Definition des Futur I
Als Futur I wird die Zeitform bezeichnet, mit der über zukünftige Handlungen, Ereignisse oder Versprechen gesprochen wird. Auch Vermutungen, Befehle und Drohungen können mit dem Futur I ausgedrückt werden. Alternativ nennt man das Futur I auch "Zukunft".
Funktion des Futur I
In welchen Situationen Du das Futur I verwenden kannst, erfährst Du im Folgenden.
Futur I für Zukunftspläne
Stellt Dir vor, Du möchtest mit Deinen Freund*innen über Deine Pläne für das nächste Jahr sprechen. Dafür kannst Du das Futur I verwenden. Hier sind einige Beispielsätze:
Ich werde im nächsten Jahr Spanien bereisen.
Meine Verwandten werden dabei sein.
Wir werden für die Reise genug Zeit einplanen.
Futur I für Vorsätze und Versprechen
Mit dem Futur I ist es möglich, Entschlüsse und Vorsätze zu fassen, wie in den folgenden Beispielen:
Ich werde im nächsten Monat doppelt so viel laufen.
Ich werde in der nächsten Prüfung bessere Noten erzielen.
Ich werde in der nächsten Klasse die Beste sein.
Futur I für Vermutungen
Vermutungen, die die Zukunft betreffen, kannst Du ebenfalls mit dem Futur I äußern. Schau Dir dafür diese Beispiele an:
Er wird nächstes Jahr nach Portugal fahren. (= Es ist noch nicht sicher, dass die Person nächstes Jahr garantiert nach Portugal fährt. Vielleicht fährt sie, vielleicht aber auch nicht.)
Nächstes Mal wird Sabine wohl endlich das Abitur schaffen. (Auch hier ist es nicht sicher, dass die Person die Prüfung mit Sicherheit bestehen wird.)
Drohungen und Befehle mit dem Futur I
Auch Drohungen und Befehle können mit dem Futur I formuliert werden:
,,Du wirst jetzt die Hausaufgaben erledigen!“, sagt der Vater zu seinem Kind.
,,Du wirst so etwas nie wieder anstellen!“, scheltet die Mutter ihr Kind.
,,Sie werden zuerst das Auto verlassen und dann Ihre Ausweise vorzeigen“, befiehlt die Polizistin dem betrunkenen Autofahrer.
Futur I – Bildung
Um das Futur I zu bilden, brauchst Du das Hilfsverb ,,werden“ und das entsprechende Vollverb im Infinitiv. Je nach Person und Singular oder Plural musst Du das Hilfsverb konjugieren.
Personalpronomen | Das konjugierte Hilfsverb + Infinitiv | Beispiel |
ich | werde + spielen | Ich werde morgen spielen. |
du | wirst + spielen | Du wirst morgen spielen. |
er/sie/es | wird + spielen | Er/sie/es wird morgen spielen. |
wir | werden + spielen | Wir werden morgen spielen |
ihr | werdet + spielen | Ihr werdet morgen spielen. |
Sie/sie | werden + spielen | Sie/sie werden morgen spielen. |
Die Stellung des Futur I im Satz
Damit Du Sätze mit dem Futur I bilden kannst, ist die genaue Kenntnis über die Stellung des Futur I im Satz wichtig.
Futur I in einem Aussagesatz
In einem Aussagesatz kann das Vollverb entweder an der letzten Stelle stehen, was häufig der Fall ist, oder aber auch an der ersten Stelle. Das nach Person konjugierte Hilfsverb "werden" steht dagegen immer an der zweiten Stelle.
Ich werde im nächsten Jahr Spanien bereisen.
Im nächsten Jahr werde ich Spanien bereisen.
Bereisen werde ich Spanien im nächsten Jahr.
Futur I in einem Fragesatz
In einem W-Fragesatz steht das konjugierte Hilfsverb "werden" immer an der zweiten Stelle, das Vollverb dagegen an der letzten.
Wann wirst du Spanien bereisen?
Woher wirst du das Geld dafür bekommen?
Auch in einem Ja-/Nein-Fragesatz steht das konjugierte Hilfsverb "werden" immer an der ersten Stelle des Satzes und das Vollverb an der letzten Stelle des Satzes.
Wirst du im nächsten Jahr Spanien bereisen?
Wirst du aber genug Geld dafür bekommen?
Futur I mit den Modalverben
Das Futur I kann auch mit einem der drei Modalverben "können", "müssen" und "dürfen" gebildet werden. Dabei muss das konjugierte Hilfsverb "werden" an der zweiten Stelle, das Vollverb im Infinitiv dagegen an der vorletzten und das Modalverb im Infinitiv an der letzten Stelle stehen.
Du wirst im nächsten Jahr Spanien bereisen können.
Du wirst im nächsten Jahr die Prüfung schreiben dürfen.
Du wirst im nächsten Jahr hart arbeiten müssen.
Alternativen zum Futur I
Im Deutschen ist es möglich, über Zukünftiges auch ohne das Futur I zu sprechen. Dafür kannst Du einen Satz mit dem Präsens und einer zukünftigen Zeitangabe bilden.
Morgen spiele ich Tennis.
Übermorgen besuche ich meine Tante.
Nächstes Jahr bereise ich Spanien.
Nach zwei Wochen kannst du wieder Sport machen.
Im nächsten Jahr muss ich hart arbeiten.
Auch Vermutungen können ohne das Futur I gebildet werden. Stattdessen kannst Du auch hier einfach das Präsens und eine Zeitangabe verwenden, um eine Vermutung auszudrücken.
Nächstes Jahr fährt er vielleicht nach Portugal.
Nächstes Mal schafft Sabine wohl endlich das Abitur.
Der Unterschied zwischen Futur I und Futur II
Die Zeitform Futur besteht nicht nur aus dem Futur I, sondern auch aus dem Futur II. Im Gegensatz zum Futur I drückst Du mit dem Futur II Vermutungen darüber aus, ob eine bestimmte Handlung beziehungsweise ein bestimmtes Ereignis bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird. Mit dem Futur II ist es aber beispielsweise nicht möglich, Drohungen oder Befehle zu formulieren.
Um mehr darüber zu erfahren, schau Dir die Erklärung "Futur II" an!
Futur I - Das Wichtigste
- Das Futur I ist eine Zeitform, mit der über Zukünftiges gesprochen werden kann. Außerdem können Vorsätze oder Versprechen gemacht werden oder Drohungen und Befehle ausgesprochen werden.
- Zur Bildung des Futur I wird das Hilfsverb ,,werden“ und das entsprechende Vollverb im Infinitiv verwendet. Je nach Person und Zahl musst das Hilfsverb konjugiert werden.
- In einem Aussagesatz steht das Hilfsverb ,,werden“ immer an der zweiten, das Hilfsverb im Infinitiv kann aber an der ersten oder zweiten Stelle stehen.
- In einem W-Fragesatz steht das Hilfsverb ,,werden“ immer an der zweiten Stelle, das Vollverb im Infinitiv aber immer an der letzten Stelle des Satzes.
- In einem Ja-/Nein-Fragesatz steht das Hilfsverb ,,werden“ an der ersten Stelle, das Vollverb im Infinitiv aber immer an der letzten Stelle.
- Eine Alternative zum Futur I ist ein Satz im Präsens mit einer zukünftigen Zeitangabe.
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