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Neben diesem natürlichen Beispiel für die Elektrolyse von Wasser, wird sie vom Menschen oft zur Wasserstoffherstellung verwendet.
Definition Elektrolyse
Als Elektrolyse wird die Spaltung chemischer Verbindungen bezeichnet, die unter Stromeinfluss stattfindet. Künstlich kann dieser Vorgang mit einer Galvanischen Zelle nachgestellt erreicht werden.
Im Fall von Wasser kann dafür noch zusätzlich ein Wasserzersetzungsapparat verwendet werden. Beide Methoden laufen gleich ab. Den Aufbau dieser Apparaturen zeigt dir die folgende Abbildung:
Durch das Anlegen von Strom wandern Elektronen von der Anode, dem Pluspol (rechts im Bild), zur Kathode, dem Minuspol (links im Bild). Beide Elektroden befinden sich in einer Flüssigkeit, die als Elektrolytlösung bezeichnet wird. In der Elektrolytlösung kommen frei bewegliche, geladene Teilchen vor.
Unterschiedliche geladene Teilchen ziehen sich an. Diese Gesetzmäßigkeit kommt auch hier zur Anwendung. Dank des Stromflusses ist die Anode positiv geladen, da sich dort inzwischen mehr Protonen als Elektronen befinden. Durch diese positive Ladung werden negativ geladene Teilchen angezogen. Sie werden als Anionen bezeichnet. Die entgegengesetzten Prozesse finden an der Kathode statt. Hier werden Kationen angezogen.
ACHTUNG! Verwechsle nicht die Ladung der Elektroden, die durch den Stromfluss entsteht, mit der Ladung, die zum Beispiel Ionen besitzen!
Elektroden | Ionen |
Kathode = Minuspol, insgesamt negative Ladung | Kation = positiv geladenes Teilchen |
Anode = Pluspol, insgesamt positive Ladung | Anion = negativ geladenes Teilchen |
Dabei wandern Kationen zur Kathode und Anionen zur Anode.
Durch das Anziehen der verschiedenen geladenen Teilchen werden die einzelnen Stoffe nun getrennt. Je nach Reaktion kann dann auf einer Seite ein Gas aufsteigen oder es fällt ein Feststoff an der Elektrode aus. Das ist abhängig von der chemischen Substanz, die du spalten bzw. trennen willst. Bei der Elektrolyse von Wasser steigt zum Beispiel auf beiden Seiten Gas auf.
Ablauf der Elektrolyse von Wasser
Die Elektrolyse von Wasser verläuft nach dem gleichen Prinzip, das du gerade gelernt hast. Dabei ist die Elektrolytlösung das Wasser selbst. Manchmal wird die Reaktion mithilfe weiterer Stoffe beschleunigt. Für den Beginn solltest du zunächst nur reines Wasser betrachten.
Im Rahmen der Spaltung entsteht aus dem Wasser (H₂O) Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O₂). Dafür kannst du die folgende Reaktionsgleichung aufstellen:
Hierbei handelt es sich um eine Redoxreaktion, da ein Wassermolekül reduziert wird (Elektronen kommen hinzu), während das andere oxidiert wird (Elektronen werden entzogen).
Basis dafür ist das chemische Gleichgewicht des Wassers, dargestellt durch folgende Gleichgewichtsreaktion:
Die Produkte dieser Reaktion sind die frei beweglichen Teilchen in der Elektrolytlösung. Durch ihre Ladung wandern die positiv geladenen Oxonium-Ionen (H3O+) zur Kathode. Hier erhalten sie jeweils ein Elektron, das durch den Stromfluss zum Minuspol gewandert ist. Es entsteht wieder neutrales Wasser und ein zusätzliches Wasserstoff-Atom, das sich mit einem weiteren zu molekularem Wasserstoff (H2) verbindet. Dieser steigt als Gas nach oben und kann mithilfe der Knallgasprobe nachgewiesen werden.
Da an dieser Stelle Elektronen hinzugefügt werden, ist dies der Teil der Reduktion.
Bringt man eine offene Flamme in ein Wasserstoff-Luftgemisch ein, so kommt es zu einer explosionsartigen Reaktion von Wasserstoff mit dem Luft-Sauerstoff. Dabei entsteht Wasser. Diese Reaktion wird Knallgasreaktion genannt.
Die negativ geladenen Hydroxid-Ionen (OH-) hingegen wandern zu Anode. Mehrere Ionen verbinden sich unter der Abgabe von Elektronen miteinander. Es entsteht ebenfalls reines Wasser und Sauerstoff, der als Gas noch oben entweicht. Da in dieser Teilreaktion Elektronen entzogen werden, sprechen wir von einer Oxidation.
Die Einzelreaktionen lassen sich konkret auf diese Weise zusammenfassen:
Teilreaktion | Reaktionsgleichung |
Wassergleichgewicht | |
Kathodenreaktion | |
Anodenreaktion | |
Gesamtgleichung | |
gekürzt |
Elektrolyse von Wasser – Wikrungsgrad
Zur Einschätzung, wie effizient eine technische Anlage oder eine chemische Reaktion abläuft, kann der Wirkungsgrad betrachtet werden. Dabei gibt dieser den prozentualen Anteil der zugeführten Energie an, der nach dem Prozesse als Nutzenergie zur Verfügung steht.
Der Wirkungsgrad dieser Reaktion liegt mit reinem Wasser ungefähr zwischen 60 % und 85 %. Durch die Zugabe bestimmter Stoffe kann dieser selbst noch erhöht werden.
Elektrolyse von Wasser – Energiediagramm
Wasserstoff ist in seiner gebundenen Form ein hervorragender Energiespeicher. Das kannst du in der nächsten Abbildung sehen. Es handelt sich dabei um das Energiediagramm der Elektrolyse von Wasser.
Auf der y-Achse ist die Energie und auf der x-Achse der Reaktionsverlauf dargestellt. Das Maximum der Kurve stellt den sogenannten metastabilen Zustand dar. Dabei sind Edukte nicht vollständig zu Produkten umgesetzt und befinden sich in einem instabilen Zwischenzustand.
Da die Energie des Wassers niedriger ist, als die der beiden Produkte Wasserstoff und Sauerstoff, handelt es sich hierbei um eine endotherme Reaktion. Für die Spaltung ist also Energie notwendig.
Natürlich vorkommende Elektrolyse von Wasser
Diese Reaktion begegnet uns tagtäglich und ist sogar für unser Überleben essentiell. Im Folgenden siehst du die Reaktionsgleichung der Photosynthese:
Wusstest du, dass der Sauerstoff dabei mithilfe der Wasserspaltung entsteht?
Die Sonnenenergie löst dabei eine ähnliche Reaktion aus, wie der Strom bei der Elektrolyse. Wasser wird gespalten und der für so viele Organismen wichtige Sauerstoff entsteht. Dabei ist er im Grunde nur das Abfallprodukt. Für die Pflanzen ist schließlich die Energie entscheidend, die durch die Spaltung entsteht und in Form von Glucose gespeichert wird. Erst mithilfe dieser Energie können weitere Prozesse in Gang gesetzt werden.
Industrielle Elektrolyse von Wasser
Dank der wissenschaftlichen Fortschritte setzt auch die Industrie die Elektrolyse von Wasser ein. Dabei geht es vornehmlich um die Herstellung des Energieträgers Wasserstoff.
Wie bereits erwähnt, speichert Wasserstoff sehr viel Energie. So kommen wir zu den folgenden Beispielen, in denen die Wasserspaltung eine Rolle spielt:
- Wasserstoffverbrennung zur Stromerzeugung: Diese Methode klingt zwar bisher vielversprechend, ist aber leider noch nicht ausgereift, um vollständig darauf umsteigen zu können. Es wird allerdings weiter aktiv daran geforscht.
- Methanisierung von Wasserstoff: Indem aus Wasserstoff mithilfe von CO₂ Methan hergestellt wird, kann dieses als synthetisches Erdgas verwendet werden.
- Energiespeicher: Aufgrund der hohen Schwankungen mancher Energiequellen könnte Wasserstoff genutzt werden, um in dieser Verbindung Energie zu speichern, die später für eines der beiden vorherigen Beispiele verwendet wird. Somit kann auch dauerhaft eine stabile Stromversorgung erreicht werden.
- Wasserstoff als Ersatz zum Benzin und Diesel: Besonders in den letzten Jahren steigt der Wunsch nach einer Alternative. Dabei wird eine sogenannte Brennstoffzelle verwendet, um aus Wasserstoff und Luft-Sauerstoff unter Freisetzung von Energie Wasser zu erzeugen. Bisher sind die Brennstoffzellen-Autos noch nicht sehr erfolgreich, doch dank energiereicher Verbrennungsreaktionen steckt durchaus Potential dahinter.
Elektrolyse von Wasser - Das Wichtigste
- Die Elektrolyse beschreibt die Spaltung von chemischer Substanzen durch Anlegen eines Stroms.
- Die Gesamtgleichung der Wasserspaltung lautet:
- Die Elektrolyse fördert eine Redoxreaktion. Wasser wird gleichzeitig an der Kathode reduziert, wobei Wasserstoff entsteht, und an der Anode oxidiert, woraus Sauerstoff entsteht.
- Während der Photosynthese wird Wasser ebenfalls gespalten, um die Energie aus der Reaktion zu verwenden. Sauerstoff ist ein vorteilhaftes Nebenprodukt.
- Wasserstoff wird in der heutigen Technologie als Brennstoff und als Speichermedium verwendet. Es liegen viele Hoffnungen darin, dass sich damit eine gute verwendbare erneuerbare Energiequelle gefunden hat.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Elektrolyse von Wasser
Wie funktioniert die Elektrolyse?
Bei der Elektrolyse wird ein Stoff in einer Elektrolytlösung in eine Galvanische Zelle gegeben. Die Elektrolytlösung sorgt dafür, dass einzelne Teilchen sich frei bewegen können.
Durch Anschluss von Strom werden die Elektroden positiv bzw. negativ geladen. Dadurch werden die Teilchen in der Elektrolytlösung angezogen. An den Elektroden bildet sich dann entweder ein Feststoff oder ein Gas, das langsam aufsteigt. Der Stoff wurde getrennt.
Wie viel Energie braucht man um 1 kg Wasserstoff herzustellen?
Um 1kg Wasserstoff herzustellen, müssen insgesamt 9 kg Wasser gespalten werden. Dafür wird eine Energie von etwa 50 kWh benötigt, wenn man den Wirkungsgrad bei etwa 80% anlegt.
Welches Wasser ist für die Elektrolyse geeignet?
Für die Elektrolyse kann Wasser ohne Zusätze oder Fremdionen verwendet werden.
Wie viel Volt braucht man für eine Elektrolyse?
Meist wird dafür eine Spannung von 1,9 V angelegt. Mindestens notwendig sind etwa 1,23 V, allerdings hat die praktische Anwendung gezeigt, dass das nicht ausreichend ist, um den Wirkungsgrad zu erreichen.
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