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"Die Räuber" – Themen & Motive
Der Freiheitsbegriff ist, insbesondere in Schillers Werken, ein zentraler Bestandteil der Epoche Sturm und Drang. Dabei steht die emotio als "naturhafter" Trieb, welcher durch Affekte und Gefühle gekennzeichnet ist, auf der einen Seite. Dem gegenüber befindet sich die ratio als Vernunft, beziehungsweise der Verstand des Menschen.
Schiller verwendete die Bezeichnung "naturhafter Trieb", um die Affekte und Gefühle als klaren Gegensatz zur Vernunft zu kennzeichnen.
Nur eine Harmonie, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Polen, kann laut Schiller zur vollkommenen Freiheit führen. Schillers Verständnis der beiden Begrifflichkeiten wird in den Figuren des Karl und Franz Moor deutlich. Denn beide streben nach ihrer eigenen Definition von Freiheit und stehen sich in dem Stück gegenüber.
"Die Räuber" Thema – Karl Moor als Stürmer und Dränger
Die Hauptfigur Karl Moor ist mit seinen Idealen ein typischer Vertreter der literarischen Epoche des Sturm und Drang. Die Stürmer und Dränger forderten, die bisher geltenden gesellschaftlichen Strukturen aufzulösen und die ständischen Verhältnisse abzuschaffen. Darin inbegriffen war die Kritik an der Aristokratie und der damit verbundenen patriarchalischen Ordnung, welche vor allem durch die Figur des Karl von Moor vertreten wird.
So ist Karl Moor der Ansicht, die Gesetze der Gesellschaft würden ihn in seinem Tun und Handeln, aber auch in seinem Denken beschränken. Nur die Freiheit sei imstande, ihm ein Leben, wie er es sich wünsche, zu ermöglichen. Dadurch nimmt er schon zu Beginn des Werks einen rebellischen Charakter an. Auch scheint er von einer Art Weltschmerz ergriffen zu sein, der sich in seiner Ziellosigkeit sowie seinem Urteil über das "schlappe Kastratenjahrhundert" offenbart.
Dies zeugt von einer gewissen Perspektivlosigkeit, die widersprüchlicher Natur ist: Im ersten Akt möchte Karl dem wilden "Studentenleben" seines Bekannten Spiegelberg nicht folgen, da es ins Verderben führe. Er will lieber in die Obhut seines Vaters zurückkehren.
Karl ist demnach zu Beginn bereits innerlich zerrissen. Einerseits möchte er handeln im Sinne eines "Adlerflugs", andererseits will er aber auch in die Idylle seines Vaterhauses zurück. Die Abweisung durch den Vater versetzt Karl in einen fast Wahn, in welchem er seinen Lebenssinn nur noch in der Rolle des Räuberhauptmanns sieht. Diese Rolle bietet ihm zunächst Freiheit, Anerkennung und Befriedigung.
Hier erliegt Karl Moor einer Intrige seines Bruders Franz, der den vermeintlichen Brief des Vaters gefälscht hat, um so Karl von seiner Rückkehr abzubringen. Doch ist es nicht Karl selbst, der eine Räuberbande gründen will, sondern sein Kumpane Spiegelberg. Karl wird also durch andere Personen in seinen Entscheidungen beeinflusst.
Die Abweisung erfährt er nicht nur durch den leiblichen Vater. Vielmehr überträgt Karl dies auch auf seine Rolle als Bürger und als Gottesgläubiger. So ist er in dreifacher Form verstoßen: als Sohn, als Staatsbürger und als Kind Gottes. Die Reaktion des Vaters formt die Entscheidung Karls, sich von allen Banden loszureißen, die Gesetze der Gemeinschaft eigenhändig zu zerstören und damit seine Freiheitsbestrebungen zu bekunden:
Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit, – Mörder, Räuber! – mit diesem Wort war das Gesetz unter meine Füsse gerollt (...)“
Somit entflammt ein Hass in dem angehenden Räuberhauptmann Karl Moor, welcher sich nicht nur gegen den Grafen Maximilian richtet, sondern auch die gesamte Menschheit und auch Gott selbst. Diese Entwicklung wird vorher bereits von Franz vorhergesagt:
Vielleicht, Vater, erlebet Ihr noch die Freude, ihn an der Fronte eines Heeres zu erblicken das in der heiligen Stille der Wälder residiret, und dem müden Wanderer seine Reise um die Hälfte der Bürde erleichtert –“.
So zieht Karl nun als Räuberhauptmann mit seiner Bande durch das Land. Jedoch ist er sich der Konsequenzen seiner Taten nicht bewusst und blendet diese aus. Ihm kommt es mehr auf seinen seelischen Zustand an: Die Gewissheit, tun und lassen zu können was er will – sich also nicht durch irgendwelche Gesetze binden zu lassen. So kann man davon ausgehen, dass Karl vollkommen seinen Emotionen (emotio) erliegt, indem er die Vernunft (ratio) weitestgehend ausschaltet.
Damit verinnerlicht Karl Moor in der Rolle des Räuberhauptmanns vollkommen die Eigenschaften der literarischen Epoche des Sturm und Drang. Schiller zeigt hier also, was passiert, wenn man nur noch auf seine Gefühle hört.
Später kommt es bei Karl zu einem Moment der Besinnung, als er von den Taten des Räubers Schufterle erfährt, der bei der Befreiung des Räubers Roller auch unschuldige Frauen und Kinder auf barbarische Art umgebracht hat. Der Räuberhauptmann verurteilt diese Taten der anderen Räuber, da sie seine eigenen Taten ins schlechte Licht rücken:
Und diese Flamme brenne in deinem Busen, bis die Ewigkeit grau wird! – Fort Ungeheuer! Lass dich nimmer unter meiner Bande sehen!“
Gleichzeitig distanziert er sich von den Räubern und hebt sein Handeln auf eine höhere Ebene, betrachtet sich fast schon als einen göttlichen Rächer.
Karl handelt als eine Art Robin Hood, da er nur von den Reichen nimmt und die Armen damit beschenkt. Es ist auch gleichzeitig seine Kritik am feudalen System. Und genau hier sieht er seine Freiheit begründet, die er auf die von ihm verübte Gerechtigkeit stützt. Dies rechtfertigt er auch in seinem Gespräch mit dem Pater in den Böhmischen Wäldern:
– diesen Rubin zog ich einem Minister vom Finger (...) Er hatte sich aus dem Pöbelstaub zu seinem ersten Günstling emporgeschmeichelt (...) – Tränen der Waisen huben ihn auf.“
Karl glaubt fest daran, dass er gute Taten vollbringt und nicht einmal ein Geistlicher schafft es, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Es geht sogar so weit, dass er die Kirche verurteilt und sie als heuchlerisch darstellt. Zu oft würden arme Menschen durch die Kirche abgewiesen, obwohl sie wirklich auf Hilfe angewiesen seien. Die Kirche habe auch in fremden Ländern Menschen auf barbarische Weise missioniert. Der Pater kann daraufhin nichts antworten, weshalb Karl als moralischer Gewinner aus dem Gespräch herausgeht.
Im dritten Akt kommt es dann wieder zu einer Besinnungsszene von Karl, die seine innere Zerrissenheit erneut verdeutlicht: Er wünscht sich – zum Teil geprägt durch die Gräueltaten seiner Räuber und seinem Gespräch mit dem Pater – sein altes Leben zurück. Hier verfällt Karl in einen melancholischen Zustand. Dies wird durch seine Erkenntnis, „umlagert von Mördern“ zu sein, sichtbar. Er fühlt sich unwohl in der Gegenwart der anderen Räuber, obwohl er deren Hauptmann ist. Ihm wird klar, dass er auch hier nicht reinpasst.
In der Figur des Kosinsky, der zu den Räubern hinzustößt, um ein Teil der Bande zu werden, wird Karl nun sein eigenes Schicksal noch einmal offenbart. Kosinskys Leben ist nahezu identisch mit dem des Räuberhauptmanns.
Hier wird Karl Moor wieder durch eine andere Person in einen starken Gefühlszustand versetzt, indem er sich nach der Liebe seiner Amalia sehnt und aufgrund einer plötzlichen Empfindung in sein altes Heim zurückkehren möchte. Dort kommt es zum Höhepunkt, als Karl mit den Personen konfrontiert wird, welche ihn vermeintlich in seinem Entschluss bekräftigten, ein Leben als Verbrecher zu führen.
Auffällig ist, dass sich Karl erst durch die Ungerechtigkeiten, die seinem Vater durch Franz angetan wurden, dazu entscheidet, Rache zu nehmen. Sein Egoismus weicht einer Selbstaufopferung und es zählen nicht mehr die Schandtaten, die ihm angetan wurden.Der Brudermord bleibt ihm durch Franz' Suizid erspart, doch bleibt die Konfrontation mit dem Vater und Amalia vorerst aus.
Erst im letzten Akt kommt es zur Tragödie des Dramas, als Karl sich seiner restlichen Familie als Räuberhauptmann offenbart. Der Tod des geschockten Vaters rückt hier durch Amalias Vergebung und Liebesbekundung in den Hintergrund und Karl glaubt für einen kurzen Moment doch noch an die Möglichkeit, sein Glück in Form des gemeinsamen Lebens mit Amalia zu finden.
Doch diese Einsicht ist nur von kurzer Dauer, da ihm durch den Räuberschwur und aufgrund seiner begangenen Taten klar wird, dass es keine Möglichkeit zur Rückkehr gibt. Diese Entscheidung zugunsten der Räuber findet seine ultimative Form in Amalias Tod. Sie sieht ohne ihren Geliebten Karl keinen Sinn mehr im Leben und bittet ihn daraufhin, sie zu töten. Durch diesen Akt wird Karl nun vollends bewusst, dass er sein Leben verwirkt hat.
Die einzige Möglichkeit, womit er die Ordnung wiederherstellen und sich mit den „beleidigten Gesetzen versöhnen“ kann, besteht in seiner eigenen Opferung und genau dies wird zum ultimativen Akt der Freiheit in Form der Aufopferung, denn Karl bringt sich nicht selbst um, sondern liefert sich an einen „Tagelöhner“ aus, welcher mit dem Kopfgeld seine Familie ernähren kann. Doch geschieht dies in einem großen Akt der Selbstinszenierung, für welche „man [ihn] bewundern könnte“.
"Die Räuber" Thema – Das Schicksal des Räuberhauptmanns
Karl Moor schafft es also nicht, die Freiheit, nach der er sich sehnt, zu erreichen. Getrieben durch Intrigen und Affekte ist er gezwungen, ein Leben als Verbrecher zu führen, an dessen Ende nicht nur sein eigener Tod, sondern auch der seiner Geliebten steht. Er scheitert an dem Versuch, sich in seiner Rolle selbst zu verwirklichen, da er sich vollkommen der emotio hingibt und die ratio ignoriert.
Der letzte Akt des Dramas ist eine Tragödie. Hier möchte Schiller zeigen, wieso es fatal ist, sich von den eigenen Emotionen komplett führen zu lassen und die Vernunft auszuschalten. Gleichzeitig schafft er es aber, seine Kritik an der Gesellschaft zu äußern. Er erkennt also die Probleme an, kann aber keinen vernünftigen Lösungsvorschlag bieten.
"Die Räuber" Thema – Franz Moor als "aufgeklärter" Intrigant
Franz Moor stellt eine Personifikation der dunklen Seite der Epoche der Aufklärung dar.Der jüngere Bruder Karls, der durch Intrigen seinen Vater vom Thron stürzen möchte, stellt als zweiter Hauptcharakter einen Gegenpol zum Räuberhauptmann. Sein Auftritt als Bösewicht und Antagonist verdeutlicht Schillers Urteil über die radikalen Methoden und Ansichten der Aufklärer.
Franz ist angetrieben von der Benachteiligung als Zweitgeborener und pervertiert die Willensfreiheit zynisch zur sadistisch brutalen, persönlichen Macht. Für Franz ist dies eine Ungerechtigkeit, die er nicht hinnehmen möchte.
Franz wird, genau wie sein älterer Bruder Karl, durch andere Personen zu seiner Entscheidung getrieben. Eine Form der Vaterliebe hat er nie erfahren, da der alte Graf Moor immer seinen Erstgeborenen bevorzugt hat, wodurch die soziale Entwicklung des Jüngeren gelitten hat. Hinzu kommt noch, dass Franz unter seinem Aussehen leidet: "Warum bin ich nicht der erste aus Mutterleib gekrochen? Warum nicht der Einzige? Warum mußte sie mir diese Bürde von Hässlichkeit aufladen?"
Es ist also nicht nur das Schicksal des Zweitgeborenen, sondern auch sein Äußeres, in welchem er sich benachteiligt fühlt und ihn in seinem Handeln antreibt. Daher sieht er die gewaltsame Machtergreifung als einzige Möglichkeit, sich gesellschaftlich durchzusetzen und Respekt zu erreichen. Hierfür nutzt er seinen Verstand, also seine ratio.
Franz muss aus eigener Kraft seine Freiheit erlangen, welche sich auf die Unterdrückung der Untertanen stützt:
Sie gab mir nichts mit; wozu ich mich machen will, das ist nun meine Sache.“
Er möchte als Tyrann über dem Gesetz stehen und sieht die Beseitigung seines Vaters und seines Bruders als einzigen Weg dahin. Beide Taten sind moralisch verwerflich, doch erst durch das Ausblenden der Moral kann er alles, was ihn in seiner Freiheit einschränkt, entfernen.
So scheint auch Schillers Aussage, dass
die unmoralischen Karaktere von Seiten des Geistes gewinnen [mussten], was sie von Seiten des Herzens verlieren“,
auf Franz zuzutreffen. Um den Vater- und Brudermord als etwas Notwendiges zur Selbstverwirklichung zu rechtfertigen, missbraucht er seine ratio auf Kosten seiner emotio:
Wer es einmal so weit gebracht hat (ein Ruhm, den wir ihm nicht beneiden), seinen Verstand auf Unkosten seines Herzens zu verfeinern, dem ist das Heiligste nicht heilig mehr – dem ist die Menschheit, die Gottheit nichts – (...)“
Um seine Ziele erreichen zu können, muss Franz den älteren Bruder über dessen Affekte steuern.
Franz instrumentalisiert die emotio für seine selbstsüchtigen Zwecke. So ist es der psychische Terror, der Franz erfolgreich macht. Diesen übt er nicht nur an Karl aus, sondern auch an seinem Vater, als er ihn vom Tod des Erstgeborenen überzeugt.
So schafft er es tatsächlich, seinen Vater vom Thron zu stoßen, indem er diesen vermeintlich für tot erklärt und in einen Turm sperren lässt. Franz scheint sein Ziel erreicht zu haben:
Nun sollt ihr den nakten Franz sehen, und euch entsezen! (…) Meine Aug-Brauen sollen über euch herhangen wie Gewitter-Wolken, mein herrischer Name schweben wie ein drohender Komet über diesen Gebirgen, meine Stirne soll euer Wetterglas seyn!“
Auch möchte er das Herz von Amalia für sich gewinnen. Franz empfindet jedoch keine Liebe für sie; er sieht die Eroberung vielmehr als einen weiteren Akt der Rivalität zwischen ihm und seinem Bruder. Für ihn ist Amalia eine weitere Trophäe auf seinem Weg zur Macht.
Damit tritt sein Schicksal bis zum letzten Akt des Dramas eher in den Hintergrund. Schiller verdeutlicht mit Franz' Tod, dass die emotio nicht vollkommen unterdrückt werden kann. Sie meldet sich bei Franz mit voller Härte zurück in Form eines Traums vom Jüngsten Gericht. Zunächst spielt Franz dies jedoch herunter, indem er behauptet, den Traum hätte er aufgrund einer Krankheit gehabt:
Ich habe das Fieber. Sage du nur, wenn der Pastor kommt, ich habe das Fieber.“
Hier wird aber klar, dass er dennoch um Rat bei einem Geistlichen sucht, denn er ist verunsichert. Auch im anschließenden Gespräch mit Pastor Moser plagen ihn größere Zweifel. Folglich wird er durch einen Affekt heimgesucht: Angst.
Der Pastor hält ihm noch einmal seine verwerflichen Taten vor Augen und verurteilt ihn aufgrund seiner Verbrechen. Dabei schiebt er Franz' Angst auf dessen Gewissen, er nennt das Herz als Auslöser seiner Angstzustände:
Aber Euer eigenes Herz, das bey diesen Beweisen ängstlich bebend wider eure Rippen schlägt, straft euch Lügen.“
Franz wird verdeutlicht, dass er zwar versuchen kann, andere Menschen zu unterdrücken, Gott aber als oberster Richter nicht zulassen wird, dass "ein einziger Mensch in seiner Welt wie ein Wütrich hause".
Die emotio, welche Franz glaubte in sich ausgelöscht zu haben, tritt in der Form des obersten Richters wieder auf. Dabei rächt sie sich in derselben Form, die Franz im Verlauf des Dramas ausgemacht hat: als Psychoterror. So wie er den Geist seines Vaters zerstören wollte, indem er ihm einen Schrecken bereitete, macht ihm der Pastor im wahrsten Sinne des Wortes "die Hölle heiß".
Seinen Suizid begeht er durch Erdrosselung. Eine Tat, zu der eine vor Angst gelähmte Person nicht im Stande wäre, obwohl er seinen Diener vorher noch darum bittet, ihn mit dem Degen umzubringen. Außerdem weigert er sich bis zuletzt, zu Gott zu beten:
Ich kann nicht beten – (…) Nein ich will auch nicht beten – diesen Sieg soll der Himmel nicht haben, diesen Spott mir nicht antun die Hölle.“
Er bleibt bis zum Ende seinen Prinzipien treu und weigert sich an Gott zu glauben und sich damit der emotio zu unterwerfen. Damit nimmt er auch eine wichtige philosophische Eigenschaft ein, welche ihn in seiner Standhaftigkeit von seinem älteren Bruder Karl unterscheidet. So wird Franz nicht geläutert und bleibt im Tod noch der Bösewicht.
Jedoch scheitert auch Franz, genauso wie Karl, in seinem Freiheitsbestreben, da er eben seine ratio zu Gunsten seiner emotio zwar erweitert, diese allein aber nicht zur vollkommenen Freiheit führen kann.
Schiller verurteilt beide Extreme – die emotio gleichsam wie die ratio – da das Wegbleiben eines dieser beiden Pole zur Katastrophe führe. So schrieb er später in seiner ästhetischen Erziehung:
Der Mensch kann sich aber auf eine doppelte Weise entgegengesetzt sein: Entweder als Wilder, wenn seine Gefühle über seine Grundsätze herrschen; oder als Barbar, wenn seine Grundsätze seine Gefühle zerstören.“
Schillers Botschaft an den / die Leser*in lautet, dass es ein Mittelmaß zwischen emotio und ratio sowie die richtige Erziehung braucht, um zur Freiheit zu finden.
Zentrale Motive - Das Wichtigste
- Für Schiller steht in seinem Drama "Die Räuber" Thema des Freiheitsbegriffs im Vordergrund.
- Die beiden Protagonisten Karl und Franz Moor haben jeweils ihre eigene Auffassung von Freiheit. Beide schlagen dafür unterschiedliche Wege ein.
- Karl handelt im Sinne der Stürmer und Dränger, indem er seine ratio (Vernunft) ausschaltet und nur noch nach seiner emotio (Affekte, Gefühle) handelt.
- Am Ende führt dies zur Katastrophe, da Karl Moor durch seine Handlungen seine Familie und seine Geliebte Amalia verliert. Sein eigenes Leben wird verwirkt.
- Franz Moor repräsentiert für Schiller die dunkle Seite der Aufklärung. Er steht seinem älteren Bruder Karl gegenüber und versucht alles ihm Erdenkliche, um Macht zu erlangen.
- Doch auch Franz scheitert, denn er schaltet seine emotio zugunsten seiner ratio aus. Am Ende begeht er Suizid.
- Nach Schiller kann also nur eine Harmonie zwischen den beiden Polen ein Gleichgewicht erzeugen und zur vollkommenen Freiheit führen.
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