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Christian Krachts Debütroman "Faserland", der 1995 veröffentlicht wurde, stellt eine Generation von jungen Menschen dar, die sich weder für Politik noch für Ökologie oder Kunst interessieren, sondern sich über Markenkleidung und Drogenexzesse identifizieren. Die meisten Figuren stammen, wie auch der namenlose Ich-Erzähler, aus reichen Verhältnissen. 25 Jahre nach dem Erscheinen seines Debutromans, hat Christian Kracht die Fortsetzung von "Faserland", namens "Eurotrash" veröffentlicht, in der der Protagonist seine Geschichte weitererzählt. "Faserland" gilt heute als einer der einflussreichsten Romane der deutschsprachigen Gegenwart und für viele als erster Vertreter der deutschen Popliteratur.
Als Popliteratur bezeichnet man eine relativ junge Literaturgattung, die ähnlich wie Popmusik, das Ziel hat, das Lebensgefühl der Jugend zu beschreiben und gesellschaftliche und künstlerische Normen aufzubrechen. Der Beginn einer Popkultur kann auf die 1950-er Jahre und das Aufkommen der Beatnik-Musik festgesetzt werden, die sich durch die Thematisierung von Drogen und die Verwendung von Vulgärsprache ausgezeichnet hat.
Auch die Popliteratur befasst sich mit diesen Themen. Es wird darin die Sprache der jeweils jungen Generation aufgenommen, sowie auch die gesellschaftlichen Probleme, mit denen sich diese Generation konfrontiert sieht. Popkultur zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass sie innerhalb eines kulturellen Betriebes hergestellt wird, der auf den großflächigen Erfolg der Erzeugnisse und die weitere Vermarktung der Produkte ausgelegt ist. Bei Musik sind dies die Plattenfirmen, in der Literatur die Verlage.
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"Faserland" – Zusammenfassung
Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung des Inhalts von "Faserland":
Der Roman "Faserland" von Christian Kracht handelt von einem namenlosen Ich-Erzähler, der von Sylt nach Zürich reist und in dieser Reise Aufenthalte in verschiedenen deutschen Städten erlebt. Er beobachtet die Menschen und kommentiert deren Verhalten und Aussehen in seinen Gedanken, während er mit ihnen Alkohol- und Drogenexzesse erlebt. Gleichzeitig wird in dem Roman die Dekadenz der gehobenen gesellschaftlichen Schicht dargestellt, da fast alle Figuren aus reichen Elternhäusern stammen.
Als Dekadenz bezeichnete man den historischen Verfall von Kulturen. Heute wird der Begriff meist in Zusammenhang mit überzogenen Ansprüchen bestimmter Menschen verwendet, die dadurch zu einem solchen kulturellen Verfall beitragen.
Sylt
Zu Beginn des Romans befindet sich der Protagonist am nördlichsten Punkt der Insel Sylt und trifft dort Karin, die er noch aus seiner Schulzeit kennt. Die beiden treffen sich mit Karins Freunden Sergio und Anne und fahren alle gemeinsam nach Kampen. Dort trinken sie gemeinsam viel Champagner aus Plastikbechern.
Der Erzähler und Karin gehen zum Strand und unterhalten sich. Dort küssen sie sich und Karin versucht den Protagonisten davon zu überzeugen, sie am nächsten Tag wiederzutreffen. Der beschließt aber noch am selben Abend, dass er nicht mit ihr zusammen nach Sylt zurückfährt, sondern einen Zug nach Hamburg-Altona nimmt.
Hamburg
In dem Zug nach Hamburg-Altona trinkt der Erzähler vier kleine Flaschen Wein im Bordrestaurant und eine fünfte auf der Zugtoilette, da er einem Bekannten aus dem Weg gehen will. Am Bahnhof angekommen geht er zu Nigel, mit dem er zwar nicht eng befreundet ist, aber zu dessen Wohnung er einen Schlüssel hat. Er beschreibt die Wohnung seines Bekannten als teuer eingerichtet, aber auch heruntergekommen.
Nigel nimmt den Protagonisten mit auf eine Party, wo er ihm eine Pille anbietet. Der Erzähler nimmt die Pille ein, verträgt sie aber nicht gut. Als ihm schlecht wird, nimmt er ein Taxi zurück in Nigels Wohnung, wo er Geräusche aus dem Schlafzimmer hört. Er geht rein und sieht seinen Freund beim Geschlechtsverkehr zu dritt mit einer Frau und einem weiteren Mann zu. Die sexuellen Handlungen werden ausführlich beschrieben.
Er verlässt daraufhin die Wohnung und nimmt ein Taxi zum Flughafen, wo er sich ein Ticket nach Frankfurt kauft. Vor dem Terminal ist ein Buffet aufgebaut und der Erzähler stopft sich so viele Brötchen und Joghurts in seine Jackentaschen, wie er kann, was die anderen Fluggäste sehr verärgert.
Frankfurt
Am Frankfurter Flughafen angekommen verbrennt er seine Barbour-Jacke, weil sie einen Joghurtfleck hat und nimmt ein Taxi zum Frankfurter Hof, einem bekannten und luxuriösen Hotel in der Stadt.
Barbour-Jacken werden in dem Roman "Faserland" häufig erwähnt. Es handelt sich dabei um Jacken der Firma J. Barbour & Sons, die vorwiegend wetterfeste Kleidung herstellt und im oberen Preissegment angeordnet ist.
Er legt sich auf das Bett in seinem Zimmer und versucht seinen Freund Alexander anzurufen, fällt dabei aber vom Bett und übergibt sich auf den Boden. Er legt sich in die Badewanne, in der er einschläft und als er wieder aufwacht, ist sein Zimmer durch eine Putzkraft des Hotels aufgeräumt und gesäubert.
Der Erzähler geht daraufhin in das Café Einstein, in dem er erst mit einer Frau flirtet und dann seinen Freund Alexander entdeckt. Dieser erkennt ihn aber nicht. Da der Protagonist zuvor seine Barbour-Jacke verbrannt hat, klaut er die Jacke von Alexander, die seiner ähnlich ist und verlässt das Café.
Weil den Erzähler Frankfurt abstößt, beschließt er einen Zug nach Karlsruhe zu nehmen. In dem Zug trifft er auf einen Bekannten und weil er keine Lust hat, sich länger mit ihm zu unterhalten, steigt er bereits früher, in Heidelberg, aus.
Heidelberg
In Heidelberg checkt er wieder in einem Hotel ein und geht daraufhin in eine Bar, in der er Eugen kennenlernt. Der nimmt ihn mit auf eine Party, auf der hauptsächlich Student*innen sind. Der Erzähler lernt Nadja kennen, mit der er sich gut versteht und die beiden unterhalten sich lange.
Als er Getränke holen möchte, versucht Eugen ihn dazu zu drängen Kokain zu nehmen, aber der Protagonist lehnt ab. Nachdem Eugen die Droge konsumiert hat, wird er gegenüber dem Protagonisten sexuell übergriffig. Der Erzähler löst sich von Eugen und findet zufällig Nadja zusammen mit Nigel, wie sie sich Drogen mit einer Spritze injizieren und nicht mehr ansprechbar sind. Er flieht von der Party und fällt vor dem Haus in Ohnmacht.
Ein alter Freund des Erzählers, Rollo, findet ihn und bringt ihn wieder zu Bewusstsein. Zusammen fahren die beiden in Rollos Porsche nach München.
München
Am Rande der Stadt gehen die beiden Männer auf einen Rave, auf dem sie auffallen, da sie als einzige keinen kahl rasierten Kopf haben. Sie begegnen einem Hippie, der ihnen Drogen anbietet, die sie zwar annehmen, aber nicht konsumieren.
Ein Rave ist eine Tanzveranstaltung mit elektronischer Musik. Häufig werden Raves auch mit bestimmten Drogen, wie MDMA in Verbindung gebracht.
Sie fahren daraufhin in die Stadt und gehen in eine Bar, die sie aber schnell wieder verlassen müssen, weil Neonazis eine Schlägerei beginnen. Der Erzähler übernachtet dann in Rollos Wohnung. Am nächsten Morgen fahren sie nach Meersburg.
Als Neonazis bezeichnet man Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Gedankengut des Nationalsozialismus wieder aufgenommen haben. Der Neonazismus wurde besonders in den 90-er Jahren zu einer Jugendkultur in Deutschland. Wenn Du Dich mit dem "Nationalsozialismus" auseinandersetzen möchtest, schau doch in der Erklärung auf StudySmarter vorbei.
Meersburg
In der Stadt am Bodensee besitzen Rollos Eltern eine Villa, in der er seinen Geburtstag feiern will. Auf der Party trifft der Erzähler Karin wieder und unterhält sich mit ihr. Als er sich später mit Rollo unterhält, gesteht der ihm, dass er Alkohol- und Tablettensüchtig sei. Der Erzähler bemerkt, dass Rollo mit keinem der Gäste wirklich befreundet ist.
Später am Abend trifft der Erzähler Rollo wieder, der am Bodensee steht und sichtlich betrunken ist. Der Protagonist verspricht Rollo Bier zu holen und ihm danach zuzuhören, allerdings flieht er von der Party, klaut Rollos Porsche und fährt damit nach Zürich.
Zürich
In Zürich hat der Protagonist sich wieder ein Hotelzimmer genommen und Rollos Porsche am Flughafen abgestellt. Er fühlt sich in der Schweiz wohler als in Deutschland und malt sich seine Zukunft in Zürich aus, die er in seiner Fantasie mit der bekannten Schauspielerin Isabella Rossellini verbringt, für die er aus der Ferne schwärmt.
Isabella Rossellini ist eine italienisch-US-amerikanische Schauspielerin und Model, die 1952 in Rom geboren wurde.
Nach zwei Tagen kauft er sich eine Zeitung und liest darin, dass sich Rollo am Abend seiner Geburtstagsparty im See ertränkt hat. Er geht daraufhin zum Friedhof in Zürich und sucht nach dem Grab von Thomas Mann, dessen Bücher er in seiner Schulzeit mochte, kann es aber nicht finden. Der Protagonist geht anschließend zum Zürichsee, wo er sich von einem Mann für 200 Franken ans andere Ufer bringen lässt. Auf der Mitte des Sees, der Erzähler in einem Ruderboot sitzend, endet der Roman.
"Faserland" – Figurenkonstellation / Charakterisierung
Christian Krachts Roman "Faserland" ist durchgängig aus der Perspektive des Ich-Erzählers verfasst, wodurch alle Figuren nur durch ihn beschrieben werden. Die Beziehungen zwischen dem Erzähler und den anderen Figuren sind oberflächlicher Natur. Sie leben alle innerhalb des Kosmos junger Menschen aus reichen Elternhäusern. Die meisten Figuren begegnen dem Erzähler zweimal an unterschiedlichen Orten, was vermuten lässt, dass sie einen ähnlichen Lebensstil haben, wie er.
"Faserland" – Charakterisierung der Figuren
Die Figuren in "Faserland" von Christian Kracht leben alle ein unstetes Leben, das durch Alkoholexzesse, Drogen und Partys geprägt ist. Durch ihre Herkunft machen sie sich keine Gedanken über die Finanzierung ihres Lebensstils und sie legen meist großen Wert auf Markenkleidung, teure Autos und leben in luxuriösen Wohnungen.
Der Ich-Erzähler
- ist ein unzuverlässiger Erzähler, da er fast durchgängig betrunken ist
- bleibt namenlos
- kommt aus reichem Elternhaus und scheint über viel Geld zu verfügen, aber keiner Arbeit nachzugehen
- trägt teure Kleidung, wohnt in teuren Hotels (Frankfurter Hof), isst in teuren Restaurants (Fisch-Gosch)
- lässt Autos einfach stehen, im Glauben, dass sie von Angestellten abgeholt werden
- befindet sich meist in der beobachtenden Position und hat wenig direkten Kontakt zu Menschen
- Ist häufig enttäuscht von den Treffen mit seinen Bekannten und den Partys, auf denen er ist
- war auf dem teuren Internat Schloss Salem und kennt viele der anderen Figuren aus dieser Zeit
- scheint einen Hang zu Selbstzerstörung zu haben, trinkt sehr viel Alkohol und raucht sehr viel
- ist von starker Unsicherheit geprägt
- ordnet viele Situationen als peinlich ein und denkt oft darüber nach, was er mit seinen Händen tun soll
- behandelt Menschen aus anderen sozialen Schichten mit Herablassung und betont immer wieder die ökonomischen Klassen in der Gesellschaft
- begegnet Menschen mit extremer Arroganz, verachtet Menschen, die einen anderen Modegeschmack haben als er
- hat auch nach Diebstählen und dem Selbstmord von Rollo, den er vielleicht hätte verhindern können, kein schlechtes Gewissen
- hat ein belastendes Verhältnis zu der Vergangenheit Deutschlands, weil er hinter jedem älteren Menschen einen Nazi vermutet
Rollo
- wohnt in einer großen Wohnung im luxuriösen Stadtteil Bogenhausen in München und kommt aus der Nähe des Bodensees
- hat Eltern, die reiche Hippies sind und regelmäßig in Aschrams gehen, einige finanziell unterstützen und mehrere Villen auf der ganzen Welt besitzen, weshalb sie meist abwesend sind
Ursprünglich wurden die Plätze, an die sich Einsiedler zurückzogen als Aschrams bezeichnet. Heute versteht man darunter meist buddhistische Zentren, die ähnlich wie Kloster aufgebaut sind und in denen man auch nur wenige Wochen verbringen kann. Aschrams sind häufig in Indien zu finden, oder auch an anderen Orten, an denen sich buddhistische Gemeinden befinden.
- hat schon in seiner Jugend selbstverletzendes Verhalten gezeigt und sich mit Zigaretten am Arm Verbrennungen zugefügt
- ist abhängig von Alkohol und Beruhigungsmitteln und hat durch die Sucht bereits flatternde Augenlider
- hat auf seiner Geburtstagsparty keine echten Freunde, sondern nur oberflächliche Bekanntschaften. Trotzdem versucht Rollo allen zu gefallen
- versucht sich dem Erzähler anzuvertrauen, der flieht daraufhin aber von der Party
- begeht auf seiner eigenen Geburtstagsparty Selbstmord
Alexander
- wohnt in Frankfurt am Main und hat nach dem Tod seiner Eltern viel Geld geerbt
- hat sich auf dem Internat Schloss Salem mit dem Erzähler ein Zimmer geteilt und beide waren in der Schulzeit durch eine tiefe Freundschaft verbunden
- steht in Kontrast zu den restlichen Figuren, weil er zwar auch über viel Geld verfügt, aber sich nicht darüber identifiziert
- hat klare Meinungen und moralische Standpunkte und steht für seine Überzeugungen ein
- kommt dadurch sehr gut bei Frauen an (was der Erzähler nicht verstehen kann)
- erkennt den Erzähler im Café Einstein nicht wieder, wodurch er den ehemaligen Freund sehr verletzt
"Faserland" – Analyse von Aufbau und Sprache
"Faserland" von Christian Kracht gilt als der erste deutschsprachige Roman, der der Popliteratur zugeordnet wird. Durch seine umgangssprachliche Gestaltung und dadurch, dass er ein durchgängiger innerer Monolog des Ich-Erzählers ist, wurde er bei Erscheinung 1995 von vielen als eine Neuheit aufgenommen. Die Einteilung in die Epoche der Postmoderne wird besonders durch seinen Aufbau und durch seine Sprache untermauert, da sich der Roman mit der Gesellschaft seiner Zeit auseinandersetzt und dafür neue und alte Gestaltungsmittel miteinander kombiniert.
Die Postmoderne ist eine literarische Epoche, die ab den 1970er-Jahren an Bedeutung gewann. Falls Du mehr über die Postmoderne wissen möchtest, dann schau Dir die Erklärung dazu auf StudySmarter an!
"Faserland" – Analyse des Aufbaus
Faserland ist in acht unbenannte Kapitel unterteilt, die die Reise des Erzählers von Sylt nach Zürich chronologisch erzählen. Die Geschichte umfasst dabei zehn Tage, wobei jedes Kapitel von einem Tag handelt. Nur zwischen den Kapiteln sieben und acht gibt es einen Zeitsprung von ungefähr zwei Tagen, der sich auch mit dem Übergang von der Bundesrepublik Deutschland in die Schweiz deckt.
Die einzelnen Kapitel lassen sich auch anhand der Aufenthalte in den verschiedenen Städten unterteilen, in denen der Erzähler immer nur kurze Zeit verbringt. Dabei ist die Handlung an jedem dieser Zwischenstopps gleich aufgebaut. Der Protagonist kommt an einem der Orte an und checkt zunächst in ein Hotel ein oder geht in die Wohnung eines Bekannten. Daraufhin geht er entweder in eine Bar oder auf eine Party, wo er Bekannte trifft, wird von den Begegnungen aber enttäuscht. Nachdem er viel Alkohol und mitunter Drogen konsumiert hat, beginnt er sich unwohl zu fühlen und übergibt sich teilweise. Danach reist er fluchtartig ab und reist in die nächste Stadt.
Die Handlungszeit in "Faserland" entspricht über große Teile der Erzählzeit, das bedeutet, dass die dargestellte Zeit der Handlung, der Zeit entspricht, die das Lesen des Textes benötigt. An manchen Stellen wird dies allerdings auch durch Rückblenden oder Gedankenströme des Erzählers unterbrochen. An anderen Stellen weiß der/die Leser*in nicht wie viel Zeit vergangen ist, weil der Protagonist beispielsweise in Ohnmacht gefallen oder plötzlich eingeschlafen ist.
Obwohl der Roman durchgängig im Präsens erzählt wird, ist die Erzählperspektive retrospektiv. Das bedeutet, dass der Erzähler die Geschichte rückblickend erzählt, nachdem die Ereignisse geschehen sind. Dies wird durch den ersten Satz von "Faserland" deutlich, der lautet:
Also es fängt damit an, dass ich bei Fisch-Gosch in List auf Sylt stehe und ein Jever aus der Flasche trinke.2
Durch diesen ersten Satz wird angedeutet, dass die Handlung bereits abgeschlossen ist.
Der erste und der letzte Ort, Sylt und Zürich, können auch als eine Klammer verstanden werden, die die Handlung des Romans abrundet. Auch wenn der Protagonist nicht an den Ort vom Beginn der Geschichte zurückkehrt, bilden der Anfang und das Ende der Novelle Orte, an denen sich der Erzähler wohlfühlt und die ihn an seine Kindheit erinnern.
"Faserland" Analyse der Sprache
Die Sprache in Christian Krachts "Faserland" ist wohl das charakteristischste Merkmal des Romans und auch der Grund dafür, warum er von vielen Menschen als erstes deutschsprachiges Werk der Popliteratur wahrgenommen wird. Dadurch, dass der Text aus einem durchgängigen inneren Monolog des Ich-Erzählers besteht, ist er sehr unvermittelt und durch Umgangssprache geprägt.
Die Verwendung der Umgangssprache hat zum einen die Wirkung, dass der Text unvermittelt wirkt, als ob der Erzähler seine Erinnerungen spontan berichten würde. Andererseits entstehen dadurch auch Widersprüche, die den Erzähler unzuverlässig erscheinen lassen, zum Beispiel, wenn er häufig das gerade Gesagte korrigiert oder seine Meinung zu anderen spontan ändert. Das wird in der folgenden Textstelle erkennbar. Der Protagonist hatte seinen Bekannten Nigel zuvor als einen der besten Gesprächspartner bezeichnet, doch kurz darauf charakterisiert er ihn vollkommen anders:
Das ist mir nicht ganz verständlich, denn, na ja, vielleicht sollte man das nicht so ausdrücken, wenn man ihn beschreibt, aber ich sage das jetzt mal trotzdem: Vielleicht mag Nigel Partys so gerne, weil er im Grunde ein asozialer Mensch ist, Gott, das würde ich ihm nie sagen, aber irgendwie ist er nicht kommunikationsfähig, ich meine, vielleicht mag er Partys, weil das so rechtsfreie Räume sind, wo er funktionieren kann, ohne kommunizieren zu müssen.2
In diesem Zitat wird sowohl die Subjektivität deutlich, mit der alle Figuren durch die Augen des Protagonisten charakterisiert werden, aber auch die Spontanität. Der parataktische Satzbau und die vielen Einschübe, die das Folgende ankündigen und kommentieren, haben für Leser*innen die Wirkung, als würde ihnen die Geschichte gerade von einem Freund erzählt werden.
Als Parataxe bezeichnet man einen Satzbau, bei dem viele grammatikalisch gleichwertige Nebensätze aneinandergereiht sind.
Im gesamten Roman wird keine wörtliche Rede verwendet. Die Dialoge, die der Protagonist mit anderen Figuren führt, sind immer innerhalb des inneren Monologs kommentiert eingebaut und meist unvollständig, da der Erzähler nicht zugehört hat. Dadurch kann auch eine Unfähigkeit zur Kommunikation oder ein fehlendes Interesse an anderen Menschen erkannt werden.
Ich nehme mein Glas in die Hand, und während wir zu seinem Tisch gehen, legt Eugen den Arm um meine Schulter und fragt mich, ob ich aus Heidelberg sei, weil er mich noch nie hier gesehen habe. Während ich nein sage, muß ich an Zwiebeln denken, ganze Bottiche voller eingelegter Zwiebeln.2
Der Protagonist ordnet alle Ereignisse und alles, was die anderen Figuren sagen, direkt ein und wertet deutlich. Dadurch ist es den Leser*innen nicht möglich, die anderen Figuren ohne diese Wertungen des Erzählers zu betrachten. Außerdem bleibt der Erzähler in den Unterhaltungen gegenüber seinen Gesprächspartnern sehr unverbindlich und behält den Abstand bei. Gegenüber den Leser*innen ist er allerdings sehr intim und teilt Geheimnisse mit, wie das erste Mal, als er bei seiner ersten großen Liebe über Nacht geblieben ist und sich im Schlaf übergeben und "eingeschissen" hat.
Die Sprache mit umgangssprachlichem Charakter ist durch Ellipsen, Füllworte und unkonventionelle Satzstellungen gekennzeichnet. Dies wird auch in dem folgenden Zitat deutlich:
Die Barbourjacke ist schön warm, auch wenn kein Futter drinnen ist, und ich stecke die Hände in die Außentaschen und laufe auf dem Kopfsteinpflaster. Klack Klack macht das, weil ich ja unter meinen Schuhen so Metallteile habe. Wie die genau heißen, hab ich vergessen. Ich versuche mich daran zu erinnern, aber es fällt mir wirklich nicht mehr ein.2
"Faserland" – Interpretation
Christian Krachts "Faserland" bietet mehrere Möglichkeiten der Interpretation. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Protagonist, der auf die ein oder andere Weise auf der Suche nach seiner Identität zu sein scheint. Sowohl der Nationalsozialismus stehen dabei im Zentrum seiner Aufmerksamkeit, als auch die Klassengesellschaft und seine Zugehörigkeit zur Oberschicht. Ebenso kann das Verhältnis von "Faserland" zur Gattung des Bildungsromans diskutiert werden.
Faserland als Bildungsroman
Der Bildungsroman ist eine literarische Gattung, die seit der Aufklärung in Europa existiert. Bildungsromane haben meist eine Hauptfigur, die sich mit verschiedenen Lebensbereichen auseinandersetzt und dadurch emotional wächst. Die erzählte Zeit erstreckt sich bei einem Bildungsroman meist über mehrere Jahre und der Protagonist hat sich am Ende zu einem besseren Menschen entwickelt.
Zwar steht auch in "Faserland" die Identitätssuche eines jungen und relativ unreifen Protagonisten im Mittelpunkt, allerdings ist bei dem Erzähler keine emotionale Weiterentwicklung erkennbar. Die erzählte Zeit erstreckt sich nur über zehn Tage und der Protagonist bleibt innerhalb dieser Zeit passiv. Er bleibt in seiner beobachtenden Position und seine Kontakte zu Anderen vertiefen sich über den Roman hinweg nicht.
Der Erzähler zeigt über die gesamte Handlung hinweg unreifes Verhalten. Er scheint nicht dazu in der Lage zu sein, Probleme zu lösen, sondern reagiert auf Krisensituationen nur mit Flucht. Erst in der Schweiz fühlt sich der Protagonist wohler, allerdings sind dadurch seine sozialen Probleme nicht gelöst. "Faserland" kann anhand dieser Merkmale als das Gegenteil eines Bildungsromans oder als ein Anti-Bildungsroman interpretiert werden.
Die letzte Szene auf dem Zürichsee wurde häufig als eine Andeutung interpretiert, dass der Protagonist sich, wie Rollo, in dem See umbringen würde. Diese Interpretation ist allerdings durch die Erscheinung der Fortsetzung des Romans, namens "Eurotrash" nicht mehr haltbar. In der 2021 erschienenen Fortsetzung lebt der Protagonist noch und blickt auf seine Reise durch Deutschland zurück.
Das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft
Dass es in "Faserland" um die Identitätssuche des Protagonisten geht, lassen seine Rastlosigkeit und das häufige Unwohlsein des Erzählers vermuten. Auch seine Unsicherheit und die Betonung von als peinlich wahrgenommenen Situationen, denen er meist mit Flucht begegnet, machen seine Suche nach sich selbst erkennbar. Dabei sind verschiedene Bereiche der Identität und dem Umgang mit der Gesellschaft erkennbar, wie die Sexualität des Protagonisten oder seine Zugehörigkeit zur Oberschicht.
Sexualität
Der Protagonist begegnet immer wieder Frauen, mit denen jegliche Flirtversuche scheitern. Auf Sylt begegnet er Karin, allerdings schafft er es nicht ein echtes Gespräch mit ihr zu führen. Gleichzeitig zieht sich durch den Roman, dass der Ich-Erzähler oft an seinen Schulfreund Alexander denkt. Als er ihn versucht anzurufen, wird er dabei so nervös, dass er es nicht schafft etwas zu sagen und sobald Alexander aufgelegt hat, muss er sich übergeben.
Die Freundschaft der beiden, wird von dem Protagonisten erzählt, ist wegen Alexanders Freundin während seiner Jugendzeit zerbrochen. Der Erzähler hat ihn vor ihr gewarnt und konnte nicht damit umgehen, als die beiden zusammengekommen sind. Er erzählt allerdings nicht, was er an Varna, der Freundin von Alexander, nicht mochte, sondern listet nur positive Eigenschaften, wie ihre Offenheit, auf. Dies kann als Eifersucht gegenüber dem Mädchen gedeutet werden und als Verliebtheit in Alexander.
Auch während der Protagonist in Hamburg ist, kommt es zu einer Situation, die auf Eifersucht hindeuten kann. Nigel, bei dem der Erzähler wohnt, hat einen Dreier mit einer Frau und einem weiteren Mann, woraufhin der Erzähler sehr heftig reagiert. Zuerst beobachtet er die sexuellen Handlungen im Schlafzimmer des Freundes und reist dann entsetzt ab. Dies kann als eine Eifersucht auf die sexuelle Freiheit gedeutet werden, die Nigel zulässt, die der Protagonist sich selbst aber verbietet.
Letztendlich gibt es in "Faserland" keine klaren Angaben über die sexuelle Orientierung des Protagonisten, aber sein Umgang mit Männern und Frauen lässt die Interpretation zu, dass er bi- oder homosexuell ist, dies allerdings nicht zuzulassen scheint.
Die Klassengesellschaft
Die Figuren in Christian Krachts Roman "Faserland" stammen, wie bereits ausgeführt, aus der Oberschicht und verfügen ohne feste Arbeitsstelle über ein großes finanzielles Polster. Statussymbole, wie Sportwagen und teure Kleidung, spielen eine durchgängig große Rolle. Gleichzeitig kommt es auch immer wieder zu Begegnungen mit Menschen aus anderen sozialen Schichten, häufig Taxifahrer, die von dem Protagonisten herablassend beschrieben werden.
Und jetzt gibt es so eine Art Unterschichts-Verbrüderung, obwohl der Taxifahrer genau weiß, daß wir niemals im Leben Overstolz rauchen würden. (...) Der Fahrer ist natürlich ein ziemlicher Faschist, aber irgendwie ist das ganz lässig, so durch die Nacht zu fahren und eklige Zigaretten zu rauchen, und vorne fährt so ein dummes Nazischwein in einem Trainingsanzug und redet und redet, als gäbe es gar kein Zurück.2
In dem Zitat wird eine Dynamik deutlich, die sich ebenfalls durch den gesamten Roman hindurchzieht. Der Protagonist bezeichnet alle Menschen, die nicht der Oberschicht angehören als Nazis, allerdings wird dabei nie deutlich, wie er zu diesem Urteil kommt. Es gibt keine Kommentare darüber, dass die Menschen, die als Nazis bezeichnet werden, etwas gesagt oder getan haben, was diese Einordnung untermauern würde. An einer anderen Stelle wird dies ebenfalls deutlich, als der Protagonist sich, so viel er kann, von dem Buffet der Lufthansa in die Jackentaschen stopft und absichtlich auf die restlichen Speisen niest.
Der Mann ist jetzt richtig erbost, und murmelt: So eine Frechheit oder irgendetwas ähnlich Belangloses, und ich starre ihn an und sage ganz leise, aber so, daß er es hört: Halt's Maul, du SPD-Nazi.2
Eigentlich erscheint die Wut des Mannes einleuchtend, da der Protagonist das Buffet für alle anderen Flugpassagiere ungenießbar macht. Auch die Bezeichnung SPD-Nazi, unter der Betrachtung, dass die SPD den Nationalsozialisten in Deutschland entgegenstand, zeigt eine Frustration mit der deutschen Gesellschaft als solche. Es zeigt aber keine glaubwürdige Kategorisierung des Mannes als "Nazi".
Der Protagonist ist Teil der Generation der Enkel der Täter*innen im Nationalsozialismus. Viele Orte werden von ihm im Kontext des Nationalsozialismus gesetzt, so erklärt er zu Beginn des Romans, dass Sylt der Ort wäre, an dem Göring seinen Blut-und-Ehre-Dolch verloren hätte. In der Schweiz scheint der Protagonist sich auch wohler zu fühlen als in Deutschland, weil er die Geschichte des Landes als weniger belastend empfindet.
Der Titel "Faserland"
Der Titel des Romans lässt verschiedene Interpretationen zu, die sich einerseits auf eine verfremdete Aussprache des englischen Wortes "Fatherland", also Vaterland, bezieht, oder auf die Fasern, aus denen Stoffe gefertigt werden.
Von dem Autoren Robert Harris stammt ein Roman mit dem Titel "Fatherland", der eine dystopische Welt entwirft, in der der Zweite Weltkrieg vom nationalsozialistischen Deutschland gewonnen wurde. Es ist möglich, dass sich der Titel "Faserland" auf diesen Roman bezieht, da der Protagonist weite Teile der Gesellschaft als Nazis wahrnimmt und Deutschland scheinbar nur im Kontext der nationalsozialistischen Geschichte sieht, die ihm überall präsent zu sein scheint.
Der Rückbezug auf das Wort "Vaterland" kann allerdings auch im Kontext der Väter der Figuren interpretiert werden, die allesamt hohe Positionen zu haben und über ein beträchtliches Vermögen zu verfügen scheinen. Die jungen Menschen in dem Roman leben von dem Vermögen ihrer Eltern, ohne selbst einen produktiven Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Es ist das Land ihrer Väter, in dem sie herumreisen und von Party zu Party ziehen.
Eine andere mögliche Interpretation des Titels bezieht sich auf das Wort "Fasern". Die Fasern, aus denen die Stoffe der teuren Kleidungsstücke gefertigt sind, die eine große Rolle innerhalb der Reflexionen des Protagonisten darstellen, bilden als Statussymbole eine Identifikationsgrundlage für die Figuren des Romans. Sie ziehen sich durch die Geschichte und können als Symbol für die Oberflächlichkeit der abgebildeten Gesellschaft verstanden werden.
Christian Kracht – "Faserland"
Christian Kracht wurde 1966 in Saanen im Schweizer Kanton Bern geboren. Sein Vater, Christian Kracht, war Generalbevollmächtigter und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags, der unter anderem die Bild-Zeitung herausbringt. Kracht ist in der Schweiz, den USA, Kanada und Frankreich aufgewachsen und besuchte verschiedene Elite-Internate, unter anderem auch Schloss Salem in der Schweiz, auf dem auch der Protagonist in "Faserland" zur Schule gegangen ist.
Er studierte Literatur und Film in den USA und arbeitete zunächst als Journalist. Kracht löste in seiner journalistischen Arbeit verschiedene Skandale aus, so veröffentlichte er eine Reportage, ohne wirklich vor Ort gewesen zu sein und versuchte als Korrespondent in Indien dem Magazin "Der Spiegel" den Tod von Mutter Theresa zu verheimlichen.
Kracht lebte mit seiner Frau, der Regisseurin Frauke Finsterwald, und der gemeinsamen Tochter unter anderem in Indien, den USA und der jugoslawischen Botschaft in Bankok. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie lebt die Familie wieder in der Schweiz.
Kracht hat verschiedene literarische Preise, darunter den Schweizer Buchpreis, gewonnen und wird als bedeutender Autor der Gegenwart wahrgenommen. Auch literarisch kam es allerdings zu einigen Skandalen um den Schriftsteller, er wollte so etwa ein Theaterstück inszenieren, bei dem er einhundert brennende Ziegen über die Bühne jagen wollte.
Faserland – Das Wichtigste
- "Faserland" ist 1995 erschienen und der Debutroman des Schriftstellers Christian Kracht.
- Der namenlose Ich-Erzähler reist in dem Roman von Sylt nach Zürich und trifft auf verschiedenen Partys und in Bars alte Bekannte, mit denen er aber keine tiefen Gespräche führt.
- "Faserland" wird häufig als erster deutschsprachiger Roman der Popliteratur bezeichnet.
- Die Handlung erstreckt sich über acht Kapitel, die jeweils einen Tag der Reise abbilden. Nur zwischen den letzten beiden Kapiteln liegt ein Zeitsprung von zwei Tagen.
- "Faserland" ist ein durchgängiger innerer Monolog des Protagonisten und der Stil ist durch die Verwendung von Umgangssprache geprägt.
- Der Titel "Faserland" kann einerseits auf eine deutsche Aussprache des englischen Wortes "Fatherland" zurückgehen, andererseits aber auch auf das Wort "Fasern", aus denen die Stoffe der Kleidung bestehen, über die sich der Protagonist identifiziert.
- Der Erzähler und seine Bekannten stammen alle aus sehr wohlhabenden Elternhäusern und die meisten scheinen keiner regelmäßigen Arbeit nachzugehen.
- Die Betrachtungen von Deutschland sind von dem Protagonisten immer durch die Zeit des Nationalsozialismus gesetzt.
- Christian Kracht ist Schriftsteller, Journalist und Drehbuchautor und lebte unter anderem in den USA, Kanada, Indien und der Schweiz.
Nachweise
- Kracht, Christian (2021). Eurotrash. Kiepenheuer und Witsch.
- Kracht, Christian (2020). Faserland. FISCHER Taschenbuch.
- Schaefers, Stephanie (2008). Von einem, der auszog, die Welt nicht kennenzulernen: Christian Kracht Faserland. Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Faserland
Was bedeutet der Titel Faserland?
Der Titel des Romans "Faserland" kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden. Einerseits kann es als deutsche Aussprache des Wortes "Fatherland", also Vaterland gedeutet werden. Diese Interpretation kann auch auf den Roman "Fatherland" von Robert Harris zurückgeführt werden. Andererseits kann er als auf das Wort Fasern hin gedeutet werden, das auf die Stoffe der Kleidung anspielen würde, die eine große Rolle für den Protagonisten spielt.
Ist Faserland Popliteratur?
Häufig wird der Roman "Faserland" als erstes Werk der deutschsprachigen Popliteratur gewertet. Dafür spricht, dass fast durchgängig Umgangssprache verwendet wird und fast alle Figuren sehr jung sind.
In welchem Jahr spielt Faserland?
Das Jahr, in dem die Handlung von "Faserland" spielt, wird in dem Roman nicht genannt, allerdings kann durch die beschriebene Mode und die dargestellte kulturelle und gesellschaftliche Umgebung davon ausgegangen werden, dass der Roman in der ersten Hälfte der 1990-er Jahre spielt.
Ist Faserland ein Bildungsroman?
"Faserland" ist kein Bildungsroman, obwohl er von der Identitätssuche eines jungen Protagonisten handelt. Da bei dem Protagonisten keine charakterliche Weiterentwicklung stattfindet, kann "Faserland" als ein Anti-Bildungsroman beschrieben werden.
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