder S-Epoxid sein wird, gemäß der Sharpless-Regeln.
    Welches Katalysatorsystem wird bei der Sharpless-Epoxidierung verwendet?
    Bei der Sharpless-Epoxidierung wird ein Katalysatorsystem verwendet, das aus Titantetraisopropoxid (Ti(OiPr)_4), einem chiralen Diethyltartrat (DET) und einem tert-Butylhydroperoxid (TBHP) als Oxidationsmittel besteht.
    Welche Sicherheitsvorkehrungen sollte man bei der Durchführung der Sharpless-Epoxidierung beachten?
    Bei der Sharpless-Epoxidierung solltest Du Schutzkleidung tragen, also Laborkittel, Schutzbrille und Handschuhe. Achte darauf, in einem gut belüfteten Raum oder unter einem Abzug zu arbeiten, um Dich vor Dämpfen zu schützen. Verwende auch einen Gesichtsschutz bei der Handhabung von reaktiven oder ätzenden Chemikalien.
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