Das Marmorbild

Liebe gegen Versuchung, Realität gegen Illusion, Moral gegen Triebe: In der Märchennovelle "Das Marmorbild" befindet sich der junge Protagonist Florio in einem Konflikt zwischen Gut und Böse. Durch seinen christlichen Glauben gelingt es ihm schließlich, sich aus den Fängen einer lebendig erscheinenden sowie verführerischen Marmorstatue zu befreien und sich seiner wahren Liebe zuzuwenden.   

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

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    Eine Novelle ist eine kurze Erzählung in Prosaform, die sich geradlinig mit einem besonderen, gar außergewöhnlichen Ereignis auseinandersetzt. Die Novelle gehört zur literarischen Gattung der Epik. Wenn Du mehr über die Textart der Novelle erfahren möchtest, schau Dir gern die Erklärung "Novelle" auf StudySmarter an!

    "Das Marmorbild" von Joseph von Eichendorff (1788–1857) wird der Literaturepoche der Romantik zugeordnet. Das Werk wurde im Jahr 1818 verfasst und ein Jahr später erstmals veröffentlicht.

    "Das Marmorbild" – Zusammenfassung

    Die Handlung der Novelle "Das Marmorbild" lässt sich im spätmittelalterlichen Italien verorten. Der Protagonist Florio befindet sich in einem Konflikt, der sich durch die Gegensätze von Christentum und Heidentum, Liebe und Versuchung sowie Realität und Illusion charakterisieren lässt.

    Der Begriff des Heidentums wurde aus christlicher Perspektive in der Antike und im Mittelalter abwertend eingesetzt, um Personen zu bezeichnen, die keiner monotheistischen Religion zugehörig sind.

    Monotheistische Religionen, wie u. a. das Christentum und das Judentum, glauben an nur einen Gott. Damit unterscheiden sie sich von polytheistischen Religionen, die von der Existenz mehrerer Götter überzeugt sind.

    Heute wird der Begriff "Heidentum" häufig – und zum Teil weiterhin abwertend – als Bezeichnung für Atheisten und Agnostiker verwendet. Während Atheisten die Existenz einer göttlichen Instanz ablehnen, vertreten Agnostiker die Ansicht, dass man die Nicht- bzw. Existenz einer höheren Macht nicht feststellen kann.

    Florio verliebt sich in Bianka

    Der junge Florio unternimmt eine Reise in die italienische Stadt Lucca. Unterwegs trifft er auf den berühmten Sänger Fortunato. Am selben Abend besuchen Florio und Fortunato gemeinsam ein Fest, auf dem sich Florio Hals über Kopf in die hübsche Federballspielerin Bianka verliebt.

    Fortunato unterhält die Festgäste unterdessen mit einem Lied über die Venus. Der zweite Teil des Liedes handelt von einem Todesboten. Gleichzeitig untermalt das Lied das plötzliche Auftreten des Ritters Donati musikalisch. Die Stimmung der Gesellschaft wird unruhig. Florio erschreckt sich: Während der Ritter ihn zu kennen scheint und vergangene Ereignisse aus Florios Leben anspricht, erinnert sich Florio nicht an Donati.

    In der römischen Antike ist die Venus die Göttin der Liebe und verkörpert außerdem erotische Begierde und Verführung. Der Todesbote im Lied meint den griechischen Todesgott Thanatos. Dieser ist der Gott eines sanften Todes.

    Florio, Donati und Fortunato reiten später gemeinsam weiter in Richtung Lucca. Als Donatis Pferd vor den Stadtmauern Luccas scheut, verabschiedet sich der Ritter plötzlich und kehrt in Richtung seines Landhauses um.

    Florios erste Begegnung mit der Venus

    Florio hat in der Nacht einen Traum, in dem er sich auf einem Schiff befindet, das von Sirenen durch ihren Gesang zum Sinken gebracht wird. Die Sirenen sehen alle wie Bianka aus.

    Sirenen sind Fabelwesen der griechischen Mythologie. Ihnen wird die Fähigkeit zugeschrieben, die Besatzung von Schiffen durch ihren Gesang anzulocken und zu töten.

    Weil er zu aufgewühlt ist, um zu schlafen, begibt sich Florio noch halb im Schlaf hinaus in die nächtliche Landschaft. Er singt dabei ein Lied über ein perfektes Frauenbild, dem selbst die schöne Bianka nicht gerecht werden kann.

    Florio gelangt schließlich an einen Weiher und entdeckt eine Marmorstatue der Göttin Venus. Zunächst ist er verzückt von ihrem gar menschlich wirkenden Anblick. Nachdem Florio kurz seine Augen schließt, verändert sich dieser erste, positive Eindruck schlagartig: Erschrocken nimmt Florio die steinernen, regungslosen Augen der Venusstatue wahr, deren Gesicht nun leblos und unheimlich auf ihn wirkt. Florio flüchtet zurück in die Herberge.

    Beim Frühstück reagiert Fortunato heiter auf Florios nächtlichen Spaziergang. Der Sänger gibt Florio den Rat, den Tag zu genießen. Da Florio das Marmorbild der schönen Göttin jedoch nicht vergessen kann, versucht er erneut zum Weiher zu gelangen. Die Suche nach ihm verläuft jedoch ergebnislos. Stattdessen gelangt Florio zu einem eingezäunten Garten voller Bäume, Blumen und Springbrunnen, dessen Gartentor unverschlossen ist.

    Florio betritt den Garten und erblickt in der Ferne einen Palast. Während er den Garten durchquert, taucht eine wunderschöne, singende Frau mit goldenem Haar auf. Sie sieht der Venusstatue sehr ähnlich und Florio beobachtet die Frau völlig verzückt von ihrer Schönheit. Nachdem Florio die Singende aus den Augen verliert, erfüllt ihn das Gefühl, die Unbekannte seit Ewigkeiten zu kennen.

    Voller Sehnsucht eilt Florio tiefer in den Garten hinein und erblickt Donati, der "wie ein Toter"1 in der Nähe von Ruinen schläft. Nachdem Florio ihn weckt und sich nach der Identität der unbekannten Frau erkundigt, gibt Donati an, dass die schöne Unbekannte seine Verwandte sei. Er sichert Florio zu, am nächsten Tag ein Treffen zu arrangieren.

    Der Maskenball und die Doppelgängerin

    Am nächsten Morgen, einem Sonntag, möchte Donati Florio zur Jagd abholen. Florio zeigt sich verwundert über diesen Vorschlag und lehnt es ab, "am heiligen Tage"1 jagen zu gehen. Als kurz darauf die Kirchenglocken läuten, erschrickt Donati und verlässt überstürzt Florios Zimmer. Fortunato betritt Florios Zimmer und überbringt ihm eine Einladung auf den Landsitz von Biankas Onkel Pietro. Dort findet am nächsten Abend ein Maskenball statt.

    Nachdem Florio den Gottesdienst besucht hat und sich nicht auf das Beten konzentrieren konnte, macht er sich vergeblich auf die Suche nach dem Palast und Donati.

    Auf dem Maskenball erhält Florio von einem als Griechin verkleideten Mädchen, dessen Gesicht hinter einer Maske verborgen ist, eine Rose. Eilig verschwindet die Unbekannte im Getümmel des Balls. Als Florio das Mädchen wiederfindet, fordert er sie zum Tanzen auf. Während des Tanzes flüstert das Mädchen ihm die Worte "Du kennst mich"1 zu. Auf einmal erblickt Florio das Ebenbild des Mädchens auch am Ende des Saales: Das Mädchen scheint doppelt zu existieren.

    Nach dem Tanz entfernt sich Florios Tanzpartnerin von ihm. Ihre Doppelgängerin scheint sie selbst nicht bemerkt zu haben. Später am Abend begegnen sich das Mädchen und Florio im Garten wieder. Als das Mädchen seine Maske abnimmt, enthüllt es das leblose Gesicht der Venusstatue und verlässt kurz darauf die Veranstaltung in Begleitung von Dienern.

    Fortunatos Gesang im Garten holt Florio aus seinen Träumereien zurück. Florio wird von Fortunato zur restlichen Gesellschaft geführt. Unter den Anwesenden befindet sich auch Bianka, die andeutet, dass sie das als Griechin verkleidete Mädchen gewesen sei.

    Florio verlässt nach dieser Aussage verwirrt die Feier. Sein eiliges Aufbrechen und kühles Auftreten ihr gegenüber machen Bianka sehr traurig, da sie sich in Florio verliebt hat.

    Der Besuch im Marmortempel der Venus

    Donati lädt Florio ein, die Venus in ihrem Marmortempel zu besuchen. Florio nimmt die Einladung an und ist bald darauf mit der Frau allein. Die beiden kommen sich näher. Als von draußen ein christliches Lied ertönt, werden Florios Gedanken klarer und die zuvor noch verführerischen Worte der Venus beängstigen ihn. Florio wendet sich mit der Bitte an Gott, in der Welt "nicht verloren [zu] gehen"1.

    Für einen kurzen Augenblick erscheint die blonde Frau leblos und starr. Vor Schreck stößt Florio eines der Bilder im Raum um, woraufhin alle weiteren Wandbilder zum Leben erwachen. Voller Angst flüchtet er aus dem Palast und nimmt im Garten Fortunato auf einer Gitarre spielend wahr, hält diesen jedoch ebenfalls für ein Trugbild.

    Florio begibt sich auf die Suche nach Donati, doch dieser ist nicht mehr auffindbar und auch seine Villa scheint verschwunden zu sein. An ihrer Stelle findet Florio nun eine Hütte vor, die einem Gärtner gehört. Der Gärtner hält Florio für wahnsinnig, als dieser sich nach Donati und dessen Villa erkundigt. Florio sehnt sich nach dem Tod.

    Die Abreise aus Lucca

    Florio beschließt, die Stadt Lucca zu verlassen. Vor den Toren der Stadt schließen sich ihm drei Reiter an: Fortunato, Pietro und ein unbekannter Knabe. Fortunato singt ein Lied über die Venus, deren ruheloser Geist im Frühling erwache und Jünglinge in ihren Tempel locke, mit dem Ziel diese zu verführen.

    Unterwegs kommen die Reisenden an einer Ruine vorbei. Florio erkennt sie als den Marmortempel wieder, in der er der Venus begegnet war. Erleichtert darüber, dass er den dunklen Zauber der Venus erkannt hat, dankt er Gott mit einem Lied. Der vermeintliche Knabe entpuppt sich als Bianka. Florio, der sich "wie neugeboren"1 fühlt, nimmt ihre Schönheit wahr und plant seine Zukunft an ihrer Seite.

    Joseph von Eichendorff ließ sich hinsichtlich der Handlung von "Das Marmorbild" stark von einer Gespenstergeschichte des Barockdichters Eberhard Werner Happel (1647–1690) inspirieren. Diese erschien im Sammelwerk "Größte Denkwürdigkeiten der Welt" im Jahr 1687.

    Die Gespenstergeschichte handelt von den aufregenden Erlebnissen eines Reisenden bei seinem Aufenthalt im italienischen Lucca. Der junge Mann wird von einer teuflischen Jungfrau magisch angezogen, kann sich allerdings ganz knapp vor ihrem Zauber retten. Auch die Figur des Ritters Donati kommt in der Geschichte Happels vor.

    "Das Marmorbild" – Figuren Charakterisierung

    "Das Marmorbild" zeichnet sich durch eine geringe Anzahl an Figuren ab. Die wichtigsten Charaktere stellen neben dem Protagonisten Florio, die Venus, Bianka, Fortunato und Donati dar.

    Florio

    • bedeutet übersetzt "der Blühende".
    • wird als "junger Edelmann"1 und "schöne[r] Jüngling"1 beschrieben.
    • hat braune Locken.
    • ist christlich und fromm.
    • ist musisch veranlagt und bescheiden.
    • ist verträumt, naiv, unschuldig und naturverbunden.
    • ist zu Beginn der Handlung weder hinsichtlich seiner Persönlichkeit noch hinsichtlich seines Charakters gefestigt.
    • verliebt sich in Bianka, gerät dann zunehmend in den Bann der Venus.
    • verliert den Zugang zur Realität und wendet sich von Bianka ab.
    • widersteht mithilfe seines christlichen Glaubens und Fortunatos Gesang der Versuchung der Venus und findet wieder zu Gott und Bianka zurück.

    Die Venus

    • ist die römische Göttin der Schönheit, Liebe und der sexuellen Begierde.
    • wird als groß, schlank, anmutig und wunderschön beschrieben.
    • hat goldenes, lockiges Haar und blasse, weiße Haut.
    • trägt zunächst ein blaues Kleid, das mit einem Blumenmuster bestickt ist und später ein Jagdkleid.
    • übt auf Florio, u. a. durch ihren Gesang, eine hypnotisierende Wirkung aus.
    • wirkt teilweise lebendig, teilweise nimmt Florio ihren Blick als starr und leblos wahr.
    • lockt jeden Frühling junge Männer in ihren Tempel, um diese zu verführen.

    Bianka

    • bedeutet übersetzt "die Reine/die Weiße/die Unschuldige".
    • ist die Angebetete Florios.
    • hat eine zierliche, kindliche Gestalt und ist dennoch voller Anmut.
    • wird als Abbild des Frühlings beschrieben und trägt am Abend der ersten Begegnung mit Florio einen Blumenkranz.
    • ist schüchtern und niedlich.
    • hat schöne, große Augen und lange, schwarze Wimpern.
    • ist unschuldig und rein.
    • wird von Florio am Abend ihrer ersten Begegnung geküsst.
    • verliebt sich in Florio.
    • ist auf dem Maskenball als Griechin verkleidet.
    • ist traurig und verletzt, als dieser ihr gegenüber kühl auftritt und sie allein auf dem Maskenball zurücklässt.

    Fortunato

    • bedeutet übersetzt "der Glücksbringende".
    • ist ein berühmter Sänger.
    • trägt eine bunte Tracht und eine goldene Kette.
    • hat dunkelbraune Locken und ist schlank.
    • ist freundlich, fröhlich und lebhaft.
    • wird von Florio als anmutig wahrgenommen.
    • ist fromm und gefestigt in seinem christlichen Glauben.

    Donati

    • ist ein Ritter.
    • trägt eine grün-goldene Rüstung.
    • wird als schön und blass, mit einem "irre flammend[en]"1 Blick beschrieben.
    • löst bei seinem ersten Erscheinen ein Unwohlsein bei den anderen Festgästen aus.
    • ist die meiste Zeit höflich, hat jedoch einen wechselhaften Charakter: Er wird schnell wütend.
    • scheint Florio zu kennen.
    • kann nicht in die Stadt Lucca einreiten, da sein Pferd vor den Stadtmauern scheut.
    • wird von Fortunato als Nachtmensch charakterisiert.
    • sieht im Schlaf "wie ein Toter"1 aus.
    • versucht Florio an einem Sonntag zur Jagd zu überreden, was darauf schließen lässt, dass er kein Christ ist.
    • ist der Verbündete der Venus und arrangiert ein Treffen zwischen dieser und Florio.

    "Das Marmorbild" – Aufbau

    "Das Marmorbild" ist eine mittellange Erzählung in Prosaform, verfügt jedoch auch über einige Lieder in Versform. Da das Werk sowohl Merkmale einer Novelle als auch Merkmale eines Märchens aufweist, wird es daher oft als Märchennovelle typisiert.

    Novelle Merkmale

    Eine Novelle ist eine kurze Erzählung in Prosaform, die zwar länger als eine Kurzgeschichte, jedoch kürzer als ein Roman ist. Für die Zuordnung des Werks "Das Marmorbild" zur Textart Novelle spricht neben ihrem mittellangen Umfang von unter 50 Seiten auch die begrenzte Figurenanzahl. Charakteristisch für Novellen ist zudem das Schildern einer unerhörten Begebenheit. Damit ist eine besondere, gar außergewöhnliche Handlung gemeint. In "Das Marmorbild" liegt die außergewöhnliche Handlung in Form der surrealen Begegnung mit der zum Leben erwachten Venus-Statue vor.

    Typisch für Novellen ist zudem ein wiederkehrendes Dingsymbol, welches im Gesamtverlauf des Werks eine zentrale Rolle einnimmt. Das Marmorbild repräsentiert das Dingsymbol in Eichendorffs Werk und löst den zentralen Handlungskonflikt aus: Es lockt den Protagonisten Florio in eine Traumwelt, wodurch sich dieser zunehmend von der Realität entfernt.

    "Das Marmorbild" thematisiert darüber hinaus – wie für eine Novelle typisch – nur einen Haupthandlungsstrang ohne Nebenhandlungen und schildert diesen zudem chronologisch: Die Handlung beschäftigt sich nur mit Florios Erlebnissen mit der Venus-Statue und geht nicht auf weitere Handlungsstränge ein. Außerdem spielt die Handlung an wenigen Orten und der Zeitraum, über den sich die Handlung erstreckt, ist sehr stark begrenzt. So spielt sich die gesamte Handlung kurz vor sowie in der Stadt Lucca ab und erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa einer Woche.

    Für Novellen charakteristisch ist darüber hinaus auch ein Aufbau, der der klassischen, fünfstufigen Dramenstruktur ähnelt.

    Der Aufbau des klassischen Dramas besteht aus fünf Akten:

    1. Exposition: Die Figuren werden eingeführt und die Ausgangssituation wird erklärt.
    2. Steigende Handlung mit erregendem Moment: Ein Konflikt wird aufgebaut und spitzt sich zum Höhepunkt hin zu.
    3. Höhepunkt (Klimax)/ Wendepunkt (Peripetie): Der Höhepunkt der Handlung und der Wendepunkt des Dramas werden erreicht. Höhepunkt und Wendung können allerdings auch nacheinander ablaufen.
    4. Fallende Handlung mit retardierendem Moment: Das retardierende Moment führt dazu, dass sich das Ende der Handlung hinauszögert und ein anderer Ausgang angedeutet wird, als erwartet.
    5. Katastrophe/Lösung: Die Handlung endet in einer Katastrophe oder der Lösung des Konflikts.

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    Der Aufbau von "Das Marmorbild" lässt sich nur eingeschränkt mit dem klassischen Dramenaufbau vergleichen: Nachdem sich Florio vor der Venus rettet und aus Lucca abreist, erfahren die Lesenden lediglich, dass Florio zu Bianka zurückgefunden und den Zauber der Venus erkannt hat. Damit bleibt das Ende von "Das Marmorbild" im Gegensatz zum klassischen Dramenaufbau vergleichsweise offen.

    Märchen Merkmale

    "Das Marmorbild" erinnert an ein Märchen, da sowohl der Ort als auch die Zeit, zu der die Handlung spielt, nicht näher bestimmt sind. Die Handlung ereignet sich zwar in der italienischen Stadt Lucca, könnte sich aber auch an einem anderen Ort abspielen: Die Eigenschaften der Stadt sind für die Handlung nicht wichtig, sondern austauschbar. Die Zeit, zu der die Handlung spielt, ist vermutlich das Mittelalter, jedoch wird dies im Werk nicht explizit erwähnt.

    Auch die klare Einordnung der Figuren in Gut und Böse lässt sich in vielen Märchen wiederfinden: Während Bianka und Fortunato als die Guten charakterisiert werden, stellen die Venus und Donati das Böse dar. Der Protagonist Florio ist zwischen beiden Seiten hin- und hergerissen. Sein Selbstfindungsprozess entspricht dem Heldennarrativ von Märchen: Durch seinen Glauben kann er der Versuchung widerstehen und findet auf den rechten Weg und zu seiner wahren Liebe Bianka zurück. Ein solch glückliches Ende ist ebenfalls in vielen Märchen vorzufinden.

    Zudem erinnern einige Formulierungen an Märchen, so etwa der Anfangssatz "Es war ein schöner Sommerabend"1 und der Schluss des Werks "Und so zogen die Glücklichen fröhlich [...] in das blühende Mailand hinunter"1.

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    Erzählperspektive

    In "Das Marmorbild" liegt die auktoriale Erzählperspektive vor, die dafür sorgt, dass die Lesenden das Geschehen distanziert betrachten. Außerdem wird durch die gewählte Erzählperspektive eine Spannung zwischen Illusion und Wirklichkeit aufgebaut, da der Erzähler bestimmte Informationen preisgibt und andere für sich behält. Lesende verbleiben trotz kleiner Hinweise des Erzählers im Unklaren darüber, ob sich die Ereignisse in der Welt der Erzählung tatsächlich so zugetragen haben oder ob sie lediglich Florios Vorstellungskraft entspringen.

    Der auktoriale Erzähler betrachtet die Handlung von außen und kommentiert diese. Er wird auch "allwissender Erzähler" genannt, da er alle Figuren kennt und Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle und Absichten geben kann. Außerdem kennt er die vollständige Handlung und damit auch vergangene sowie zukünftige Ereignisse.

    "Das Marmorbild" der Sprache

    Im Rahmen der sprachlichen Analyse von "Das Marmorbild" werden zum einen der Schreibstil sowie zum anderen die verwendeten rhetorischen Stilmittel analysiert.

    Schreibstil

    Eichendorffs Schreibstil zeichnet sich durch Hypotaxen, ausschmückende Adjektive, Adverbien und Partizipien sowie eine häufige Verwendung des Konjunktivs II aus.

    Hypotaxen und ausschmückende Sprache

    Charakteristisch für den Schreibstil in „Das Marmorbild“ ist eine hypotaktische Satzstruktur, d. h. ein Hauptsatz wird durch viele Nebensätze ergänzt. Eine hypotaktische Satzstruktur trägt zu einer atmosphärischen Dichte und Fülle der Eindrücke bei.

    Es war ein schöner Sommerabend, als Florio, ein junger Edelmann, langsam auf die Tore von Lucca zuritt, sich erfreuend an dem feinen Dufte, der über der wunderschönen Landschaft und den Türmen und Dächern der Stadt vor ihm zitterte, sowie an den bunten Zügen zierlicher Damen und Herren, welche sich zu beiden Seiten der Straße unter den hohen Kastanienalleen fröhlichschwärmend ergingen.1

    Gleichzeitig wird in dem obigen Zitat deutlich, dass in "Das Marmorbild" sehr viele Adjektive, Adverbien und Partizipien verwendet werden. Diese führen dazu, dass die beschriebenen Ereignisse und Sinneseindrücke besonders bildhaft wirken.

    Konjunktiv II

    Indem Eichendorff häufig den Konjunktiv II verwendet, spielt er auf eine gewisse Subjektivität in den Wahrnehmungen Florios an. Es bleibt unklar, ob sich Florio die Erlebnisse möglicherweise lediglich einbildet.

    Je länger er hinsah, je mehr schien es ihm, als schlüge es die seelenvollen Augen langsam auf, als wollten sich die Lippen bewegen zum Gruße, als blühe Leben wie ein lieblicher Gesang erwärmend durch die schönen Glieder herauf.1

    Auch die Formulierung „je mehr schien es ihm“ deutet auf eine möglicherweise eingebildete Erscheinung hin.

    Mit dem Konjunktiv II drückt man Wünsche, Möglichkeiten und reale sowie irreale Bedingungen aus. Daher bezeichnet man den Konjunktiv II auch als Möglichkeitsform. Wenn Du mehr über den Konjunktiv erfahren möchtest, schau Dir doch die Erklärung "Konjunktiv 2" auf StudySmarter an!

    Rhetorische Stilmittel

    Um die Natur und das Marmorbild besonders lebendig wirken zu lassen, greift Eichendorff u. a. auf Synästhesien, Personifikationen und Vergleiche zurück.

    Synästhesien

    In "Das Marmorbild" verwendet Eichendorff häufig das rhetorische Stilmittel der Synästhesie. Synästhesien verbinden verschiedene Sinneseindrücke (Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen, Sehen) miteinander. Im folgenden Zitat vermischt Eichendorff durch den Ausdruck "farbige[r] Duft" die Sinneswahrnehmungen des Sehens und des Riechens:

    Draußen lag die Stadt im farbigen Duft zwischen den Gärten und Weinbergen, von denen ein fröhliches Schallen durch die Fenster heraufkam.1

    Personifikationen und Vergleiche

    In „Das Marmorbild“ taucht das rhetorische Stilmittel der Personifikation besonders häufig auf, das häufig mit bildhaften Vergleichen einhergeht.

    Bei dem rhetorischen Stilmittel der Personifikation handelt es sich um eine Vermenschlichung: Tieren, Pflanzen oder Dingen werden menschliche Eigenschaften zugesprochen. Wenn Du mehr über Personifikationen erfahren möchtest, lies Dir gern die Erklärung "Personifikation" auf StudySmarter durch!

    Im folgenden Beispiel wird der Frühling personifiziert, indem er mit einem umher gehenden und singenden Spielmann verglichen wird:

    […], wenn der Frühling wie ein zauberischer Spielmann durch unseren Garten ging und von der wunderschönen Ferne verlockend sang […] 1

    Durch das Stilmittel wirkt die Landschaft lebendig. Auch die Venus-Statue scheint durch das rhetorische Stilmittel der Personifikation zum Leben zu erwachen:

    Der Mond, der eben über die Wipfel trat, beleuchtete scharf ein marmornes Venusbild, das dort dicht am Ufer auf einem Steine stand, als wäre die Göttin soeben erst aus den Wellen aufgetaucht und betrachte nun, selber verzaubert, das Bild der eigenen Schönheit, das der trunkene Wasserspiegel zwischen den leise aus dem Grunde aufblühenden Sternen widerstrahlte.1

    "Das Marmorbild" – Motive (Epochentypisch)

    In "Das Marmorbild" lassen sich viele Motive und Merkmale der Epoche der Romantik (1795–1835) wiederfinden. Dazu gehören unter anderem die Motive der Naturverbundenheit und Sehnsucht sowie Elemente der sogenannten Schwarzen Romantik.

    Die Schwarze Romantik (1816–1848), auch Schauerromantik genannt, ist eine bestimmte Strömung der Romantik, in der Ängste sowie die Abgründe der menschlichen Psyche thematisiert wurden.

    Viele Ereignisse in "Das Marmorbild" gehen rasch von einer angenehmen, friedlichen Stimmung in eine unheimliche Stimmung über, darunter fällt Florios erste Begegnung mit der Venus am Weiher und die Figur des Donati, die als unheimliche Figur mit einem "irre flammend[en]"1 Blick oder "wie ein Toter"1 schlafend beschrieben wird.

    In enger Verbindung mit dunklen Schauplätzen und Ereignissen steht die Faszination der Autorinnen und Autoren der Romantik für das Unbewusste. Florio wird von seinen sexuellen Trieben gesteuert und jagt einem idealisierten, verführerischen Frauenbild hinterher.

    Vertreterinnen und Vertreter der Romantik flüchteten sich zudem häufig in eine vergangene, vermeintlich bessere Zeit. Insbesondere das Mittelalter wurde in der Epoche der Romantik idealisiert. Romantikerinnen und Romantiker grenzten sich damit radikal von der Weimarer Klassik (1786–1832) ab, die sich stark an der Antike orientierte.

    Die Antike wurde in der Epoche der Weimarer Klassik als Vorbild für Harmonie und humanitäre Werte betrachtet. Ziel der Vertreterinnen und Vertreter der Weimarer Klassik war es, in ihren Werken eine perfekte Balance zwischen Verstand und Gefühl zu finden. Kunst und Wissenschaft sollten nebeneinander existieren und sich nicht gegenseitig ausschließen.

    Autorinnen und Autoren der Romantik kritisierten die Rationalisierungsversuche der Weimarer Klassik sowie die damit einhergehende Entmystifizierung der Natur und Alltagswelt durch die Wissenschaft. Stattdessen sehnten sie sich nach dem Träumerischen, dem Geheimnisvollen und dem Unerklärbaren.

    "Das Marmorbild" – Interpretation

    Eichendorffs "Das Marmorbild" lässt sich auf unterschiedlichen Ebenen interpretieren. Drei verbreitete Ansätze sind die Interpretation der Novelle als Eskapismus des Autors, ein psychoanalytischer sowie ein christlich-religiöser Interpretationsansatz.

    Interpretation des Werkes als Eskapismus

    Die Handlung von "Das Marmorbild" wird häufig so interpretiert, dass Eichendorff mit seiner Geschichte Eskapismus, auch Realitätsflucht genannt, betreibt. Das Mittelalter wird in "Das Marmorbild" als romantische, schöne Zeit verklärt und idealisiert.

    Die im Mittelalter verortete Handlung kann als Flucht aus der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts verstanden werden: Viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Romantik fühlten sich von den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen ihrer Zeit eingeengt und überfordert. Zu Eichendorffs Zeit erlebten die Naturwissenschaften einen Aufschwung und die Industrialisierung war bereits in ihren Anfangszügen.

    Industrialisierung

    Ausgangspunkt für die Industrialisierung war die Erfindung der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die die Produktion von Gütern revolutionierte und in den Städten viele Fabriken entstehen ließ. Auf der Suche nach Arbeit zogen Menschen massenweise vom Land in die Stadt.

    Doch nicht jeder Suchende fand einen Arbeitsplatz: Die Arbeitslosigkeit in den Städten nahm zu, gleichzeitig war der verfügbare Wohnraum begrenzt. Große Teile der Bevölkerung lebten in Armut. Krankheiten breiteten sich aus, Alkoholismus, Prostitution und Kriminalität nahmen zu.

    Viele Romantikerinnen und Romantiker kritisierten die damit einhergehende Rationalität der Lebenswelt und die gleichzeitige Entmystifizierung der Natur. Sie flüchteten sich stattdessen in Fantasiewelten und Idealvorstellungen. Eine davon stellte das einfache Mittelalter dar, in der Religion noch an erster Stelle stand.

    Psychoanalytischer Interpretationsansatz

    Ein weiterer Interpretationsansatz für "Das Marmorbild" liegt in der Psychoanalyse von Sigmund Freud begründet.

    Der österreichische Psychologe Sigmund Freud (1856–1939) ging in seinem Drei-Instanzen-Modell davon aus, dass sich die Psyche des Menschen aus den drei Instanzen Über-Ich, Es und Ich zusammensetzt. Das Über-Ich vertritt moralische Grundsätze und Werte. Das Es steht für die Bedürfnisse eines Menschen, das triebgesteuert Handlungen fordert. Das Ich hingegen ist dafür verantwortlich, den Verstand und die Triebe, also das Über-Ich und das Es, auszubalancieren. Gleichzeitig kann man das Ich als den "Steuermann" des menschlichen Handelns bezeichnen.

    In "Das Marmorbild" kann Florio als das Ich interpretiert werden, das zwischen seinen Trieben und Moralvorstellungen hin- und hergerissen ist. Fortunato und Bianka repräsentieren symbolisch das Über-Ich: Während Bianka Keuschheit und wahre Liebe repräsentiert, verkörpert Fortunato Weisheit und bestimmte Moralvorstellungen, die sich aus christlichen Werten ergeben. Außerdem stehen Fortunato und Bianka in enger Verbindung mit der Tag-Symbolik.

    Die Venus und Donati hingegen erscheinen immer im Kontext der Nacht und Dunkelheit. Sie sind Stellvertretende für das Es und damit für die unbewussten menschlichen Triebe. Die geheimnisvolle Venus wirkt auf Florio sexuell sehr anziehend. Gleichzeitig scheint sie ihn in den Wahnsinn zu treiben.

    Während zunächst Florios Es in seinen Handlungen dominiert, schließlich versucht er sich der Venus anzunähern und gerät zunehmend in ihren Bann, gewinnt schließlich sein Über-Ich wieder die Kontrolle. Der junge Florio besinnt sich schließlich auf seinen christlichen Glauben, verlässt die Stadt und findet zu seiner wahren Liebe Bianka zurück.

    Damit kann "Das Marmorbild" als Prozess des Erwachsenwerdens und der Kontrolle jugendlicher Triebe verstanden werden. Eine mögliche Botschaft des Werks könnte demnach wie folgt lauten: Trotz zahlreicher Versuchungen soll der Mensch seinen Moralvorstellungen und Werten treu bleiben.

    Christlich-religiöser Interpretationsansatz

    Heidentum und Christentum nehmen in "Das Marmorbild" konträre Positionen zueinander ein. Während das Heidentum Gefahr, Triebe, sexuelles Verlangen und Versuchung repräsentiert, wird das Christentum als einziger Weg dargestellt, um der Verführung und dem Wahnsinn zu entgehen.

    Je tiefer Florio in die Traumwelt vordringt, desto weiter entfernt er sich von seiner christlichen Religion und umso mehr gerät er in die Fänge der heidnischen Venus. Errettet wird Florio schließlich durch das christliche Lied Fortunatos und seine eigene Zuwendung zu Gott in Form eines Gebets. Schließlich findet er zu Bianka zurück, die das christliche Ideal einer unschuldigen Jungfrau verkörpert.

    Während die Antike in der Epoche der Weimarer Klassik (1786–1832) als ein literarisches Vorbild galt, vertraten Romantikerinnen und Romantiker wie Eichendorff die Ansicht, dass die Antike Sünden und Triebe verkörpere. Damit stelle sie eine Bedrohung für das Christentum dar.

    Über den Autor Joseph von Eichendorff

    Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (1788–1857) und war ein deutscher Lyriker und Schriftsteller. Seine Mutter stammte aus einer schlesischen Adelsfamilie, sein Vater war ein preußischer Offizier.

    Bereits als Kind las Eichendorff viele Abenteuer- und Ritterromane sowie antike Sagen und versuchte sich als Schriftsteller. Später studierte er Jura in Halle und besuchte währenddessen auch philologische Kurse. 1808 unternahm Eichendorff eine Bildungsreise, die ihn bis nach Paris führte.

    Ein paar Jahre später arbeitete er zeitweise als Referendar in Breslau und wurde anschließend zum katholischen Schulrat in Danzig ernannt. Durch seine weiteren Tätigkeiten, unter anderem im preußischen Staatsdienst und als freier Schriftsteller, lebte Eichendorff mit seiner Familie in vielen deutschen Städten. Im Jahr 1857 verstarb er an einer Lungenentzündung.

    Weitere bekannte literarische Werke Eichendorffs sind u. a.:

    • das Gedicht "Abschied" (1815)
    • das Gedicht "Der Abend" (1817)
    • die Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826)
    • das Gedicht "Sehnsucht" (1834)
    • das Gedicht "Mondnacht" (1837)
    • das Gedicht "Im Abendrot" (1837)

    Wenn Du Dich für Eichendorffs literarische Werke interessierst, dann schau Dir z. B. die Erklärungen "Aus dem Leben eines Taugenichts", "Der Abend Joseph von Eichendorff", "Sehnsucht Eichendorff" und "Mondnacht" auf StudySmarter an!

    Marmorbild - Das Wichtigste

    • Die Märchennovelle "Das Marmorbild" von Joseph von Eichendorff (1788–1857) wurde im Jahr 1819 veröffentlicht. Das Werk wird der Literaturepoche der Romantik zugeordnet.
    • Die Handlung der Novelle spielt in der Stadt Lucca des spätmittelalterlichen Italiens.
    • Der junge Florio unternimmt eine Reise in die Stadt Lucca. Dort entdeckt er eine Marmorstatue der Göttin Venus und ist verzückt von ihr, gleichzeitig wirkt diese jedoch auch unheimlich auf ihn. Die scheinbar lebendige Venus zieht Florio zunehmend in ihren Bann. Florio scheint dem Zauber der Venus zu verfallen, bis er sich schließlich durch ein Gebet besinnt, die Stadt verlässt und seine wahre Liebe in Bianka erkennt.
    • Die wichtigsten Figuren des Werks sind Florio, die Venus, Bianka, Fortunato und Donati.
    • Da "Das Marmorbild" sowohl Merkmale einer Novelle als auch Merkmale eines Märchens aufweist, wird es häufig als Märchennovelle bezeichnet.
    • Der Aufbau des Werks entspricht weitestgehend dem Aufbau eines klassischen Dramas.
    • Charakteristisch für "Das Marmorbild" ist eine hypotaktische Satzstruktur mit zahlreichen Adjektiven, Adverbien und Partizipien. Außerdem setzt Eichendorff Synästhesien, Personifikationen und Vergleiche ein, wodurch u. a. die Natur und das Marmorbild besonders anschaulich beschrieben werden und gleichzeitig lebendig wirken.
    • Neben der Interpretation des Werks als Form des Eskapismus, sind auch ein psychoanalytischer sowie ein christlich-religiöser Interpretationsansatz möglich.

    Nachweise

    1. Joseph von Eichendorff (2009). Das Marmorbild. Schöningh.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Das Marmorbild

    Was thematisiert das Marmorbild? 

    In "Das Marmorbild" befindet sich der Protagonist Florio in einem Konflikt, der sich durch die Gegensätze von Realität und Illusion, Liebe und Versuchung, Moral vs. Triebe sowie Christentum und Heidentum charakterisieren lässt. 

    Warum schrieb Eichendorff das Marmorbild? 

    Es wird vermutet, dass Eichendorff "Das Marmorbild" geschrieben hat, um Eskapismus zu betreiben. Wie viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Romantik flüchtet er sich demnach aus einer rationalisierten und entmystifizierten Gesellschaft in eine idealisierte Version des Mittelalters. 

    Ist das Marmorbild eine Novelle? 

    "Das Marmorbild" ist eine Novelle, die zudem Merkmale eines Märchens aufweist. Das Werk wird daher häufig als "Märchennovelle" bezeichnet.  

    Warum gehört das Marmorbild zur Romantik? 

    Das Marmorbild gehört zur Epoche der Romantik, da im Werk charakteristische Motive der Romantik aufgegriffen werden. Zu diesen typischen Motiven zählen u. a. die Naturverbundenheit und der Kontrast zwischen Tag und Nacht. Auch das Entstehungs- bzw. Erscheinungsjahr 1818 bzw. 1819 fällt in den Zeitraum der Epoche der Romantik (1795–1835). 

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    "Das Marmorbild" weist Merkmale von zwei Textarten auf. Bei diesen handelt es sich um _______ und _______. 

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