Der Schimmelreiter

"Der Schimmelreiter" ist eine Novelle von Theodor Storm, die im Jahr 1888 in der Zeitschrift "Deutsche Rundschau" publiziert wurde. Storms Novelle behandelt die Lebensgeschichte des fiktiven Deichgrafen Hauke Haien. Das Werk besteht aus schriftlichen Überlieferungen, mündlichen Erzählungen sowie regionalen Sagen und spielt in einem Dorf an der Nordseeküste in Nordfriesland.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

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    Legenden sind kurze, kulturspezifische Erzählungen, die in Prosa oder Versform verfasst werden.

    "Der Schimmelreiter" – Inhaltsangabe

    In "Der Schimmelreiter" wird die Geschichte von Hauke Haien erzählt. Diese Erzählung ist als Binnenhandlung in zwei Rahmenerzählungen eingebunden und hat drei verschiedene Erzähler.

    Unter dem Abschnitt "Aufbau und Sprache" findest Du ausführliche Informationen über den Handlungsaufbau und die verschiedenen Erzähler in "Der Schimmelreiter".

    "Der Schimmelreiter" – Zusammenfassung Kapitel

    Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick eines Ich-Erzählers, der sich an einen Bericht erinnert, den er früher im Haus seiner Urgroßmutter gelesen hatte. In dieser Geschichte besucht ein Reisender in den 1820er-Jahren seine Verwandtschaft an der Nordseeküste. Dieser Reisende ist der zweite Ich-Erzähler der Novelle. Auf dem Weg begegnet er während eines starken Unwetters einem Reiter auf einem Schimmel, der kurz darauf im Meer verschwindet.

    Der Ich-Erzähler ist zugleich Erzähler und handelnde Figur einer Geschichte. Lesende erleben den Ich-Erzähler als eigenständige Person, die die selbst erlebten Geschehnisse darstellt.

    In einem Gasthaus im Dorf hinter dem Deich, wo der Reisende den Reiter auf dem Schimmel gesehen hat, berichtet er schließlich von seinem Erlebnis. Ein pensionierter Schulmeister erzählt dem Reisenden daraufhin die Geschichte vom Schimmelreiter, was zugleich die Lebensgeschichte von Hauke Haien ist. Der Schulmeister ist der dritte Erzähler in der Novelle.

    Der junge Hauke Haien

    Hauke wächst als Sohn des einfachen, nordfriesischen Bauern Tede Haien auf. Hauke ist ein intelligentes Kind und interessiert sich schon als kleiner Junge für das Rechnen und die Geometrie. Zu Kindern in seinem Alter findet er kaum Anschluss.

    Ein Deich ist ein künstlich angelegter Damm, der zum Hochwasserschutz an der Küste errichtet wurde.

    Von seinem Vater wird Hauke oft zu Arbeiten mit dem Karren am Deich veranlasst. So verbringt er viel Zeit auf dem Deich und beobachtet das Meer. Dabei ist Hauke schon als Kind von dem Deich, der das Dorf vor Sturmfluten schützen soll, und der Entwicklung neuer Deichformen fasziniert. Hauke fällt dabei auf, dass der alte Deich nicht stabil genug ist, um einer Hochwasserflut standzuhalten und so denkt er sich neue Modelle für den Deich aus und beschließt, später einmal selbst Deichgraf zu werden.

    Ein Deichgraf übernimmt die Verantwortung für die Erhaltung und Überwachung der Deiche.

    Knecht des Deichgrafen

    In seiner Jugend zeigt Hauke auch eine grausame Seite von sich, als er in einem Wutanfall den Angorakater einer alten Frau namens Trien' Jans tötet. Trien, die ihn deshalb verflucht.

    Die Türkische Angorakatze gilt als die Mutter der Langhaarkatzen, da sie eine der ältesten Katzenrassen mit einem langen Fell ist. Heute bezeichnet man auch allgemein weiße oder blau-graue Langhaarkatzen als Angorakatzen.

    Haukes Vater gibt Hauke schließlich mit 18 Jahren als Kleinknecht in den Dienst des Deichgrafen Tede Volkerts. Hauke weist den Deichgrafen auf einige Verbesserungsmöglichkeiten am Deich hin.

    Er arbeitet sich außerdem in die Verwaltungsaufgaben ein und hilft Tede Volkerts bei den Rechenarbeiten. Während der Deichgraf ihn dafür lobt, ist der Mitarbeiter Ole Peters eifersüchtig auf den eifrigen Hauke, besonders, da er nun die niederen Aufgaben verrichten muss. Er versucht deshalb, Hauke körperlich besonders schwere Aufgaben aufzutragen, woraufhin Elke, die Tochter des Deichgrafen, die ebenso begeistert vom Rechnen ist, Hauke in den Schutz nimmt und vor der schweren Arbeit bewahrt.

    Hauke und Elke finden bereits von Anfang an Gefallen aneinander und kommen sich schließlich bei einem traditionellen Winterfest näher. Ole Peters hingegen wird von Elke abgewiesen und heiratet stattdessen kurz darauf Vollina Harders, die Tochter des Deichbevollmächtigten. Außerdem übernimmt Hauke den Posten von Ole Peters, als dieser seine Arbeit kündigt.

    Nachfolger des Deichgrafen

    Als Haukes Vater stirbt, hinterlässt dieser Hauke ein kleines Vermögen. Er hofft, dass Hauke damit seinen Traum, das Deichgrafenamt von Tede Volkerts zu übernehmen, verwirklichen kann. Um wirklich Deichgraf zu werden, hat Hauke aber weder genügend Besitz noch genügend Anhänger im Dorf. Als Tede Volkerts stirbt, will Elke Hauke endlich heiraten, wodurch Hauke genügend Besitz erlangt und tatsächlich zum Deichgrafen ernannt wird.

    Als neuer Deichgraf kann Hauke Haien seine Pläne für den Deich durchsetzen. Die Bauarbeiten, denen Hauke und Elke mit großem Eifer nachgehen, führen allerdings gleichzeitig zu Spannungen zwischen Hauke und der Dorfbevölkerung. Dafür sorgt auch Ole Peters, der nach seiner Heirat ein wohlhabender Mann wird und als Deichbevollmächtigter arbeitet. Ole intrigiert gegen Hauke und verbreitet im Dorf üble Gerüchte über ihn. Besonders Haukes Härte und strenge Art sind in der Dorfgemeinschaft nicht willkommen, weshalb sich Hauke, der ohnehin nicht besonders gesellig ist, immer weiter von der Dorfgemeinde distanziert.

    Der Schimmel und die Tochter Wienke

    Hauke kauft einem Unbekannten einen abgemagerten Schimmel ab und bringt ihn mit ins Dorf. Die Menschen im Dorf sind verängstigt, weil sie glauben, dass der Schimmel die Auferstehung eines Pferdegerippes aus dem Moor sei. Dank Haukes Pflege wird aus dem Schimmel schon bald ein stattliches Pferd, zu dem Hauke enge Verbindung aufbaut.

    Elke bringt die gemeinsame Tochter Wienke zur Welt. Nach der Geburt erkrankt Elke schwer am Kindbettfieber und entrinnt nur knapp dem Tod. Als Wienke ein paar Jahre alt ist, stellt sich heraus, dass sie intellektuell behindert ist, woraufhin sie von Trien' Jans betreut wird.

    Achtung! In "Der Schimmelreiter" verwendet Theodor Storm einen politisch inkorrekten Begriff für Wienkes Lernschwierigkeit, welcher heutzutage nicht mehr genutzt wird. In dieser Erklärung findest Du stattdessen diskriminierungssensible Begriffe.

    Trien', die zu Elke trotz ihrer Probleme mit Hauke immer ein gutes Verhältnis hatte, zieht daraufhin auf dem Hof von Hauke und Elke und söhnt sich auch mit Hauke aus. Trotz der Probleme wird die Liebe zwischen Hauke und Elke noch stärker.

    Abschluss des Deichbaus

    Der Bau des neuen Deichs steht indes kurz vor dem Abschluss. Ein Aberglaube besagt, dass etwas Lebendiges zwischen den Deichen vergraben werden muss. Als Hauke aber den dafür bestimmten Hund rettet, stellen sich die Dorfbewohner endgültig gegen ihn. Trotzdem wird der Bau des Deiches abgeschlossen und Hauke Haien wird vom Oberdeichgrafen und den Behörden für seine Arbeit gelobt.

    Schaden am alten Deich

    Kurz nach Abschluss des Deichbaus erkrankt Hauke und schwebt in Lebensgefahr. Als er im Frühjahr schadhafte Stellen am alten Deich feststellt, will er deren Reparatur veranlassen. Geschwächt von seiner Krankheit gelingt es ihm aber nicht, dies im Dorf durchzusetzen. Ole Peters veranlasst währenddessen als Deichbevollmächtigter lediglich oberflächliche Befestigungsmaßnahmen des Deichs, was Hauke stark beunruhigt. Im Jahr 1756 stirbt Trien' Jans und prophezeit auf ihrem Sterbebett den Bruch des Deiches.

    Die Sturmflut

    Am 1. November 1756 kommt es zu einer Sturmflut, die das Dorf in Angst versetzt. Ole Peters schlägt vor, den neuen Deich durchzustechen, um den alten Deich zu entlasten und Schlimmeres zu verhindern. Hauke aber reitet mit seinem Schimmel an den Deich hinaus und verbietet dieses Vorhaben, da der neue "Hauke-Haien-Koog", der nach Hauke benannt wurde, dadurch überschwemmt werden würde.

    Als Koog bezeichnet man ein Stück Land, das durch den Bau eines Deiches gewonnen wurde.

    Das starke Unwetter führt dazu, dass der alte Deich tatsächlich bricht und die Wassermengen das Flachland fluten. Hauke erkennt, dass seine Fehlentscheidung dafür verantwortlich ist. Die Wassermassen überschwemmen den alten Koog und das Dorf. Haukes Familie versucht, ihm mit einem Wagen entgegenzukommen, doch sie versinken in der Flut und sterben. Nachdem Hauke Zeuge dieses Unglücks wird, stürzt er sich und seinen Schimmel ins Wasser und begeht damit Suizid.

    Ende des Berichts vom Schulmeister

    Der Schulmeister beendet seine Erzählung von Hauke Haien und lobt Haukes Deich, der im Gegensatz zum alten Deich noch heute steht. Da Hauke in seinem Leben nie Dank für seine Arbeit erhalten hat, soll man ihn noch heute als geisterhafte Erscheinung auf seinem Schimmel reitend sehen. Der Reisende bricht bei Tageslicht wieder in Richtung Küste auf und reitet über den Deich davon.

    "Der Schimmelreiter" – Charakterisierung der Personen

    In der Novelle "Der Schimmelreiter" spielen einige Personen eine wichtige Rolle. Im folgenden Abschnitt erhältst Du eine Übersicht über die bedeutendsten Charakterisierungen und deren Beziehungen zueinander.

    Hauke Haien

    • sein geschätztes Geburtsjahr ist 1715
    • ist zu Beginn der Handlung ca. 16 Jahre alt.
    • ist schon früh von Deichen fasziniert und verbringt seine Freizeit dort.
    • hat ein ausgeprägtes mathematisches und technisches Verständnis.
    • träumt davon, Deichgraf zu werden.
    • arbeitet als Kleinknecht bei einem Deichgrafen.
    • verliebt sich in Elke, die Tochter des Deichgrafen.
    • wird mit Elkes Unterstützung zum neuen Deichgrafen.
    • ist besessen von der Arbeit am Deich.
    • ist von sich selbst überzeugt und strebt nach Anerkennung.
    • hat hohe Ansprüche, die ihn im Dorf unbeliebt machen.
    • kauft einen Schimmel, der nur von ihm geritten werden kann.
    • verliert die Unterstützung des Dorfes.
    • führt eine enge Beziehung zu Elke und zu seiner intellektuell behinderten Tochter Wienke.
    • gibt sich die Schuld am Einsturz des Deiches.
    • tötet sich selbst, indem er in die Fluten reitet.

    Elke Volkerts

    • ist die Tochter des Deichgrafen.
    • ist sehr gläubig.
    • wächst ohne Mutter auf.
    • verliebt sich in Hauke und heiratet ihn.
    • verteidigt Hauke gegen Ole Peters.
    • unterstützt Hauke bedingungslos bei seiner Arbeit.
    • bringt Wienke zur Welt.
    • erkrankt schwer am Kindbettfieber.
    • liebt Wienke und Hauke innig.
    • holt die abergläubische alte Trien' ins Haus.
    • verstirbt mit Wienke in den Fluten.

    Ole Peters

    • ist Haukes Gegenspieler.
    • ist der Sohn eines Tagelöhners.
    • arbeitet als Großknecht beim Deichgrafen.
    • ist ein fleißiger Arbeiter.
    • ist eifersüchtig auf Hauke und schikaniert ihn häufig.
    • versucht vergeblich Elke zu gewinnen, heiratet stattdessen Vollina Harders
    • übernimmt das Amt des Deichbevollmächtigter.
    • intrigiert gegen Hauke und bringt die Dorfgemeinde gegen ihn auf.
    • kann Bedürfnisse der Dorfbewohner besser verstehen als Hauke.

    Tede Haien

    • ist Haukes Vater.
    • ist alleinerziehend.
    • ist ein Kleinbauer mit wenig Vieh.
    • ist sehr intelligent.
    • stellt sein Leben für Hauke zurück, als er dessen Talent erkennt.
    • verschafft Hauke die Arbeit beim Deichgrafen und bestärkt ihn darin, Deichgraf zu werden.
    • hinterlässt ihm ein wenig Geld und Land, damit Hauke Deichgraf werden kann.

    Tede Volkert

    • ist Elkes Vater.
    • ist Großbauer und Deichgraf.
    • ist ein bequemer und gutmütiger, jedoch kein intelligenter Mann.
    • ist mit seinem Amt überfordert und auf Hilfe angewiesen.
    • erkennt Haukes Begabung.
    • ist sehr traditionsgebunden und hätte die Hochzeit von Hauke und Elke zu Lebzeiten nicht unterstützt.

    Trien' Jans

    • ist eine alte Frau.

    • arbeitete früher für den Deichgrafen.

    • verlor ihren Sohn bei einem Unglück auf See.

    • besitzt einen weißen Angorakater, der sie an ihren Sohn erinnert.

    • verflucht Hauke, als dieser den Kater tötet.

    • wird von Elke an den Hof der Familie Haien geholt, um Wienke zu betreuen.

    • versöhnt sich daraufhin mit Hauke.

    • stirbt im Jahr 1756.

    "Der Schimmelreiter" – Aufbau und Sprache

    Obwohl "Der Schimmelreiter" nur eine mittellange Prosaerzählung ist, lassen sich einige Besonderheiten im Aufbau und der Sprache der Novelle erkennen. Neben verschiedenen Erzählebenen, wechselnden Erzählern und Zeiten nutzt Theodor Storm in "Der Schimmelreiter" außerdem eine ortsspezifische Sprache für seine Erzählung.

    Aufbau von "Der Schimmelreiter"

    "Der Schimmelreiter" zeichnet sich durch seinen besonderen Aufbau aus, da die Novelle in drei Erzählebenen unterteilt ist. Innerhalb der Erzählung findet sich eine doppelte Rahmenerzählung, die eine Binnenhandlung einschließt.

    Die Rahmenerzählung ist eine besondere Erzähltechnik der Novelle, bei der die eigentliche Handlung (die Binnenhandlung) in eine andere umfassende Erzählung (die Rahmenhandlung) eingebettet wird.

    Die äußere Rahmenhandlung

    "Der Schimmelreiter" beginnt mit dem Bericht eines Ich-Erzählers. Dieser erzählt, wie er einst eine gruselige Gespenstergeschichte in einer Zeitschrift bei seiner Urgroßmutter las. Dieser kurze Bericht stellt den äußeren Erzählrahmen der Novelle dar, wirkt dabei aber eher wie ein Vorwort des Autors, da die äußere Rahmenerzählung nicht geschlossen wird.

    Die innere Rahmenhandlung

    Die innere Rahmenhandlung beginnt, als die Geschichte in der Zeitschrift erzählt wird. In dieser Geschichte ist der Erzähler ein Reisender, der in einem Sturm auf einem Deich entlangreitet und glaubt, einen Reiter auf einem Schimmel zu sehen. Sein unheimliches Erlebnis berichtet der Reisende in der Gaststätte im nächstgelegenen Dorf. Daraufhin erzählt ein Schulmeister dem Reisenden die Geschichte von Hauke Haien. Die innere Rahmenhandlung wird am Ende der Novelle geschlossen, da der Reisende sich nach der Erzählung des Schulmeisters verabschiedet.

    Die Binnenhandlung

    Die eigentliche Geschichte des Schimmelreiters, also das Leben von Hauke Haien und damit der Großteil des Inhalts der Novelle, stellt die Binnenhandlung der Novelle dar. Diese erzählt der Schulmeister im Wirtshaus dem Reisenden. Innerhalb der Binnenhandlung stellt der Kampf von Hauke gegen die Naturgewalten den Hauptkonflikt dar, während ein Streit mit den Dorfbewohnern den Nebenkonflikt der Handlung bildet. Höhepunkt und Katastrophe der Handlung stellt der Tod von Haukes Familie in den Sturmfluten dar.

    Die Zeit in "Der Schimmelreiter"

    Da sich innerhalb der Novelle drei verschiedene Erzählebenen finden lassen, sollten gleichzeitig die verschiedenen Zeiten, zu denen die jeweiligen Erzählungen in "Der Schimmelreiter" spielen, beachtet werden. Die äußere Rahmenhandlung spielt im Jahr 1888. Hier erinnert sich der Ich-Erzähler, dass er vor "gut einem halben Jahrhundert" eine Geschichte in einer Zeitung gefunden hat. Dementsprechend findet die innere Rahmenhandlung, in der der Reisende das Gasthaus betritt, in den 1820er-Jahren statt.

    Die eigentliche Schimmelreitergeschichte, die in der Binnenhandlung erzählt wird, spielt in den Jahren von 1732 bis 1756. Sie beginnt, als Hauke 15 Jahre alt ist und endet mit dem Tod Haukes. Die Binnenhandlung wird chronologisch und linear erzählt, wodurch die Geschehnisse logisch miteinander verbunden sind.

    Die Erzähltechnik in "Der Schimmelreiter"

    Der besondere Aufbau von "Der Schimmelreiter" führt nicht nur dazu, dass es insgesamt drei Erzählungen gibt, sondern lässt dadurch ebenfalls drei Erzähler auftreten. Der Erzähler der äußeren Rahmenhandlung ist ein Ich-Erzähler, der davon berichtet, wie er die Geschichte in einer Zeitschrift gelesen hat. Die innere Rahmenhandlung wird von einem anderen Ich-Erzähler erzählt, nämlich dem Reisenden, der in einem Sturm über die Deiche reitet und schließlich im Wirtshaus eintrifft.

    Die Binnenhandlung hingegen wird von einem dritten Erzähler, dem Schulmeister, wiedergegeben. Er gibt die Schimmelreitergeschichte aus der Sicht von Hauke Haien wieder. Auffällig ist aber, dass die Binnenhandlung immer wieder unterbrochen wird, indem der Schulmeister eigene Kommentare in die Erzählung einwirft. Er kann durch die Kommentare als auktorialer Erzähler verstanden werden, wodurch die Perspektive innerhalb der Binnenhandlung immer wieder wechselt.

    In einer Erzählung kann zwischen personalem, auktorialem, neutralem und Ich-Erzähler unterschieden werden, welche alle verschiedene Wirkungen auf die Lesenden und auf die Geschichte selbst haben. In der StudySmarter-Erklärung "Erzähler" findest Du genaue Informationen über die verschiedenen Erzählperspektiven!

    Theodor Storm nimmt also mehrere Perspektivwechsel zwischen verschiedenen Erzählern innerhalb der Novelle ein.

    Die Geschichte soll durch die Kommentare des Schulmeisters eine größere Glaubhaftigkeit erhalten. Sie unterbrechen immer wieder die Erzählung, um über deren Wahrheitsgehalt zu diskutieren. Die Lesenden werden dadurch zum Schulmeister und zu dem Reisenden zurückgeholt und damit konfrontiert, dass es sich bei Hauke Haiens Geschichte um eine Erzählung des Schulmeisters handelt.

    Letztendlich lässt Storm die Lesenden trotzdem im Unklaren, ob die Geschichte von Hauke Haien nun der Wahrheit entspricht oder dem Aberglauben der Dorfbewohnerinnen und -bewohner entsprungen ist. Diese Frage kann nicht abschließend geklärt werden, da die Geschichte über die verschiedenen Ebenen mündlich weitererzählt wird, ohne dass es konkrete Beweise für die Existenz des Schimmelreiters gibt.

    Die Sprache in "Der Schimmelreiter"

    Die Sprache, die Theodor Storm in "Der Schimmelreiter" verwendet, weist einige Besonderheiten auf. So macht Storm immer wieder deutlich, in welcher Umgebung die Novelle spielt, indem er typische norddeutsche Namen oder norddeutsches Vokabular verwendet. Dabei lassen sich immer wieder Elemente des Plattdeutschen, einem Dialekt, der vor allem in Norddeutschland verbreitet ist, finden.

    Typische norddeutsche Begriffe in "Der Schimmelreiter" sind beispielsweise "gnidderschwarz" oder "schwatzen". Während "gnidderschwarz" ein anderes Wort für "glänzend schwarz" ist, bedeutet "schwatzen" nichts anderes als "plaudern".

    Einen plattdeutschen Satz hört der Reisende in der Rahmenhandlung, als er im Wirtshaus nachfragt, ob gerade eine Versammlung stattfindet. Ein Knecht antwortet ihm: "Diekgraf und Gevollmächtigten un wecke von de annern Interessenten! Dat is um 't hoge Water!"1 Das bedeutet, dass der Deichgraf, Bevollmächtigte und andere Interessierte sich gerade im Gasthaus wegen des Hochwassers versammeln.

    Damit soll nicht nur die Umgebung detailgetreu dargestellt werden, sondern es soll gleichermaßen betont werden, dass die handelnden Personen in "Der Schimmelreiter" einfache Menschen sind. Der Dialekt soll also nicht nur die geografische, sondern auch die soziale Herkunft der Charaktere ausdrücken. Gleichzeitig nutzt Theodor Storm Fachausdrücke zur Beschreibung des Deiches und des Deichbaus, die er von Deichspezialisten erfahren hat.

    Auffällig für die Sprache in "Der Schimmelreiter" ist zudem, dass nicht nur Dialoge häufig vorkommen, sondern, dass die Figuren häufig Selbstgespräche führen. In diesen stellen sie sich oft selbst Fragen, die ihre Gefühle verdeutlichen sollen.

    Als Beispiel kann unter anderem Haukes Selbstgespräch dienen, das er führt, als er während des Sturmes mit seinem Schimmel auf den Deich hinausreitet:

    "Sie werden alle fort sein, alle!" sprach Hauke bei sich selber; "freilich auf mancher Werfte wird ein Haus in Trümmern liegen, schlechte Jahre werden für die überschwemmten Fennen kommen, Siele und Schleusen zu reparieren sein! Wir müssen's tragen, und ich will helfen, auch denen, die mir Leids getan; nur, Herr, mein Gott, sei gnädig mit uns Menschen!"1

    Ebenfalls zeichnet sich die Rhetorik durch zahlreiche Alliterationen oder Anaphern aus.

    Beispielsweise findet sich die Alliteration in der Beschreibung des Meeres, die als "weite, wilde Wasserwüste" 1 bezeichnet wird. Ein Beispiel für eine Anapher sind folgende Sätze: "Ich guck nicht ein. Ich will bei dir ein wenig Ordnung schaffen." 1

    Mehr Informationen zu den rhetorischen Stilmitteln "Alliteration" und "Anapher" erhältst Du in den gleichnamigen Erklärungen auf StudySmarter!

    "Der Schimmelreiter" – Interpretation

    In "Der Schimmelreiter" treten einige Motive immer wieder auf. Auch gibt es mehrere Dingsymbole, die für die Interpretation der Novelle von Bedeutung sind.

    Ein Dingsymbol ist ein Gegenstand, ein Tier oder eine Pflanze in einer Novelle mit einer symbolischen Bedeutung. Dingsymbole verkörpern die Handlung der Novelle und symbolisieren diese dadurch.

    Der Deich und das Meer

    Der Deich steht in "Der Schimmelreiter" für das menschliche Können und die Leistung von Hauke Haien. Er taucht mehrmals in der Erzählung auf und zieht sich durch Haukes gesamte Lebensgeschichte von seiner Kindheit bis in Erwachsenenalter. Der Deich symbolisiert somit Haukes Leben und sein Schicksal.

    Dadurch kann der Deich als eines der Dingsymbole in "Der Schimmelreiter" gesehen werden. Als es Hauke nach Jahren gelingt, seinen Traum von einem neuen Deich umzusetzen, scheinen auch Haukes Leben und seine Karriere ihren Höhepunkt zu erreichen. Solange der Deich noch gegen die Stürme anhalten kann, verläuft Haukes Leben geordnet. Mit der Zunahme von Konflikten in Haukes Leben verliert ebenfalls der Deich zunehmend an Stabilität, bis schließlich der Bruch des Deiches den Auslöser für Hauke Haiens Untergang darstellt.

    Ebenso kann der Deich sinnbildlich für den Kampf der Menschen gegen die Natur stehen, wobei das Meer in der Novelle die Natur symbolisiert. Die Menschen im Dorf können sich nur durch die Deiche vor dem Wasser und den Überschwemmungen schützen. Dadurch stellen der Deich und das Meer einen Gegensatz dar. Während der Deich von Menschen erbaut wurde und vor dem Meer schützen soll, steht das Meer für die Gewalt der Natur, gegen die die Menschen ankämpfen. Somit werden der Deich und das Meer zum Leitmotiv in "Der Schimmelreiter".

    Der Schimmel und der Angora-Kater

    Zwei weiße Tiere sind in "Der Schimmelreiter" von Bedeutung. Diese spielen besonders für den Aberglauben, durch den nahezu die gesamte Bevölkerung des Dorfes geprägt ist, eine wichtige Rolle.

    Im Aberglauben wird weißen Tiere eine besondere Bedeutung zugesprochen. Der Kontakt zu ihnen soll Unglück bringen, wobei es besonders gravierende Folgen haben soll, wenn man ein weißes Tier tötet. Gleichzeitig gelten weiße Tiere oft als Kennzeichen des Todes und werden als Kreaturen des Teufels angesehen.

    In der Novelle spielt einerseits der weiße Angorakater von Trien' Jans eine Rolle. Zu diesem baut Hauke eine enge Bindung auf. In einem Wutanfall erwürgt Hauke jedoch eines Tages den Kater. Trien' Jans bestraft Hauke daraufhin mit einem Fluch, da der Kater das einzige Vermächtnis ihres Sohnes war, der auf hoher See verstorben ist.

    Andererseits hat der weiße Schimmel, den Hauke kauft, eine zentrale Bedeutung für die Novelle und steht immer wieder mit Unheil in Verbindung. Bereits in der Rahmenerzählung taucht der Schimmel auf, als der Reisende dem Schimmelreiter begegnet. Bevor Hauke den Schimmel erwirbt, finden sich bereits erste Andeutungen auf die Präsenz des Schimmels durch das mysteriöse Pferdegerippe auf einer Hallig.

    Halligen sind kleine Inseln an der Küste, die nicht durch Deiche geschützt sind. Deshalb werden sie bei Sturmfluten immer wieder überschwemmt.

    Als Hauke den Schimmel kauft, kommt bei den Lesenden eine erste Ahnung auf, dass der Schimmel Unglück bringen wird, da er mager und kränklich wirkt. Doch schon kurz darauf baut Hauke eine Verbindung zu dem Schimmel auf, der daraufhin nur Hauke auf sich reiten lässt. Den Menschen im Dorf flößt diese Verbindung zwischen Hauke und dem Schimmel noch mehr Furcht ein, da sie den Schimmel für das auferstandene Pferdegerippe halten.

    Als Hauke diese Angst ausnutzt, indem er auf seinem Schimmel zu den Arbeitern am Deich reitet, verstärkt er die Abneigung der Dorfbevölkerung gegen ihn und das Pferd zusätzlich. Schließlich ist der Schimmel für Haukes Schicksal verantwortlich, als das Dorf sich von ihm abwendet. Gleichzeitig begleitet er Hauke bis in den Tod. Der Schimmel ist also ein weiteres Dingsymbol in "Der Schimmelreiter" und symbolisiert den Teufel oder das Unheil.

    Aberglaube

    Der Aberglaube hat für das Geschehen in "Der Schimmelreiter" eine zentrale Bedeutung. Über das gesamte Werk hinweg finden sich immer wieder abergläubische Schilderungen, sodass es gleichzeitig unklar ist, ob Hauke Haien tatsächlich existiert hat.

    Bereits in der Rahmenerzählung von "Der Schimmelreiter" wird der Aberglauben thematisiert. Der Schulmeister, welcher die Geschichte von Hauke Haien erzählt, weißt den Reisenden darauf hin, dass die Erzählung stark vom Aberglauben durchzogen ist. Ebenfalls ist der Aberglaube der Bevölkerung innerhalb der Binnenhandlung von Bedeutung. Er bildet einen starken Kontrast zu dem rationalen Denken von Hauke, der den Aberglauben seiner Mitmenschen nicht verstehen und deshalb ihre Gefühle nicht nachvollziehen kann.

    Obwohl Hauke ein Gegner des Aberglaubens ist, ist er trotzdem von diesem fasziniert und nutzt ihn, um seine eigene Autorität zu bestärken. Die Menschen glauben zunehmend, dass Hauke einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist. Ironischerweise wird Hauke Haien, der zu seinen Lebzeiten nie an Aberglauben und Schauergeschichten geglaubt hat, nach seinem Tod selbst zum Schimmelreiter erklärt und damit zum abergläubischen Mythos gemacht.

    "Der Schimmelreiter" – Epoche

    Die Novelle "Der Schimmelreiter" kann in die literarische Epoche des Realismus eingeordnet werden, welche den Zeitraum von 1848 bis 1890 umfasst. Zu den bedeutendsten deutschen Vertretern des Realismus zählen beispielsweise Theodor Storm (1817–1888), Gottfried Keller (1819–1890), Theodor Fontane (1819–1898), Gustav Freytag (1816–1895) oder Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916).

    Das 19. Jahrhundert in Deutschland war von der industriellen Revolution gekennzeichnet. Damit einher ging das Wachstum der Städte und eine zunehmende soziale Ungleichheit, was einerseits zur Entstehung des Proletariats – also der Klasse der Lohnarbeiter – in den Städten und andererseits zum wirtschaftlichen Erstarken des Bürgertums führte. Nach dem Scheitern der Märzrevolution 1848, bei der die Revolutionäre einen deutschen Nationalstaat angestrebt hatten, verbreitete sich eine resignierte und enttäuschte Stimmung im Bürgertum.

    Bei StudySmarter findest Du die Erklärung "Realismus Literatur", in der Du mehr Informationen zu den historischen Hintergründen dieser Epoche erfahren kannst!

    Im bürgerlichen Realismus sollte die gesellschaftliche Realität so objektiv und detailliert wie möglich geschildert werden. Dabei stand das Leben des Bürgertums, insbesondere das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft im Fokus der Erzählungen. Obwohl im Realismus der bürgerliche Lebensalltag beschrieben wurde, hielten die Schreibenden sich von der Beschreibung der zeitgenössischen sozialen und politischen Probleme fern. Die Wirklichkeit sollte nicht realitätsgetreu beschrieben, sondern viel eher verklärt werden.

    Die Autorinnen und Autoren des Realismus verfassten vorwiegend Prosa-Werke wie Romane und Novellen, aber auch lyrische Werke. Die Sprache in den Werken ist meist sachlich, schlicht und nüchtern. Um die Realität möglichst objektiv darzustellen, verzichteten die Schreibenden auf ihre persönlichen Ansichten in den Werken. Neben einer detaillierten Beschreibung der Umgebung zeichnen sich die Werke des Realismus durch ihre alltäglichen Charaktere aus der Unter- oder Mittelschicht aus. Außerdem spielen viele der Erzählungen auf dem Land oder behandeln historische Stoffe. Vor allem das alltägliche Geschehen war Gegenstand der Erzählungen.

    Über Theodor Storm und "Der Schimmelreiter"

    Theodor Storm wurde am 14. September 1817 in der nordfriesischen Stadt Husum geboren. Bereits während seiner Schulzeit veröffentlichte Theodor Storm erste Gedichte in lokalen Zeitungen. 1837 begann Storm dann ein Jurastudium in Kiel und Berlin und arbeitete nach seinem Studium in seiner Heimatstadt als Rechtsanwalt. 1846 heiratete er seine Cousine Constanze Esmarch, mit der er insgesamt acht Kinder bekam. Gleichzeitig begann Storm schon ein Jahr nach der Hochzeit eine Affäre mit Dorothea Jensen, welche er nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahr 1865 heiratete.

    Politisch beteiligte sich Theodor Storm 1849 an der nationalen Unabhängigkeitsbewegung Schleswig-Holsteins, weshalb er ab 1853 seine Kanzlei aufgeben und ins Exil nach Preußen auswandern musste. Nach der Niederlage Dänemarks im Deutsch-Dänischen-Krieg im Jahr 1864 konnte Theodor Storm nach Husum zurückkehren, wo er zum Landvogt befördert wurde. 1868 wurde Storm zunächst zum preußischen Amtsrichter und ab 1874 zum Oberamtsrichter ernannt.

    Ein Landvogt war der Stellvertreter eines Landesherren, der für die Verwaltung eines bestimmten Gebietes zuständig war.

    1880 wurde Storm auf seinen Wunsch hin pensioniert und beschloss, Husum zu verlassen und nach Hademarschen in Schleswig-Holstein zu ziehen. Am 4. Juli 1888 verstarb Theodor Storm in Hademarschen an den Folgen einer Magenkrebs-Erkrankung. Beerdigt wurde Storm in seiner Heimatstadt Husum, die ihn zum Ehrenbürger ernannte und zehn Jahre nach seinem Tod eine Denkmalbüste zu Storms Ehren enthüllte.

    Mit seinen frühen lyrischen Werken knüpfte Storm an die Epoche der Spätromantik an, weshalb er oft als der "letzte Romantiker" bezeichnet wird. Die späteren Werke Theodor Storms können jedoch dem Realismus zugeordnet werden. Dort erkennt man zunehmend eine Kritik gesellschaftlicher Zustände oder Kritik an den sozialen sowie politischen Problemen der Zeit. Die Novelle "Der Schimmelreiter" (1888) ist Storms berühmtestes Werk, das er erst kurz vor seinem Tod fertigstellen konnte. Das Werk zählt zu Storms Werken des Realismus und spielt in seiner Heimat.

    Der Schimmelreiter - Das Wichtigste auf einen Blick

    • "Der Schimmelreiter" ist eine Novelle des Autors Theodor Storm aus dem Jahr 1888.
    • Die Novelle behandelt die Lebensgeschichte des Hauke Haien und erzählt von dessen Aufstieg zum Deichgrafen, seinem Streit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern seiner Gemeinde sowie dem tragischen Tod von Haukes Familie in einer Sturmflut, woraufhin Hauke Suizid begeht.
    • Zentral für die Handlung ist ein weißer Schimmel, den Hauke kauft. Die Dorfgemeinde hat Angst vor dem Pferd, während Hauke eine enge Bindung zu dem Tier aufbaut. Am Ende reitet Hauke gemeinsam mit dem Schimmel in die Fluten, worauf sich der Titel der Novelle zurückführen lässt.
    • Die zentralen Figuren der Novelle sind Hauke Haien, seine Frau Elke und die gemeinsame Tochter Wienke sowie Haukes Widersacher Ole Peters. Außerdem spielen der ehemalige Deichgraf Tede Volkerts, Haukes Vater Tede Haien und die alte Trien' Jans eine wichtige Rolle im Werk.
    • "Der Schimmelreiter" ist in eine äußere und eine innere Rahmenhandlung sowie eine Binnenhandlung gegliedert. Dadurch spielt die Handlung der Novelle zu drei verschiedenen Zeitpunkten und wird von drei Erzählern erzählt.
    • Zentrale Motive in "Der Schimmelreiter" sind der Deich und das Meer, die den Kampf der Menschen gegen die Natur symbolisieren, sowie Haukes Schimmel, der mit dem Teufel und Unheil in Verbindung gebracht wird. Damit einher geht auch der Aberglaube der Dorfgemeinschaft, der im Gegensatz zu Haukes Rationalität steht.
    • "Der Schimmelreiter" kann in die Epoche des Realismus eingeordnet werden, welche den Zeitraum von 1848 bis 1890 umfasst.
    • Die Novelle ist Storms berühmtestes Werk, das er erst kurz vor seinem Tod fertigstellen konnte. Ebenso spielt "Der Schimmelreiter" in Nordfriesland, was die Heimat von Theodor Storm war.

    Nachweise

    1. Storm, Theodor (2019). Der Schimmelreiter. Hamburger Lesehefte.
    2. Husum-Tourismus.de: Über Theodor Storm. (16.08.2022)
    3. Literaturlexikon.Uni-Saarland.de: Der Schimmelreiter (1888). (17.08.2022)
    4. Ehlers, Swantje (2017). Lektüreschlüssel XL. Theodor Storm: Der Schimmelreiter. Reclam.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Der Schimmelreiter

    Ist Hauke Haien der Schimmelreiter?

    Hauke Haien ist der Schimmelreiter. Nachdem er mit seinem Schimmel Suizid in den Fluten des Meeres begangen hat, soll er noch heute als geisterhafte Erscheinung auf dem Deich umherwandeln, da ihm niemals für seine Arbeit am Deich gedankt wurde. Ob es den Schimmelreiter aber wirklich gab, bleibt unklar.

    Wie wurde Hauke Haien Deichgraf?

    Als der vorherige Deichgraf Tede Volkerts stirbt, heiratet Hauke dessen Tochter Elke. Damit erlangt Hauke genügend Besitz, um Deichgraf zu werden und wird dank seiner Erfahrung und seines Ehrgeizes vom Oberdeichgrafen zum neuen Deichgrafen ernannt.

    Wie stirbt Hauke Haien?

    Ein starkes Unwetter führt dazu, dass der Deich bricht und die Wassermengen das Flachland fluten. Haukes Familie kommt dabei ums Leben und Hauke wird Zeuge dieses Unglücks. Daraufhin stürzt er sich mit seinem Schimmel in die Fluten und begeht damit Suizid.

    Wie viele Erzähler hat Der Schimmelreiter?

    "Der Schimmelreiter" hat insgesamt drei Erzähler. Der erste Erzähler liest die Geschichte in einer Zeitschrift, der zweite Erzähler ist ein Reisender, dem die Geschichte in einem Gasthaus von einem Schulmeister erzählt wird und der dritte Erzähler ist der Schulmeister, der die eigentliche Schimmelreitergeschichte von Hauke Haien erzählt. 

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