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Das Werk behandelt Themen wie Liebe, Philosophie, Krankheit und Tod, mit denen Hans durch die anderen Figuren konfrontiert wird. "Der Zauberberg" kann sowohl als Anti-Bildungsroman, als auch als Zeitroman eingeordnet werden.
Der Bildungsroman ist eine Gattung in der deutschen Literaturgeschichte, die sich Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt hat. Er behandelt meist junge Menschen, die in die Welt hinausziehen und dort durch die Auseinandersetzung mit philosophischen und politischen Fragen eine Entwicklung durchmachen.
In einem Zeitroman wird versucht, die Gegenwart des Erzählten möglichst genau darzustellen. Dabei wird häufig auf Missstände in der Gesellschaft hingewiesen.
"Der Zauberberg" – Inhaltszusammenfassung
Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus "Der Zauberberg" sowie eine zeitliche Einordnung des Geschehens.
"Der Zauberberg" – 1. Kapitel
Die Handlung beginnt um das Jahr 1907. Der gerade fertig ausgebildete Ingenieur Hans Castorp besucht seinen Cousin Joachim Ziemßen in einem Sanatorium in der Schweizer Stadt Davos. Joachim leidet an Tuberkulose und wird dort bereits seit etwa einem halben Jahr behandelt.
Tuberkulose wird durch Bakterien in der Lunge verursacht. Die Symptome sind Husten, Fieber, Müdigkeit und Nachtschweiß. In einigen Fällen ist die Krankheit tödlich, bspw. bei Mangelernährung oder einem schwachen Immunsystem.
Hans hat geplant, drei Wochen dort zu bleiben und danach ein Volontariat (eine Art von Praktikum) anzutreten. Als er ankommt, erscheint ihm Joachim ziemlich gesund. Der soll aber nach Anordnung des Arztes ein weiteres halbes Jahr in der Klinik bleiben. Hans ist empört über die Dauer des Aufenthaltes und meint, es hätte doch niemand so viel Zeit übrig. Doch Joachim winkt nur ab und erklärt, dass die Zeitrechnung im Sanatorium eben anders wäre.
Hans bezieht sein Zimmer und die beiden gehen zum Abendessen. Dort am Tisch sitzt Frau Stöhr. Sie ist eine Patientin, von der Joachim berichtet, dass sie äußerst ungebildet sei. Auch Hans stört sich im Laufe der Handlung immer wieder an ihr.
Nach dem Essen wollen sich die beiden Männer ins Bett begeben und treffen auf dem Weg auf den Assistenzarzt Dr. Krokowski. Dieser fragt, ob Hans auch ein Patient sei. Er beteuert aber, er sei nur ein Besucher. Krokowski scheint verwundert und meint, er hätte noch nie einen vollkommen gesunden Menschen getroffen. Hans und Joachim verabschieden sich und gehen ins Bett.
"Der Zauberberg" – 2. Kapitel
Dieses Kapitel behandelt in einem Rückblick die Vergangenheit von Hans Castorp. Es wird berichtet, dass seine Eltern beide an einer Lungenentzündung starben, als er zwischen 5 und 7 Jahre alt war. Hans hat dann zunächst bei seinem Großvater, dem Senator Hans Lorenz Castorp, gelebt. Dieser ist jedoch etwa anderthalb Jahre später ebenfalls an einer Lungenentzündung verstorben.
Hiernach wohnte Hans bei seinem Onkel James Tienappel. Sein Onkel war Konsul und wohlhabend, weshalb Hans dort in guten Verhältnissen lebte und sich entschied, Ingenieur zu werden.
Ein Senator ist ein Mitglied des Senats. Ein Senat ist ein politischer Rat, der verschiedene Funktionen übernimmt. Heutzutage werden darunter bestimmte Teile eines Regierungsparlaments gefasst. Ein Konsul dagegen ist ein Mitglied eines Konsulats. Das Konsulat eines Staates vermittelt gegenüber einem anderen Staat die eigenen Interessen.
"Der Zauberberg" – 3. Kapitel
Das dritte Kapitel schließt sich wieder an das Ende des ersten Kapitels an und Hans erwacht aus seinem Schlaf. Joachim klopft einige Zeit später an seine Tür und sie gehen zum Frühstück.
Als sie den Frühstückssaal wieder verlassen wollen, begegnen sie dem Leiter des Sanatoriums namens Behrens und Dr. Krokowski. Behrens veranlasst, dass auch Hans untersucht werden soll, weil er ihn mit einer Anämie, auch Blutarmut genannt, diagnostiziert. Die Symptome, die bei einer Anämie auftreten (bspw. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen etc.) kamen bereits vermehrt während Hans Aufenthalt auf.
Hans und Joachim gehen spazieren. Dabei treffen sie einen andere Patienten namens Lodovico Settembrini. Er ist ein italienischer Schriftsteller, Humanist und Freimaurer.
Der Humanismus ist durch verschiedene Strömungen geprägt. Seinen Ursprung hat diese Weltanschauung im 18. Jahrhundert. Humanisten glauben daran, dass der Mensch sich entfalten und Mitgefühl gegenüber anderen Menschen zeigen sollte. Hierfür sind Bildung und Individualität ausschlaggebende Ziele.
Die Freimaurer sind ein ethischer Bund, der an die Selbsterkenntnis und Menschlichkeit glaubt. Ihre Grundideale sind Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit, Humanität und Toleranz.
Settembrini hält Hans für einen Patienten und fragt ihn nach der Dauer seines Aufenthaltes. Hans erklärt wieder, dass er lediglich Besucher sei und Settembrini beneidet ihn.
Settembrini schließt sich dem Spaziergang der beiden an und sie unterhalten sich über alle möglichen philosophischen und politischen Fragen. Bei ihrer Rückkehr trennen sich Hans und Joachim von Settembrini und die beiden gehen zur Liegekur. Diese gilt als Standardtherapie bei Tuberkulose und die Patienten liegen hierfür stundenlang auf Liegen an der frischen Luft. Danach werden sie zum zweiten Frühstück gerufen und gehen anschließend im Dorf spazieren, bis sie abermals zum Essen gerufen werden.
Beim Mittagessen wird die Tür geknallt und Hans schaut sich nach dem Übeltäter um. Er entdeckt die Patientin Clawdia Chauchat, die auch Madame Chauchat genannt wird. Sie ist Russin und aufgrund ihres Namens wird vermutet, dass sie mit einem Franzosen verheiratet wäre. Später wird aber berichtet, dass sie mit einem russischen Beamten verheiratet ist. Madame Chauchat erinnert Hans stark an jemanden, aber er kann sich nicht darauf besinnen, auf wen.
Nach der Mahlzeit gehen sie wieder zur Liegekur und Hans merkt, dass ihn das viele Essen körperlich schafft. Nach einiger Zeit geht Krokowski an seiner Liege vorbei, um nach Joachim zu sehen und Hans ärgert sich still darüber, dass er bei der Untersuchung nicht berücksichtigt wird. Wieder gehen die Patienten zum Essen, diesmal ist es der Nachmittagstee und nur kurze Zeit später findet schon das Abendessen statt.
Danach begeben sich die Patienten in eine Halle, um sich zu unterhalten und zu spielen. Hans unterhält sich mit Settembrini und der rät ihm, so früh wie möglich abzureisen, bevor er im Sanatorium hängenbleibt. Joachim kommt zu ihnen und sie gehen gemeinsam zur abendlichen Liegekur.
Hans weigert sich an dieser teilzunehmen, weil er ja kein Patient sei und will nur in Ruhe eine Zigarre rauchen. Auf einmal beginnt er aber zu frösteln und geht auf sein Zimmer. Als er sich schlafen legen will, hat er zuerst mit Unruhe zu kämpfen und wird dann im Schlaf von Albträumen über die Patienten geplagt.
"Der Zauberberg" – 4. Kapitel
Hans gewöhnt sich allmählich an den Alltag im Sanatorium und freundet sich mit Settembrini an. Krokowski gibt Vorträge über Krankheit und Liebe.
Auf einem Spaziergang legt Hans sich auf eine Bank und schläft ein. Er träumt von einem alten Schulkameraden namens Pribislav Hippe, den er damals bewundert hatte. Einmal hatte der ihm im Kunstunterricht einen Bleistift geliehen.
Beim Aufwachen erkennt Hans, dass Madame Chauchat ihn an Hippe erinnert hatte. Während er zunächst noch nicht viel für Madame Chauchat übrig hat, beginnt er mit der Zeit immer mehr Interesse an ihr zu entwickeln, weil sie immer mehr Ähnlichkeit mit Hippe aufweist.
Hans war es seit seiner Ankunft im Sanatorium immer wieder kurzzeitig körperlich schlecht ergangen. Nach nun etwas mehr als zwei Wochen seines Aufenthalts wird vermutet, dass er sich eine Erkältung eingefangen hat. Er besorgt sich ein Thermometer und misst 37,6 °C Fieber. Am nächsten Tag geht er mit Joachim zu dessen Untersuchung und lässt sich von Krokowski abklopfen. Der empfiehlt ihm, ein Röntgenbild machen zu lassen.
"Der Zauberberg" – 5. Kapitel
Acht Tage später wird Hans geröntgt und in seinem Brustkorb sind Flecken zu sehen. Ihm werden einige Wochen Ruhe verschrieben und er schreibt seinem Onkel einen Brief, in dem er von seiner Krankheit berichtet.
Wie im Flug vergehen die Monate und Hans genießt die Zeit, während Joachim lieber abreisen und den Dienst als Soldat antreten würde. In der Walpurgisnacht feiern die Patienten zusammen und spielen ein Zeichenspiel.
Die Walpurgisnacht ist ein traditionelles Fest in Europa, welches am 30. April gefeiert wird. Heutzutage ist sie eher als "Tanz in den Mai" bekannt. Die Tradition entwickelte sich im Mittelalter und es wird geglaubt, dass sich in dieser Nacht Hexen auf dem Blocksberg (im Mittelgebirge im deutschen Harz) zu einem Fest versammeln. Auch Goethes "Faust" greift den Begriff auf und machte ihn so populär.
Hans möchte beim Spiel mitmachen, bekommt aber nirgendwoher einen vernünftigen Stift. Er trifft auf Madame Chauchat und fragt sie nach einem Bleistift, den sie ihm auch reicht. Sie unterhalten sich eine Weile und beobachten die tanzende Menge. Madame Chauchat erzählt, dass sie am nächsten Tag abreisen werde und Hans, der sich mittlerweile in sie verliebt hatte, ist bestürzt.
Durch ihr Gespräch, was größtenteils auf Französisch stattfindet, wird angedeutet, dass die beiden eine Liebesnacht miteinander verbringen. Diese Vermutung wird im sechsten Kapitel bestätigt, als berichtet wird, dass Hans in dieser Nacht erst einige Stunden nach Joachim auf seinem Zimmer ankam.
"Der Zauberberg" – 6. Kapitel
Settembrini verkündet, dass er ins Dorf ziehen werde, weil er sich mit seiner lebenslangen Krankheit abgefunden und nicht mehr ausreichend Geld für den Aufenthalt habe. Auf einem Spaziergang durch das Dorf treffen Hans und Joachim auf ihn und jemanden, der Mieter in demselben Haus ist. Sein Name ist Leo Naphta und er ist Lehrer am örtlichen Gymnasium.
Naphta und Settembrini laden die anderen beiden zu sich ein und diskutieren bei diesem Besuch über allerhand politische und philosophische Fragen. Fast unbemerkt vergehen anderthalb Jahre und Joachim beschließt, abzureisen. Auch Hans bekommt die Erlaubnis zu gehen, aber bekommt Panik vor der Rückkehr in die Heimat. Er misst wieder Fieber bei sich und besteht darauf, weiterhin im Sanatorium zu bleiben. Joachim reist ab.
Hans wird von seinem Onkel Tienappel besucht, der ihn zurück nach Hause holen will. Allerdings hat er damit keinen Erfolg und als Behrens ihn diagnostizieren will, reist er überstürzt ab.
Fortan spaziert Hans mit Settembrini, Naphta und ein paar neuen Patienten und sie diskutieren über Politik, Pädagogik, Krankheit und Religion.
Als es einen gewaltigen Schneefall im Ort gibt, möchte Hans Ski fahren. Er gerät in einen Schneesturm und droht zu erfrieren. Er bekommt Visionen, die sowohl die Weltansicht Settembrinis als auch Naphtas Theorie einer Gesellschaft widerspiegeln. Settembrini träumt von einer perfekten Welt, in der die Menschen humanistisch (also verständnisvoll) handeln, während Naphta auf eine bessere Welt hofft, die aus dem Untergang wiederaufersteht.
Hans denkt über die Macht, die der Tod über den Menschen hat, nach. Er beschließt, sich dieser zu entziehen, indem er sich der Liebe und Güte verschreibt. Der Sturm lässt nach und er schafft es, sich bis ins Sanatorium zu retten. Als Hans dort ankommt, hat er seine vorigen Erkenntnisse bereits wieder vergessen.
Während des folgenden Aufenthaltes erhält er Briefe von Joachim, in denen er berichtet, dass er inzwischen Leutnant geworden ist. Allerdings erkrankt Joachim kurze Zeit später wieder und muss in die Klinik zurückkehren. Dort verschlimmert sich sein Zustand zusehends, bis er bettlägerig wird und schließlich stirbt.
"Der Zauberberg" – 7. Kapitel
Madame Chauchat kehrt zurück mit einem Liebhaber namens Mynheer Peeperkorn. Eigentlich heißt er Pieter Peeperkorn und er nennt sich auch selbst so. Er ist ein wohlhabender Niederländer und Kaffeepflanzer und wird von allen Patienten geliebt. Hans ist zuerst eifersüchtig, bewundert Peeperkorn jedoch und freundet sich mit ihm an.
Mit der Zeit wird Peeperkorn immer kränker und vergiftet sich schließlich, als er seine sexuelle Potenz verliert. Daraufhin reist Madame Chauchat wieder ab.
Es wird Hans zusehends langweilig beim immer gleichen Alltag, bis eine neue Patientin namens Ellen (Elly) Brand eintrifft. Sie scheint über übernatürliche Fähigkeiten zu verfügen und hält mit den Mitpatienten Séancen ab, in denen sie Geister beschwört. Bei einer solchen Séance erblickt Hans den Geist von Joachim und beschließt nicht länger an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.
In den folgenden Jahren werden die Patienten ohne sichtbaren Grund streitsüchtig und gereizt. Auch Settembrini und Naphta geraten in eine hitzige Diskussion und Naphta fordert ihn infolgedessen zu einem Duell heraus.
In einem Duell treten zwei Personen freiwillig gegeneinander an und verwenden dabei gleichwertige Waffen. Diese Waffen können in jedem Fall unterschiedlich sein. Früher wurden Duelle zur Verteidigung der Ehre ausgeführt, heutzutage wird der Begriff eher für sportliche Zweikämpfe gebraucht. Aufgrund der hohen Tödlichkeit wurden Duelle im 20. Jahrhundert in den meisten Ländern verboten.
Settembrini will aber nicht auf Naphta schießen und zielt stattdessen in die Luft. Naphta nennt ihn einen Feigling und erkennt, dass es mehr Mut erfordert zu schießen, als erschossen zu werden, woraufhin er sich selbst erschießt.
Es sind jetzt insgesamt sieben Jahre vergangen, die Hans im Sanatorium verbracht hat und wir schreiben das Jahr 1914. Der Erste Weltkrieg bricht aus, die Patienten kehren in ihre Heimat zurück und Hans zieht freiwillig in den Krieg. Vermutlich stirbt er im Gefecht.
"Der Zauberberg" – Charakterisierung der Figuren
Viele der Figuren in "Der Zauberberg" verkörpern eine bestimmte Ideologie. Die folgende Charakterisierung soll Dir aufzeigen, welche Eigenschaften die Figuren aufweisen und was sie mit diesen verkörpern.
Eine Ideologie ist eine Weltanschauung, mit der soziale Gruppen oder Organisationen bestimmte Ziele durchsetzen wollen. Die Anhänger solcher Bewegungen wollen aus ihrer Sicht die Welt mit den angestrebten Zielen verbessern und oftmals auch Machtgefüge umstrukturieren.
Hans Castorp
- Hans Castorp ist ein ausgelernter Ingenieur.
- Er ist Anfang 20.
- Er wird als durchschnittlich beschrieben, ist aber begabt in der Mathematik.
- Castorp liebt es, freie Zeit zu haben.
- Seine beide Eltern sind früh an einer Lungenentzündung gestorben, genau wie sein Großvater.
- Nach dem Tod seiner Eltern lebte er zunächst bei seinem Großvater und dann bei seinem Onkel Tienappel.
- Seine Mitbürger erwarten, dass er ebenfalls eine politische Karriere einschlägt, wie sein Onkel und Großvater.
- Castorp ist verliebt in Madame Chauchat.
- Seine Figur steht für das deutsche Bürgertum des 19. Jahrhunderts.
- Der Name "Hans" als Allerweltsname soll seine Eigenschaften als "allgemein Deutscher" kennzeichnen.
- Der Name "Hans" als Abkürzung für "Johannes" steht zum einen für den Jünger Jesu namens Johannes und zum anderen für einen Evangelisten mit demselben Namen. Dem Evangelisten Johannes wurde die Offenbarung zuteil.
- Die Figur "Hans" lässt sich, genau wie die deutschen Bürger in der realen Welt, von allen möglichen Einflüssen mitziehen.
- Hans entwickelt immer wieder kurzlebige Leidenschaften, bspw. für die Anatomie oder die Musik.
Im letzten Buch des Neuen Testaments der Bibel ist die Offenbarung des Johannes aufgeführt. Eine Offenbarung soll dem Menschen etwas zeigen, was ihm vorher unbekannt bzw. verborgen war. Die Offenbarung des Johannes handelt unter anderem von der Apokalypse, wie sie ihm von Gott prophezeit wurde.
Lodovico Settembrini
- Settembrini ist als Schriftsteller tätig.
- Er ist ein Italiener.
- Er ist ein Vertreter der Aufklärung.
- Er ist Humanist und Freimaurer.
- Settembrini freundet sich mit Hans an
- Er ist Sprachrohr des Autors, denn er weist auf die Probleme in der Gesellschaft hin.
- Der Name "Settembrini" bezieht sich auf einen Schriftsteller und Logenmeister von Freimaurern namens Luigi Settembrini.
Die Aufklärung (1720-1800) ist eine literarische Epoche, die sich primär mit der Freiheit und Vernunft des Menschen auseinandergesetzt hat.
Ein Logenmeister ist ein Vorsitzender einer Loge. Eine Loge ist eine geschlossene Vereinigung und prüft ihre Mitglieder vor deren Aufnahme.
Leo Naphta
- Naphta ist Lehrer am Gymnasium.
- Er ist ein Kontrahent von Settembrini und seinen Mitmietern.
- Naphta ist ein Humanist.
- Er vertritt ein kollektivistisches Weltbild: Er ist sowohl kommunistisch als auch faschistisch.
- Er ist christlich und pantheistisch.
- Naphta hat eine anti-aufklärerische Haltung.
- Er war zuvor Jude und konvertierte dann zum Christentum.
- Er ist überzeugt, körperliche Qualen führen zu geistiger Erleuchtung und befürwortet deshalb Folter. Erleuchtung meint so viel wie eine plötzliche Erkenntnis durch geistige Entwicklung.
Im Kollektivismus ist das Wohl der Gemeinschaft am wichtigsten. Die Interessen eines Individuums werden daher dem Kollektiv untergeordnet.
Der Kommunismus vertritt so ein kollektivistisches Weltbild. Unter dem Begriff "Kommunismus" werden sowohl politische Bewegungen, Herrschaftssysteme als auch Ideen und Lehren gefasst. Sie alle vereint das Ziel von sozialer Gleichheit und Freiheit.
Auch der Faschismus gehört zu den kollektivistischen Bewegungen. Faschisten glauben an die Reinheit und Stärke ihrer Gemeinschaft und grenzen diese gegen andere soziale Gruppen ab. Ihre Ideale sind oft rassistisch veranlagt. Der Nationalsozialismus ist ebenfalls eine faschistische Bewegung.
Im Gegensatz zur christlichen Religion, wird im Pantheismus daran geglaubt, dass Gott und die Welt eins sind. Gott ist hier nicht als eine Art von Persönlichkeit der Welt übergeordnet, sondern steckt selbst in ihr.
(Madame) Clawdia Chauchat
- Chauchat ist 28 Jahre alt.
- Sie ist verheiratet mit russischem Beamten.
- Sie ist die erotische Verführerin von Hans.
- Ihr Name und die Beschreibung ihres Aussehens haben Ähnlichkeit mit der einer Katze (engl. "claw" : "Klaue"; frz. "chaud chat" : "heiße Katze").
- Ihre Figur beruht auf einer Mitpatienten der Ehefrau von Thomas Mann.
(Mynheer) Pieter Peeperkorn
- Peeperkorn ist ein Holländer.
- Der Titel "Mynheer" ist die niederländische Version von "Herr".
- Er tätig als wohlhabender Kaffeepflanzer.
- Er ist der Liebhaber von Madame Chauchat.
- Peeperkorn spricht unverständlich.
- Er wird als charismatisch wahrgenommen.
- Er vergiftet sich wegen Impotenz.
- Das Vorbild für seine Figur war der deutsche Schriftsteller Gerhart Hauptmann.
- Er steht für das Dionysische und ist damit das gegenteilige Extrem zum apollinischen Joachim.
Apollinisch und dionysisch sind philosophische Begriffe, die vom Schriftsteller und Philosoph Friedrich Nietzsche in seiner philosophischen Schrift "Die Geburt der Tragödie" aufgegriffen wurden. Sie beschreiben bestimmte Typen von Menschen mit gegensätzlichen Eigenschaften. Die Begriffe wurden von den antiken Göttern Apollo und Dionysos abgeleitet.
Der apollinische Mensch richtet sich nach der Ordnung und den bildenden Künsten (bspw. Malerei) und steht für einen klaren Geist.
Der dionysische Mensch ist dagegen irrational und orientiert sich an seiner sinnlichen Lust.5
Joachim Ziemßen
- Er ist der Cousin von Hans.
- Ziemßen ist ein Soldat, später wird er Leutnant.
- Er ist ruhig und zurückhaltend.
- Ziemßen steht für Treue und Pflicht.
- Er stirbt am Ende an Tuberkulose.
Hofrat Behrens
- Behrens ist Leiter des Sanatoriums und Chirurg.
- Er überredet Patienten aus Habsucht zu unnötig verlängerten Aufenthalten.
- Seine Figur ist an den behandelnden Arzt von Thomas Manns Frau angelehnt.
Dr. Krokowski
- Er ist der Assistenzarzt von Behrens.
- Krokowski hält Vorträge in der Klinik über Krankheit und Liebe.
- Er bietet "Seelenzergliederung" an, was eine Art von Psychotherapie ist.
- Seine Vorlage war wahrscheinlich der Psychoanalytiker Georg Groddeck, der der Wegbereiter für die Psychosomatik war und ähnliche Vorträge gehalten hat wie Krokowski.
In einer Psychotherapie werden psychische Störungen durch verschiedene Techniken behandelt. Die Psychosomatik beschäftigt sich in diesem Feld mit dem Einfluss von Umwelt und Psyche auf den Körper.
Frau Stöhr
- Sie ist Patientin im Sanatorium.
- Stöhr gilt als ungebildet und fällt Hans deshalb immer wieder unangenehm auf.
- Sie besitzt einen sprechenden Namen: "Stöhr" abgeleitet von "Störung" oder bezogen auf den Fisch namens "Stör", da in der Erzählung berichtet wird, dass ihr Wissensstand vorwiegend auf Rezepte zu Fischsaucen begrenzt wäre.
- Auch ihr Vorbild war eine Mitpatientin von Thomas Manns Frau.
Sprechende Namen weisen auf bestimmte Eigenschaften der Figuren hin, nach denen diese dann benannt werden.
"Der Zauberberg" – Aufbau und Sprache
Das folgende Kapitel zeigt Dir, wie der Autor Thomas Mann seinen Roman gegliedert und zeitlich angeordnet hat. Außerdem erfährst Du, was das Besondere der Sprache in dem Roman ist.
Aufbau von "Der Zauberberg"
Die Erzählung ist in insgesamt sieben Kapitel eingeteilt, die jeweils wieder in mehrere Unterkapitel gegliedert sind.
Die Handlung verläuft größtenteils chronologisch, also in der Reihenfolge, wie sie passiert ist. Nur an einigen Stellen verwendet der Autor Analepsen (rhetorisches Stilmittel). Analepsen sind Rückblenden, die etwas erzählen, was in der Vergangenheit des Erzählten passiert ist. Ein Beispiel hierfür ist das Kapitel über die Vergangenheit von Hans und seiner Familie.
In "Der Zauberberg" liegt ein auktorialer Erzähler vor. Dieser steht außerhalb des Geschehens und ist keine Figur der Erzählung. Der Erzähler hat Einblick in die Gedanken und Gefühle der Figuren und ist allwissend. Sichtbar wird das besonders am Ende des Romans. Der Erzähler scheint zwar zu wissen, was mit Hans passieren wird, will es dem/der Lesenden aber nicht verraten:
Ehrlich gestanden, lassen wir ziemlich unbekümmert die Frage offen.8
An diesem Zitat fällt außerdem auf, dass der Erzähler das Personalpronomen "wir" verwendet. Dies passiert häufiger im Roman und es ist nicht ganz klar, ob hier mehrere Autoren sprechen oder der Erzähler damit sich und die Leserschaft meint.
Es wird häufig zwischen zeitdeckendem und zeitraffendem Erzählen gewechselt und das Tempo des Erzählens nimmt gegen Ende stark zu. Auch treten immer wieder Pausen auf, wenn Figuren oder die Umgebung ausführlich beschrieben werden.
Zeitdeckendes Erzählen liegt dann vor, wenn die Handlung in etwa genauso viel Zeit einnimmt wie das Erzählen von der Handlung.
Beim zeitraffenden Erzählen werden Handlungsstränge sehr knapp erzählt und es werden viele Details weggelassen.
In einer Pause bleibt die Handlung stehen. Es passiert also nichts, was die Handlung vorantreibt. Das können Beschreibungen oder auch Kommentare des Autors/ der Autorin oder einer Figur sein.
Sprache in "Der Zauberberg"
Die vielen ausgiebigen Beschreibungen im Roman sind ein typisches Merkmal für den Stil von Thomas Mann. Ebenso wie der große Anteil an Dialogen und Vorträgen, die in etwa genauso viel oder mehr Platz in der Erzählung einnehmen als die eigentliche Handlung.
Besonders auffällig ist auch der ständige Wechsel von Sprachen, da in der Klinik Patienten aus vielen Ländern zusammenkommen. Das Gespräch zwischen Hans und Madame Chauchat in der Walpurgisnacht sticht hier besonders hervor, weil nicht nur einzelne Formulierungen oder Wörter in einer fremden Sprache geäußert werden. Über mehrere Seiten hinweg wird der französische Dialog zwischen ihnen nur gelegentlich durch einen kurzen deutschsprachigen Einschub unterbrochen, auch sichtbar in diesem Zitat:
Das immer wiederkehrende Vermischen von Sprachen ist nur eines von vielen Mitteln, die Thomas Mann nutzt, um seinen Text vieldeutig zu machen. Die verschiedenen Sprachen haben oft unterschiedliche Bedeutungen für dieselben Wörter. Deshalb können bestimmte Passagen anders verstanden werden, je nachdem welche Bedeutung Du den Wörtern zuweist.
Die Uneindeutigkeit des Textes wird ebenso deutlich an den Widersprüchen, die er einbaut. Zum einen passiert das bei der Charakterisierung seiner Figuren, wie Du an der Beschreibung Settembrinis sehen kannst:
Sein Alter wäre schwer zu schätzen gewesen, zwischen dreißig und vierzig mußte es wohl liegen, denn wenn auch seine Gesamterscheinung jugendlich wirkte, so war sein Haupthaar doch an den Schläfen schon silbrig durchsetzt und weiter oben merklich gelichtet: [...]8
Zum anderen erkennst Du die Vieldeutigkeit aber auch an der unklaren sprachlichen Zuweisung am Beispiel von Madame Chauchat und Hippe, die Hans des Öfteren zu vermischen scheint:
[...] so wenig wie dermaleinst in der Faschingsnacht, als Hans Castorp sich in ebenso toller und schlimmer Lage befunden, indem er der kranken Clawdia Chauchat son crayon, seinen Bleistift, Pribislav Hippes Bleistift zurückgegeben hatte ...8
"Der Zauberberg" – Interpretation
Der Roman "Der Zauberberg" wird oftmals als Anti-Bildungsroman bezeichnet, da Hans nicht in die weite Welt hinaus, sondern in die abgeschottete Welt des Sanatoriums reist. Dort entdeckt er zudem nicht (wie es in einem Bildungsroman zu erwarten wäre) seine eigene Individualität oder erlangt eine herausragende Bildung, durch die sich seine Persönlichkeit weiterentwickeln könnte. Stattdessen bleibt er in etwa so mittelmäßig wie er ankam.
Das Sanatorium, das sich in den Bergen befindet, steht im starken Gegensatz zur Heimat von Hans, die auch in "Der Zauberberg" immer wieder als das "Flachland" bezeichnet wird. Es symbolisiert durch den Höhenunterschied der beiden Gebiete die Erhebung des Geistes über das Bürgerliche. Hans steigt also aus dem bürgerlichen Flachland in das geistig und physisch erhobene Sanatorium auf. Angesichts der fehlenden Erhellung von Hans am Ende des Romans wirkt dieser Vergleich allerdings eher ironisch.
"Der Zauberberg" nimmt Bezug auf eine Menge von anderen literarischen Werken. So ist der Zauberberg im "Rattenfänger von Hameln" der Gebrüder Grimm ein Ort, an dem Figuren entführt wurden. Auch zu Joseph von Eichendorffs "Das Marmorbild" und Johann Wolfgang von Goethes "Faust" sowie einigen von Richard Wagners Opern sind Parallelen erkennbar.
Richard Wagner war ein deutscher Komponist und Schriftsteller im 18. Jahrhundert. Thomas Mann baut oft Bezüge zu ihm und seinem musikalischen Schaffen in seinen Romanen ein.
An den Figuren von Hippe und Peeperkorn wird eine homoerotische oder bisexuelle Orientierung von Thomas Mann sichtbar. Hans muss bei Madame Chauchat immer wieder an Hippe zurückdenken und fühlt sich erst zu ihr hingezogen, als er die Ähnlichkeiten zwischen beiden feststellt. Er empfindet außerdem sowohl für Hippe als auch für Peeperkorn eine tiefe Bewunderung.
Der Bleistift, den Hippe ihm damals gereicht hatte, ist ein Symbol, welches in der Literatur des Öfteren gebraucht wird und nach einer Theorie der Psychoanalyse von Sigmund Freud für das erigierte Glied eines Manns steht.
Sigmund Freud war ein österreichischer Arzt, der die Psychoanalyse begründet hat. Seine Theorien zur Psychoanalyse beschäftigen sich unter anderem mit der Psychosexualität. Hier erforschte er, wie Wünsche und Ablehnung Einfluss auf die psychische Stabilität haben.
Dieses Zitat veranschaulicht die Bedeutung, die Hans dem Kontakt zu Hippe beimisst und zeigt dabei auch seine Scham für die tiefe Zuneigung:
Er war so frei, den Bleistift etwas zuzuspitzen, und von den rot lackierten Schnitzeln, die abfielen, bewahrte er drei oder vier fast ein ganzes Jahr lang in einer inneren Schublade seines Pultes auf, - niemand, der sie gesehen hätte, würde geahnt haben, wie Bedeutendes es damit auf sich hatte.8
Die hier sichtbare Homoerotik oder -sexualität ist ein Thema, das immer wieder in den Texten Thomas Manns auftritt. Ein weiteres typisches Motiv für seine Werke ist die Unterscheidung zwischen dem Bürger und dem Künstler.
Der Künstler steht für das kreative Genie, das sich vom einfachen Bürger abhebt, indem er die Welt durchschaut und erkennt, wie sie wirklich ist. Dieser spiegelt sich in der Figur von Settembrini wider, der versucht, Hans vor dem Aufenthalt im Sanatorium zu warnen und besonnen Kritik an seinem Alltag und dem Irrsinn anderer Figuren äußert.
In der Literatur ist ein Motiv ein immer wiederkehrendes Element. Es hat auch eine tiefere Bedeutung, wenn es außerhalb seines Textes steht. Wird ein Motiv sehr häufig in einem Text verwendet und gibt ihm eine Struktur, nennt man es auch "Leitmotiv".
"Der Zauberberg" – Historischer Hintergrund
Der Roman ist historisch in der Wilhelminischen Epoche (1888-1918) verortet. Ende der 1880-er Jahre herrschte im Deutschen Reich noch eine Klassengesellschaft vor und die Arbeiterklasse musste am Existenzminimum leben.
Das Deutsche Reich bestand von 1871 bis 1945. Es wird in drei Phasen aufgeteilt: das Deutsche Kaiserreich (1871-1918), die Weimarer Republik (1918-1933) und den Nationalsozialismus (1933-1945). Das Deutsche Reich entwickelte sich aus den Bündnissen, die vom damaligen Minister-Präsidenten Otto von Bismarck anlässlich der Deutschen Einigungs-Kriege geschlossen wurden. Hierdurch vereinten sich mehrere kleine Länder zu einem großen Bund.6
In einer Klassengesellschaft werden die Menschen anhand von ihrem Besitz in Kategorien eingeordnet. Diese vier Kategorien sind: die Arbeiterklasse, das Kleinbürgertum, besitzlose Intelligenz und Besitzende bzw. durch Bildung Privilegierte.
Die Lebensmittelkosten stiegen aufgrund erhöhter Zölle auf das Dreifache, doch die Löhne blieben beinahe gleich. Die Industrialisierung (1830-1910) war in vollem Gange, die Handarbeit ging zu großen Teilen in die Maschinenfertigung über und die Arbeiter in den Fabriken litten unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Es fehlten Sozialversicherungen und es gab keine Arbeitsschutzgesetze.
1914 brach dann der Erste Weltkrieg aus und dauerte bis 1918 an. Das Land wurde von Hungersnot geplagt und Massenstreiks, die unter dem Begriff der "Novemberrevolution" gefasst werden, versetzten das Land in Aufruhr.4
Der Erste Weltkrieg (1914-1918) wurde zwischen den sogenannten "Mittelmächten" und den "Alliierten" geführt. Zu den Mittelmächten gehörten zunächst das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn. Später schlossen sich dann noch das Osmanische Reich und das Königreich Bulgarien an. Die Alliierten bestanden aus Russland, Frankreich und Großbritannien, später auch den USA, Italien und Japan. Ziel war es hauptsächlich, das eigene Herrschaftsgebiet zu erweitern.7
Mit dem Ende des Kriegs wurde dann die Weimarer Republik (1918-1933) gegründet. Es wurde die Demokratie als Herrschaftsform eingeführt und die Weimarer Verfassung unterschrieben, die unter anderem die Gewaltenteilung und die Grundrechte der deutschen Bürger festsetzte.
In einer Demokratie herrschen Freiheit und Gleichheit aller Menschen. Politische Entscheidungen werden durch die Mehrheit der Stimmen des Volkes entschieden.
"Der Zauberberg" wird auch in die literarische Epoche der Neuen Sachlichkeit eingeordnet. Diese ist eine literarische Strömung in der Weimarer Republik gewesen, in der die Ereignisse und die Folgen des Ersten Weltkriegs festgehalten wurden. Ihr Ziel war es, die Bevölkerung über Missstände in sozialer und politischer Hinsicht aufzuklären. Typisch für die Strömung war eine sachliche und wahrheitsgetreue Sprache.
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"Der Zauberberg" – Der Autor Thomas Mann
Thomas Mann wurde am 06.06.1875 in Lübeck als Sohn einer großbürgerlichen Kaufmannsfamilie geboren. Er hatte einen älteren Bruder namens Heinrich, der ebenfalls Schriftsteller wurde.
1894 stirbt sein Vater und die Familie zieht nach München. Zunächst arbeitete er als Angestellter einer Feuerversicherungsanstalt, nachdem er das Gymnasium ohne Abitur verlassen hatte. Als er ausreichend Geld angespart hatte, beschloss er dann im Alter von 21 Jahren freier Schriftsteller zu werden und zog mit seinem Bruder nach Italien. Dort war er bei der Satirezeitschrift "Simplicissimus" beschäftigt und schrieb 1901 seinen ersten Roman mit dem Titel "Buddenbrooks".
1905 heiratete er die Jüdin Katia Pringsheim und bekam mit ihr sechs Kinder. Einige von ihnen wurden ebenfalls Schriftsteller: Klaus, Erika und Golo.
1912 verfasste Mann seine Novelle "Der Tod in Venedig" und seine Frau Katia wurde mit Verdacht auf Tuberkulose in ein Sanatorium in schweizerischen Davos eingeliefert. Der dortige dreiwöchige Besuch Manns war die Vorlage für den folgenden Roman "Der Zauberberg", welcher 1924 veröffentlicht wurde.
Thomas Mann gewann 1929 für seinen Roman "Buddenbrooks" den Literatur-Nobelpreis.
In den 1930-er Jahren spricht sich Thomas Mann gegen den Nationalsozialismus aus und infolgedessen werden seine Schriften verboten. Seine Familie zieht zunächst in die Schweiz und einige Zeit später dann nach Amerika. Dort nahm er dann auch die amerikanische Staatsbürgerschaft an.
1947 schrieb er "Doktor Faustus" und dieser Roman wurde ebenfalls zu einem seiner berühmtesten Schriftstücke. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) kehrte er 1952 mit seiner Familie in die Schweiz zurück und starb dort am 12.08.1955 in Zürich.
Der Zauberberg - Das Wichtigste
- "Der Zauberberg" ist ein Anti-Bildungsroman aus dem Jahr 1924 von Thomas Mann.
- Der Roman handelt von Hans Castorp, der seinen Cousin Joachim Ziemßen in einem Sanatorium besucht. Aus den geplanten drei Wochen werden sieben Jahre, als Hans ebenfalls mit einer Krankheit diagnostiziert wird. Im Laufe der Geschichte begegnet er verschiedensten Figuren, die ihn mit der Liebe, Tod, Krankheit und allerhand philosophischen Fragen konfrontieren.
- Zu den typischen Merkmalen des Schreibstils von Thomas Mann gehören die zahlreichen Dialoge und Vorträge zu politischen und philosophischen Fragen.
- Inspiriert wurde Thomas Mann durch den Aufenthalt seiner Frau in einem Sanatorium, welches sich ebenfalls im Schweizer Davos befand. Einige der Figuren aus dem Roman waren Mitpatienten und Ärzte seiner Frau, die als Vorlage dienten.
- Thomas Mann baut Verweise auf eine Menge anderer literarischer Werke in "Der Zauberberg" ein, darunter auch Goethes "Faust".
Nachweise
- ndr.de: Thomas Mann: "Der Zauberberg". (11.06.2022)
- deutschlandfunk.de: Thomas Manns "Der Zauberberg". (11.06.2022)
- thomasmann.de: Der bürgerliche Künstler (1894-1918). (11.06.2022)
- geschichte-wissen.de: Das Wilhelminische Zeitalter (1890-1914). (11.06.2022)
- spektrum.de: Apollinisch/ionysisch. (11.06.2022)
- bundestag.de: Das Deutsche Reich. (11.06.2022)
- lpb-bw.de: Der Erste Weltkrieg – Überblick. (11.06.2022)
- Thomas Mann (1952). Der Zauberberg. pdfdrive.com. (11.06.2022)
- Matías Martinez et al. (2019). Einführung in die Erzähltheorie. C.H. Beck.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Der Zauberberg
Wo ist der Zauberberg?
Der Zauberberg aus der Erzählung befindet sich an einem Ort namens Davos in der Schweiz.
Wer hat den Roman "Der Zauberberg" verfasst?
"Der Zauberberg" wurde vom deutschen Autor Thomas Mann verfasst.
Was ist der Schauplatz im Roman von Thomas Mann "Der Zauberberg"?
Der Schauplatz in "Der Zauberberg" ist ein Sanatorium im Schweizer Davos. Der Ort existiert nicht nur im Roman, sondern ist auch eine reale Gemeinde.
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