Lautlehre

fi:l ʃpas baɪm le:zn dɛɐ ɛɐklɛ:ʁʊŋ! – Falls Du den Satz nicht auf Anhieb lesen kannst und Dich wunderst, was er bedeutet: Das ist keine Geheimschrift, sondern ein Satz, der mit dem Internationalen Phonetischen Alphabet (kurz: IPA) geschrieben ist. Vielleicht sind Dir diese Symbole schon im Fremdsprachenunterricht oder auch im Deutschunterricht in der Schule begegnet. Die Lautsymbole können uns helfen, ein Wort, das wir nicht kennen, richtig auszusprechen. 

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    Denn oft werden Wörter ganz anders ausgesprochen, als sie geschrieben werden. Es ist jedoch wichtig, zu wissen, wie Laute und Wörter richtig ausgesprochen werden. Vielleicht ist Dir beim Lernen einer Fremdsprache schon einmal aufgefallen, dass die richtige Aussprache notwendig ist, um verstanden zu werden. Wenn man Wörter falsch ausspricht, kommen manchmal sogar ganz andere Bedeutungen zustande. Zum Beispiel in den Wörtern Höhle und Hölle, beide haben ein "ö" an zweiter Stelle, jedoch macht es einen bedeutenden Unterschied, ob das "ö" kurz oder lang gesprochen wird.

    Mit der Aussprache von Lauten und den unterschiedlichen Bedeutungen, die sich durch unterschiedliche Aussprache oder durch die Verwendung von unterschiedlichen Lauten ergeben können, beschäftigt sich die Lautlehre. Genauer gesagt handelt es sich um die Phonetik und die Phonologie. Beide sind die zentralen Teilgebiete der Lautlehre, wobei sich die Phonetik mit der Bildung und der Aussprache von Lauten und die Phonologie mit der Bedeutung von Lauten beschäftigt.

    Und jetzt: fi:l ʃpa:s baɪm le:zn dɛɐ ɛɐklɛ:ʁʊŋ! – Viel Spaß beim Lesen der Erklärung!

    Definition und Bedeutung der Lautlehre

    Die Lautlehre ist ein Teilgebiet der Linguistik, das sich mit der lautlichen Seite, also den Lauten der gesprochenen Sprache beschäftigt.

    Die Lautlehre ist ein Oberbegriff, der wiederum unterteilt wird in die Phonetik und in die Phonologie. Im Mittelpunkt der Phonetik und der Phonologie stehen die Elemente der Sprache, die wir hören können: die Laute. Während sich die Phonetik mit den Lauten in Form von physikalischen Schallereignissen und der Bildung von Lauten beschäftigt, analysiert die Phonologie die Regeln und Gesetze, die sich in Sprachen bezüglich der Verwendung von Lauten entwickeln.

    Der Begriff Linguistik wird vom lateinischen Wort lingua abgeleitet, was "Zunge" und auch "Sprache" bedeutet. Die Linguistik ist die Wissenschaft der Sprache. Dabei betrachtet die Linguistik entweder einzelne Sprachen und deren Eigenschaften, vergleicht Sprachen untereinander oder betrachtet die Sprache als System.

    Fragestellungen der Linguistik sind beispielsweise:

    • Wie sind Sprachen aufgebaut und aus welchen Bestandteilen bestehen sie?
    • Wie wird Sprache verarbeitet?
    • Wie entwickeln und wandeln sich Sprachen?
    • Wie erwerben Kinder Sprachen?
    • Welche Störungen der Sprache können bei Menschen nach einer Hirnschädigung auftreten?

    Teilgebiete der Linguistik sind die Phonetik und Phonologie, die Syntax, die Morphologie, die Semantik und die Pragmatik. Die Phonetik und die Phonologie beschäftigen sich mit den Lauten der Sprache, die Syntax untersucht die Regeln, mit denen Sätze gebaut werden. Die Morphologie beleuchtet die Bildung von Worten, die Semantik untersucht deren Bedeutung und die Pragmatik behandelt die Regeln, die Kommunikation ausmachen.

    Phonetik als Teilgebiet der Lautlehre

    Wir sprechen in unserem täglichen Leben, ohne uns über das Sprechen selbst viele Gedanken zu machen. Doch was genau passiert eigentlich, wenn wir sprechen? Welche Bereiche in unserem Körper sind dabei beteiligt? Warum klingt das [m] in "Mut" anders als das [h] in "Hut"? Was ist der Unterschied zwischen Konsonanten und Vokalen und wie wird der Satz aus der Einleitung (fi:l ʃpa:s baɪm le:zn dɛɐ ɛɐklɛ:ʁʊŋ) ausgesprochen? Die Phonetik beschäftigt sich genau mit diesen Fragen.

    Im Mittelpunkt der Phonetik stehen die sprachlichen Laute. Dabei untersucht die Phonetik, wie Laute produziert, wie sie übertragen und wie sie wahrgenommen werden.

    Im Fokus steht somit der Laut als physikalisches Schallereignis. Laute werden auch als Phone bezeichnet.

    Phon leitet sich von dem griechischen Wort phoné, was "Laut", "Ton" oder "Stimme" bedeutet. Ein Phon ist der kleinste wahrnehmbare und artikulierbare Bestandteil der Sprache. Um deutlich zu machen, dass es um Phone geht und nicht um die Buchstaben eines Wortes, setzt die Phonetik die entsprechenden Laute in eckige Klammern, wie [m].

    Die Laute eines Wortes entsprechen nicht den geschriebenen Buchstaben eines Wortes. Zum Beispiel hat das Wort "Tisch" 5 Buchstaben, aber nur 3 Laute, denn das "sch" ist ein Laut, der mit dem Internationalen phonetischen Alphabet als ʃ geschrieben wird.

    Um den Unterschied zwischen den Buchstaben (Graphemen) und den Lauten deutlich zu machen, werden die Grapheme eines Wortes in ‹spitze› Klammern gesetzt.

    Das International Phonetic Alphabet (IPA)

    Die Schriftsprache und die geschriebene Sprache weichen oft voneinander ab, ein Buchstabe kann manchmal auf viele verschiedene Arten ausgesprochen werden.

    Im Englischen wird etwa das "a" in bat anders ausgesprochen als in ask, in face, in care und in all.

    Oder im Deutschen hört sich etwa das "u" in "uns" anders an als in dem Wort "Ufer".

    Das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) legt universelle Symbole fest, die jeweils für einen Laut stehen. So ist es möglich, Wörter unabhängig von der Schreibweise korrekt auszusprechen, auch wenn man die Aussprache nicht kennt.

    Die Laute der deutschen Sprache und ihre IPA-Symbole findest Du in der folgenden Tabelle. Im Deutschen gibt es Konsonanten und Vokale, wobei die Vokale noch weiter unterteilt werden in die einfachen Vokale (Monophtonge) und in die Doppellaute (Diphtonge). Sie werden auch in dieser Erklärung immer wieder vorkommen, sodass Du hier jederzeit nachsehen kannst, für welchen Laut ein Symbol steht.

    KonsonantenVokale (Monophtonge)Diphtonge
    [p] Post[f] Fisch[m] Mond [r] Richter[l] Los[pf] Pfau[a:] Hase[u:] Hut[aɪ ] Schein
    [b] Buch[v] Wäsche[n] Nase[j] Junge[ts] Zoo[a] Schach[ʊ] Lust[aʊ] Auto
    [k] Katze[z] (stimmhaftes s) Sonne[ŋ] Gang [e:] Mehl[y:] Rübe[ɔɪ] Eule
    [g] Gans[s] (stimmloses s) nass[ɛ] Stelle[y] Nüsse
    [t] Tau] Schuh [ɛ:] Säge[Ø:] schön
    [d] Dampf[ç] Milch [i:] Sieb[œ] Hölle
    [x] Buch [ɪ] Insel[ǝ] gegangen
    [ʁ] Rutsche[o:] Ofen[ɐ] Schüler
    [h] Haus [ɔ] hocken

    Lautlehre – Teilgebiete der Phonetik

    Entsprechend der drei Fragen, wie Laute produziert, wie sie übertragen und wie sie wahrgenommen werden, wird die Phonetik in drei weitere Teilgebiete aufgeteilt: in die artikulatorische, die akustische und die perzeptive Phonetik.

    In der obigen Abbildung siehst Du die jeweiligen Schwerpunkte und Inhalte der phonetischen Teilgebiete dargestellt: Die artikulatorische Phonetik beschäftigt sich mit der Bildung von Lauten und mit den Abläufen, die beim Sprechen im Körper passieren. Während die akustische Phonetik die Übertragung von Lauten in Form von Schallausbreitung durch die Luft analysiert, untersucht die perzeptive Phonetik die Wahrnehmung und die Verarbeitung von Lauten durch das Gehör und das Gehirn.

    Artikulatorische Phonetik

    Die artikulatorische Phonetik beschäftigt sich mit der Bildung von Lauten. Sie untersucht die motorischen Abläufe des Sprechens und die am Sprechen beteiligten Organe, die sogenannten Sprechwerkzeuge.

    "Artikulatorisch" oder "artikulieren" kommt vom lateinischen Wort articulare, was "deutlich sprechen", "gliedern" bedeutet. Die Phonetik versteht unter Artikulation die Bildung von sprachlichen Lauten durch die Bewegungen der Artikulationsorgane.

    Wenn Du möchtest, probiere doch mal etwas aus: Sprich das Wort "Keks" laut aus und versuche dabei zu spüren, was dabei passiert. Du wirst zunächst kurz einatmen, und dann während der Ausatmung sprechen. Beim [k] wölbt sich Deine Zunge in Richtung des Gaumens, sodass die Luft dadurch kurzzeitig etwas aufgestaut und dann nach draußen "katapultiert" wird.

    Als Nächstes erzeugen Deine Stimmlippen einen Ton, gleichzeitig senkt sich Deine Zunge etwas ab und Deine Lippen ziehen sich etwas in die Breite, als ob Du leicht lächeln würdest: Du sprichst ein [e]. Darauf folgen die gleichen Schritte wie beim ersten [k] und als Letztes wird Deine Zungenspitze nach vorne an die Stelle hinter den Schneidezähnen schnellen, wobei sie einen Zwischenraum lässt, sodass die Luft hindurchströmen kann.

    All diese Schritte erledigt Dein Körper in kürzester Zeit – und schon hast Du das Wort "Keks" gesprochen. Die artikulatorische Phonetik untersucht genau diese Schritte, die wir zum Sprechen benötigen.

    Diese Abläufe werden auch Funktionskreise des Sprechens genannt: Die Atmung, die Phonation, die auch Stimmgebung genannt wird, und die Artikulation. Diese drei Bereiche müssen einwandfrei zusammenarbeiten, damit wir sprechen können.

    Atmung

    Die Atmung dient zum einen dazu, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Beim Einatmen bewegt sich das Zwerchfell nach unten und Luft wird über die Nase oder den Mund eingesogen und gelangt über den Kehlkopf und die Stimmlippen in die Luftröhre. Die Lungen füllen sich mit Luft, Sauerstoff wird über feinen Lungenbläschen ins Blut abgegeben.

    Beim Ausatmen bewegt sich das Zwerchfell nach oben, der Luftstrom gelangt wieder zurück in die Luftröhre, den Kehlkopf und über den Mund- oder Nasenraum aus dem Körper. Wenn wir sprechen, bringt der Luftstrom beim Ausatmen die Stimmlippen im Kehlkopf zum Schwingen, unsere Stimme erklingt.

    Phonation

    Der Funktionskreis der Phonation wird auch Stimmgebung genannt. Wenn wir sprechen oder singen, versetzt der Luftstrom der ausgeatmeten Luft die Stimmlippen in Schwingung, wodurch der Stimmklang entsteht. Die Stimmlippen können in Schwingung versetzt werden, da sie von verschiedenen Muskeln im Kehlkopf in eine bestimmte Stellung – die sogenannte Phonationsstellung – gebracht werden.

    Diese Schwingungen sind so schnell, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmen kann. Der Stimmklang, der dabei entsteht, wird auch als Rohschall bezeichnet. Dieser wird erst im nächsten Schritt durch die Artikulationsorgane in Laute und somit in gesprochene Sprache geformt.

    Artikulation

    Der von den Stimmlippen erzeugte Rohschall wird von unseren Artikulationsorganen im sogenannten Vokaltrakt in Laute umgeformt. Zum Vokaltrakt gehören die Artikulationsorgane und die Hohlräume der Nase, des Mundes und des Rachens, die zur Bildung des Klangs notwendig sind.

    Diese Hohlräume (Nasenhöhle, Mundhöhle und Rachen) werden auch als Resonanzräume bezeichnet. Sie sind nötig, damit ein Klang entstehen kann.

    Unsere Artikulationsorgane sind alle Teil des Körpers, die an der Formung von Lauten beteiligt sind, indem sie den Luftstrom der Ausatmung an bestimmten Stellen behindern oder verengen.

    Die Artikulationsorgane können in aktive (bewegliche) und passive (weniger bewegliche) Artikulatoren eingeteilt werden. Zu den aktiven gehören:

    • der Kehlkopf und die Stimmlippen
    • die Lippen
    • das Gaumensegel (Velum)
    • die Zunge

    Die Zunge spielt beim Sprechen eine wichtige Rolle. Deshalb beschreibt man sie in der Phonetik häufig noch genauer, indem man sie in die Zungenspitze, das Zungenblatt, den Zungenrücken und die Zungenwurzel einteilt.

    Zu den passiven Artikulationsorganen zählen:

    • die Zähne
    • der Zahndamm
    • der Rachen
    • der Gaumen
    • das Gaumenzäpfchen (Uvula)

    Artikulatorische Phonetik: Beschreibung und Klassifizierung von Lauten

    Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass es die Aufgabe der artikulatorischen Phonetik ist, genau zu beschreiben, wie Laute gebildet werden. Da sich Vokale und Konsonanten stark in ihrer Bildung unterscheiden, werden sie von der artikulatorischen Phonetik anhand unterschiedlicher Merkmale analysiert.

    Konsonanten

    Konsonanten sind Laute, die dadurch erzeugt werden, dass der Luftstrom durch bestimmte Stellungen der Artikulatoren an bestimmten Stellen behindert oder verengt wird. Die Luft kann dadurch nicht ungehindert nach draußen strömen, sodass ein Geräusch entsteht. Konsonanten können stimmhaft oder stimmlos sein. Je nachdem, wie und wo der Luftstrom blockiert wird, spricht man von Artikulationsarten und Artikulationsorten der Konsonanten.

    Bei der Beschreibung von Konsonanten wird analysiert:

    • wie der Luftstrom blockiert wird (Artikulationsart oder Artikulationsmodus)
    • wo der Luftstrom blockiert wird (Artikulationsort)
    • ob die Stimme beteiligt ist (Stimmhaftigkeit)

    Diese drei Merkmale der Konsonanten werden im Folgenden genauer erklärt.

    Artikulationsart

    Bei dem Beispiel von vorhin, als Du das Wort "Keks" gesprochen hast, ist Dir vielleicht schon aufgefallen, dass Deine Zunge bei dem [k] etwas anderes macht und sich an einer anderen Position befindet, als bei dem [s]. Die Luft strömt bei dem [k] anders als bei dem [s].

    Das bedeutet, dass die beiden Laute zwei unterschiedlichen Arten von Konsonanten angehören: Während die Luft beim [k] zunächst angestaut wird und dann schnell nach vorn "katapultiert" wird, strömt die Luft beim [s] an einer durch die Zunge gebildeten Engstelle vorbei. Das [k] wird demnach den Plosiven, das [s] den Frikativen zugeordnet.

    Weitere Artikulationsarten sind neben den Frikativen und Plosiven die Nasale, die Approximanten, die Vibranten und die Affrikate.

    In der folgenden Tabelle findest Du eine Übersicht über die verschiedenen Artikulationsarten, eine Beschreibung des Luftstromverlaufs, sowie die zur jeweiligen Gruppe dazugehörenden Konsonanten der deutschen Sprache als IPA-Zeichen.

    ArtikulationsartEntweichung des LuftstromsKonsonanten
    PlosivDer Luftstrom wird durch einen Verschluss kurz angestaut und entweicht dann "explosionsartig".[p] [b] [t] [d] [k] [g]
    FrikativDer Luftstrom wird durch die Artikulatoren verengt, es entsteht ein Reibelaut.[f] [v] [s] [z] [ʃ] [ç] [x] [ʁ] [h]
    NasalDer Luftstrom wird durch die Absenkung des Gaumensegels durch den Nasenraum gelenkt.[m] [n] [ŋ]
    VibrantenDer Luftstrom wird durch einen sich abwechselnd öffnenden und schließenden Verschluss gelenkt.[r]
    ApproximantDer Luftstrom wird mittig durch die Zunge blockiert, sodass die Luft seitlich daran vorbeiströmt.[l] [j]
    AffrikatDer Luftstrom wird zunächst wie bei einem Plosiv blockiert und geht dann in einen Frikativ über.[pf] [ts]

    Artikulationsort

    Neben den Artikulationsarten, die untersuchen, auf welche Art der Luftstrom bei Konsonanten behindert wird, wird zusätzlich beschrieben, wo der Luftstrom am Hinausströmen gehindert wird.

    Beim [k] in "Keks" wird die Luft durch die Stellung der Zunge am hinteren weichen Gaumen blockiert. Beim [s] hingegen wird das "Hindernis" der Luft hinter den Schneidezähnen am sogenannten Zahndamm verursacht. Daraus folgt die Beschreibung [k] ist ein velarer Plosiv und das [s] ist ein alveolarer Frikativ.

    In der folgenden Tabelle findest Du eine Auflistung der Artikulationsorte und der entsprechenden Konsonanten.
    ArtikulationsortStelleKonsonanten
    velarZungenrücken und weicher Gaumen[k] [g] [x] [ŋ]
    uvularZungenrücken und Gaumenzäpfchen[ʁ]
    bilabialUnterlippe und Oberlippe[p] [b] [m] [pf]
    labiodentalUnterlippe und obere Schneidezähne[f] [v]
    alveolarZungenspitze und Zahndamm[n] [t] [d] [s] [z] [l] [r]
    palatalZungenrücken harter Gaumen[j] [ç]
    palatoalveolarZunge und harter Gaumen[ʃ]
    glottalStimmbänder[h]

    Stimmhaftigkeit

    Als Letztes wird noch analysiert, ob die Konsonanten mit oder ohne Beteiligung der Stimme gebildet werden.

    [s] und [k] in "Keks" werden beide ohne Stimme gebildet. Man sagt [s] ist ein stimmloser alveolarer Frikativ und [k] ist ein stimmloser palataler Plosiv.

    Anders ist dies beispielsweise beim [g] oder beim [m]: Sie sind stimmhafte Konsonanten. Du kannst die Stimmhaftigkeit überprüfen, indem Du die Fingerspitzen auf Deinen Kehlkopf legst und fühlst, ob Du eine leichte Vibration wahrnehmen kannst. Bei stimmlosen Konsonanten ist keine Vibration wahrnehmbar.

    Der folgenden Tabelle kannst Du die stimmhaften und stimmlosen Konsonanten der deutschen Sprache entnehmen.

    Stimmhafte KonsonantenStimmlose Konsonanten
    [g] [ŋ] [b] [m] [v] [n] [d] [z] [l] [r] [j] [ʁ][ʃ] [h] [k] [x] [ç] [p] [pf] [f] [s] [t] [pf] [f]

    Wenn Du Konsonanten näher bestimmst, dann ist es hilfreich, die Reihenfolge der Merkmale zu beachten. Nenne zuerst das Merkmal der Stimmhaftigkeit, dann den Artikulationsort und als letztes die Artikulationsart, z. B. "der Konsonant [j] ist ein stimmhafter palataler Approximant" oder "der Konsonant [f] ist ein stimmloser labiodentaler Frikativ".

    Vokale

    Anders als die Konsonanten sind Vokale immer stimmhaft. Weiterhin wird kein Hindernis für die Luft gebildet, der Schall kann sich ungehindert verbreiten. Die Parameter der Beschreibung von Vokalen sind Mundöffnung, Zungenlage und Lippenstellung.

    Vokale sind Laute, bei denen der Luftstrom, im Gegensatz zu den Konsonanten, nicht durch ein Hindernis blockiert wird. Vokale sind immer stimmhaft. Die Vokale ergeben sich durch den Grad der Mundöffnung, die Lage der Zunge und die Stellung der Lippen. Hinzu kommen die sogenannte Länge und die Gespanntheit des Vokals.

    Mundöffnung

    Während es bei Konsonanten auch Laute gibt, die durch den geschlossenen Mund gebildet werden (z.B. das [m]), ist der Mund bei Vokalen stets offen. Jedoch ist der Mund beim Artikulieren von unterschiedlichen Vokalen unterschiedlich weit geöffnet, man spricht hier auch vom Grad der Mundöffnung.

    Auch hier kannst Du nochmals etwas versuchen: Sprich ein [a] und achte darauf, in welcher Position sich Dein Kiefer befindet. Nun lass die Öffnung Deines Kiefers immer kleiner werden und sprich dabei weiterhin ein [a]. Du wirst vermutlich feststellen, dass sich das [a] immer mehr wie ein [i] anhört.

    Das bedeutet, das [a] ist ein offener Vokal und das [i] und das [u] sind geschlossene Vokale, da die Mundöffnung hier gering ist.

    Zungenlage

    Die Laute [u] und [i] sind beide geschlossene Vokale, die Mundöffnung ist bei beiden ähnlich gering. Jedoch unterscheiden sie sich in der Lage der Zunge.

    Du kannst ein [u] sprechen und dann versuchen, Deinen Zungenkörper nach vorn zu bewegen und wieder zurück. Hörst Du den Unterschied?

    Die Vokale werden je nach Zungenlage unterschieden in vordere, zentrale (oder mittlere) und hintere Vokale. So wäre etwa das [o] ein hinterer Vokal und das [e] ein vorderer Vokal.

    Lippenrundung

    Des Weiteren beschreibt man Vokale bezüglich ihrer Lippenrundung, wobei man zwischen gerundeten und ungerundeten Vokalen unterscheidet.

    Du kannst dies selbst versuchen, indem Du ein [i] sprichst und dann langsam die Lippen immer runder machst. Kannst Du hören, wie aus dem [i] ein [y] wie in "über" wird? Du kannst es auch mit dem [e] versuchen: Runde die Lippen und aus dem [e] wird ein [Ø] wie in "öde".

    Die Vokale [o] in "Oma" oder [y] in "über" sind Beispiele für gerundete Vokale.

    Länge und Gespanntheit

    Um Vokale noch genauer zu beschreiben, wird oft auch noch die Länge und Gespanntheit von Vokalen ergänzt. Unter der Gespanntheit eines Vokals versteht man, wie angespannt die Zungenmuskulatur beim Artikulieren des Vokals ist. Meistens sind lange Vokale gleichzeitig auch gespannte Vokale.

    Das in ‹e› "Elefant" hört sich anders an, als in "elf", beides wird zwar als ‹e› geschrieben, jedoch ist das [e:] in "Elefant" ein langer gespannter Vokal, während das [ɛ] in "elf" ein kurzer ungespannter Vokal ist.

    Ungespannte Vokale sind meistens kurz, wie [ɪ] in "Insel", [y] in "Küsse", [ʊ] in "uns", [ɔ] in "offen" und [œ] in "möchte". Jedoch gibt es zwei Ausnahmen: Die beiden Vokale [ɛ] und [a] sind ungespannt, aber sie können sowohl lang als auch kurz sein.

    In dem Wort "Säge" ist der Vokal ein langer ungespannter Vokal [ɛ:] und in dem Wort "Stelle" ein kurzer ungespannter Vokal [ɛ].

    Um zu verdeutlichen, dass es sich um einen langen Vokal handelt, wird das IPA-Symbol zusätzlich durch einen Doppelpunkt ergänzt.

    Die Vokale und ihre Lage kann man gut im sogenannten IPA-Vokaltrapez ablesen. Darin ist abgebildet, bei welchen Vokalen die Zunge vorn, mittig und hinten im Mundraum liegt und wie die jeweilige Mundöffnung ist. Auf der rechten Seite eines Punktes ist die gerundete Variante eines Vokals aufgeführt.

    Akustische Phonetik

    Gegenstand der akustischen Phonetik ist der Schall, der von Menschen während des Sprechens produziert wird, sowie dessen Übertragung durch die Luft.

    Schall ist die Bewegung kleinster Teilchen, die der Mensch hören kann. Diese Bewegungen breiten sich als Druckschwankungen in einem elastischen Medium aus. Das bedeutet, Schall breitet sich in Form von Wellen zum Beispiel in Luft, in Wasser oder in Festkörpern aus.

    Die akustische Phonetik beschäftigt sich mit dem sprachlichen Laut als Schallereignis. Im Mittelpunkt stehen die physikalisch messbaren Eigenschaften von Lauten, wie ihre Frequenz oder Lautstärke.

    Die akustische Phonetik untersucht genau, durch welche physikalischen Eigenschaften Vokale oder Konsonanten gekennzeichnet sind. Diese Eigenschaften können in Form von Oszillogrammen und Sonogrammen bildlich dargestellt werden. So siehst Du zum Beispiel in der unten stehenden Abbildung wie die Laute [a], [k] und [m] im Oszillogramm und Sonogramm aussehen:

    Die Frequenz von Schall ist die Schwingung der Schallwellen pro Sekunde. Sie wird in Hertz (Hz) angegeben. Je mehr Schwingungen pro Sekunde auftreten, desto höher ist die Frequenz und der hörbare Ton.

    Die Lautstärke von Schall ergibt sich aus dessen Druckschwankungen bzw. aus der Amplitude der Schwingungen der Schallwellen. Er wird in Dezibel angegeben.

    Perzeptive Phonetik

    Die perzeptive Phonetik wird auch als auditive Phonetik bezeichnet. Sie untersucht, wie sprachliche Laute von einem*r Hörer*in wahrgenommen werden. Das bedeutet, die auditive Phonetik beschäftigt sich mit den Prozessen der Hörverarbeitung und der kognitiven Verarbeitung gesprochener Sprache.

    In der Linguistik meint der Begriff "Hörer*in" eine Person, die den Sprachschall einer anderen Person hört und verarbeitet.

    Im Mittelpunkt der perzeptiven Phonetik steht das Hören, weshalb sich die perzeptive Phonetik zunächst mit den anatomischen Begebenheiten des Gehörs und mit dem Hörvorgang beschäftigt.

    Beim Hörvorgang wird der Schall über den Gehörgang und das Mittelohr ins Innenohr weitergeleitet, wo er dann von einem mechanischen Reiz in einen elektrischen Reiz umgewandelt und über den Hörnerv ins Gehirn übertragen wird.

    Um herauszufinden, wie genau Sprache wahrgenommen und verarbeitet wird, arbeitet die perzeptive Phonetik mit Experimenten, bei denen Hörer*innen verschiedene sprachlichen Impulse vorgespielt bekommen. Hörer*innen bekommen etwa Sprache vorgespielt, die synthetisch generiert wurde, also von einem Computer gesprochen wird. Außerdem bekommen sie natürliche Sprache vorgespielt. In dem Experiment wird gemessen, wie schnell die Reaktionszeit ist. Ferner gibt es Experimente, die messen, wie viel von einem Wort vorgespielt werden muss, bis ein*e Hörer*in das Wort erkennt.

    Lautlehre: Phonologie

    Die Phonetik untersucht die Bildung, Übertragung und Wahrnehmung von Lauten. Die Phonologie hingegen beschäftigt sich mit der Funktion von Lauten im sprachlichen System:

    Die Phonologie beschäftigt sich mit den Lauten als kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten von Sprache, den sogenannten Phonemen. Sie untersucht Gesetze und Regeln, wie die Laute in einer Sprache verwendet werden.

    Phoneme, Minimalpaare und Allophone

    Was ist der Unterschied zwischen "Mut" und "Hut"? Oder zwischen "Beet" und "Bett"? Oder "Miete" und "Mitte"? Alle Paare unterscheiden sich dadurch, dass die Artikulationsorgane beim Sprechen der Wörter an bestimmten Stellen unterschiedliche Bewegungen machen. So erhalten wir beispielsweise einen bilabialen Nasal am Anfang des Wortes "Mut" und einen glottalen Frikativ bei "Hut".

    Oder einen halb geschlossenen vorderen ungerundeten gespannten langen Vokal [e:] in "Beet" und einen halb offenen vorderen ungerundeten ungespannten kurzen Vokal [ɛ] in "Bett". Bis hierhin bewegen wir uns noch im Bereich der Phonetik. Was genau die Phonologie untersucht, erfährst Du im Folgenden.

    Phoneme und Minimalpaare

    Bei "Mut" und "Hut" bekommen wir entweder eine Kopfbedeckung oder eine Tugend. Wir wissen also, das /m/ hat an eine andere Funktion als das /h/. Je nachdem, welchen Laut wir benutzen, erhalten zwei vollkommen unterschiedliche Wörter.

    Man sagt auch, /m/ und /h/ sind Phoneme, da sie eine bedeutungsunterscheidende Funktion haben. Im Gegensatz zu den Phonen, die in eckigen Klammern geschrieben werden, kennzeichnet man Phoneme in /Schrägstrichen/.

    Ein Phonem ist die kleinste Einheit der Sprache, die Bedeutungen unterscheidet.

    Man ermittelt Phoneme durch die Bildung von Minimalpaaren.

    Minimalpaare sind Wörter, die sich nur durch ein Phonem unterscheiden. Bei der Minimalpaarbildung wird ein Phonem durch ein anderes getauscht, um zu ermitteln, ob sich durch das Austauschen ein Bedeutungsunterschied ergibt.

    Weitere Minimalpaare und Phoneme sind beispielsweise:

    backen - packen: /p/ - /b/

    Tonne - Sonne: /t/ - /s/

    Miete - Mitte: /i:/ - /ɪ/

    Kanne - Tanne: /k/ - /t/

    Allophone

    Es gibt einige Laute im Deutschen, die zwar in der gesprochenen Sprache vorkommen, jedoch nicht die Funktion von Phonemen haben. Diese Laute haben bei der Minimalpaarbildung keine bedeutungsunterscheidende Funktion, sie werden Allophone genannt.

    Ein Allophon ist eine unterschiedliche Art der Aussprache eines Phonems. Werden sie gegeneinander ausgetauscht, verändern sie nicht die Bedeutung eines Wortes.

    Folgendes Beispiel soll Dir den Unterschied zwischen Phonemen und Allophonen verdeutlichen:

    /r/ und /h/ sind Phoneme, da es bei der Minimalpaarbildung einen Bedeutungsunterschied zwischen Rose [ro:sǝ] und Hose [ho:sǝ] gibt.

    /r/ und /ʁ/ sind jedoch keine Phoneme, da bei der Minimalpaarbildung kein Bedeutungsunterschied zwischen [ro:sǝ] und [ʁo:sǝ] entsteht. Die unterschiedliche Art, das ‹r› auszusprechen (als gerolltes Zungenspitzen-R oder als nicht-gerolltes Gaumenzäpfchen-R, hat somit keine Auswirkung auf die Bedeutung eines Wortes. /r/ und /ʁ/ sind somit Allophone.

    Phonologische Prozesse und Regeln

    Neben der Analyse von Phonemen und Allophonen befasst sich die Phonologie mit sogenannten phonologischen Prozessen.

    Phonologische Prozesse, sind Prozesse in der gesprochenen Sprache, die sich über die Zeit hinweg entwickeln und dann zu bestimmten Ausspracheregeln führen. Wichtige Prozesse sind unter anderem die Assimilation, die Neutralisierung, die Ellision und die Epenthese.

    Assimilation

    Die Assimilation ist ein Prozess, der häufig und in vielen Sprachen vorkommt. Bei einer Assimilation gleicht sich ein Laut einem anderen an, sodass die Aussprache der Lautkombination erleichtert wird. Bei einer Kontaktassimilation zum Beispiel gleicht sich der Artikulationsort eines Konsonanten dem Artikulationsort des nachfolgenden Konsonanten an.

    Beim Wort "Dank" findet eine Kontaktassimilation an der Stelle zwischen dem [n] und dem [k] statt. Das [n] wird sozusagen nicht wie ein "richtiges" [n] ausgesprochen, bei dem sich die Zungenspitze am vorderen Gaumen, etwas hinter den Schneidezähnen befindet. Sondern es klingt mehr wie ein [ŋ], dass sich bereits in die Nähe des Artikulationsorts des [k] am hinteren Gaumen bewegt.

    Neutralisierung

    Ein weiterer phonologischer Prozess ist der Prozess der Neutralisierung. Hierbei werden zwei Phoneme, die normalerweise bedeutungsunterscheidend sind, angeglichen, wenn sie sich an einer bestimmten Position befinden.

    Eine Neutralisierung ist etwa die für das Deutsche typische Auslautverhärtung. Hierbei werden stimmhafte Plosive wie [d] oder [g] stimmlos ausgesprochen. Das Wort "Hand" wird also mit dem stimmlosen Plosiv [t] gesprochen.

    Elision und Epenthese

    Bei einer Elision werden bestimmte Elemente weggelassen, sodass keine Lautdopplungen entstehen. Man kann diesen Prozess auch als Tilgung bezeichnen.

    Im Italienischen kommen Elisionen zum Beispiel vor, wenn nach dem weiblichen Artikel la ein Wort mit einem Vokal am Beginn folgt. Damit nicht zwei Vokale aufeinandertreffen, wird das [a] des Artikels la getilgt, statt la arte (die Kunst) wird l'arte gesprochen.

    Die Epenthese hingegen, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Laut hinzugefügt wird.

    Dies geschieht zum Beispiel im Englischen, wenn auf den unbestimmten Artikel a ein Wort mit Vokal am Anfang folgt. Es wird zusätzlich ein [n] eingefügt, wie bei an actor.

    Silben

    Des Weiteren analysiert die Phonologie, wie die Laute in Silben strukturiert sind. Dabei setzt sie sich mit Regeln und Prinzipien auseinander, wie Silben in sich aufgebaut sind. Diese Regeln werden bei Silben auch phonotaktische Regeln genannt.

    Silben können aus einem oder mehreren Lauten bestehen und bilden eine rhythmische Sprecheinheit der gesprochenen Sprache. Silben besitzen eine eigene Struktur, die sich untergliedern lässt in den Silbenkopf (Onset) und den Silbenreim. Der Silbenreim besteht aus dem Silbenkern (Nukleus) und dem Silbenschwanz (Coda).

    Sonoritätsprinzip

    Bei der lautlichen Gestaltung von Silben gibt es die Regel des Sonoritätsprinzips, dem viele Sprachen dieser Welt folgen. Das Sonoritätsprinzip besagt, dass Laute verschiedene Stärken an Schallfülle haben. So sind Vokale etwa klangvoller als Konsonanten. Auch innerhalb der Konsonanten gibt es Unterschiede in der Klangfülle.

    So haben die Konsonanten /w/ und /j/ am meisten Sonorität (sie werden von der Phonologie auch als Gleitlaute zusammengefasst), dann kommen die zu den Liquiden zusammengefassten Laute /r/ und /l/, dann die Nasale. Als Nächstes kommen die Frikative und zuletzt, mit der geringsten Sonorität, die Plosive.

    Das Wort "Pracht" besteht lediglich aus einer Silbe, die dem Sonoritätsprinzip entsprechend aufgebaut ist.

    Sie beginnt mit dem Plosiv [p], also mit einem Vertreter der am wenigsten sonoren Gruppe. Danach folgt der Liquid [ʁ]. In der Mitte, also an der Stelle des Nukleus befindet sich ein [a]. Bis zum Vokal steigt die Sonorität, danach fällt sie in umgekehrter Reihenfolge mit einem Frikativ [ç] und endet mit dem Plosiv [t].

    Phonotaktische Beschränkungen

    Manche Kombinationen von Lauten können nur an bestimmten Positionen eines Wortes vorkommen, z. B. nur am Anfang oder nur am Ende eines Wortes. Und manche Kombinationen von Lauten kommen öfter vor als andere. Einige kommen (je nach Sprache) gar nicht vor.

    Im Deutschen kann vor /pr/ kann nur /ʃ / stehen, wie im Wort "springen". Oder die Kombination /mpf/ kann im Deutschen am Ende von Silben stehen (wie im Wort "Strumpf"), aber es gibt keine Wörter, die mit der Lautkombination /mpf/ beginnen.

    Lautlehre – das Wichtigste

    • Die Lautlehre ist ein Teilgebiet der Linguistik, der Sprachwissenschaft.
    • Lautlehre ist ein Oberbegriff, der zwei weitere Teilgebiete einschließt: die Phonetik und die Phonologie.
    • Sowohl die Phonetik als auch die Phonologie beschäftigen sich mit den Lauten der gesprochenen Sprache.
    • Die Phonetik beschäftigt sich mit der Frage, wie Laute der gesprochenen Sprache produziert, wie sie übertragen und wie sie wahrgenommen werden.
    • Die Phonetik wird unterteilt in die artikulatorische, die akustische und die perzeptive Phonetik.
    • Die Phonologie beschäftigt sich mit den Lauten als kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten von Sprache, den sogenannten Phonemen. Sie untersucht Gesetze und Regeln, die die Laute einer Sprache betreffen.
    • Die Phonologie analysiert Phoneme mittels der Minimalpaarbildung. Ferner untersucht unter anderem phonologische Prozesse und Regeln, wie Silben hinsichtlich ihrer Lautstruktur aufgebaut sind.

    Nachweise

    1. Dipper, ed. et. al. (2018). Linguistik. Eine Einführung (nicht nur) für Germanisten, Romanisten und Anglisten. Springer Verlag
    2. http://www.fb10.uni-bremen.de/khwagner/phonetik/kapitel7.aspx: Phonetik und Phonologie. (05.06.2022)
    3. Hackmack (o.A.). Phonologische Prozesse. http://www.fb10.uni-bremen.de/homepages/hackmack/phonmorph/pdf/PhonProz.pdf. (05.06.2022)
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Lautlehre

    Was wird mit dem Begriff Lautlehre bezeichnet?

    Mit dem Begriff Lautlehre wird eine Teilwissenschaft der Linguistik bezeichnet, das selbst in die beiden Teilgebiete der Phonetik und der Phonologie aufgeteilt werden kann. Beide Gebiete untersuchen die Laute der gesprochenen Sprache, wobei sich die Phonetik mit der Bildung, der Übetragung und der Wahrnehmung von sprachlichen Lauten beschäftigt. Die Phonologie hingegen befasst sich mit den Lauten und deren Funktion und Verwendung innerhalb der Sprache und analysiert Regeln und Gesetzmäßigkeiten.

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