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"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Charakterisierung
Charakterisieren Sie die Figur Woyzeck. Gehen Sie dabei auch auf Leitfragen des Dramenfragments ein.
Lösungsansätze
Franz Woyzeck ist 30 Jahre alt und ein groß gewachsener und schlaksiger Typ. Er ist einfacher Soldat und hat damit eine niedrige soziale Stufe.
Er lebt mit seiner Geliebten Marie zusammen und hat mit ihr ein gemeinsames Kind, Christian.
Woyzeck verfügt über wenig persönliche Dinge und lebt dementsprechend in sehr bescheidenen Verhältnissen.
Eine Heirat mit Marie kann er sich finanziell nicht leisten.
Um seine Familie finanziell besser unterstützen zu können, rasiert Woyzeck nebenberuflich seinen Hauptmann und stellt sich für ein Experiment des Doktors zur Verfügung.
Diese ökonomischen Zwänge bestimmen Woyzecks Lebensalltag, wobei er sehr verhetzt ist und von Arbeit zu Arbeit zu eilen scheint.
Diese Abhängigkeiten von der bürgerlichen Oberschicht sind verbunden mit Demütigungen und Ausbeutung.
Der Hauptmann erniedrigt Woyzeck moralisch durch seine vermeintlich intellektuelle Überlegenheit.
Die Erbsen-Diät des Doktors hat schwere körperliche und psychische Auswirkungen auf Woyzeck – der Doktor sieht ihn nur als Versuchskaninchen.
Woyzeck ist somit ein Opfer der gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Allein seine Liebe zu Marie scheint ihm einen Lebenssinn zu geben.
Leider hat Woyzeck aufgrund des hohen Leistungsdrucks kaum noch Zeit für seine Familie und Marie sehnt sich ihrerseits nach einem besseren Leben.
Sie betrügt Woyzeck daher mit dem Tambourmajor, auch weil sie ihren Trieben (physische Attraktivität des Tambourmajors) unterliegt.
Aufgrund des Betrugs durch Marie und einer erfolglosen körperlichen Auseinandersetzung mit dem Hauptmann verliert Woyzeck endgültig den Boden unter den Füßen. Er fängt an, Stimmen zu hören und möchte Marie aufgrund ihres Verrats umbringen.
Der Mord bleibt ein Versuch, sich aus den gesellschaftlichen Zwängen zu befreien, da Woyzeck am Ende komplett desozialisiert wird. Er bleibt, nachdem sich auch sein eigener Sohn von ihm abwendet, am Ende allein zurück.
In Woyzecks Sprache spiegelt sich auch seine Zugehörigkeit zur sozialen Unterschicht. Er verwendet eine einfache Sprache und zitiert viel aus der Bibel.
Gegenüber den Vorgesetzten ist seine Sprache unterwürfig und respektvoll. Die nichtsprachlichen Formen wie Mimik und Gestik spielen eine sehr wichtige Rolle, da sie sein Innenleben beschreiben.
Woyzeck ist ein Antiheld. Er muss sich den Regeln der egoistischen und materiellen Gesellschaft beugen, in der das Recht des Stärkeren gilt.
Der Leistungsdruck ermöglicht keine gerechte Teilhabe an der bürgerlichen Schicht. Er wird von den Mächtigen skrupellos ausgenutzt und unterdrückt.
Maries Motive enthüllen den wahren Charakter der Gesellschaft, in der die Unterschicht kein menschenwürdiges Leben führen kann und an deren Lebensweise der Protagonist zugrunde geht.
"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Szenenanalyse
Analysieren Sie die Szene "Kammer" nach inhaltlichen und sprachlichen Aspekten.
Lösungsansätze:
Die Szene "Kammer" stammt aus dem von Georg Büchner verfassten Dramenfragment "Woyzeck". In der Geschichte geht es um den einfachen Soldaten Woyzeck, der von der Gesellschaft ausgenutzt und gedemütigt wird.
Seine Geliebte Marie, mit der er ein gemeinsames Kind hat, geht Woyzeck mit dem Tambourmajor fremd, was ihn zusätzlich so sehr in die Verzweiflung treibt, dass er seine Geliebte ermordet.
In der vierten Szene sitzt Marie mit ihrem Kind auf dem Schoß in ihrer Kammer und betrachtet in einem kleinen kaputten Spiegel ihre neuen Ohrringe. Den Schmuck hat sie vom Tambourmajor als kleine Aufmerksamkeit erhalten und fühlt sich dadurch geschmeichelt.
Für Marie ist das Geschenk ein Beweis ihrer begehrenswerten Wirkung auf die Männerwelt. Sie erfährt nicht nur die soziale Achtung durch den Tambourmajor, sondern träumt von einem besseren Leben mit ihm.
Während Marie den Schmuck begutachtet, versucht sie, ihr Kind zum Schlafen zu bringen. Dafür bedient sie sich grauenhafter Bilder, indem sie dem Kind mit einem unbekannten Wesen droht und es vor dem Schlafengelchen warnt, welches das Kind bei Ungehorsam blenden werde.
Marie: „Still, Bub, die Auge zu, das Schlafengelchen! Wie's an der Wand läuft, (sie blinkt mit dem Glas) die Auge zu, oder es sieht dir hi-nein, dass du blind wirst.“
Plötzlich tritt Woyzeck auf und Marie versucht erschrocken, die Ohrringe zu bedecken. Woyzeck erkundigt sich nach deren Herkunft, woraufhin Marie vorgibt, den Schmuck auf der Straße gefunden zu haben. Im Vertrauen zu Marie glaubt Woyzeck ihr die Geschichte und sorgt sich um das Wohlbefinden des Kindes.
Er übergibt Marie seinen Verdienst, den er vom Hauptmann erhalten hat, als finanzielle Unterstützung. Dabei wird klar, dass Woyzeck unter der ständigen Arbeit leidet. Er muss unbedingt Geld verdienen und hat dadurch keine Zeit für seine Familie, obwohl er sich um sie sorgt.Woyzeck: „…alles Arbeit unter der Sonn, sogar Schweiß im Schlaf. Wir arme Leut! Da is wieder Geld, Marie, die Löhnung und was von mein'm Hauptmann.
Als er die Wohnung wieder verlässt, bleibt Marie angesichts ihrer Lüge mit einem schlechten Gewissen zurück. Sie schiebt ihre Zweifel mit der Begründung der Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz beiseite. Ihr Schicksal wird vorausgedeutet.Marie: "Ich bin doch ein schlecht Mensch. Ich könnt mich erstechen. …"
Die Szene kann in drei Teile gegliedert werden: Zuerst sieht der Zuschauer Marie mit ihrem Kind, dann erscheint Woyzeck und führt einen Dialog mit seiner Geliebten. Am Schluss ist Marie wieder mit ihrem Sohn allein.
Marie symbolisiert ihre Gefühle anhand eines Lieds, in dem von einer romantischen Entführung eines Mädchens erzählt wird. Lieder sind in dem Dramenfragment ein oft verwendetes Stilmittel, mit dem die Leute der sozialen Unterschicht dem Publikum ihre Träume und Wünsche offenbaren.
Marie: "Mädel mach's Ladel zu, / S'kommt e Zigeunerbu, / Führt dich an deiner Hand / Fort in's Zigeunerland."
Sie fühlt sich mit den Damen der sozialen Oberschicht gleichgestellt.Marie: "Unsereins hat nur ein Eckchen in der Welt und ein Stückchen Spiegel und doch hab ich einen so roten Mund als die großen Madamen mit ihren Spiegeln von oben bis unten und ihren schönen Herrn, die ihnen die Händ küssen…“
Im dritten Abschnitt, nachdem Woyzeck wieder gegangen ist, wird Marie von ihrem schlechten Gewissen gequält und gibt eine Vorausdeutung auf ihr Schicksal.
In dieser Szene wird das schlechte Verhältnis zwischen Marie und Woyzeck deutlich. Marie findet anscheinend keine Befriedigung in ihrer Beziehung zum einfachen Woyzeck.
Sie wünscht sich ein besseres Leben und einen höheren sozialen Rang. Da Woyzeck ihr das nicht bieten kann, wendet sie sich dem Tambourmajor zu. Marie wird aber gleichzeitig von ihrem schlechten Gewissen gequält.
Gleichzeitig tut Woyzeck alles Mögliche in seiner Macht, um seine Familie unterstützen zu können. Die Szene macht deutlich, wie sich die gesellschaftlichen Zustände auf die privaten Verhältnisse auswirken.
"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Stilmittel
Symbole (Sinnbilder) und Metaphern (bildhafte Übertragungen) spielen in "Woyzeck" eine besondere Rolle. Gehen Sie auf Symbole und Metaphern in Hinblick auf den Tod im Text ein und beschreiben Sie ihre Funktionen für die Handlung.
Lösungsansätze:
Einige Szenen im Dramenfragment beinhalten eine starke symbolische oder metaphorische Ebene, die auf Maries Tod am Ende des Dramas hindeuten. Daher sind sie ein wesentliches Strukturelement in der jeweiligen Szene.
Die erste Szene Freies Feld. Stadt in der Ferne ist durchzogen von Metaphern, die auf Tod ("rollt abends der Kopf"), Hinrichtung und sogar das Jüngste Gericht ("Getös herunter wie Posaunen") verweisen.
So auch in der Szene 4 Kammer, in welcher Marie am Ende monologisiert, dass sie sich als schlechter Mensch erstechen könnte. Dies dient als Vorausdeutung auf ihr späteres Schicksal.
In der Szene 12 Freies Feld spricht Woyzeck erstmals von seiner Mordlust, als er die gleichen Worte verwendet, die der Tambourmajor beim Tanz mit Marie benutzt hatte ("Immer zu! Immer zu!"). Marie gibt sich ihrer sinnlichen Lust hin, Woyzeck seinen Wahnvorstellungen.
Die Stimmen übernehmen eine übernatürliche Symbolik – sie stehen für das Triebhafte und Unterbewusste und leiten Woyzecks Handeln. Er ist daher zu einem bestimmten Teil fremdbestimmt.
Maries Schicksal wird immer wieder durch die Farbe Rot vorausgedeutet ("roter Mund", "rote Schnur", "roter Mond", "blutig Eisen"). Die Farbe übernimmt eine Todessymbolik.
Die Symbole und Metaphern erhalten die Haupthandlung des Stücks, da sie in den Szenen immer wieder darauf hinweisen (Woyzecks doppelte Natur). Sie fügen sich in einer übergeordneten Mord-Metapher zusammen. Sie sind an Woyzeck und Marie gebunden und verdichten sich zum Mord Woyzecks an Marie hin.
"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Interpretation Motive
Woyzeck gehört der sozialen Unterschicht an. Beschreiben Sie seine Situation und interpretieren Sie die Figur.
Lösungsansätze:
Der Titel des Dramenfragments deutet darauf hin, dass es in der Geschichte um das Schicksal Woyzecks geht. Büchner stellt die Entwicklung eines Menschen dar, der durch materialistische, gesellschaftliche und soziale Einschränkungen sein menschliches Dasein nach und nach verliert und am Ende einen blutrünstigen Mord begeht.
Durch den Tambourmajor wird Woyzecks Familie in ein Ungleichgewicht gestürzt – Marie möchte ihm gefallen und lässt sich auf ein Techtelmechtel mit ihm ein. Dies hat eine verheerende Wirkung auf Woyzeck. Doch daneben gibt es auch andere Faktoren, die zur Entwicklung des Protagonisten beitragen. Der Hauptmann und der Doktor erhielten mit der Zeit der überarbeiteten Fassungen immer mehr Gewicht und bestimmen als soziale und wissenschaftliche Mächte Woyzecks Desozialisation.
Büchner beschreibt einen einfachen Mann mit einer militärischen Vergangenheit, der als Plebejer der sozialen Unterschicht zuzuordnen ist. Sein Charakter und sein Handeln werden von Abhängigkeiten geprägt. Von seinem Chef, dem Hauptmann, wird er moralisch erniedrigt, vom Doktor – einem Vertreter der Wissenschaften – für ein Experiment missbraucht. Seine Geliebte Marie betrügt ihn mit dem Tambourmajor, der ihn zudem lächerlich macht.
Woyzeck verliert dadurch sein Gleichgewicht und wird zum Mord an Marie angetrieben. Gleichzeitig versucht er sich durch die Tat von der moralisch verwerflichen Gesellschaft zu distanzieren, was ihm am Ende auf tragische Weise auch gelingt. Büchner zeigt sehr realitätsnah, wie gesellschaftlicher und sozialer Druck sich auf ein schwaches Individuum auswirken können.
Der tragische Antiheld bleibt am Ende allein zurück und sein weiteres Schicksal bleibt offen.
"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Literaturepoche
Beschreiben Sie die Motive der Klassik und des Realismus im Stück und gehen Sie auf deren Einfluss auf die verschiedenen Personen des Dramenfragments ein.
Lösungsansätze
Woyzeck rückt als Vertreter der sozialen Unterschicht in den Vordergrund und will Rache nehmen, indem er die Sünde aus der Welt tilgt – er sieht sich eben durch seine Natur, auf die er sich in seinen Handlungen immer wieder beruft – dazu bestimmt. Dies wird vor allem in der Auseinandersetzung mit dem Hauptmann deutlich. Im Dramenfragment verfügen Vertreter des Militärs über keine höhere Bildung und langweilen sich zu konfliktfreien Zeiten. Sie missbrauchen ihre Macht an ihren Untergebenen.
Die Erklärung für Woyzecks Verhalten gibt der Protagonist selbst. Dabei scheint sie sehr simpel zu sein: Jeder Mensch hat eine Natur, die seine Handlungen steuert. Damit sind die Triebe des Menschen gemeint. Die Tugend ist dagegen ein Luxus, den sich nur reiche Menschen leisten können. Dies ist ein sehr interessanter Aspekt, denn damit erlebt der Begriff "Tugend" einen Bedeutungswandel.
Die Tugend ist nunmehr eine Rechtfertigung für das zwischenmenschliche Verhalten. Der Hauptmann und der Doktor haben dadurch das Recht, Woyzeck zu erniedrigen. Georg Büchner beschreibt die Ignoranz der gesellschaftlichen Oberschicht gegenüber den Lebensbedingungen der einfachen Menschen. Die Natur steht als Gegensatz dazu – sie fördert die Triebhaftigkeit im Menschen. Gleichzeitig wird sie um einen sozialen Faktor erweitert. Die gesellschaftlichen Zwänge, die sich auf Woyzecks Verhalten auswirken, sind ein nicht zu unterschätzender Teil davon.
Durch diesen Gegensatz von Tugend und Natur unterscheiden sich Dramen des Realismus und Dramen der Klassik. Die Tugend ist ein zentraler Begriff der Aufklärung und der Weimarer Klassik. Die Natur rückt bereits in der Epoche des Sturm und Drang in den Vordergrund und determiniert den Menschen. Dabei ist Woyzeck ein klarer Vertreter der Natur, die er gegen die Tugend setzt. Sie prägt und entsozialisiert in aber auch – hier spielt der soziale Faktor, um den der Natur-Begriff erweitert wird, eine wichtige Rolle.
Der Gegensatz zwischen Woyzeck und dem Tambourmajor wird auch durch die Liebe deutlich. Sie steht als Natur gegen die Lust, die sich mit den herrschenden gesellschaftlichen Tugenden anscheinend gut vereinbaren lässt. Woyzeck liebt Marie, der Tambourmajor begehrt sie körperlich. Das Thema der Liebe scheint eine wichtige Funktion in dem Drama zu haben und wird in vielen Szenen behandelt.
"Woyzeck" Beispielaufgabe Klausur: Sprachanalyse
Beschreiben Sie die sprachlichen Aspekte des Dramenfragments und gehen Sie dabei auf die aristotelische Dramenlehre ein. Warum ist "Woyzeck" ein soziales Drama?
Lösungsansätze:
Das Dramenfragment kann als offenes Drama bezeichnet werden. Dabei wendet sich Büchner mit seinem Werk von der aristotelischen Dramentheorie ab.
Die Einheiten von Raum und Handlung werden nicht eingehalten. Die Ständeklausel findet hier keine Verwendung.
Lediglich der Zeitraum der Tragödie ist an das aristotelische Vorbild angelehnt – sie erstreckt sich über drei Tage. Es gibt viele Ortswechsel innerhalb der Geschichte sowie mehrere Handlungsstränge. Die handelnden Personen sind nicht dem Adel zuzuordnen (die Menschen kommen sogar eher aus der bürgerlichen Unterschicht) und es treten viele Nebencharaktere auf.
Im Drama gibt es keine Einteilung in fünf Akte. Die Szenenfolge entspricht keiner festen Struktur, wobei der Fokus zumeist auf Woyzeck liegt. Damit folgt die Handlung einem Stationendrama. Die einzelnen Stationen (Szenen) symbolisieren im übertragenen Sinn die innere Entwicklung Woyzecks.
Das Originalmanuskript Büchners ist zum Teil nicht mehr rekonstruierbar gewesen, weswegen die Szenenfolge teils zufällig wirkt.
Es gibt keine stilisierte Theatersprache, so sprechen die handelnden Personen teils umgangssprachlich und bedienen sich ihrer Stände-/Berufssprache.
Anhand der Sprache der Person ist deren soziale Zugehörigkeit und ihr inneres Befinden (Wut, Hass oder Lust) abzulesen.
An Woyzecks Sprache lässt sich zum Beispiel erkennen, dass er ungebildet ist, wobei er nur aus der Bibel zitieren kann. Doch auch Marie bedient sich der Bibel. Die zentralen Themen sind dunkle Vorausdeutungen (Vision des Jüngsten Gerichts) sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld (Marie als Sünderin).
Die Zitate sind somit das Äußerungsmittel der einfachen Menschen. Des Weiteren bedienen sich die Personen der sozialen Unterschicht sehr oft nichtsprachlicher Formen. Da sie nur einen begrenzten sprachlichen Wortschatz besitzen, ist die Gestik und Mimik sehr wichtig (Starren, Stampfen, Aufregen, Laute und Ausrufe).
Die Dialoge im Stück können als windschief bezeichnet werden. Es handelt sich nicht um Konversationen im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um Monologe der handelnden Personen. Diese äußern sich in Form von Liedern und Märchen (Märchen werden zum Teil auch in ihrer Funktion umgekehrt – so zum Beispiel die Geschichte der Großmutter, die an "Sterntaler" angelehnt ist).
Die Personen versuchen, in Dialogen zu sprechen, treffen aber durch ihre Zugehörigkeit zu unterschiedlichen sozialen Schichten auf gegenseitiges Unverständnis, weswegen es zu keinem Dialog kommen kann.
Die Begründung für die Wichtigkeit des Dramas Woyzeck liegt wohl in der gesellschaftskritischen Dimension der Geschichte. Die damaligen sozialen Verhältnisse werden real geschildert und sind auch noch heute relevant, da bestimmte gesellschaftliche Gesetzmäßigkeiten auch zur heutigen Zeit noch in gewisser Form zu finden sind.
Es stehen aber auch philosophische Fragen nach dem Sinn des menschlichen Lebens im Raum. So ist Woyzeck ein wichtiges Stück des modernen Theaters, welches durch seine Sprache und seine zentralen Motive das soziale Drama in Deutschland begründet hat.
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