Apposition

Im Alltag begegnest Du immer wieder der Apposition. Zum Beispiel auf einem Brief: "Frau Holle, Fantasieweg 3, Grimmshausen." Das Wort "Frau" ist dabei die Apposition.

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    Apposition – Definition und Beispiel

    In diesem Abschnitt wird die Apposition Definiert: Der Begriff Apposition kommt aus dem Latein und ist vom lateinischen Wort appositium abgeleitet, das "hinzugesetzt" bedeutet. Die Definition zur Apposition lautet wie folgt:

    Appositionen sind Nomen oder Nominalgruppen, die ein Bezugswort näher beschreiben. Damit stellen sie eine Sonderform von Attributen dar. Beim Bezugswort handelt es sich ebenfalls um ein Nomen.

    Attribute sind Satzglieder, die Subjekte und Objekte ergänzen. Sie können in Form von Adjektiven, Nominalgruppen und Präpositionalgruppen auftreten. Mehr darüber kannst Du in der Erklärung "Attribute" lesen.

    Appositionen bestehen im Deutschen häufig aus einem einzigen Nomen:

    Frau Schneider, König Magnus, Tante Emma

    Das Appositionsnomen kann aber auch durch weitere beschreibende Wörter ergänzt werden. Dann handelt es sich um eine Nominalgruppe:

    Magnus, König von Ungarn, setzte sich für den Frieden ein.

    Sobald in der Wortgruppe allerdings eine Präposition enthalten ist, handelt es sich nicht mehr um eine Apposition, sondern um ein Präpositionalattribut.

    Zu den einzelnen Attribut-Arten wie dem Präpositionalattribut findest Du ebenfalls entsprechende Erklärungen hier auf StudySmarter.

    Lockere und enge Apposition Bedeutung

    Es können zwei Arten von Appositionen bestimmt werden: lockere und enge Appositionen.

    Enge Appositionen sind vor allem Bezeichnungen, Titel und Ergänzungen von Mengenangaben:

    Herr Adler frühstückt heute spät.

    Sie kauft einige Meter blauen Stoff.

    Auch bei Eigennamen, die als Ergänzung hinzugefügt werden, handelt es sich um Appositionen:

    Die Stadt Bonn liegt am Rhein.

    Der Schüler Martin muss nachsitzen.

    Lockere Appositionen sind in den Satz eingeschoben und werden deshalb mit Kommas abgetrennt. Bei ihnen handelt es sich um Ergänzungen aller Art:

    Wir begrüßen die Gäste, unsere Großeltern, im Wohnzimmer.

    Die Eingangstür des Geschäfts, eines Buchladens, stand offen.

    Lockere Appositionen können häufig als das Stilmittel Parenthese identifiziert werden. Dabei wird ein Satz durch einen Einschub unterbrochen. Mehr Informationen findest Du in der Erklärung "Parenthese".

    Während enge Appositionen vor und nach ihrem Bezugswort stehen können, stehen lockere Appositionen ausschließlich dahinter. Es können auch mehrere Appositionen aneinandergereiht werden:

    Das Dorf Mühlheim, mein Heimatdorf, ist von der Autobahn gut zu erreichen.

    Ich gehe zu Lukas, meinem Onkel, einem Handwerker, um mein Fahrrad zu reparieren.

    Appositionen stehen im Vergleich zu einigen anderen Attributen in Kongruenz zu ihrem Bezugswort. Das bedeutet, dass sie sich an Kasus und Numerus des Bezugsworts anpassen. Im vorangegangenen Beispiel stehen Bezugswort und Apposition im Nominativ Singular im ersten Satz und im Dativ Singular im zweiten Satz. Sie sind kongruent.

    Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Bezugswort und Apposition können einen unterschiedlichen Numerus haben, wenn das Bezugswort aus mehreren Parteien besteht und die Apposition sie unter einem Begriff zusammenfasst:

    Seine Einkäufe, der Inhalt der Tüte, verteilten sich über den Fußboden.

    Der Kasus ist bei engen Appositionen meistens kongruent, ebenso bei lockeren Appositionen, die einen Artikel enthalten. Wenn der Kasus einer lockeren Apposition von dem des Bezugsworts abweicht, steht er meistens im Nominativ oder Dativ:

    Der Sieg des Mannes, Handwerker aus Bottrop, kam überraschend. (Bezugswort: Genitiv, Apposition: Nominativ)

    Der Sieg des Mannes, einem Handwerker aus Bottrop, kam überraschend. (Bezugswort: Genitiv, Apposition: Dativ)

    Der zweite Satz dieses Beispiels ist laut deutscher Grammatik falsch. Da die Apposition einen Artikel enthält, muss sie eigentlich kongruent zum Bezugswort sein. Nicht kongruente Appositionen begegnen Dir in der Umgangssprache. In offiziellen Texten und Gesprächen solltest Du sie vermeiden.

    Wenn Du Dir mit den Kasus, den Fällen eines Nomens, noch unsicher bist, kannst Du Dir die Erklärungen "Nominativ", "Genitiv", "Dativ" und "Akkusativ" durchlesen. Dort erfährst Du auch, wie ihre Deklination aussieht.

    Apposition erkennen

    Im Folgenden lernst Du wie du eine Apposition am Besten erkennen kannst: Appositionen sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Insbesondere enge Appositionen können mit anderen Attributen und Teilen des Bezugsworts verwechselt werden. Das wichtigste Merkmal der Apposition ist, dass sie immer aus einem Nomen besteht. Attribute ergänzen ihr Bezugswort um weitere Informationen, Appositionen beschreiben es näher und spezifizieren es:

    Der Lehrer Günthers schreibt an die Tafel.

    Der Lehrer Günther schreibt an die Tafel.

    Im ersten Beispielsatz ist "Günthers" ein Genitivattribut, das die Information enthält, dass es sich bei dem Lehrer um den Lehrer von Günther handelt. Im zweiten Beispielsatz ist "Günther" eine Apposition, die den Lehrer spezifiziert, indem sie seinen Namen nennt.

    Sowohl Bezeichnungen als auch Eigennamen können Appositionen darstellen, wie Du schon an den Beispielen im Kapitel "Definition und Beispiele" gesehen hast. Wenn ein Artikel vor der Bezeichnung steht, handelt es sich meist um das Bezugswort und der Eigenname ist die Apposition:

    Der Lehrer Günther schreibt an die Tafel.

    vs.

    Lehrer Günther schreibt an die Tafel.

    Manchmal werden bestimmte Namensbestandteile nicht als Appositionen gezählt. Dabei handelt es sich vor allem um Herrschernamen, bei denen der Zusatz als Einschränkung verstanden werden könnte:

    Elisabeth die Zweite

    Heinrich der Zänker

    Otto der Große

    Unterschied zwischen Apposition und Relativsatz

    Lockere Appositionen sind einfacher zu erkennen. Hier besteht allerdings die Verwechslungsgefahr mit einem Relativsatz. Insbesondere, weil eine Apposition auch als Beisatz bezeichnet wird. Relativsätze beziehen sich ebenfalls auf ein Bezugsnomen und ergänzen dieses. Als Nebensatz verfügen sie immer über ein finites, das heißt konjugiertes, Verb. Appositionen hingegen enthalten höchstens nominalisierte Verben, niemals finite:

    Relativsatz: Karl, der bei dem letzten Wettkampf gesiegt hatte, spielte ebenfalls mit.

    Apposition: Karl, der Sieger des letzten Wettkampfs, spielte ebenfalls mit.

    Zudem handelt es sich bei dem Wort "der" im ersten Beispielsatz um ein Relativpronomen. Diese stehen immer am Anfang von Relativsätzen.

    In der Erklärung "Relativsatz" kannst Du Dich noch ausführlicher über diese Nebensatzart informieren.

    Apposition Komma

    Im Folgenden lernst Du über die Apposition mit einem Komma: Im Vergleich zu engen Appositionen stellen lockere Appositionen eine Unterbrechung des Lese- oder Sprechflusses dar. Deshalb werden sie durch ein vorangestelltes und nachgestelltes Komma und Sprechpausen kenntlich gemacht. Die Kommas werden vor und nach der Apposition gesetzt. Dadurch steht auch immer ein Komma zwischen Apposition und Bezugswort:

    Magnus, der König von Ungarn, setzte sich für den Frieden ein.

    Wenn die Apposition am Ende des Satzes steht, wird das hintere Komma durch den Punkt abgelöst:

    Für den Frieden kämpfte besonders Magnus, der König von Ungarn.

    Es gibt eine Ausnahme bei Appositionen, die mit dem Wort "als" stehen. Dabei handelt es sich um enge Appositionen, die in diesem Fall nicht unmittelbar nach dem Bezugswort stehen:

    Ich als Mitarbeiter bekomme in diesem Geschäft Rabatt.

    Apposition – Das Wichtigste

    • Die Apposition ist eine besondere Form des Satzglieds Attribut und beschreibt ein Subjekt oder Objekt. Sie besteht aus einem Nomen oder einer Nominalgruppe.
    • Enge Appositionen sind Bezeichnungen, Titel oder Ergänzungen von Mengenangaben. Sie stehen unmittelbar vor oder nach ihrem Bezugswort.
    • Lockere Appositionen sind Ergänzungen aller Art, die in den Satz eingeschoben und deshalb mit Kommas abgetrennt werden. Sie stehen immer hinter dem Bezugswort.
    • Appositionen sind meistens in Numerus und Kasus kongruent zu ihrem Bezugswort, es gibt jedoch vor allem in der Umgangssprache Ausnahmen.
    • Im Vergleich zu Relativsätzen enthalten Appositionen niemals ein finites Verb.

    Nachweise

    1. Grammis.ids-Mannheim.de: Appositionen. (26.09.2022)
    2. Duden.de: Funktionen von "als". (26.09.2022)
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Apposition

    Wie erkennt man eine Apposition?

    Appositionen bestehen immer aus einem Nomen oder einer Nominalgruppe. Sie beschreiben ein Bezugswort näher, zu dem sie kongruent sind.

    Welche Wörter sind Attribute?

    Attribute können aus Adjektiven, Nomen oder Partizipien bestehen. Sie sind dadurch erkennbar, dass sie sich auf ein Bezugswort beziehen und dieses ergänzen.

    Ist eine Apposition ein Nebensatz?

    Bei einer Apposition handelt es sich nicht um einen Nebensatz, da Appositionen niemals finite Verben enthalten.

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    Um welche Art von Apposition handelt es sich im folgenden Beispiel?"Sie trinkt mehrere Tassen Kaffee."

    Welche Art von Apposition wird mit Kommas abgetrennt?

    Lockere Appositionen können vor dem Bezugswort stehen.Diese Aussage ist:

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