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Die Moderne ist eine Literaturepoche zwischen 1880 und 1920. Da sie vom heutigen Standpunkt aus in der Vergangenheit liegt und die Bezeichnung somit fehlleitend ist, wird sie auch als "Klassische Moderne" bezeichnet.
Die Moderne wandte sich von der vorangegangenen Literatur des Naturalismus und Realismus ab. Ziel war das Erschaffen von "Kunst um der Kunst willen", nach dem französischen Motto: L'art pour l'art.
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Moderne – Epoche
Die Epoche der Moderne sah sich mit großen technischen Veränderungen konfrontiert, die ihrerseits das Leben der Bürger*innen stark prägten. Erkenntnisse in der Wissenschaft beschleunigten die sogenannte "Säkularisierung", bei der die Religion an Bedeutung verlor und Staat und Kirche sich voneinander lösten. Zu den wichtigsten Forschungsergebnissen der Moderne gehörten beispielsweise:
- die Psychoanalyse von Sigmund Freud 1890
- die Quantenformel und das Strahlungsgesetz von Max Planck aus dem Jahre 1900
- die Entwicklung der Relativitätstheorie von Albert Einstein 1905
Psychoanalyse
Bei der Psychoanalyse handelt es sich sowohl um eine psychologische Theorie, als auch eine psychotherapeutische Behandlungsform. Sie wurde von dem österreichischen Neurologen Sigmund Freud erfunden und beinhaltet sechs Grundannahmen, wonach Traumata und psychische Störungen durch ein Vergegenwärtigen des Unbewussten heilbar seien.
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Strahlungsgesetz
Mit der Quantenformel leitete der Physiker Max Planck sein sogenanntes Strahlungsgesetz ein. In diesem Strahlungsgesetz beschreibt er die Verteilung eines elektromagnetischen Strahlungsflusses in Abhängigkeit von der Temperatur eines Körpers.
Relativitätstheorie
Einsteins Relativitätstheorie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Raum, Zeit und Gravitation. Sie ist ein wesentlicher Teil der physikalischen Grundlagenforschung und hat das mathematische Verständnis für das Universum revolutioniert.
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Neben der zunehmenden Industrialisierung und der Automatisierung von Produktionsvorgängen trug die Urbanisierung zum persönlichen Unwohlsein der Menschen bei. Sie fühlten sich in der Enge der großen Städte nicht nur bedrückt sondern gingen in den großen Massen gesichtslos unter.
Als Urbanisierung oder auch Verstädterung bezeichnen Expert*innen die Tendenz zum Um- beziehungsweise Zuzug in (Groß-)Städte und die damit zusammenhängende Lebensweise. Man versteht darunter sowohl das Städtewachstum an sich als auch das städtische Leben in direkter Nähe zu Fortschritt und Infrastruktur.
Die Literaturepoche der Moderne wurde zudem beherrscht von militärischer Aufrüstung, dem Ersten Weltkrieg und der darauffolgenden Abdankung des Kaisers, Wilhelm II. Die letzten Jahre der Moderne besiegelten auch das Ende der Monarchie. Am 9. November 1918 wurde die Weimarer Republik ausgerufen und damit die erste parlamentarische Demokratie Deutschlands.
Die vielen Neuerungen erzeugten bei vielen eine Art Aufbruchstimmung, bei anderen wiederum sorgten sie auch für Angst und Depressionen. Das Ende des 19. Jahrhunderts markierte den spürbaren Untergang einer Ära und die Menschen trauerten dieser Ära nach, indem sie sich in künstlerische Gefühls-, Märchen- und Traumwelten flüchteten.
Sprachkrise der Moderne
In der Moderne verbreitete sich zunehmend Selbstkritik unter den Schriftsteller*innen. Qualität und traditionelle Aufgabe der literarischen Sprache als Übermittler von subjektiven wie objektiven Wahrnehmungen wurde verstärkt in Frage gestellt. Zum Zeitpunkt der Jahrhundertwende führte diese sogenannte Sprachskepsis zu einer wahren künstlerischen Krise.
Betroffen waren besonders die österreichischen Schriftsteller Rainer Maria Rilke und Hugo von Hoffmannsthal. Berühmt wurde in diesem Zusammenhang das Werk "Brief des Lord Chandos an Francis Bacon" von Hugo von Hoffmannsthal. Es entstand und erschien im Jahre 1902 und handelt von der fiktiven Figur Philipp Lord Chandos, der an seinen Meister Francis Bacon schreibt:
Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen. […] Ich empfand ein unerklärliches Unbehagen, die Worte 'Geist', 'Seele' oder 'Körper' nur auszusprechen, [denn] die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urteil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze.1
Literatur der Moderne
Die Literatur der Moderne zeichnet sich durch eine große Experimentierfreudigkeit der Autor*innen aus. Hatten Kunst und Literatur in den vergangenen Epochen immer einen bestimmten Zweck, so existierten sie nun losgelöst und völlig frei von Zwängen. Kunst war einfach nur Kunst. Sie musste keine politischen Botschaften überbringen, das Volk aufklären oder auf Missstände aufmerksam machen, wie es in vielen Epochen zuvor der Fall gewesen war.
Die Sprache der Literatur wurde in der Moderne ebenfalls als Teil des Werks begriffen. Kunst war nicht länger nur der Inhalt, sondern auch die Art und Weise, wie er vermittelt wurde.
Schauplätze der Literatur der Moderne
Zu den Zentren der Moderne zählen Großstädte und Weltmetropolen wie Paris, St. Petersburg und Mailand. Im Mittelpunkt deutschsprachiger Literatur der Moderne standen die beiden Hauptstädte Berlin und Wien. In diesem Zuge ist häufig auch von einer Berliner Moderne oder einer Wiener Moderne die Rede.
Berliner Moderne
Die Berliner Moderne konzentriert sich auf einen Zeitraum zwischen 1885 und 1914. Sie umfasst alle zur damaligen Zeit in Berlin entstandenen literarischen Schriften, darunter auch Werke folgender Autoren:
- Gerhart Hauptmann (1862-1946)
- Richard Dehmel (1863-1920)
- Christian Morgenstern (1871-1914)
- Alfred Döblin (1878-1957)
- Georg Heym (1887-1912)
Wiener Moderne
Die Wiener Moderne bezieht sich auf die österreichische Literatur der Jahre 1890 bis 1910. Auch die Malerei, die Architektur und die Musik erlebten eine Hochphase, bis letztere durch den Zerfall der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie der Habsburger beendet wurde.
Die Habsburgermonarchie des Fürstengeschlechts Habsburg, später Habsburg-Lothringen, herrschte vom Mittelalter bis zu ihrem Zusammenbruch 1918 mehr als 630 Jahre über die Ländereien der österreichisch-ungarischen Krone. Am 12. November 1918 wurde mehr oder weniger parallel zu Deutschland auch in Österreich die "Erste Republik" ausgerufen.
Der damalige und letzte Kaiser Österreichs, Karl I, trat zurück, unternahm jedoch in den Folgejahren mehrere erfolglose Versuche, die Herrschaft wiederzuerlangen. Das sogenannte Dethronisationsgesetz, das durch die ungarische Regierung eingeführt wurde, verbot und beendete sein Bestreben 1921 endgültig. Ein Jahr später erlag der ehemalige Kaiser mit 34 Jahren der Spanischen Grippe.
In den Wiener Kaffeehäusern entstand eine sogenannte Kaffeehausliteratur. Die Cafés wurden zum Treffpunkt vieler junger Künstler*innen, darunter:
- Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929)
- Robert Musil (1880-1942)
- Hermann Broch (1886-1951)
- Georg Trakl (1887-1914)
Stilrichtungen der Literatur der Moderne
Als Folge der künstlerischen Freiheiten entwickelten sich in der Moderne viele unterschiedliche Stilrichtungen. Dies war ein einmaliges Phänomen, das es zuvor nie gegeben hatte. Jede Epoche hatte ihre eigenen Merkmale, beispielsweise die überladene Sprache in der Lyrik des Barock oder den Blankvers in den Dramen der Weimarer Klassik.
In der Moderne existierte jedoch eine große Anzahl völlig unterschiedlicher, teils geradezu widersprüchlicher Strömungen gleichzeitig und nebeneinander. Expert*innen sprechen hierbei von einem sogenannten "Stilpluralismus".
Impressionismus
Der Impressionismus wird in einem Zeitraum von 1890 bis 1910 verortet und war eine der ersten Strömungen, die in der Moderne entstand. Sinneseindrücke und die Wahrnehmungen des menschlichen Bewusstseins spielten dabei eine große Rolle. Kunst und Literatur sollten Momentaufnahmen schildern und dabei subjektive Empfindungen ausdrücken.
Der Impressionismus wird gerne auch als Brücke zwischen Naturalismus, also der Beschreibung des Wirklichen, und Symbolismus, dem Deuten von Traumwelten, verstanden. Beliebte Formen der Literatur waren Gedichte und Novellen.
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Symbolismus
Der Symbolismus ging aus dem Impressionismus hervor, indem er dessen Merkmale aufnahm und stark weiterentwickelte. Er umfasst die Zeit zwischen 1890 und 1920.
Vor allem die Lyrik war als literarische Gattung des Symbolismus beliebt. Sie bediente sich einer großen Auswahl rhetorischer Stilmittel, zentral war dabei stets das Symbol. Sowohl in seiner üppigen Bildsprache als auch in der Thematisierung von Traum, Rausch, Mystik, Erotik, Tod und Verfall weist der Symbolismus Ähnlichkeiten mit der Literatur des Barock auf.
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Expressionismus
Der Expressionismus beherrschte die Literatur von 1905 bis 1925. Im Mittelpunkt stehen Emotionen und Individualität, die durch zumeist abstrakte Darstellungen vermittelt werden. Metaphern, Symbole, Übertreibungen und Wortneuschöpfungen, sogenannte Neologismen, sind rhetorische Mittel, die dazu beitrugen, die Gefühle der Autor*innen auszudrücken.
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Ästhetizismus
Der Ästhetizismus beeinflusste die Kunst bereits seit 1860, hielt allerdings erst 1890 auch in der Literatur Einzug. Er perfektionierte das bereits erwähnte französische Motto l'art pour l'art, indem er eine Kunst erschuf, die einzig und allein schön anzusehen war, ansonsten jedoch weder Wert noch Zweck hatte.
Verarbeitet wurde häufig Amoralisches, also Situationen und Dinge, die sich über gesellschaftliche Normen und moralische Gepflogenheiten hinwegsetzen. Sitten, Ethik und Religion mussten vor der Ästhetik zurücktreten, denn der Ästhetizismus verpflichtete sich nur der Schönheit.
Dekadenz
Die Dekadenz trägt auch den französischen Namen Fin de Siècle, was so viel bedeutet wie: "Ende des Jahrhunderts". In diesem Stil schlug sich der Pessimismus und die Weltuntergangstimmung der Moderne besonders nieder. Sie wurde zum Sprachrohr für die Endzeitfantasien der Autor*innen und war geprägt von Düsternis und Vorstellungen des Grauen.
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Dadaismus
Der Dadaismus war eine avantgardistische Strömung zwischen 1916 und 1922 und ein Vorläufer des Surrealismus, der sich um 1920 etablierte.
Unter Avantgarde verstehen Expert*innen im Allgemeinen die Vertreter der politischen sowie künstlerischen Fortschrittsbewegung um das 20. Jahrhundert. Die Bezeichnung geht ursprünglich auf einen Militärbegriff zurück und hat damit auch eine kämpferisch-radikale Note. Wenn Du mehr über diese Bewegung lesen möchtest, sieh Dir die Erklärung "Avantgarde" auf StudySmarter an!
Der Dadaismus unterschied sich von den zahlreichen Stilrichtungen der Moderne insofern, dass er sich nicht länger der Schönheit von Literatur und Kunst verpflichtete. Die Dadaisten empörten sich mit ihrer Kunst gegen die scheinbare Sinnlosigkeit des Ersten Weltkriegs. Groteske, Absurdität, Hässlichkeit und Provokation standen dabei im Mittelpunkt.
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Neuromantik
Die Neuromantik bediente sich den Elementen der Romantik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie lässt sich im Zeitraum zwischen 1890 und 1915 in der Literatur finden und wird auch als "literarischer Jugendstil" bezeichnet. Einfluss hatten der Symbolismus, der Impressionismus und die Dekadenz. Die Neuromantik ihrerseits prägte wiederum den Jugendstil, auch genannt Art nouveau, der Bildenden Kunst und Architektur maßgeblich.
Geheimnis, Sage und Mystik waren zentrale Themen in der neuromantischen Literatur. Dunkles Mittelalter und das Italien aus den Zeiten der Renaissance stellten die Bühne dar. Das Kunstmärchen, das sich bereits in der Epoche der Romantik großer Beliebtheit erfreute, wurde erneut populär.
Bei dem Kunstmärchen handelt es sich um eine Art des Märchens, das im Gegensatz zum traditionellen Volksmärchen nicht mündlich überliefert, sondern von einem*r namentlich bekannten Schriftsteller*in verfasst wurde. Wenn Du etwas mehr über die Merkmale dieser Literaturform erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "Kunstmärchen" auf StudySmarter an!
Moderne Literatur – Merkmale
Die Literatur der Moderne weist viele Merkmale auf, die sich je nach Stilrichtung stark voneinander unterscheiden. Gemeinsam war ihnen allen jedoch das Bild des freien, individuellen und autonomen Menschen, als der sich die Künstler*innen begriffen.
Merkmale der Epik
In der Epik erfreuten sich besonders Novellen und sogenannte Briefromane großer Beliebtheit. Letztere beinhalteten meist einen Briefwechsel zwischen zwei Autor*innen oder einem*r Literat*in und einer anderweitig wichtigen Persönlichkeit. Nicht selten waren die Figuren auch frei erfunden, wie es in dem bereits erwähnten Briefroman von Hugo von Hoffmansthal der Fall ist.
Romane als solche beinhalteten häufig Perspektivenwechsel und ausführliche innere Monologe, die einen Einblick in die Gefühle der Figur darstellten. Reden und Vorträge wurden vermehrt als Literatur verstanden, zusätzlich entstanden der Essay und der Aphorismus als neue Form der epischen Literaturgattung.
Ein Aphorismus besteht meist aus nur wenigen Sätzen. Es handelt sich dabei um einen Gedankenspruch oder eine besondere Weisheit zu einer bestimmten Thematik. Wenn Du mehr über den Aphorismus erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "Aphorismus" auf StudySmarter an!
Merkmale der Lyrik
In der Lyrik der Moderne war die Stadt, beziehungsweise Großstadt, zentrales Thema. In diesem Sinne entwickelte sich die sogenannte Großstadtlyrik, die von Enge, Schmutz und Staub berichtete und von der zunehmenden Einsamkeit durch die steigende Anonymität. Bekannte Beispiele sind Georg Heyms Gedicht "Die Stadt", das 1911 entstand und das lyrische Werk "Städter", das Alfred Wolfenstein 1914 veröffentlichte.
Nah wie Löcher eines Siebes stehnFenster beieinander, drängend fassenHäuser sich so dicht an, daß die StraßenGrau geschwollen wie Gewürgte sehn.Ineinander dicht hineingehaktSitzen in den Trams die zwei FassadenLeute, wo die Blicke eng ausladenUnd Begierde ineinander ragt.Unsre Wände sind so dünn wie Haut,Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine,Flüstern dringt hinüber wie Gegröhle:Und wie stumm in abgeschloßner HöhleUnberührt und ungeschautSteht doch jeder fern und fühlt: alleine.
(Alfred Wolfenstein, 1914, Städter)
Des Weiteren entwickelte sich in der Lyrik der Moderne ein neues Stilmittel: das sogenannte Chiffre. Bei dem Chiffre handelt es sich im Wesentlichen um eine Metapher. Diese kann allerdings nur aus dem Kontext des Gedichts erschlossen werden. Dafür muss das entsprechende Werk des*r Verfasser*in meist zweimal gelesen werden.
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Merkmale der Dramatik
Die Dramatik erhielt in der Moderne einen neuen Namen. Dramaturgische Werke hießen nicht länger Drama oder gar Tragödie, stattdessen wurden sie schlicht und ergreifend als "Stück" bezeichnet.
Diese Änderung hatte ihren Ursprung in dem Verlust der Schlüsselfigur. Besagte Stücke besaßen nicht länger wagemutige Held*innen, sie handelten vielmehr von einfachen Person, deren Leben von Umfeld, Staat und/oder Schicksal fremdbestimmt wurde. Typisch war auch das Scheitern der Figuren, das sich aus der pessimistischen Weltansicht und der Untergangsstimmung der Moderne erklären lässt.
Populär wurde dabei auch der sogenannte Einakter. Das bedeutet, ein Theaterstück bestand nicht länger aus mehreren Abschnitten und besaß in der Regel einen wesentlich geringeren Umfang.
Moderne Literatur – Autoren der Moderne
Die Moderne brachte eine große Anzahl Autor*innen hervor, die sich den verschiedensten Stilrichtungen zuordnen lassen. Nicht selten waren sie jedoch auch in mehreren Strömungen gleichzeitig vertreten. Zu den bekanntesten Literat*innen der Moderne zählen u.a.:
- Christian Morgenstern (1871-1914)
- Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929)
- Gertrude Stein (1874-1946)
- Rainer Maria Rilke (1875-1926)
- Thomas Mann (1875-1955)
- Alfred Döblin (1878-1957)
- Robert Musil (1880-1942)
- Virginia Woolf (1882-1941)
- James Joyce (1882-1941)
- Franz Kafka (1883-1924)
- Hermann Broch (1886-1951)
- Georg Trakl (1887-1914)
Moderne – Werke
Die Epoche der Moderne und all ihre verschiedenen Stile beeinflusste nicht nur die deutsche Literatur. Sie schlug sich in allen Bereichen der Kunst nieder, darunter Malerei, Architektur und Musik, und verbreitete sich von Europa bis in die USA. Zu den bekanntesten Werken der modernen Literatur gehören:
- "Buddenbrooks" (Thomas Mann, 1901)
- "Die Verwirrung des Zöglings Törleß" (Robert Musil, 1906)
- "Duineser Elegien" (Rainer Maria Rilke, 1912-1922)
- "Das Urteil" (Franz Kafka, 1913)
- "Die Verwandlung" (Franz Kafka, 1915)
- "Dubliners" (James Joyce, 1914)
- "Ulysses" (James Joyce, 1922)
- "The Voyage out" oder auch "Die Fahrt hinaus" (Virginia Woolf, 1915)
- "Sebastian im Traum" (Georg Trakl, 1915)
- "Die Frau ohne Schatten" (Hugo von Hoffmansthal, 1919)
- "Wallenstein" (Alfred Döblin, 1920)
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Moderne Literatur – Das Wichtigste
- Unter Moderne, oder auch Klassische Moderne, verstehen Expert*innen eine Literaturepoche um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Sie wird auf den Zeitrahmen von 1880 bis 1920 datiert und beinhaltete viele verschiedene Strömungen, wie beispielsweise den Impressionismus, die Dekadenz und die Neuromantik. Man spricht hierbei von einem sogenannten Stilpluralismus.
- Die Moderne war geprägt von einer Zeit des Umbruchs, einem Ende und einem Neuanfang. Zahlreiche Fortschritte in Technologie und Wissenschaft veränderten das Leben der Menschen maßgeblich. Diese Veränderungen erzeugten bei vielen eine pessimistisch-melancholische Weltuntergangsstimmung, die sich auch in den Werken der Literatur niederschlug.
- Beliebte Formen der Literatur waren beispielsweise der Briefroman, der Essay und die Novelle. In der Lyrik war vor allem die Großstadtlyrik von Bedeutung. Der Aphorismus kam auf und in der Neuromantik wurde das Kunstmärchen wieder aufgegriffen.
- In der Dramatik hießen die Werke von nun an nicht mehr Drama oder Tragödie. Stattdessen trugen sie die schlichte Bezeichnung "Stück". Sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie nicht länger über Held*innen verfügten und tragende Figuren des Stücks oft zum Scheitern verurteilt waren.
- Bekannte Autor*innen der Moderne sind beispielsweise Gertrude Stein, Virginia Woolf, Franz Kafka und Thomas Mann.
Nachweise
- Detje, de. (2014). Ein Brief. Wallstein Verlag
- Fähnders (2010). Avantgarde und Moderne 1890 - 1933. Metzler Verlag.
- Kiesel (2004). Geschichte der literarischen Moderne: Sprache, Ästhetik, Dichtung im 20. Jahrhundert. Beck Verlag.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Moderne Literatur
Was ist die literarische Moderne?
Die literarische Moderne ist eine Epoche um die Jahrhundertwende. Sie herrschte im Zeitraum von 1880 bis 1920 und beeihaltete viele verschiedene literarische Strömungen wie zum Beispiel den Impressionismus und den Symbolismus.
Welche literarische Epoche haben wir jetzt?
Seit 1989 bis heute herrscht die literarische Epoche der Postmoderne. Die Literatur dieser Epoche wird auch Gegenwartsliteratur genannt.
Bis wann geht die Moderne?
Die Moderne endete gegen 1920. Es gibt allerdings auch spätere literarische Werke, die aufgrund ihrer Merkmale zur Epoche der Moderne dazuzählen.
Wann beginnt die Moderne in der Literatur?
Die Moderne in der Literatur beginnt im Jahre 1880.
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