Springe zu einem wichtigen Kapitel
Eigentlich kenne ich überhaupt nicht viele Mütter, nur meine, und die würde ich, um die Wahrheit zu sagen, lieber nicht kennen.1
Das Werk wurde erstmals im Jahr 1994 veröffentlicht und thematisiert den Lebensweg eines 12-jährigen Mädchens namens Halinka in der Nachkriegszeit. Das Mädchen entstammt einer jüdisch-polnischen Familie und wächst im Jahr 1952 in einem Kinderheim in der Nähe von Schwetzingen auf.
Schwetzingen ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die westlich von Heidelberg liegt.
Das Buch "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" zählt zur Kinder- und Jugendliteratur.
Unter Kinder- und Jugendliteratur sind zunächst alle literarischen Werke zu verstehen, die sich an Kinder und Jugendliche bis zum Erwachsenenalter richten. Die Jugendliteratur im Speziellen richtet sich dabei an Lesende im Alter von etwa 12 bis maximal 18 Jahren. Meist handelt es sich dabei um Texte, die sowohl einen unterhaltsamen als auch einen pädagogischen Mehrwert bieten.
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"Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" – Inhaltsangabe
Der Roman "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" ist in siebzehn Kapitel unterteilt. Im Folgenden findest Du die Zusammenfassung des Inhalts.
Das Leben im Heim
Die Handlung beginnt damit, dass Protagonistin Halinka als Ich-Erählerin ihre Ausgangssituation im Heim beschreibt: Bereits seit zwei Jahren wohnt sie dort, weil ihre Mutter sich nicht um sie kümmern kann. Ein enges Verhältnis hat Halinka zu ihrer Mutter deshalb nicht. Dafür umso mehr mit ihrer Tante Lou, der Schwester ihrer Mutter.
Der Ich-Erzähler ist meist auch die Hauptfigur, die aus ihrer Sicht alle Geschehnisse schildert. Hierdurch erhältst Du Einblick in die Gedanken und Gefühle der Hauptfigur, aber nicht in die innere Sicht der anderen Figuren.
Obwohl sich Tante Lou um Halinka kümmert, gelingt es ihr aufgrund fehlender finanzieller Stabilität nicht, Halinka bei sich aufzunehmen. Halinka ist dennoch froh, dass sich ihre Tante um sie sorgt und hofft, dass Lou nicht eines Tages auch Kinder bekommen würde. Das könnte schließlich bedeuten, dass sie keine Zeit mehr hat, sich um Halinka zu kümmern.
Weiter erfahren die Lesenden, dass das Leben im Heim für die 12-jährige Heranwachsende nicht leicht ist. Sie hat keine Freunde und besitzt nichts als einen alten Schulranzen, ein Taschenmesser und eine Decke, die sie von ihrer Tante geschenkt bekommen hat. Halinka ist außerdem kleiner als viele der anderen Mädchen – ihr fehlt es an Kraft, sodass sie sich nur schwer wehren kann, wenn eines der Mädchen – z.B. Duro oder Elisabeth – ihr Unrecht tun. Oft sind es herablassende Sätze über ihre Herkunft, die sich Halinka anhören muss.
Doch die Protagonistin erzählt auch von Mädchen, die sie mag. So z.B. von Renate, die jeden Abend so lange weint, bis sie einschläft. Eine Freundschaft kommt für Halinka nicht infrage, denn Renate ist in ihren Augen zu schwach.
Die Sammlung für das Müttergenesungswerk
Als eines Tages die Erzieherin des Heims, Fräulein Urban, die Mädchen zur Teilnahme einer Sammlung für das Müttergenesungswerk aufruft, meldet sich Halinka als Freiwillige. Neben ihr meldet sich auch Elisabeth: Wer das meiste Geld auf den Straßen sammelt, erhält einen Preis. Halinka möchte unbedingt den Preis gewinnen, sodass sie sich sogar mit Zeichenkohle das Gesicht bemalt, um Mitleid zu erregen.
Das Müttergenesungswerk ist eine im Jahr 1950 gegründete Stiftung, die sich auf die Gesundheit von Müttern fokussiert.
Nach der Sammelaktion berichtet Halinka von einem geheimen Ort, ihrem "Geheimplatz"1, den sie jeden Abend aufsucht, sobald die Mädchen im Schlafsaal eingeschlafen sind. Dort schreibt sie alle wichtigen Sätze, die ihr einfallen, in ihr "Gedankenbuch"1. Manchmal schreibt sie auch Briefe an Tante Lou.
Ihr geheimer Platz befindet sich in einem Kofferspeicher im Handarbeitssaal. Dieser Speicher ist zwar abgeschlossen, doch Halinka weiß, wo sich der Schlüssel befindet. Die Ich-Erzählerin berichtet daraufhin von ihrem Lieblingsbuch "Huckleberry Finn". Dieses liest sie immer wieder mit Begeisterung, denn sie träumt davon, eines Tages genauso frei zu sein wie der Protagonist des Werks.
Im weiteren Verlauf stellt Halinka fest, dass sie ihre Tante bereits seit neun Wochen nicht gesehen hat. Grund hierfür ist, dass Lou das Fahrgeld, das ihre Nichte für den Besuch benötigen würde, nicht aufbringen kann. Da Halinka eine volle Büchse aufgrund der Spendensammlung hat, kann sie der Versuchung nicht widerstehen und bricht die Büchse in ihrem geheimen Versteck mithilfe ihres Taschenmessers auf. Sie möchte das Geld nutzen, um eine Fahrkarte zu ihrer Tante zu kaufen.
Die Freundschaft zwischen Halinka und Renate
Am darauffolgenden Abend liegt Renate wieder in ihrem Bett und weint. Halinka verspürt Mitleid mit Renate und nimmt sie kurzerhand mit in ihr Geheimversteck. An nächsten morgen schämt sich die Protagonistin allerdings dafür, dass sie Renate das Versteck gezeigt hat und geht ihr deshalb aus dem Weg.
Als Halinka mitbekommt, dass Renate aufgrund von Elisabeths Gemeinheiten weint, setzt sie sich jedoch für Renate ein. Das endet in einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Elisabeth und Halinka – die beiden verletzten sich so stark, dass sie anschließend von einem Arzt behandelt werden müssen.
Die Rauferei mit Elisabeth hat Halinka vor Augen geführt, dass sie sich nicht alles gefallen lassen muss und sich zur Wehr setzen kann, wenn nötig. Während sich die Protagonistin auf der Krankenstation erholt, wird sie von Renate besucht. Diese schenkt ihr eine Puppe, und die beiden vertrauen sich einander an, bis sie schließlich Freundinnen werden.
Die Auseinandersetzung mit Elisabeth bleibt für Halinka nicht folgenlos. Sie wird für zwei Wochen dem Küchendienst zugeteilt, da sie Elisabeth zuerst angegriffen hat. Renate übernimmt freiwillig die Hälfte der Strafe. Beim gemeinsamen Kartoffelschälen verstehen sich die beiden gut mit Frau Schmuck, der Köchin des Heims.
Das Glück und der Stuhl
Anlässlich der Sammlung für das Müttergenesungswerk erhält Halinka die versprochene Belohnung, da sie am meisten Geld gesammelt hat. Obwohl Fräulein Urban merkt, dass die Sammelbüchse geöffnet wurde, bekommt Halinka den Preis: Einen Ausflug in den Schlosspark von Schwetzingen. Zunächst enttäuscht über das Geschenk, hat Halinka später großen Spaß im Schlosspark und ist zutiefst beeindruckt von einer Statue, die sie dort sieht.
Im Anschluss an dieses schöne Erlebnis erreicht Halinka ein Brief von ihrer Tante. In diesem Brief sind zehn Mark, mit denen sie eine Fahrtkarte zu ihr kaufen kann. Da Halinka jedoch bereits Fahrgeld hat, bittet sie ihre Tante telefonisch, Renate mitbringen zu dürfen.
Tante Lou stimmt freudig zu und Halinka erkennt, dass sie gerade "dem Glück einen Stuhl hingestellt"1 hat.
"Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" – Charakterisierung der Hauptfiguren
Nachfolgend findest Du eine Charakterisierung der zentralen Figuren: Halinka und Tante Lou.
Halinka
- entstammt einer jüdisch-polnischen Familie
- hat schwarze Haare
- kennt keine "normalen Familienverhältnisse"1
- hat keine gute Erinnerung an ihre Mutter
- hält ihre Mutter für "gemein"1
- liebt ihre Tante Lou und hört ihr gerne zu
- wird von anderen Heimmädchen "Zigeunerin" genannt
- hat anfangs keine Freundin im Heim
- besitzt nichts als ein Taschenmesser, einen alten Schulranzen und eine Decke
- hat einen Geheimplatz und ein Gedankenbuch
- ist meistens hungrig
- träumt davon, so frei zu sein, wie Huckleberry Finn
- will unbedingt den Preis der Sammelaktion gewinnen
- ist anfangs sehr verschlossen und will keine Freundin
- hält Renate zu Beginn für schwach
- freundet sich schließlich mit Renate an
Das Wort "Zigeuner" ist eine von Klischees überlagerte Bezeichnung der Mehrheitsgesellschaft und wird von den meisten Angehörigen der Minderheit als diskriminierend erachtet. Das Wort bezieht sich vorwiegend auf die Bezeichnung des Wandervolks "Sinti und Roma".
Tante Lou
- ist in Polen aufgewachsen
- kümmert sich so gut wie möglich um Halinka
- ist die einzige Vertrauensperson für ihre Nichte
- gibt Halinka gegenüber an, dass ihre Mutter eine "kranke Seele"1 habe
- spricht Halinka gegenüber gerne in schönen Sprüchen
"Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" – Analyse
Die Geschehnisse in "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" werden von einer Ich-Erzählerin wiedergegeben. Im Folgenden erhältst Du Informationen über den Aufbau des Werks als Roman und erfährst Genaueres zur Sprache des Werks.
Aufbau
Mirjam Presslers Roman "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" besteht aus insgesamt siebzehn Kapiteln, die allesamt einen Sinnspruch als Titel tragen. So z.B. das sechste Kapitel, das die Metapher des Glücks und zugleich den Titel des Buchs als Überschrift hat. Die Sprüche sind dabei auf die Tante von Halinka zurückzuführen – das Mädchen greift diese auf und verankert sie auf diese Weise in die Erzählstruktur des Romans.
Sprache
Die Sprache des Romans "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" zeugt von einem einfachen Sprachgebrauch. Dies deckt sich mit dem Inhalt des Romans, der von einem 12-jährigen Mädchen – der Ich-Erzählerin – wiedergegeben wird. Es handelt sich also um einfache Haupt- und Nebensätze. Dies ist z.B. in einer Szene zu erkennen, in der Halinka im Rahmen der Spendenaktion Geld sammelt, und sich zuvor mit Zeichenkohle das Gesicht bemalt, um bedauernswert auszusehen:
Mein Trick mit dem bedauernswerten Aussehen klappt.1
Neben dieser einfach gehaltenen Satzstruktur sind es die Sinnsprüche von Tante Lou, die Halinka an mehreren Stellen aufgreift. Dabei spricht das Mädchen oftmals frei heraus, was es denkt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dies ist z.B. in der Szene zu erkennen, in der Halinka vergebens hofft, dass die Mitarbeiterin eines Bäckers etwas für die Sammelaktion spendet:
"Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" – Interpretation
Mirjam Pressler wirft mit "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" mehrere Möglichkeiten der Interpretation auf. Im Wesentlichen geht es in dem Werk um das Heimleben eines Waisenkindes in der Nachkriegszeit und die Entwicklung dieses Kindes.
Anhand der folgenden Interpretationsansätze lässt sich die Bedeutung des Romans "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" erschließen.
Das Heimleben in der Nachkriegszeit
Bereits zu Beginn des Romans wird deutlich, dass die 12-jährige Halinka kein einfaches Leben im Heim führt. Ohne jegliche Vertrauensperson versucht sie, den Alltag dort zu überstehen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren rund 12 Millionen Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten gezwungen zu fliehen oder wurden vertrieben. Ein großer Teil dieser Menschen waren Frauen und Kinder. Viele dieser Kinder waren alleine – ohne Eltern, oftmals schwer krank und dem Hungertod nahe. Das führte dazu, dass etwa 800.000 Kinder in der Nachkriegszeit in Deutschland im Heim lebten.
Die Zustände waren teils so katastrophal, dass die Heranwachsenden mit lebenslangen seelischen Folgen zu kämpfen hatten. Neben Gewalt war es z.B. die schwarze Pädagogik, die angewendet wurde. Unter dem Begriff "schwarze Pädagogik" werden Erziehungsmethoden verstanden, die auf Gewalt und Methoden der Einschüchterung abzielen.
Mithilfe der Erinnerungen an ihre Tante Lou und den Besuchen bei dieser gelingt es Halinka, den Alltag im Heim zu bewältigen. Die Lesenden erfahren, dass Halinkas Mutter eine "kranke Seele"1 habe, ohne über die genaueren Hintergründe informiert zu werden. Dies dürfte an der Kindes-Perspektive der Ich-Erzählerin liegen, die kein psychologisches Verständnis für das psychische Leid ihrer Mutter aufbringt, dafür aber deutlich macht, dass sie selbst als Heimkind unter diesem Umstand leidet. Das heißt, dass die Ich-Erzählerin ihr Leben im Heim aus Sicht eines Kindes offenlegt und durch diese Perspektive eine authentische Darstellung des Heimlebens liefert.
Das Leid der Protagonistin rührt vor allem daher, dass sie von ihrer Mutter geschlagen worden ist und sich diese nie richtig um das kleine Mädchen gekümmert hat. Während Halinkas Tante entschuldigend angibt, dass ihre Mutter "viel Schweres"1 durchgemacht habe, findet Halinka keine Entschuldigung für das Verhalten ihrer Mutter:
Ich habe lange darüber nachgedacht. Ich bin mir nicht sicher, ob Tante Lou recht hat. Es könnte sein. Schließlich ist sie erwachsen, und ich nicht. Trotzdem kann ich mir jetzt schon meine eigenen Gedanken machen. Und wenn ich es mir genau überlege, finde ich es umgekehrt richtiger: Wenn jemand selbst erlebt hat, daß Schläge auch die Seele treffen, dann darf er andere erst recht nicht schlagen.1
Diese schlechten Erfahrungen sorgen dafür, dass die Heranwachsende anderen Menschen gegenüber verschlossen ist. Einzig ihrer Tante Lou gegenüber öffnet sie sich. Deswegen fällt es ihr auch schwer, anderen Mädchen im Heim zu vertrauen.
Freundschaft und Glück
Während es zu Beginn einzig Halinkas Geheimplatz und ihr Gedankenbuch sind, die ihr Flucht vor dem Alltag im Heim ermöglichen, beginnt das Mädchen, sich allmählich zu öffnen und vertraut sich Renate an. Obwohl sie diese anfangs als "nicht stark genug"1 erachtet, erkennt sie allmählich, dass sie dem Mädchen vertrauen kann.
Dass Halinka im Verlauf der Erzählung Freundschaft erlebt und sich einem anderen Menschen gegenüber öffnet zeigt, dass sie nicht nur alleine sein muss, sondern Glück z.B. in Form einer vertrauten Freundschaft erleben kann. Weil sie realisiert, dass Renate ihr eine gute Freundin geworden ist, öffnet sie sich. In diesem Zusammenhang erkennt sie, dass man dem Glück "einen Stuhl hinstellen"1 muss, wenn es kommt.
Mit dieser Metapher des Glücks kann gemeint sein, dass sich die Protagonistin trotz ihrer schlechten Erfahrungen einem neuen Menschen gegenüber anvertraut. Sie stellt dem Glück "einen Stuhl hin"1, indem sie sich Renate gegenüber öffnet und zuversichtlich in Bezug auf dieses Wagnis ist. Das heißt, dass sie darauf vertraut, dass das Glück bei ihr bleiben wird – in diesem Fall also die Freundschaft.
Das Verb "muss" und die Tätigkeit des Hinstellens eines Stuhls weisen außerdem darauf hin, dass Halinka sich darüber bewusst ist, dass Glück aufrechterhalten werden muss. Im Falle der Freundschaft mit Renate könnte dies z.B. meinen, dass die Freundschaft gepflegt werden muss, um bestehen zu bleiben.
Eine Metapher ist ein sprachliches Bild. Die Metapher ersetzt den eigentlich gemeinten Begriff durch einen anderen sprachlichen Ausdruck und bietet eine bildhafte Wendung für einen Gegenstand, eine Eigenschaft oder ein Geschehen. Schau Dir die Erklärung "Metapher" auf StudySmarter an, wenn Du mehr über dieses Stilmittel erfahren möchtest.
"Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" – Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Der Roman "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" ist zwar im Jahr 1994 veröffentlicht worden, spielt aber im Jahr 1952 und kann daher der Trümmerliteratur zugeordnet werden. Diese Epoche war von den unmittelbaren Auswirkungen des Krieges bestimmt. Die Menschen versuchten, existenzielle Probleme und furchtbare Erfahrungen zu verarbeiten. Viele waren durch die zerstörten Städte ihrer Heimat und Familie beraubt und ihre Träume und Vorstellungen waren zerbrochen. So kannst Du Dir den Namen "Trümmerliteratur" herleiten.
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Die Autorin Mirjam Pressler
Mirjam Pressler wurde im Jahr 1940 in Darmstadt geboren und starb im Jahr 2019 in Landshut. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen in Deutschland. Neben vierzig herausgegebenen Kinder- und Jugendbüchern war Pressler als Übersetzerin tätig.
Thematisch befasste sich die Autorin in ihren Werken insbesondere mit schweren Erlebnissen junger Menschen. Dabei verzichtete sie auf jede Form der Beschönigung und machte es sich zur Aufgabe, die Realität darzustellen. Ein Beispiel hierfür ist der Holocaust, den die Autorin in "Malka Mai" aus Sicht eines jungen Mädchens, die um ihr Überleben kämpft, thematisiert.
In ihrer Tätigkeit als Übersetzerin beschäftigte sich Pressler ebenfalls mit dem Judentum, so übertrug sie z.B. eine kritische Tagebuchausgabe von Anne Frank aus dem Niederländischen ins Deutsche.
Den Oldenburger Literaturpreis erhielt die Schriftstellerin für "Bitterschokolade". Für "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" wurde Pressler mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen - Das Wichtigste
- Der Roman "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" wurde von Mirjam Pressler verfasst und erstmals im Jahr 1994 veröffentlicht.
- Das Buch zählt zur Kinder- und Jugendliteratur.
- Das Werk thematisiert den Lebensweg eines 12-jährigen Mädchens namens Halinka in der Nachkriegszeit.
- Das Mädchen entstammt einer jüdisch-polnischen Familie und wächst im Jahr 1952 in einem Kinderheim unweit von Schwetzingen auf.
- Der Roman ist in siebzehn Kapitel unterteilt.
- Mirjam Pressler wirft mit "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" mehrere Möglichkeiten der Interpretation auf. Im Wesentlichen geht es in dem Werk um das Heimleben eines Waisenkindes in der Nachkriegszeit.
- Der Roman verzeichnet eine Entwicklung: Aus dem verschlossenen Mädchen wird ein aufgeschlossenes Mädchen, das sich selbst und seiner Stärken bewusst ist und darüber hinaus Freundschaft und Vertrauen erleben kann.
Nachweise
- Pressler (1994): Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen. Beltz Verlag.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen
Wer hat "Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" geschrieben?
Der Roman "Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" wurde von Mirjam Pressler verfasst.
Was passiert in "Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen"?
Das Werk thematisiert den Lebensweg eines 12-jährigen Mädchens namens Halinka in der Nachkriegszeit. Das Mädchen entstammt einer jüdisch-polnischen Familie und wächst im Jahr 1952 in einem Kinderheim unweit von Schwetzingen auf.
Wie geht "Wenn das Glück kommt muss man ihm einen Stuhl hinstellen" aus?
Halinka freundet sich mit Renate an und nimmt diese gemeinsam mit zu ihrer Tante Lou. Halinka erkennt, dass sie "dem Glück einen Stuhl hingestellt"1 hat.
Warum hat die Literatur so eine große Bedeutung für Mirjam Pressler?
Mirjam Pressler beschäftigte sich sowohl in ihrer Arbeit als Übersetzerin als auch in jener als Autorin mit dem Judentum und den Geschehnissen rund um den Holocaust. Die Realität auch in der Literatur ungeschönt darzustellen, war ihr ein großes Anliegen.
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