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Heinrich Heine – Biografie
Für einen ersten Überblick über Heinrich Heines Biografie, sieh Dir diese Tabelle an:
Heinrich Heine Biografie | |
Geburt |
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Eltern |
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Ausbildung und Studium |
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Ehe |
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Krankheit |
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Tod | 17. Februar 1856 in Paris |
Heinrich Heine war ein politisch engagierter und kritischer Mensch. Er war Journalist, Polemiker und Satiriker und wurde dabei sowohl bewundert als auch gefürchtet.
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Nach Publikationsverboten ging er nach Paris ins Exil. Auch nach seinem Tod wurde Heine von Antisemiten und Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner sozialistischen Haltung angefeindet. Vor allem die nationalistische Haltung der Politik und die Einschränkungen vieler Rechte und Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger verachtete er.
Heinrich Heine – Kindheit und Jugend
Der Dichter Heinrich Heine entstammte einer jüdischen Familie, die über viele Verbindungen zu einflussreichen Geschäftsleuten in ganz Europa verfügte. Sein Onkel Salomon, bei dem er später eine Ausbildung zum Kaufmann machte, war zur damaligen Zeit ein einflussreicher und reicher Bankiers.
- Heines Kindheit und Jugend war glücklich und sorgenfrei.
- Er ging mit christlichen Kindern zusammen zur Schule.
- Die Französische Revolution prägte Heines Kindheit stark.
Als 13-jähriger erlebte Heinrich Heine 1811 den Einzug Napoleons in Düsseldorf, woraufhin das Herzogtum Berg, in dem die Familien Heine lebte, an die Franzosen fiel. Heine verehrte Napoleon, da dieser 1804 den "Code civil" ins Leben gerufen hatte, der das französische Zivilrecht regelte und die wesentlichen Forderungen der Französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) garantierte.
Die Französische Revolution ereignete sich zwischen 1789 und 1799. Während dieser Zeit lehnten sich die Bürgerinnen und Bürger gegen die Herrschaft des Königs auf und setzten sich für mehr Mitbestimmung ein.
Liberté, Égalité, Fraternité! ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!") – Diese Schlagworte drücken die Werte der Französischen Revolution aus. Während dieser Zeit strebten die Bürgerinnen und Bürger nach sozialer und politischer Gleichstellung. Das führte auch zu weniger Antisemitismus.
Heinrich Heine – Exil
Heinrich Heine zog Anfang der 1830er Jahre nach Paris ins Exil. Er wurde in Deutschland wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Ansichten zunehmend angefeindet. In Paris startete er seine zweite Lebens- und Schaffensphase.
Heines Werke wurden aufgrund seiner politischen Einstellung 1833 in Preußen und 1835 in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes verboten. Zudem wurde von Preußen 1844 ein Grenzhaftbefehl gegen Heine erlassen, falls dieser versuchen sollte, in die Staaten des Deutschen Bundes einzureisen.
Der Deutsche Bund war ein loser Staatenbund, der 1815 auf dem Wiener Kongress beschlossen wurde. Dazu gehörten zahlreiche Fürstentümer und freie Städte des deutschsprachigen Raumes. Der Deutsche Bund existierte bis 1866.
Damit war Heines freiwillige Übersiedlung nach Paris zu einem Exil geworden, aus dem er nicht mehr zurückkehrte.
Heinrich Heine – Steckbrief
Einen visuellen Überblick über Heinrich Heines Lebenslauf gibt Dir dieser Steckbrief:
Heinrich Heine – Werke
Kaum ein anderer Dichter der deutschen Sprache wurde bis heute so häufig übersetzt und vertont wie Heinrich Heine. Heinrich Heines Werke sind vielfältig:
- Essays
- Denkschriften
- Polemiken
- politische Artikel
- Gedichten
- Prosawerken
Seine ersten Erfolge feierte Heinrich Heine mit seinen Werken "Reisebilder", das 1826 von Julius Campe veröffentlicht wurde, und "Buch der Lieder", veröffentlicht 1827. Letzteres hatte bereits zu Lebzeiten Heines sehr großen Erfolg.
Zu Lebzeiten Heinrich Heines wurde wenig gereist. Reisen waren teuer und beschwerlich – nur wenige Menschen kamen aus ihrem Dorf oder der Stadt, in der sie lebten, heraus. Deshalb erfreuten sich Beschreibungen von Reisen großer Beliebtheit. Heinrich Heine unternahm viele Reisen, vor allem in Metropolen wie Paris, Florenz oder London.
Heinrich Heine unternahm viele Reisen, vor allem in Metropolen wie Paris, Florenz oder London. Über seine Reisen schrieb er in "Reisebilder", die sich durch sachliche, aber auch ironische Schreibweise auszeichneten.
Das "Buch der Lieder" ist eine Gedichtsammlung von Heinrich Heine. Insgesamt enthält das Buch 237 Gedichte. Bereits bei dieser Veröffentlichung hatte Heine Probleme mit der Zensur, allerdings nicht aufgrund politischer Motive, sondern aufgrund der Sprache, die seinerzeit als obszön angesehen wurde, wie das Wort "Busen".
Im "Buch der Lieder" geht es um Gefühle, vor allem Angst, Ärger, Kummer, Traurigkeit und romantische Liebe werden immer wieder thematisiert.
Heinrich Heine – bekannteste Werke
Einige von Heinrich Heines bekanntesten Werke findest Du hier:
- "Reisebilder" (1826 bis 1831)
- erster bis vierter Teil
- Beschreibungen von Heines Reisen
- sachliche, aber auch ironische Schreibweise
- "Buch der Lieder" (1827)
- Gedichtsammlung
- 237 Gedichte
- für damalige Verhältnisse obszöne Wortwahl ("Busen")
- Themen: Angst, Ärger, Kummer, Traurigkeit, romantische Liebe
- "Französische Zustände" (1832)
- "Der Salon" (1834 bis 1840)
- erster bis vierter Teil
- "Die romantische Schule" (1836)
- Kritik an der politischen Romantik
- "Ludwig Börne. Eine Denkschrift" (1840)
- "Romanzero" (1851)
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Heinrich Heine – Gedichte
Heinrich Heine verfasste insgesamt mehr als 200 Gedichte. Viele davon wurden in Gedichtbänden gesammelt veröffentlicht. Der erste Band erschien bereits 1821. Unter Heinrich Heines Gedichten gibt es viele, die bis heute bekannt und beliebt sind. Dazu gehören beispielsweise:
- "Belsazar" (1820
- "Die Loreley" (1824)
- "Der Tod, das ist die kühle Nacht" (1827)
- "Leise zieht durch mein Gemüt" (1830)
- "Nachtgedanken" (1844)
- "Das Fräulein stand am Meere" (1844)
- "Deutschland. Ein Wintermärchen" (1844)
- "Die schlesischen Weber" (1844)
Nach Heines Reisen 1840 in die Pyrenäen und 1843 nach Hamburg wurde im Jahr 1844 der Lyrikband "Neue Gedichte" veröffentlicht. Darin verarbeitete er seine Eindrücke dieser Reisen, wie beispielsweise im Gedicht "Deutschland. Ein Wintermärchen". Heine setzt sich in diesem Gedicht satirisch mit der politischen Lage in Deutschland auseinander.
Zudem erschien im Jahr 1844 sein bekanntestes und bedeutendstes politisches Werk "Die schlesischen Weber". Heine wurde vom Weberaufstand in Schlesien zu diesem Gedicht inspiriert. Er thematisiert darin die Folgen der Industriellen Revolution. Das Gedicht ist auch als "Weberlied" bekannt.
Heinrich Heine – Zitate
Der Dichter Heinrich Heine war ein politisch engagierter Mensch. Aufgrund seiner jüdischen Abstimmung und seiner politischen Ansichten wurde Heine angefeindet und seine Werke zensiert. Wie er darüber dachte, zeigt das folgende Zitat aus Heinrich Heines "Almansor":
Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.1
Auch mit dem folgenden Zitat drückt Heinrich Heine seine Meinung klar aus:
Deutschland ist ein Land, in dem man viel über die Vergangenheit redet und wenig über die Zukunft.2
Wie sehr Heinrich Heine das Autorensein und Schreiben liebte, belegt das folgende Zitat aus "Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland":
Ein Buch ist ein gedrucktes Stück Unsterblichkeit.3
Heinrich Heine lebte bis zu seinem Tod in Paris. Wie er sich selbst sah, wird in folgendem Zitat deutlich:
Ich hätte mir als lyrischer Dichter Ruhm erwerben können [...] und Deutschland hätte mich geliebt, als satirischer hätte es mich gefürchtet, als Polemiker hätte es auf mich gehört und mich gehaßt! Nun bin ich aber, Gott sei's geklagt, so ziemlich Alles gewesen und Niemand weiß mich zu classificiren ...4
Heine selbst sagt, dass er viele Rollen innehatte. Er war nicht einfach nur ein Dichter, sondern auch Satiriker und Polemiker. Außerdem erwähnt er hier das Publikum und wie es auf ihn reagiert hätte. Heine wusste sehr wohl, wie die Menschen ihn sahen, allerdings scheint ihn das nicht gestört zu haben. Dieses Zitat macht eher den Eindruck, dass er seine Rollen genossen hat.
Heinrich Heine – Zitate anderer Autorinnen und Autoren
Heinrich Heine wurde schon zu Lebzeiten als politisch engagierter Mensch und Autor wahrgenommen. Viele seiner Zeitgenossen, aber auch Menschen, die nach seiner Zeit lebten, äußerten sich zu Heines Leben und Werk.
Heine sagt sehr bissige Sachen, und seine Witze treffen ins Schwarze. Man hält ihn für von Grund auf böse, aber nichts ist falscher; sein Herz ist so gut, wie seine Zunge schlecht ist.4
Heinrich Heine – Epoche
Heines Werke lassen sich nicht eindeutig einer Epoche zuweisen.
Allerdings gilt Heinrich heine als der letzte deutsche Vertreter der Epoche Romantik, wie auch als der Überwinder selbiger. Seine ersten Werke, z. B. "Die Loreley" gehörten in die Epoche der Romantik.
Spätere Werke, wie z. B. "Deutschland. Ein Wintermärchen", werden dem Realismus zugeordnet. Er begegnete den Problemen und Themen seiner Zeit offen und kritisch. Dabei sparte er nicht mit Ironie, was ein bedeutendes Merkmal seiner späteren satirischen Werke war.
Heine kritisierte in seinen späteren Werken immer wieder die politischen Zustände Deutschlands sowie die führenden Köpfe jener Zeit. Ein Beispiel eines solchen Werks ist "Die schlesischen Weber", das in die Epoche Vormärz eingeordnet wird.
Literaturwissenschaftlich wird die Romantik von 1795 bis 1835 datiert. Mehr zu dieser Epoche findest Du in der Erklärung "Romantik Literatur".
Die Epoche Vormärz bezeichnet die Zeit zwischen 1815 und 1848 in Deutschland. Sie war die Vorbedingung der Deutschen Revolution 1848–1849, auch Märzrevolution genannt. Mehr zu dieser Epoche findest Du in der Erklärung "Vormärz".
Der Realismus ist eine literarische Epoche im Zeitraum von ca. 1848 bis 1890. Mehr zu dieser Epoche findest Du in der Erklärung "Realismus Literatur".
Heinrich Heine – Zeitgenossen
Heinrich Heine lebte und wirkte im 19. Jahrhundert. Einige Zeitgenossen, mit denen Heine zu tun hatte, findest Du in folgender Liste:
- Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
- Heinrich Heine bewunderte Goethe.
- Er schickte ihm mehrere seiner Werke.
- Heine ging immer wieder zu Lesungen des Dichters.
- Friedrich Hebbel (1813–1863)
- Der Kontakt zwischen Heine und Hebbel kam durch den Verleger Campe zustande.
- Campe ließ den zweiten Teil von "Reisebilder" durch Hebbel überbringen.
- Hebbel und Heine besuchten sich daraufhin in den Jahren 1843/44 mehrmals.
- Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847)
- Heine und Mendelssohn-Bartholdy lernten sich 1829 kennen.
- In den Jahren 1835 bis 1837 vertonte Mendelssohn die ersten Gedichte Heines.
- Dazu gehörte das "Reiselied" aus dem Sammelband "Lyrisches Intermezo".
- Robert Schumann (1810–1854)
- Heine und Schumann lernten sich 1828 in einer Galerie kennen,
- Schumann vertonte mehr als 30 Gedichte von Heinrich Heine.
- Im Jahr 1840 komponiert Schuhmann den "Liederkreis von H. Heine".
- ein Liederzyklus für Gesang und Klavier
Heinrich Heine – Das Wichtigste
- Heinrich Heine Biografie:
- Geburt: 13. Dezember 1797 in Düsseldorf
- Eltern: Samson und Peira Heine
- Heines Kindheit und Jugend war glücklich und sorgenfrei.
- jüdischer Abstammung
- 1841: Hochzeit mit Augustine Cresencene Mirat
- Tod: 17. Februar 1856 in Paris
- Heinrich Heine Exil:
- zog in den 1830er Jahren nach Paris
- Heinrich Heine war ein politisch engagierter und kritischer Mensch.
- Er war als Journalist, Polemiker und Satiriker bewundert und gefürchtet, was zu Publikationsverboten führte.
- Nachdem seine Werke zensiert wurden, zog er nach Frankreich.
- Heinrich Heines Werke umfassen zahlreiche epische Texte und Gedichte.
- "Reisebilder" (1826 bis 1831)
- "Buch der Lieder" (1827)
- "Deutschland. Ein Wintermärchen" (1844)
- "Die schlesischen Weber" (1844)
- Heinrich Heine Epoche:
- Heinrich Heine Werke lassen sich nicht eindeutig einer Epoche zuweisen.
- Er hat sowohl Texte verfasst, die sich der Romantik zuordnen lassen, aber auch Schriften in den Epochen Realismus und Vormärz.
- Heinrich Heine Zeitgenossen:
- Goethe, Hebbel, Mendelssohn-Bartholdy, Schumann
- Heinrich Heine Zitate:
- "Ein Buch ist ein gedrucktes Stück Unsterblichkeit."
- "Deutschland ist ein Land, in dem man viel über die Vergangenheit redet und wenig über die Zukunft."
Nachweise
- Heine (1823): Almansor. Eine Tragödie. Dümmler.
- Heine (1844): Deutschland. Ein Wintermärchen. Aus: Neue Gedichte. Hoffmann und Campe.
- Heine (1835): Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. In: Der Salon, 2. Bd. Hoffmann und Campe.
- Christian Liedtke (2006). Heinrich Heine. Rowolth Verlag.
- Presseportal.de: "Was soll er uns bedeuten?" SWR2-Sendungen zum 150. Todestag von Heinrich Heine. (24.10.2022)
- Rheinische-geschichte.lvr.de: Heinrich Heine. (20.10.2022)
- Gedichte-lyrik-online.de: Heinrich Heine. (20.10.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Heinrich Heine
Wie heißt ein berühmtes Gedicht von Heinrich Heine?
Ein berühmtes Gedicht Heines ist "Deutschland. Ein Wintermärchen".
Welche Krankheit hatte Heinrich Heine?
Welche Krankheit Heinrich Heine hatte, ist bis heute unklar. Heinrich Heine erkrankte zwischen 1848 und 1859 stark. Er war beinahe gelähmt ans Bett gefesselt und erblindete fast vollständig.
Warum war Heinrich Heine im Exil?
Heinrich Heine war im Exil in Paris, da
- er aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Einstellung angefeindet wurde.
- seine Werke verboten wurden.
- ein Grenzhaftbefehl gegen Heine erlassen wurde.
Was sind die bekanntesten Werke von Heinrich Heine?
Die bekanntesten Werke von Heinrich Heine sind "Reisebilder", "Buch der Lieder", "Französische Zustände", "Die romantische Schule", "Atta Troll — Ein Sommernachtstraum", "Deutschland. Ein Wintermärchen" und "Die schlesischen Weber".
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