Suffix – Definition
Suffixe sind Nachsilben. Sie gehören zu den Affixen und werden nach dem Wortstamm an das Wort angehängt, um neue Wörter zu bilden (acht-sam), oder grammatische Merkmale (Der Besitzer des Buch-s) anzugeben.
Das Anhängen des Suffixes an den Wortstamm bezeichnet man auch als Suffigierung. Dabei können auch mehrere Suffixe nacheinander verwendet werden.
Das Wort "Einzelheiten" wird durch zweifache Suffigierung gebildet. Zunächst wird an den Wortstamm "einzel-" das Suffix "-heit" angefügt. Dadurch wird das Wort zu dem Nomen "Einzelheit" suffigiert. Mit dem Suffix "-en" wird das Nomen noch zusätzlich in die Mehrzahl umgewandelt.
einzel + -heit + -en
Suffix und Präfix – Unterschied
Präfixe und Suffixe sind Affixe, d. h. Erweiterungen des Wortstamms, die keine lexikalische Bedeutung haben. Affixe dienen der Wortbildung und Flexion.
Unter Flexion versteht man die Biegung eines Wortes anhand grammatischer Merkmale. Das Wort wird flektiert, wobei sich seine Bedeutung nicht ändert, sondern neue grammatische Merkmale hinzukommen.
Der Unterschied zwischen den Affixen besteht in ihrer Position im Wort: Präfixe werden dem Wortstamm vorangestellt, stehen also am Anfang des Wortes. Sie werden auch Vorsilben genannt.
Wörter mit Präfixen am Anfang:
belegen
umziehen
verändern
Wenn Du mehr zum Thema Vorsilben erfahren möchtest, lies doch gerne einmal unseren Artikel zum Thema "Präfix"!
Suffixe dagegen werden an Wortstämme angehängt. Deswegen nennt man sie auch Nachsilben.
Wörter mit Suffixen am Ende:
Kännchen
Bäckerin
achtsam
Arten von Suffixen
Je nachdem, welchen Zweck sie erfüllen, kann man Suffixe in fünf Kategorien einteilen.
Geschlechtsbestimmende Suffixe
Suffixe werden unter anderem benutzt, um das Geschlecht eines Wortes auszudrücken. Um ein Wort zum Femininum zu beugen, wird im Deutschen das Suffix -in an die Basis eines Wortes angehängt.
Polizist → Polizistin
Lehrer → Lehrerin
Bewerber → Bewerberin
Um ein Wort zum Maskulinum hin zu verändern, wird "-er" oder "-r" angehängt.
Kammer → Kämmerer
Magie → Magier
Bestimmte Suffixe verlangen bestimmte Artikel. Endet ein Wort auf "-er" oder "-r", ist es grammatikalisch so gut wie immer maskulin. Man benutzt für ein Nomen mit einer diesen beiden Endungen also den Artikel "der". In Verbindung mit der femininen Endung "-in" verwendet man dementsprechend immer "die".
Nominalsuffixe
Suffixe dienen auch dazu, Wörter zu nominalisieren, d. h. sie in Nomen zu verwandeln. Die üblichen hochdeutschen Suffixe für diesen Zweck sind "-heit", "-keit", "-nis" und "-ung".
dunkel → Dunkelheit
bitter → Bitterkeit
finster → Finsternis
lesen → Lesung
Achtung: Beim letzten Beispiel fällt Dir sicher auf, dass bei der Umwandlung das -en verschwunden ist. Das kommt daher, dass es sich bei dem Wort "lesen" bereits um eine Suffigierung handelt. Die Basis ist nämlich "les-".
Die Suffixe "-heit", "-keit" und "-ung" verlangen den femininen Artikel "die". Zu der Nachsilbe "-nis" gehört oft ebenfalls ein "die", häufig aber auch das neutrale "das".
Adjektiv-Suffixe
So wie man Wörter nominalisieren kann, kann man sie auch adjektivieren. Das geht im Deutschen, indem man die Endungen "-bar", "-haft", "-ig", "-isch", "-lich" oder "-sam" an das Stammende anhängt.
Wunder → wunderbar
Zauber → zauberhaft
Geschäft → geschäftig
Dänemark → dänisch
Haus → häuslich
Achtung → achtsam
Diminutivsuffixe
Diminutivsuffixe werden angehängt, um eine Verkleinerungsform zu bilden.
Vielleicht hast Du schon einmal von der "Verniedlichungsform" gehört. Dabei handelt es sich um ein Synonym zum Diminutiv.
Im Standarddeutschen benutzt man die Diminutivsuffixe -lein und -chen.
Kuchen → Küchlein
Mann → Männlein
Weib → Weiblein
Kessel → Kesselchen
Brot → Brötchen
Je nach Dialekt verwenden Deutsche aber auch andere Suffixe, um ein Wort "kleiner zu machen".
Im Bairischen hört man dafür auch häufig "-erl" oder "-l".
Glas → Glaserl
Puppe → Pupperl
Kind → Kindl
In Deutschland werden verschiedene Dialekte der deutschen Sprache gebraucht. Dieses Phänomen nennt man auch innere Mehrsprachigkeit. Wenn Du mehr zu dem Thema "Mehrsprachigkeit" erfahren willst, lies doch unseren Artikel dazu!
Suffixe aus Fremdwörtern
Wissenschaftliche Begriffe im Deutschen stammen häufig ursprünglich aus dem Griechischen oder Lateinischen. Das erkennt man auch an ihren spezifischen Suffixen. Verben, deren Ursprung in einer Fremdsprache liegt, enden meist auf "-ieren".
Adjektive tragen häufig "-abel", "-al", "-ell" oder "-iv" als Endung, wenn sie aus einer anderen Sprache stammen.
profitabel
zentral
maschinell
instinktiv
Nomen mit griechischem, lateinischem oder französischem Ursprung enden typischerweise auf "-age", "-eur", "-ie" oder "-tion".
Blamage
Friseur
Akribie
Portion
Das Suffix "-ant" ist lateinischen Ursprungs. Es wird an Verbstämme angehängt und bezeichnet so eine Person oder eine Sache, die etwas tut.
Jemand, der emigriert → Emigrant
Jemand, der repräsentiert → Repräsentant
Die Nachsilben "-age", "-tion" und "-ie" verlangen den Artikel "die". Die Suffixe "-ant" und "-eur" bildet männliche Formen, es gehört also "der" dazu.
Mehr Beispiele für Suffixe
Um Dir eine bessere Vorstellung davon zu geben, was Suffixe sind, findest Du eine Liste mit einigen den wichtigsten deutschen Suffixen:
Suffix deutsch - Das Wichtigste
- Suffixe sind Nachsilben. Sie werden an den Wortstamm angehängt, um das Wort spezifischer zu machen.
- Suffixe können das Geschlecht eines Wortes ausdrücken, es nominalisieren, adjektivieren und diminuieren ("verkleinern").
- An Suffixen kann man Fremdwörter erkennen.
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