Präsens

Pläne schmieden, über Gegenwärtiges reden oder andere mit (wissenschaftlichen) Tatsachen konfrontieren – bei all diesen Situationen ist Dir im Deutschen höchstwahrscheinlich die Zeitform des Präsens begegnet. 

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Team Präsens Lehrer

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    Das Präsens, auch Gegenwartsform genannt, ist eine Zeitform, mit der über gegenwärtig andauernde Ereignisse bzw. Handlungen sowie über zukünftige Pläne gesprochen wird. Außerdem kann die Zeitform des Präsens genutzt werden, um über allgemeingültige Tatsachen zu sprechen.

    Präsens – Zeitform

    Die Zeitform des Präsens wird in unterschiedlichen Situationen eingesetzt. Im Folgenden werden die verschiedenen Funktionen des Präsens einzeln vorgestellt und jeweils mit einem Beispiel veranschaulicht.

    Gegenwärtiges ausdrücken

    Mit dem Präsens wird oft über Handlungen und Ereignisse in der Gegenwart gesprochen, also über Handlungen und Ereignisse, die gerade in diesem Moment andauern.

    Ich betrete gerade das Gebäude.

    Die Kinder spielen im Park.

    In beiden Beispielen berichtet der/die Sprecher*in über eine Situation, die in seiner/ihrer Gegenwart gerade passiert.

    Über regelmäßige und noch nicht abgeschlossene Vorgänge sprechen

    Wenn Du über Ereignisse und Vorgänge sprechen möchtest, die Du regelmäßig ausführst oder die sich routiniert ereignen, dann kannst Du dafür ebenfalls das Präsens nutzen.

    Sonntags geht Peter in die Kirche. (Jeden Sonntag geht Peter in die Kirche.)

    Auch auf Ereignisse, die in der Gegenwart noch nicht abgeschlossen sind, d. h., die zu diesem Zeitpunkt weiterhin andauern, kann mit dem Präsens Bezug genommen werden.

    Leon schreibt seit einer Stunde an seinem Aufsatz. (Hier wird über einen, in der Gegenwart noch anhaltenden, Vorgang gesprochen.)

    Zukünftiges ausdrücken

    Mit dem Präsens kannst Du zudem auch Pläne formulieren, die Du zu einem zukünftigen Zeitpunkt realisieren wirst.

    Nächste Woche gehe ich nach Griechenland.

    In zwei Wochen mache ich meine Abiturprüfung.

    Wenn Du das Präsens nutzen möchtest, um Zukünftiges auszudrücken, muss der Satz jedoch eine Zeitangabe beinhalten. Ohne Zeitangabe lautet der erste Beispielsatz "Ich gehe nach Griechenland". Da hier eine Zeitangabe fehlt, handelt es sich nicht mehr um einen zukünftigen Plan, sondern um eine gegenwärtige Situation.

    Allgemeingültiges ausdrücken

    Allgemeingültige Tatsachen und Fakten begegnen Dir im Alltag überall, zum Beispiel in der medialen Berichterstattung. Auch Tatsachen und Fakten werden meist mithilfe des Präsens formuliert.

    Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.

    Menschen leben auf der Erde.

    Die beiden genannten Beispiele stellen Tatsachen bzw. Fakten dar, da die beinhalteten Informationen als wahr und allgemeingültig anerkannt werden.

    Bildung von Präsens

    Die Bildung des Präsens ist sowohl im Aktiv als auch im Passiv möglich. Wie das Präsens Aktiv und das Präsens Passiv gebildet werden, erfährst Du im Folgenden.

    In der deutschen Sprache gibt es zwei Handlungsrichtungen, nämlich Aktiv und Passiv. In einem Aktivsatz liegt der Fokus auf der handelnden Person:

    Der Lehrer unterrichtet.

    Im obigen Beispiel ist ein Subjekt vorhanden (der Lehrer) und Du erfährst damit, wer eine bestimmte Handlung ausübt.

    In einem Passivsatz hingegen liegt der Fokus auf der Handlung selbst. Wer die Handlung in einem Passivsatz ausführt, steht nicht im Fokus. Oft wird der oder die Handelnde gar nicht erwähnt:

    Die Kinder werden fürsorglich behandelt.

    In diesem Beispielsatz fehlt ein Subjekt: Du erfährst nicht, wer die Kinder fürsorglich behandelt.

    Bildung von Präsens Aktiv

    Um das Präsens zu bilden, müssen bestimmte Verbendungen an den Verbstamm angehängt werden. Die gängigen Verbendungen im Präsens sind -e, -st, -t (1. bis 3. Person Singular) und -en, -t und -en (1. bis 3. Person Plural). Die Bildung des Präsens Aktiv findest Du im Folgenden anhand der Verben "spielen", "arbeiten" und "küssen" beispielhaft in der folgenden Tabelle aufgeführt.

    Personalpronomen

    Verbstamm

    Verbendung

    Verbstamm mit den Endungen -t, -d

    Verbstamm mit den Endungen -s, -ss, -x, -z

    ich

    spiel-

    -e

    arbeit -e

    küss -e

    du

    spiel-

    -st

    arbeit -est

    küss -t

    er/sie/es

    spiel-

    -t

    arbeit -et

    küss -t

    wir

    spiel-

    -en

    arbeit -en

    küss -en

    ihr

    spiel-

    -t

    arbeit -et

    küss -t

    sie

    spiel-

    -en

    arbeit -en

    küss -en

    Bei Verbstämmen, die auf die Buchstaben "-t" und "-d" enden, wird in der 2. Person Singular, in der 3. Person Singular sowie in der 2. Person Plural ein zusätzliches "-e" zwischen den Verbstamm und die Verbendung eingefügt. Das ist z. B. bei dem Verb "arbeiten" der Fall.

    Enden Verbstämme auf die Buchstaben "-s", "-ss", "-x" und "-z" wird in der 2. Person Singular kein zusätzliches "-s" zwischen den Verbstamm und die Verbendung eingefügt.

    Bei den unregelmäßigen Verben wie z. B. "sein", "haben" und "werden" sieht es ganz anders aus. Hier musst Du alle Formen auswendig lernen, da die Konjugation dieser Verben keinem erkennbaren Muster folgt.

    Personalpronomen sein habenwerden
    ichbin habewerde
    dubisthastwirst
    er/sie/esisthatwird
    wirsindhabenwerden
    seidseidhabtwerdet
    sind sindhabenwerden

    Bildung von Präsens Passiv

    Das Präsens Passiv wird mit dem Hilfsverb "werden" und dem Partizip II eines Verbs gebildet.

    Das Partizip II ist die zweite Vergangenheitsform des Verbs und wird in der Regel durch die Vorsilbe (Präfix) "ge-" gebildet. Das Partizip II des Verbs "essen" lautet beispielsweise "gegessen".

    Es gibt jedoch auch Verben, deren Partizip II ohne die Vorsilbe "ge-" gebildet wird, darunter fallen Verben, die auf "-ieren" enden und Verben mit den Vorsilben "miss-", "ent-", "ge-", "emp-", "zer-", "ver-", "er-" und "be-" beginnen. Das Partizip II des Verbs "studieren" lautet "studiert".

    Die Formen des Präsens Passiv findest Du in der folgenden Tabelle.

    Personalpronomen

    Hilfsverb

    Partizip II

    ich

    werde

    behandelt

    du

    wirst

    behandelt

    er/sie/es

    wird

    behandelt

    wir

    werden

    behandelt

    ihr

    werdet

    behandelt

    sie

    werden

    behandelt

    Das Partizip Präsens

    Mithilfe des Präsens kann zudem die Verbform des Partizip-Präsens gebildet werden. Das Partizip Präsens kann sowohl als Adverb als auch als Adjektiv eingesetzt werden.

    Während ein Adverb nähere Auskunft darüber gibt, wie etwas gemacht wird, dient ein Adjektiv dazu, eine Person oder eine Sache näher zu beschreiben.

    Falls Du Dich mehr über Adverbien und Adjektive erfahren möchtest, schau Dir doch die entsprechenden Erklärungen "Adjektiv" und "Adverb" auf StudySmarter an!

    Im ersten Beispielsatz siehst Du, wie das Partizip Präsens als Adverb eingesetzt werden kann, im zweiten Beispielsatz dient das Partizip Präsens als Adjektiv.

    Ein Vogel sitzt dort singend. (Während ein Vogel dort sitzt, singt er.)

    Ein singender Vogel. (Ein Vogel, der gerade singt.)

    Bildung von Partizip Präsens

    Das Partizip Präsens bildest Du, indem Du an den Infinitiv, also an die Grundform eines Verbs, ein "-d" anhängst: Aus dem Infinitiv "singen" wird durch das Anhängen des Buchstabens "d" das Partizip Präsens "singend"; aus dem Verb "tanzen" wird "tanzend" usw.

    Setzt Du das Partizip Präsens jedoch als Adjektiv ein, musst Du die Endung je nach Geschlecht (Genus) und Anzahl (Numerus) des Nomens anpassen. Im obigen Beispiel wurde das Partizip Präsens "singend" durch die Endung "-er" erweitert, da das Nomen "Vogel" maskulin ist.

    Eine Frau sitzt dort singend.

    Eine singende Frau.

    Handelt es sich um ein feminines Nomen, so wird an das Partizip Präsens "singend" die Endung "-e" angehängt.

    Ein Kind sitzt dort singend.

    Ein singendes Kind.

    Handelt es sich um ein neutrales Nomen, so wird an das Partizip Präsens "singend" die Endung "-es" angehängt.

    Präsens – Das Wichtigste

    • Das Präsens ist eine Zeitform, mit der über gegenwärtig andauernde Ereignisse bzw. Handlungen, aber auch über zukünftige Pläne gesprochen wird. Außerdem dient die Zeitform des Präsens dazu, über allgemeingültige Tatsachen und Fakten zu reden.
    • Um das Präsens zu bilden, müssen bestimmte Verbendungen an den Verbstamm angehängt werden.
    • Die gängigen Verbendungen im Präsens sind -e, -st, -t (1. bis 3. Person Singular) und -en, -t und -en (1. bis 3. Person Plural).
    • Das Präsens Passiv wird mit dem Hilfsverb "werden" und dem Partizip II des Verbs gebildet.
    • Mithilfe des Präsens kann zudem die Verbform des Partizip-Präsens gebildet werden, das sowohl als Adverb als auch als ein Adjektiv eingesetzt werden kann (z. B. "weinend").
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Präsens

    Was ist das Präsens?

    Das Präsens, auch Gegenwartsform genannt, ist eine Zeitform, mit der über gegenwärtig andauernde Ereignisse bzw. Handlungen sowie über zukünftige Pläne gesprochen wird. Außerdem kann die Zeitform des Präsens genutzt werden, um über allgemeingültige Tatsachen zu sprechen.

    Wozu wird das Präsens verwendet?

    Die Zeitform des Präsens wird verwendet, um über gegenwärtig noch andauernde sowie über zukünftige Pläne zu sprechen. Zudem ist es möglich, mit dem Präsens über regelmäßige Ereignisse sowie über allgemeingültige Tatsachen und Fakten zu sprechen.

    Wie wird das Präsens gebildet?

    Das Präsens wird gebildet, indem bestimmte Verbendungen an den Verbstamm angehängt werden. Die gängigen Verbendungen im Präsens sind -e, -st, -t (1. bis 3. Person Singular) und -en, -t und -en (1. bis 3. Person Plural). 

    Was ist das Partizip Präsens?

    Das Partizip Präsens ist eine weitere Verbform, die sowohl als Adverb als auch als ein Adjektiv eingesetzt werden kann. ,,Tanzend“ ist z. B. das Partizip Präsens von ,,tanzen“.

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    Welche Funktionen hat das Präsens?

    "Nächste Woche gehe ich nach Barcelona." Hier wird mithilfe des Präsens ein Plan formuliert. 

    "Tiere leben auf der Erde." Der Satz steht im Präsens.

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