Akkusativ Deutsch
Der Akkusativ ist der vierte von vier Fällen in der deutschen Grammatik. Diese werden auch Kasus genannt. Die vier Fälle im Deutschen sind:
Ein Kasus zeigt das Verhältnis des Nomens zu den anderen Satzgliedern an. Das Nomen, der dazugehörige Artikel, das Pronomen und das Adjektiv werden an den Kasus angepasst. Diese Anpassung wird Deklination genannt.
Mehr Informationen zu den vier Fällen findest Du in der Erklärung "Kasus".
Jeder der vier Fälle erfüllt eine eigene Funktion, so auch der Akkusativ:
Das Wort "Akkusativ" kommt aus dem Lateinischen. Casus accusativus bedeutet "der Anklage betreffender Fall". Es wird vom Wort lateinischen Wort accusare abgeleitet, das übersetzt "anklagen" bedeutet.
Wie auch die anderen Kasus kann der Akkusativ mithilfe eines bestimmten Frageworts ermittelt werden.
Akkusativ – Frage
Jeder Kasus kann mit einer Kontrollfrage bestimmt werden. Beim Akkusativ lautet die Frage "Wen oder was?". Diese Kontrollfrage bzw. das Akkusativ-Fragewort gibt Informationen über das Akkusativobjekt und das Akkusativattribut im Satz. Hierfür formulierst Du eine Frage aus dem entsprechenden Satz und versuchst, das Nomen mithilfe der Kontrollfrage zu bestimmen.
Satz: Paul besucht seine Eltern.
Frage: Wen oder was besucht Paul?
Antwort: Seine Eltern.
Steht ein Satz im Akkusativ, so ändert sich bei der Deklination der Artikel des Nomens. Auch das hilft Dir, es besser zu erkennen.
Akkusativ – Deklination
Wie oben bereits erwähnt, passen sich einige Wortarten dem Kasus des Nomens an. Diese Anpassung wird auch Deklination genannt. Steht ein Satz im Akkusativ, so werden
an das Nomen angepasst. Die Endungen, die bei der Deklination angehängt werden, hängen vom Genus (Geschlecht) und Numerus (Anzahl) des Nomens ab.
Akkusativ – Beispiel
In der folgenden Tabelle findest Du als Beispiel eine Akkusativ-Deklination im Singular. In beiden Spalten siehst Du das Nomen sowohl mit einem bestimmten als auch einem sogenannten Akkusativ-Artikel:
Deklination im Akkusativ
Geschlecht | Artikel + Adjektiv + Nomen im Nominativ | Artikel + Adjektiv + Nomen im Akkusativ |
Maskulinum | Der große MannDer starke LöweDer berühmte Produzent | Den großen MannDen starken LöwenDen berühmten Produzenten |
Femininum | Die rote Blume | Die rote Blume |
Neutrum | Das kleine Haus | Das kleine Haus |
Bei der Akkusativ-Deklination kannst Du folgende Änderungen feststellen:
- Bei der Deklination verändert sich nur im Maskulinum der Artikel, das Adjektiv und das Nomen.→ "der" wird zu "den"→ an das Nomen wird ein "n" angehängt, wenn das Nomen auf ein "-e" oder "-ent" endet.
Im Femininum und Neutrum bleiben die Formen unverändert.
Personalpronomen im Akkusativ
Wie bei den Adjektiven und den Artikeln werden Personalpronomen ebenfalls im Akkusativ dekliniert. Der Akkusativ von ich, du, er/sie/es, wir, ihr und sie sieht dann wie folgt aus:
PersonalpronomenNominativ | PersonalpronomenAkkusativ |
ich | mich |
du | dich |
er | ihn |
sie | sie |
es | es |
wir | uns |
ihr | euch |
sie | sie |
Akkusativ erkennen
Oft kannst Du im Satz schon den Kasus eines Nomens an bestimmten Verben, Adjektiven, Adverbien oder Präpositionen erkennen, denn diese verlangen den Akkusativ. So kannst Du das Akkusativobjekt bestimmen.
Akkusativobjekt
Im Deutschen gibt es für gewöhnlich in jedem Satz drei Hauptsatzglieder: das Subjekt, das Prädikat und das Objekt.
Möchtest Du mehr über die Satzglieder im Deutschen lernen? Dann lies Dir die gleichnamige Erklärung dazu auf StudySmarter durch!
Das Akkusativobjekt ist eine Satzergänzung, die das Prädikat ergänzt. Es wird auch als direktes Objekt bezeichnet, da es oft das Ziel einer Handlung ausdrückt.
Nach dem Akkusativobjekt fragst Du mit: "Wen oder was?".
Martha holt den Rasenmäher.
Frage: Wen oder was holt Martha?
Antwort: Den Rasenmäher
Hier ist der "Rasenmäher" das Akkusativobjekt.
Verben mit dem Akkusativobjekt
Einige Verben können das Akkusativobjekt verlangen. Es gibt keine einheitlichen Regeln dafür, welche Verben das sind. Deshalb hilft es, die wichtigsten Verben, die das Akkusativobjekt verlangen, auswendig zu lernen. Verben, die das Akkusativobjekt verlangen, sind transitive Verben.
Transitive Verben beziehen sich auf das Akkusativobjekt und beschreiben Vorgänge und Tätigkeiten. Die Bezeichnung stammt vom lateinischen Wort trānsitīvus ab, was mit "den Übergang betreffend" übersetzt werden kann.
Transitive Verben verlangen immer den Akkusativ. Sie können in Minimalsätzen jedoch auch ohne ein Objekt auftreten. Einige dieser Verben sind:
- brauchen
- verstecken
- bauen
- lieben
- essen
- schreiben
- erfahren
- fragen
- sehen
- schlagen
- trinken
- kaufen
- nehmen
- tragen
- verstehen
- zeichnen
- werfen
Lisa liebt Markus.
Frage: Wen oder was liebt Lisa?
Antwort: Markus
In jedem dieser Beispielsätze kannst Du mit "Wen oder was?" das Akkusativobjekt erfragen.
Wenn Du mehr darüber lernen möchtest, kannst Du Dir die Erklärung "Akkusativobjekt" auf StudySmarter durchlesen.
Akkusativ – Dativ
Der Dativ ist genau wie der Akkusativ einer der vier Fälle der deutschen Grammatik. Erfragt wird der Dativ mit dem Fragewort "Wem?".
Die beiden Fälle Akkusativ und Dativ verbindet eine Gemeinsamkeit: In einem Satz kann gleichzeitig ein Dativ- als auch ein Akkusativobjekt vorkommen.
Im folgenden Satz siehst Du ein Akkusativobjekt und ein Dativobjekt. Mithilfe der Fragewörter für den Akkusativ und den Dativ kannst Du beide bestimmen:
Ruth schenkt ihrer Mutter einen Blumenstrauß
| Akkusativobjekt | Dativobjekt |
Kasus-Frage | "Wen oder was schenkt Ruth ihrer Mutter?" | "Wem schenkt Ruth einen Blumenstrauß?" |
Antwort bzw. Objektart | Einen Blumenstrauß | Ihrer Mutter |
Anhand des Verbs kannst Du häufig den Fall bestimmen. Die meisten Verben verlangen ein Akkusativobjekt, eher selten ist dies beim Dativobjekt der Fall.
Bei diesen Verben handelt es sich um sogenannte intransitive Verben. Dazu gehören u. a. :
- glauben
- gratulieren
- schenken
- gefallen
- folgen
- zuhören
- antworten
- vertrauen
- danken
- glauben
- zustimmen
- widersprechen
- gehorchen
- wehtun
- verzeihen
Im Gegensatz zu transitiven Verben binden intransitive Verben kein direktes Objekt, wie das beim Akkusativ der Fall ist.
Auch anhand bestimmter Präpositionen kannst Du das Dativobjekt erkennen. Diese sind unter anderem:
- mit
- bei
- von
- aus
- zu
- außer
- gegenüber
- seit
- nach
Ich habe bei meinem Vater gegessen.
Frage: Bei wem hast du gegessen?
Antwort: Bei meinem Vater.
Mehr über den Dativ und seine Eigenschaften erfährst Du in der gleichnamigen Erklärung auf StudySmarter.
Akkusativ - Das Wichtigste
- Der Akkusativ ist der vierte von vier Fällen in der deutschen Grammatik und wird mit "Wen oder was" erfragt.
- Bei der Akkusativ-Deklination werden im Satz der Artikel, der Adjektiv und das Pronomen an das Nomen angepasst. Im Singular geschieht das meist nur bei maskulinen Nomen.
- Das Akkusativobjekt ist eine Satzergänzung, die das Prädikat ergänzt. Es wird auch als direktes Objekt bezeichnet, da es oft das Ziel einer Handlung ausdrückt.
- Transitive Verben können das Akkusativobjekt verlangen.
- Sowohl Akkusativ- als auch Dativobjekt können gleichzeitig in einem Satz vorkommen. Beide können durch ihre jeweiligen Fragewörter identifiziert werden.
Wie stellen wir sicher, dass unser Content korrekt und vertrauenswürdig ist?
Bei StudySmarter haben wir eine Lernplattform geschaffen, die Millionen von Studierende unterstützt. Lerne die Menschen kennen, die hart daran arbeiten, Fakten basierten Content zu liefern und sicherzustellen, dass er überprüft wird.
Content-Erstellungsprozess:
Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
Lerne Lily
kennen
Inhaltliche Qualität geprüft von:
Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
Lerne Gabriel
kennen