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"Nachts schlafen die Ratten doch" – Zusammenfassung / Inhaltsangabe
Die Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" handelt von der Begegnung zwischen einem älteren Mann und dem durch den Krieg traumatisierten Jungen Jürgen. Im Folgenden erhältst Du eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte.
Da die Kurzgeschichte kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht wurde, ist es wahrscheinlich, dass die Handlung auch in dieser unmittelbaren Nachkriegszeit spielt. Über den Handlungsort erfährst Du in der Kurzgeschichte nur, dass es sich um eine durch Bomben zerstörte Stadt handelt.
Der Mann befindet sich gerade auf der Suche nach Futter für seine Kaninchen und sieht Jürgen mit einem Stock in der Hand in den Trümmern eines zerbombten Hauses sitzen. Er spricht ihn an und fragt, was er dort mache, doch Jürgen weicht allen Fragen aus. Schließlich erzählt der Mann ihm von seinen 27 Kaninchen, wodurch Jürgens Aufmerksamkeit erregt wird. Als der Mann ihm anbietet, sich die Kaninchen anzuschauen, lehnt Jürgen ab, denn er müsse aufpassen. Auf die Frage, worauf er denn aufpassen müsse, antwortet er, dass er das nicht sagen könne.
Als der Mann gerade gehen möchte, offenbart Jürgen ihm, dass er auf seinen kleinen Bruder aufpassen muss, dessen Leiche unter den Trümmern begraben liegt. Der Lehrer habe ihnen gesagt, dass sich Ratten von den Toten ernähren. Daher will er verhindern, dass die Leiche seines Bruders von Ratten zerfressen wird.
Daraufhin erzählt ihm der Mann, dass Ratten nachts doch schlafen und er dann nach Hause gehen könnte. Jürgen, der bereits sehr müde ist, zögert ein wenig, aber glaubt ihm.
So vereinbaren die beiden, dass der Mann den Jungen bei Einbruch der Dunkelheit abholt, ihn nach Hause bringt und ihm sogar ein weißes Kaninchen schenkt, worüber Jürgen sich sehr freut.
"Nachts schlafen die Ratten doch" – Charakterisierung der Figuren
In der Kurzgeschichte treten nur zwei Figuren auf, nämlich Jürgen und der alte Mann. Du findest im Folgenden eine Charakterisierung zu den direkten und indirekten Charaktereigenschaften und Merkmalen der Figuren.
Direkte Figurenmerkmale sind solche, die im Text explizit erwähnt werden. Indirekte Merkmale interpretierst Du aus den gegebenen Informationen. So kannst Du zum Beispiel aus dem Verhalten einer Figur auf ihre Emotionen schließen, ohne dass diese genannt werden. Mehr Informationen zu Figurenmerkmalen findest Du in der Erklärung "Charakterisierung".
Jürgen
Jürgen ist neun Jahre alt und offensichtlich vom Krieg traumatisiert. Er bewacht allein den Schutthaufen unter dem sein kleiner Bruder liegen soll, obwohl er ihm eigentlich nicht mehr helfen kann. Unter einem Stein hält er außerdem ein halbes Brot und eine Blechschachtel mit Tabak versteckt. Als der alte Mann ihn fragt, ob er denn eine Pfeife zum Rauchen habe, antwortet er nur, dass er lieber drehe und keine Pfeife möge. Damit meint er, dass er lieber Zigaretten dreht. Anscheinend weiß er nicht, wie schädlich das Rauchen ist.
Zudem bezeichnet der Erzähler ihn oft als "Haargestrüpp", was zeigt, wie ungepflegt und verwahrlost Jürgen ist.
Trotzdem wecken die Kaninchen in ihm eine unschuldige Neugier und über die Aussicht, eines geschenkt zu bekommen, freut er sich sehr. Jürgen ist zwar clever, aber besitzt trotzdem eine kindliche Naivität. Dies ist typisch für sein Alter, sodass er dem Mann die Lüge, dass Ratten nachts doch schlafen, glaubt, ohne dies zu hinterfragen.
Jürgen hat also zwei Seiten: Eine erwachsene Seite, da seine Kindheit maßgeblich durch den Krieg geprägt war und er so Verantwortung übernehmen musste, zum Beispiel für seinen Bruder. Auf der anderen Seite ist er noch kindlich und naiv, was seinem tatsächlichen Alter entspricht.
Auffällig ist, dass Jürgen im Gegensatz zum Mann namentlich erwähnt wird, um seine Figur identifizierbarer zu machen und eine Nähe zum Leser zu schaffen.
Überblick Figur Jürgen:
- neun Jahre alt
- vom Krieg traumatisiert
- verwahrlost (sitz allein dort, ungepflegt, raucht Tabak)
- clever, aber naiv
- wacht Tag und Nacht über die Leiche seines kleinen Bruders, um ihn vor Ratten zu schützen
- zwei Seiten: kindliche Eigenschaften wie Neugier (Kaninchen), Leichtgläubigkeit (Lüge über Ratten) und erwachsene Seite (Kindheit durch Krieg geprägt)
Der ältere Mann
In der Kurzgeschichte werden immer wieder die krummen Beine des Mannes betont. Das zeigt, wie sehr ihn das Leben und der Krieg bereits gezeichnet haben. Außerdem werden sie als "ärmlich behoste Beine" beschrieben, was verdeutlicht, dass der Mann wie ein Großteil der Bevölkerung nach dem Krieg in Armut lebt.
Er besitzt 3 mal 9, also 27 Kaninchen, für die er in einem Korb Futter gesammelt hat. Der Mann weiß ganz genau, dass er Jürgens Neugier mit seinen Kaninchen wecken kann und nutzt diese Neugier, um dem Jungen gut zuzureden. Er begegnet Jürgen offen und freundlich.
Zudem geht er sehr einfühlsam mit Jürgen um und ermöglicht ihm durch seine Lüge, nach Hause zu gehen und sich auszuruhen. Dabei stellt er den Lehrer wiederholt als unwissend dar, um Jürgen zu überzeugen.
Am Ende ruft der Mann Jürgen zu, er würde ihn nach Hause bringen und seinem Vater helfen, einen Kaninchenstall zu bauen, wovon Jürgen begeistert ist.
Überblick Figur des Mannes:
- namenlos
- krumme, "ärmlich behoste" Beine
- offen, freundlich
- besitzt 27 Kaninchen
- einfühlsam im Umgang mit Jürgen (weckt Neugier, bringt ihn nach Hause)
- lügt Jürgen an, damit er nach Hause geht
"Nachts schlafen die Ratten doch" – Analyse der Kurzgeschichte
"Nachts schlafen die Ratten doch" weist einige klassische Merkmale einer Kurzgeschichte auf. Die wichtigsten dieser Merkmale kannst Du in dieser Analyse noch einmal nachlesen:
- Kürze: Eine Kurzgeschichte ist selten länger als drei Seiten.
- wenige handelnde Figuren und meist nur ein Handlungsort
- Innerhalb der Geschichte gibt es einen Wendepunkt, der eine andere Deutung der Handlung möglich macht.
- unmittelbarer Einstieg in die Handlung (erklärende Einleitung fehlt, Figuren werden nicht vorgestellt) und abruptes Ende
- häufig alltägliche Szenen
- einfacher chronologischer Handlungsstrang (ein Ereignis passiert nach dem anderen, es gibt eher keine Zeitsprünge)
- einfache Sprache, Umgangssprache und Dialekte
Solltest Du Fragen zu den Merkmalen haben oder Dich darüber hinaus für das Thema interessieren, kannst Du Dir die Erklärung "Kurzgeschichte" durchlesen.
"Nachts schlafen die Ratten doch" – Analyse des Aufbaus
"Nachts schlafen die Ratten doch" ist nach dem klassischen Aufbau einer Kurzgeschichte gestaltet. Sie hat einen unvermittelten Beginn, der die Lesenden direkt ins Geschehen wirft. Es gibt außerdem einen Spannungsaufbau, weil sich die Lesenden fragen, warum sich Jürgen in den Trümmern aufhält. Die Spannung wird noch dadurch verstärkt, dass er nicht verraten will, was er dort macht.
Die Kurzgeschichte gipfelt im Höhepunkt, als Jürgen schließlich von seinem toten Bruder erzählt und erklärt, dass er auf die Ratten aufpasst. Danach fällt die Spannung wieder, bleibt jedoch erhalten, bis es dem Mann gelingt, Jürgen davon zu überzeugen, nach Hause zu gehen.
Der Wendepunkt der Handlung ist in dem Satz zu finden, der auch den Titel der Kurzgeschichte bildet. Durch die Lüge des Mannes löst sich Jürgens verfahrene Situation auf. Er muss nicht mehr unentwegt über seinen Bruder wachen und kann nach Hause gehen, um zu schlafen und sich versorgen zu lassen.
Du findest bei StudySmarter eine Erklärung zur Analyse epischer Texte, in der Du Dich zusätzlich zu den Begriffen Spannungsaufbau und Wendepunkt einlesen kannst. Dort findest Du auch einige Punkte, die Du bei einer eigenen Analyse beachten solltest.
Mit dem Ende der Begegnung von Jürgen und dem Mann endet auch die Kurzgeschichte. Es besteht zwar die Aussicht, dass der Mann zurückkehren wird, um Jürgen nach Hause zu begleiten und ihm ein Kaninchen zu schenken, aber ob das wirklich so passiert, bleibt offen.
"Nachts schlafen die Ratten doch" – Sprachliche Mittel & Erzählperspektive
Die Kurzgeschichte wird von einem personalen Er-/Sie-Erzähler aus der Perspektive Jürgens beschrieben. Daher bekommen die Lesenden nur einen Einblick in Jürgens Gedankenwelt. Besonders deutlich wird dies an der Beschreibung des Mannes, da dabei Jürgens Blickwinkel eingenommen wird. Da der Junge auf dem Boden sitzt und zunächst nicht aufschaut, wird von dem Mann das beschrieben, was er sieht, nämlich seine Beine.
Durch diese Erzählperspektive wird Nähe zur Hauptfigur aufgebaut und die Lesenden können die Gedanken und Gefühle Jürgens besser nachvollziehen.
Am Anfang und zum Ende der Kurzgeschichte kann man jedoch auch einen auktorialen Erzählstil vorfinden, denn es wird lediglich die Umgebung beschrieben, ohne dass die Lesenden einen näheren Einblick in die Gedankenwelt der Figuren erhalten.
Der auktoriale Erzähler wird auch als allwissender Erzähler bezeichnet. Er kann Gedanken und Gefühle der Figuren wiedergeben, kennt ihre Vergangenheit und kann Vorausdeutungen in die Zukunft machen. Mehr Informationen zu beiden Erzählperspektiven findest Du in der Erklärung "Erzählform".
Die Sprache des Textes ist sehr einfach gehalten und durch kurze Sätze und viele Wiederholungen gekennzeichnet. Dies erhöht zum einen die Spannung des Textes und zum anderen spiegelt es die Erzählperspektive eines Kindes wider. Daher verwendet Borchert auch umgangssprachliche Wendungen, wie zum Beispiel "Unser Haus kriegte eine Bombe."
Trotz der einfachen Sprache des Textes verwendet Borchert viele bildhafte Formulierungen, welche er durch Metaphern und Personifikationen sowie die Farbsymbolik ausdrückt.
Bei einer Metapher handelt es sich um einen indirekten, bildhaften Vergleich, der meist nur verständlich ist, wenn Du ihn interpretierst. Bei einer Personifikation werden Dingen die Eigenschaften von Lebewesen gegeben. Wenn Du mehr über die Wirkung dieser Stilmittel erfahren möchtest, kannst Du Dir die Erklärungen "Metapher" und "Personifikation" durchlesen.
Diese Stilmittel werden bereits am Textanfang deutlich:
"Das hohle Fenster in der vereinsamten Mauer gähnte blaurot [...]."
Natürlich kann ein Fenster nicht gähnen und eine Mauer kann nicht einsam sein. Durch diese Personifikationen verdeutlicht Borchert die schlechte Stimmung der Nachkriegszeit. Die Müdigkeit der Menschen und ihre Verluste sind allgegenwärtig, sodass diese Stimmung auch beispielsweise in den Häusern zu spüren ist.
Eine weitere Auffälligkeit ist das Fehlen sämtlicher Anführungszeichen. Dies ist typisch für den Autor Wolfgang Borchert und soll bewirken, dass sich der Leser verstärkt auf die Handlung konzentriert. Außerdem nimmt es dem Text ein Strukturelement, wodurch das Chaos der Nachkriegszeit widergespiegelt wird.
"Nachts schlafen die Ratten doch" – Interpretation
Die Kurzgeschichte spiegelt eine Szene nach dem Zweiten Weltkrieg wider, die auf diese Art durchaus hätte geschehen können. Dabei werden typische Aspekte der Kriegszeit thematisiert. Zum Beispiel der Tod von geliebten Menschen, der Verlust der kindlichen Unschuld und die Verwahrlosung und Einsamkeit der Menschen.
Durch den Wendepunkt schafft Borchert in seiner Geschichte einen Hoffnungsschimmer: Jürgen denkt nicht mehr nur an sein Leid und den toten Bruder, sondern an den Bau des neuen Stalls für sein Kaninchen. Dadurch erhält die Kurzgeschichte eine positive Aussage, da sie auch in komplizierten Zeiten einen Grund zur Freude in Aussicht stellt.
Symbolik
Neben dem Thema und der Aussage der Kurzgeschichte bietet vor allem die Symbolik, die Borchert nutzt, Spielraum für Interpretation. Ein Symbol ist ein Zeichen oder Begriff, mit dem eine feste Bedeutung verknüpft ist. Das Herz beispielsweise ist ein gängiges Symbol für Liebe. In Texten können Begriffe einen eigenen Symbolcharakter ausbilden, der aber mit ihrer grundsätzlichen Bedeutung verknüpft ist.
Bei einem Symbol handelt es sich außerdem um ein Rhetorisches Stilmittel. Auch dazu findest Du bei StudySmarter eine Erklärung.
Die Ratten
Die Ratten sind ein wichtiges Symbol der Kurzgeschichte, weshalb sie bereits im Titel erwähnt werden. Sie werden allgemein als schmutzig und Unglück bringend angesehen, was mit der Auffassung begründet wird, dass sie Krankheiten übertragen. Ratten stehen deshalb in der Literatur oft als Symbol für Tod, Krankheit, Seuchen und Verfall.
Mit seiner Wache versucht Jürgen also, seinen toten Bruder vor dem Verfall zu beschützen. Dass dies unmöglich ist, wird auch an der Aussichtslosigkeit seiner Wache deutlich: Es ist klar, dass er nicht für immer aufpassen kann und dass er irgendwann schlafen muss.
Die Kaninchen
Die Kaninchen stehen im Kontrast zu den Ratten für Leben und Fruchtbarkeit, da Kaninchen gemeinhin für ihren Fortpflanzungseifer bekannt sind. Besonders die enorm hohe Zahl von 27 Kaninchen und auch die Farbe Weiß machen in der Geschichte Hoffnung. Sie symbolisieren in der Kurzgeschichte einen Neubeginn nach dem Krieg.
Auch Jürgen schöpft durch das Kaninchen, das er geschenkt bekommen wird, neue Hoffnung. Erst dadurch wird er vollends überzeugt, am Abend nach Hause zu gehen. Außerdem überlegt der Junge gleich, womit er einen Kaninchenstall bauen kann, ist also voller Tatendrang.
Kaninchen sind zudem sehr unschuldige und schutzbedürftige Tiere, was ein Symbol für Jürgens kindliche Unschuld sein kann, die noch nicht ganz vergangen ist.
Farbsymbolik
In der gesamten Geschichte verwendet Wolfgang Borchert verschiedene Farbsymboliken:
Schon im ersten Abschnitt verwendet Borchert das Oxymoron "blaurot", mit dem er beschreibt, wie der Himmel hinter dem Fenster wahrscheinlich durch die Sonne verfärbt wird. Hier werden eine kalte und eine warme Farbe zusammengefügt, um den Kontrast zu betonen.
Ein Oxymoron ist die Kombination zweier Begriffe, die gegensätzlich sind und sich eigentlich ausschließen. Genauere Informationen findest Du in der entsprechenden Erklärung.
Als Jürgen über die Kaninchen nachdenkt, zählt er die Farben weiß, grau und weißgrau auf. Weiß steht symbolisch für Reinheit, Hoffnung und einen Neuanfang. Diese Symbolik tritt noch deutlicher hervor, als Jürgen sich ein weißes Kaninchen von dem alten Mann wünscht. Damit wird gezeigt, dass sich Jürgen selbst nach einem Neuanfang und Hoffnung sehnt.
Das Grau ist eine Mischung aus schwarz und weiß, welche meist für böse und gut — oder in diesem Fall für Krieg und Neubeginn stehen. Daher kann Grau hier als ein Rest aus der Vergangenheit betrachtet werden. Die Auswirkungen des Krieges sind immer noch zu sehen, aber es herrscht wieder Frieden, der den Weg für ein Weiterleben ebnet.
Im letzten Satz ist zudem vom grünen Kaninchenfutter die Rede. Grün symbolisiert das Leben und damit auch die Hoffnung. Jürgen und der Mann haben im Gegensatz zu vielen anderen Menschen den Krieg überlebt und müssen sich nun in der Nachkriegswelt ein neues Leben aufbauen. Der Kriegsschrecken ist noch lange nicht verblasst, denn sogar das Kaninchenfutter ist noch "grau vom Schutt", doch trotz der Trümmer ist der Krieg beendet und inzwischen bietet sich für alle Überlebenden eine Chance auf einen Neuanfang.
"Nachts schlafen die Ratten doch" Kurzgeschichte – Epoche
Die Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" ist im Jahr 1947 veröffentlicht worden und daher der Trümmerliteratur zuzuordnen. Diese Epoche war von den unmittelbaren Auswirkungen des Krieges bestimmt. Die Menschen versuchten, existenzielle Probleme und furchtbare Erfahrungen zu verarbeiten. Viele waren durch die zerstörten Städte ihrer Heimat und Familie beraubt, ihre Träume und Vorstellungen waren zerbrochen. So kannst Du Dir den Namen "Trümmerliteratur" herleiten.
Schau Dir die Erklärung zur Trümmerliteratur auf StudySmarter an, um den Kontext der Entstehung von "Nachts schlafen die Ratten doch" noch besser zu verstehen.
Wolfgang Borchert hat in seinen Werken, von denen er die meisten im oder nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb, seine eigenen Kriegserlebnisse und das Leid im zerstörten Deutschland verarbeitet. Borchert wurde selbst zum Kriegsdienst an der Front eingezogen und hat die Zustände im Nachkriegsdeutschland bis zu seinem Tod 1947 erlebt.
Wolfgang Borchert – "Nachts schlafen die Ratten doch"
Wolfgang Borchert wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg geboren. Sein Vater war Lehrer und seine Mutter Schriftstellerin. Auch Wolfgang Borchert nahm sich der Literatur an und veröffentlichte bereits mit siebzehn erste Gedichte, die im "Hamburger Anzeiger" erschienen.
1939 trat Borchert eine Ausbildung zum Buchhändler an und begann außerdem, privaten Schauspielunterricht zu nehmen. 1941 wurde er dann allerdings zum Militärdienst einberufen. 1945, bei seinem letzten Einsatz wurde er in französische Gefangenschaft genommen. Ihm gelang es jedoch, zurück nach Deutschland zu fliehen.
Obwohl Borchert oft krank war und an Gelbsucht litt, war er schriftstellerisch sehr produktiv und schrieb nach der Zeit seiner Flucht vor allem viele Prosatexte, wie Kurzgeschichten. Borchert ist besonders für seine Kurzgeschichten wie "Die Küchenuhr", "Die Kirschen" oder "Das Brot" bekannt. Von ihm stammt auch das Drama "Draußen vor der Tür".
Somit wurde Wolfgang Borchert zu einer der wichtigsten Vertreter der Epoche der Trümmerliteratur. Im Alter von nur 26 Jahren starb Borchert 1947 in Basel.
Nachts schlafen die Ratten doch - Das Wichtigste
- "Nachts schlafen die Ratten doch" ist eine Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert aus dem Jahr 1947.
- Die Handlung spielt in einer zerbombten Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg und besteht aus der Unterhaltung zwischen dem Jungen Jürgen und einem älteren Mann.
- Jürgen bewacht die Leiche seines Bruders vor Ratten, bis der Mann ihn mit der Lüge, dass Ratten nachts schlafen, und dem Versprechen, ihm ein Kaninchen zu schenken, davon überzeugt, zumindest zum Schlafen nach Hause zu gehen.
- Die Erzählperspektive ist personal und an die Figur Jürgen gebunden. Die Sprache ist einfach und enthält bildhafte Stilmittel wie Metapher und Symbol.
- Die Kurzgeschichte hat eine positive Aussage, da sowohl die Handlung als auch die Symbolik auf einen Neuanfang und Hoffnung hindeuten.
- "Nachts schlafen die Ratten doch" ist ein Werk der Trümmerliteratur.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Nachts schlafen die Ratten doch
Was bedeutet die Aussage "Nachts schlafen die Ratten doch"?
Diese Aussage ist eigentlich falsch, denn Ratten sind nachtaktiv. Doch der ältere Mann lügt Jürgen an, um ihn zu überzeugen, nach Hause zurückzukehren.
Warum ist "Nachts schlafen die Ratten doch" eine Kurzgeschichte?
"Nachts schlafen die Ratten doch" ist eine Kurzgeschichte, weil sie folgende Merkmale hat: Kürze, wenige Figuren und Handlungsorte, unmittelbarer Einstieg und Ende, Wendepunkt.
In welcher Zeit spielt die Geschichte "Nachts schlafen die Ratten doch"?
Die Geschichte von Wolfgang Borchert wurde 1947 veröffentlicht und spielt in einer deutschen Großstadt am Ende des Zweiten Weltkrieges.
Wo spielt die Geschichte "Nachts schlafen die Ratten doch"?
Der konkrete Ort der Handlung von "Nachts schlafen die Ratten doch" wird nicht genannt, nur dass es sich um eine zerbombte Stadt handelt. Man kann darauf schließen, dass es sich deshalb eher um eine größere Stadt handelt.
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