Postmoderne Literatur

Wird etwas als "modern" bezeichnet, kannst Du im allgemeinen Sprachgebrauch davon ausgehen, dass es aktuell und auf dem neuesten Stand ist. Auf die Epochen der deutschen Literaturgeschichte trifft dies nicht ganz zu, denn auf die Epoche der Moderne folgt bereits die literarische Epoche der Postmoderne. Die Epochenbezeichnung leitet sich von dem lateinischen post ab, was so viel wie "hinter" oder "nach" bedeutet. Wenn von der Postmoderne gesprochen wird, ist damit die Epoche nach der Moderne gemeint. 

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    Postmoderne Literatur – Definition & Zeitraum

    Die literarische Epoche der Postmoderne ist noch eine sehr junge Epoche. Daher ist es schwierig, der Epoche einen festen Zeitraum innerhalb der deutschen Literaturgeschichte zuzuordnen. In manchen Fällen wird die Postmoderne in der Zeit zwischen 1968 und 2000 verortet, in anderen Fällen beginnt die Epoche 1989 und endet 2011.

    Sowohl das Jahr 1968 als auch das Jahr 1989 sind von einem Neuanfang geprägt und kommen daher als Beginn der Epoche der Postmoderne infrage.

    1968 löste sich die Gruppe 47 auf – eine zentrale Gruppe von Vertreter*innen der Nachkriegsliteratur. Die Treffen dieser Gruppe dienten dem gegenseitigen Vortragen und Kritisieren von Texten bis dato noch unbekannter Autor*innen. Der Zerfall der Gruppe 47 ermöglichte die Entstehung von etwas Neuem.

    1989 wird von den meisten Literaturwissenschaftler*innen als Anfangsjahr der Postmoderne gewertet. In diesem Jahr fiel die Berliner Mauer, die Deutschland bis dahin in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) geteilt hatte. Die Wiedervereinigung Deutschlands markierte einen Neuanfang.

    Das Ende der Epoche im Jahr 2011 wurde vom deutschen Philosophen Markus Gabriel festgelegt.

    Ganz grob wird die Postmoderne also innerhalb des Zeitraums von 1968 bis 2011 verortet. Dennoch gilt hierbei – wie bei allen anderen Literaturepochen auch –, dass es sich dabei nur um eine grobe zeitliche Einordnung der Epoche handelt, anhand derer sie im Kontext der Literaturgeschichte verortet werden kann. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Literaturepochen sind nicht hart und eindeutig, sondern fließend.

    Die literarische Epoche der Moderne (1880-1920) geht der Epoche der Postmoderne dabei voraus. Die Epochenbezeichnung "Moderne" fungiert dabei als Sammelbegriff für unterschiedliche Strömungen wie den Expressionismus und Symbolismus. Welche Epoche an die Postmoderne anschließt – sprich: in welcher literarischen Epoche wir aktuell leben – ist aufgrund der zeitlichen Aktualität nicht zu klären.

    Die literarische Epoche der Moderne erstreckt sich über den Zeitraum von 1880 bis 1920 und ist eine Art Sammelbegriff für unterschiedliche Strömungen. Zentral für die Epoche ist der Bruch mit den Traditionen. Die Autoren gestalteten ihre Werke frei nach ihren eigenen Vorstellungen.

    Die Autor*innen der postmodernen Literatur wurden vermehrt von dem Gefühl geplagt, dass der Mensch orientierungslos durch die vielschichtig gewordene moderne Welt irrte. Die Epoche der Postmoderne wird daher nicht von einem roten Faden oder einem einheitlichen Leitgedanken durchzogen, stattdessen versuchten die Autor*innen die Vielschichtigkeit der Welt – sowie ihre kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen – in ihren Werken zu erfassen und verarbeiten.

    Daher sind auch die Themen der postmodernen Literatur nicht einheitlich. Aufgrund dieser Vielfältigkeit wird auch heute noch kontrovers diskutiert, ob die Postmoderne überhaupt als Epoche bezeichnet werden kann.

    Postmoderne Literatur – historischer Hintergrund / Epoche

    Der historische Hintergrund der Epoche der postmodernen Literatur ist aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Einleitung schwer zu fassen.

    Wird der Epoche die Zeit von 1968 bis 2000 zugewiesen, beginnt die Epoche der Postmoderne mit der Auflösung der Gruppe 47. Bei dieser Gruppe handelt es sich um einen Zusammenschluss von Autor*innen der Nachkriegsliteratur, die sich bei regelmäßigen Treffen über ihre Werke austauschten und diese gegenseitig kritisierten. Ziel der Gruppe 47 war es, bis dato noch unbekannte Autor*innen zu fördern. Mit dem Zerfall der Gruppe wurde die Entstehung von etwas Neuem möglich.

    Die meisten Literaturwissenschaftler plädieren jedoch für einen Beginn der Epoche der Postmoderne im Jahr 1989. In dem Jahr endete die Teilung Deutschlands in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Bundesrepublik Deutschland (BRD) mit dem Fall der Berliner Mauer. Die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland begünstigte einen Neuanfang.

    Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einer Teilung Deutschlands in DDR und BRD. 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet, um die Bevölkerung auch räumlich voneinander zu trennen. Das Verhältnis der beiden deutschen Staaten war aufgrund der unterschiedlichen politischen Ideologien angespannt.

    Am 9. November 1989 wurde bei einer TV-Übertragung versehentlich verkündet, dass alle Bürger*innen der DDR ab sofort in die BRD ausreisen dürften. Das führte um 23:30 Uhr zum Mauerfall.

    Wenn Du mehr über den historischen Kontext erfahren möchtest, kannst Du Dir die Erklärung zu "Wiedervereinigung Deutschlands" auf StudySmarter anschauen.

    Postmoderne Literatur – Merkmale

    Zentrale Merkmale der postmodernen Literatur sind der Rückbezug auf die Moderne, Intertextualität, Experimente mit der Sprache und eine fragmentarische Erzählweise – meist in Kombination mit einer unzuverlässigen Erzählinstanz.

    Rückbezug auf die Moderne

    Die literarische Epoche der Moderne war geprägt von Neuerungen in den Bereichen Wissenschaft und Technik. Zudem wurde die Epoche historisch vom Ersten Weltkrieg geprägt. Zentral für die Moderne ist der Bruch mit den Traditionen. Die Autor*innen nutzten ihre neugewonnene künstlerische Freiheit, um ihre Werke ganz nach ihren eigenen Vorstellungen zu kreieren.

    Die Autor*innen der Postmoderne lehnten sich gegen das Bestreben, etwas gänzlich Neues erschaffen zu wollen, auf. Stattdessen spielten sie mit literarischen Traditionen und fokussierten sich darauf, bereits Vorhandenes neu zu kombinieren.

    Intertextualität

    Die Intertextualität ist ein zentrales Merkmal von postmodernen Werken. Dabei handelt es sich um Bezüge zu anderen Werken oder Verweise auf historische Geschehnisse. Das Merkmal der Intertextualität passt gut zum Rückgriff auf die Moderne: Es wird nichts gänzlich Neues geschaffen, sondern mit dem gearbeitet, was bereits vorhanden ist.

    "Das Parfum" von Patrick Süskind aus dem Jahr 1985 ist ein anschauliches Beispiel, um das Merkmal der Intertextualität in der postmodernen Literatur zu veranschaulichen. In dem Roman sind zahlreiche andere Werke integriert, so etwa das Gedicht "Mondnacht" von Josef Eichendorff oder "Willkommen und Abschied" von Johann Wolfgang von Goethe.

    Auch in "Der Name der Rose" von Umberto Eco aus dem Jahr 1980 sind andere Werke der Literaturgeschichte anzufinden – unter anderem das Johannes Evangelium und "Herbst des Mittelalters" von Johan Huizinga.

    Wenn Du mehr über den Roman von Patrick Süskind erfahren möchtest, dann schau Dir die Erklärung zu "Das Parfum" auf StudySmarter an.

    Arten von Intertextualität

    Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Intertextualität: Zitate, Parodie, Pastiche und Montagen.

    Bei der Zitation wird zwischen direkten und indirekten Zitaten unterschieden. Bei einem direkten Zitat wird der Wortlaut eines anderen Textes genau wiedergegeben, während er bei einem indirekten Zitat paraphrasiert wird.

    Paraphrasieren bedeutet, dass etwas in eigenen Worten wiedergegebenen wird.

    Wird etwas parodiert, wird es übertrieben und verzerrt dargestellt, um sich dadurch darüber lustig zu machen. Dabei bietet es sich an, auf bekannte Werke zurückzugreifen, da das Original bekannt sein muss, um die Parodie zu verstehen. Es muss allerdings nicht zwingend auf einzelne Werke zurückgegriffen werden, auch ein Genre als Ganzes kann nachgeahmt werden. Bei der Parodie wird die Form beibehalten, aber der Inhalt geändert.

    Pastiche kann eine Form der Parodie sein oder Hochachtung zum Ausdruck bringen. Es handelt sich um ein intertextuelles Werk, das ein Original nachahmt. Dabei wird der Stil eines/einer Autor*in genau imitiert. Von einem Plagiat unterscheidet sich ein Pastiche, da offen dargelegt wird, dass etwas nachgeahmt wird.

    Bei einem Plagiat handelt es sich um den Diebstahl von geistigem Eigentum. Dabei werden fremde Gedanken als die eigenen ausgegeben.

    Bei einer Montage handelt es sich um das Zusammensetzen von unterschiedlichen Teilen von Texten, die verschiedene Sprachstile und Inhalte transportieren. Dadurch können Überraschungsmomente erzeugt werden. Es erfolgt eine Annäherung an die zunehmende Komplexität der Wirklichkeit, mit der die Autor*innen der Postmoderne ohnehin zu kämpfen hatten.

    Sprachliche Experimente

    Die Epoche der Postmoderne kennzeichnet sich sprachlich vorwiegend durch Experimente. Die Autor*innen der postmodernen Literatur legten einen gesteigerten Wert auf die sprachliche Ausgestaltung ihrer Werke. Eine schöne und vor allem ästhetisch ansprechende Sprache stand dabei im Zentrum. Um das zu erreichen, verwendeten sie eine Vielzahl von stilistischen Mitteln.

    Ein klares Beispiel für ein solches Sprachexperiment ist das Gedicht "Zahlenre4e" von Hans Manz. Die gesprochenen Zahlen ergeben hierbei Worte.

    "Ich bin 2fellos größer als du",sprach zum Einer der Zweier."3ster Kerl, prahle nicht so!"knurrte der größere Dreier."Und ich!" rief der Einer, "bin zwar der kl1te,aber dafür bestimmt auch der f1te."

    – Hans Manz, "Zahlenre4e"

    Erzählweise

    Die postmoderne Literatur zeichnet sich durch eine fragmentarische Erzählweise aus. Das bedeutet, dass die Ereignisse nicht linear, sondern in Abschnitten erzählt wird. Um das zu erreichen, sind Zeitsprünge, sowie Zeitraffung und Zeitdehnungen üblich.

    Ebenso üblich ist eine unzuverlässige Erzählinstanz. Der Erzähler greift nicht nur in die Handlung ein und steuert aktiv das Geschehen, er entscheidet auch darüber, welches Wissen dem/der Leser*in zugänglich gemacht wird. Der Erzähler kann Ereignisse also bewusst falsch oder nur unvollständig erzählen. Das führt häufig dazu, dass sich innerhalb der Erzählung Widersprüche ergeben. Diese Widersprüche sind dabei nicht auf einen Irrtum des Autors zurückzuführen und wecken bei dem/der Leser*in Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Erzählinstanz. Typisch für diese Art des Erzählens ist ein homodiegetischer, gelegentlich allerdings auch ein heterodiegetischer Erzähler.

    Ein homodiegetischer Erzähler ist Teil der Handlung, während ein heterodiegetischer Erzähler in der Handlung nicht vorkommt.

    Postmoderne Literatur – Autoren

    Zu den bekanntesten Vertreter*innen der Epoche zählen:

    • Friedrich Dürrenmatt (1921-1990)
    • Umberto Eco (1932-2016)
    • Elfriede Jelinek (geb. 1946)
    • Patrick Süskind (geb. 1949)
    • Robert Schneider (geb. 1961)

    Postmoderne Literatur – Werke

    In der literarischen Epoche der Postmoderne war vorrangig die Epik zentral. Die bedeutendste Textform war dabei der Roman. Aber auch die Lyrik und die Dramatik waren zu dieser Zeit beliebte literarische Gattungen.

    Bei der Epik handelt es sich um erzählende Literatur. Beispiele dafür wären Romane oder Kurzgeschichten. Im Unterschied zur Lyrik und zur Dramatik gibt es in der Epik einen Erzähler, dabei handelt es sich um eine fiktive Person, die den Hergang der Ereignisse schildert.

    Lyrik umfasst alle Gedichte und Lieder. Darunter versteht man die Dichtung in Versform.

    Dramatische Texte sind stets im Kontext der Aufführungssituation zu betrachten oder auch zur Verfilmung bestimmt. Dabei geht es primär darum, Handlung und Geschehen auf der Bühne darzustellen. Dramen sind in Dialogen und Monologen verfasst und enthalten Regieanweisungen.

    Wenn Du mehr zu den literarischen Gattungen erfahren möchtest, dann kannst Du Dir die Erklärungen zu "Drama", "Lyrische Texte" und "Epik" anschauen.

    Postmoderne Literatur Beispiele – Epik

    Die Epik ist für die postmoderne Literatur zentral, denn der Roman stellt die bedeutendste Textform der Epoche dar. Der Protagonist in postmodernen Werken bewegt sich oftmals am Rande der Gesellschaft und bietet für den/die Leser*in kein Identifikationspotential. Zu keinem Zeitpunkt der Handlung agiert der Protagonist heldenhaft oder weist Züge auf, die ihn für den/die Leser*in des Romans sympathisch machen würden. Zudem durchlaufen die Protagonisten in der postmodernen Literatur keine Entwicklung, in ihrem Verhalten bleiben sie unverändert.

    Ein Vorbild für einen solchen Protagonisten ist Jean-Baptiste Grenouille aus dem Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind. Grenouille soll als Neugeborenes mit den Fischabfällen entsorgt werden, kann sich allerdings durch einen Schrei bemerkbar machen. Von Anfang an führt er ein Leben als gesellschaftlicher Außenseiter. Im Verlauf der Handlung wird er lediglich von seinem außergewöhnlich guten Geruchssinn geleitet. Um die Düfte von jungen Frauen für immer einzufangen, nimmt er ihnen das Leben. Bis zuletzt hält Grenouille an seinem Plan – durch die Düfte der jungen Frauen sein Meisterparfum zu kreieren – fest und zeigt keine moralische Läuterung.

    Der Erzähler der postmodernen Literatur greift oft in die Erzählung ein und steuert das Geschehen damit bewusst. Signifikant für diese Epoche ist der unzuverlässige Erzähler. Eine unzuverlässige Erzählinstanz liegt dann vor, wenn in der Geschichte offen ersichtliche Widersprüche vorliegen. Ereignisse können bewusst falsch oder nur unvollständig erzählt werden.

    Für die Epoche der Postmoderne sind Zeitsprünge, sowie Zeitraffung und Zeitdehnungen üblich. Daraus kann abgeleitet werden, dass die Geschehnisse nicht linear, sondern in verschiedenen Abschnitten erzählt wird.

    Beispiele

    Bekannte epische Werke, die diese Epoche hervorgebracht hat, sind:

    • "Der Name der Rose" (1980) von Umberto Eco
    • "Das Parfum" (1985) von Patrick Süskind
    • "Schlafes Bruder" (1992) von Robert Schneider
    • "Agnes" (1998) von Peter Stamm

    Postmoderne Literatur Beispiele – Lyrik

    In der Epoche der Postmoderne war die Lyrik ebenfalls eine beliebte Form. Gedichte, die dieser Epoche zuzuordnen sind, verzichten auf ein Reimschema und ein Metrum. Die Sprache der Lyriker verlagerte sich wieder in Richtung der Alltagssprache.

    Verslehre

    Das Metrum beschreibt das Versmaß eines Gedichts. Entsprechend legt das Metrum fest, in welcher Reihenfolge betonte und unbetonte Silben aufeinanderfolgen. Durch dieses Aneinanderreihen von betonten und unbetonten Silben enthält das Gedicht seinen Rhythmus und seine Struktur.

    Durch das Reimschema wird beschrieben, nach welchem Muster die Endreime eines Gedichts angeordnet sind.

    Wenn Du mehr über die Verslehre erfahren möchtest, dann schau Dir die passenden Erklärungen zu "Versmaß" oder "Reimschema" auf StudySmarter an.

    Die hermetische Lyrik ist zentral für die postmoderne Literatur. Hermetisch bedeutet dabei ursprünglich, dass etwas so fest verschlossen ist, dass kein Eindringen von außen möglich ist. Das trifft auch auf die Lyrik dieser Zeit zu. Die Lyriker*innen hielten sowohl den Inhalt als auch die Bedeutung ihres Gedichts vor dem/der Leser*in verborgen. Entsprechend war es für den/die Leser*in ein schwieriges Unterfangen, den Sinngehalt eines Gedichts zu entschlüsseln. Das verlieh den lyrischen Werken dieser Epoche einen geheimnisvollen Flair.

    Beispiele

    Bekannte Gedichte aus dieser Epoche sind:

    • "Die gestundete Zeit" (1953) von Ingeborg Bachmann
    • "Zahlenre4e" von Hans Manz

    Das Gedicht "Die gestundete Zeit" aus dem Jahr 1953 von Ingeborg Bachmann ist ein gutes Beispiel für die hermetische Lyrik. Es erzeugt keinen kontextuellen Rahmen, durch den die Worte greifbar und verständlich werden. Stattdessen arbeitet das Gedicht vermehrt mit Assoziationen und Metaphern.

    Eine Metapher ist ein Stilmittel, bei dem ein sprachlicher Ausdruck im übertragenen Sinne gebraucht wird. Dabei wird der Ausdruck aus seinem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgelöst und in einen anderen übertragen. Bei einer Assoziation werden Vorstellungen – bewusst oder unbewusst – miteinander verknüpft.

    Bald mußt du den Schuh schnürenund die Hunde zurückjagen in die Marschhöfe.Denn die Eingeweide der Fischesind kalt geworden im Wind.

    – Ingeborg Bachmann, "Die gestundete Zeit" (1953)

    Postmoderne Literatur Beispiele – Dramatik

    Die Dramatik der Postmoderne war experimentell. Der Fokus lag nicht mehr auf den Figuren und ihren Handlungen, sondern auf dem performativen Spiel der Schauspieler. Damit ist die Art und Weise gemeint, wie die Schauspieler ihren Text auf der Bühne darstellten. Der inhaltliche Schwerpunkt lag dabei auf gesellschaftlichen Ereignissen und sozialen Themen.

    Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" wurde zur Zeit des Wirtschaftswunders geschrieben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgte in den 1950er-Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung, der so groß war, dass alle Menschen Arbeit hatten. Der neue finanzielle Wohlstand sorgte dafür, dass immer mehr Menschen Geld als das wichtigste Gut in ihrem Leben betrachteten. Dürrenmatt betrachtete diese Konsumgier kritisch und schrieb infolgedessen das Theaterstück "Der Besuch der alten Dame", in dem die Millionärin Claire Zachanassian der fiktiven Stadt Güllen eine Finanzspritze verspricht, wenn ihr Ex-Geliebter Alfred III. dafür sein Leben lässt.

    Wenn Du mehr über das Drama von Friedrich Dürrenmatt erfahren möchtest, dann schau Dir die Erklärung zu "Der Besuch der alten Dame" auf StudySmarter an.

    Beispiele

    Bekannte Dramen dieser Epoche sind:

    • "Der Besuch der alten Dame" (1956) von Friedrich Dürrenmatt
    • "Die Unvernünftigen sterben aus" (1973) von Peter Handke
    • "Die Hamletmaschine" (1977) von Heiner Müller

    Postmoderne Literatur - Das Wichtigste

    • Die Epoche der Postmoderne ist eine noch sehr junge Epoche, daher ist es schwierig, sie auf einen bestimmten Zeitraum zu datieren. Ganz grob umfasst die Epoche den Zeitraum von 1968 bis 2011.
    • Historisch beginnt die Epoche dadurch entweder mit dem Zerfall der Gruppe 47– einen Zusammenschluss von Vertreter*innen der Nachkriegsliteratur im Jahr 1968 oder mit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989.
    • Das zentrale Merkmal der postmodernen Literatur ist die Intertextualität sprich: Bezüge zu anderen Werken oder Verweise auf historische Geschehnisse.
    • Die Sprache der Epoche zeichnet sich vorwiegend durch sprachliche Experimente und eine Vielzahl an rhetorischen Stilmitteln aus.
    • Die Epik ist die zentrale Gattung der postmodernen Literatur. Der Roman ist dabei am beliebtesten.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Postmoderne Literatur

    Was ist postmoderne Literatur?

    Die postmoderne Literatur zeichnet sich dadurch aus, dass die Autor*innen von dem Gefühl geplagt wurden, orientierungslos durch die vielschichtig gewordene moderne Welt zu irren. Daher wird die Epoche weder von einem roten Faden noch von einem einheitlichen Leitgedanken durchzogen. Die Themen sind vielfältig. 

    In welchem Zeitraum entstand die postmoderne Literatur?

    Der postmodernen Literatur zeitlich einzuordnen ist schwierig, da die Epoche noch sehr jung ist. In manchen Fällen wird die Postmoderne in der Zeit zwischen 1968 und 2000 verortet, in anderen Fällen beginnt die Epoche 1989 und endet 2011. Ganz grob wird die Epoche der Postmoderne also auf den Zeitraum von 1968 bis 2011 datiert. 

    Wer waren wichtige Autoren der postmodernen Literatur? 

    Wichtige Autor*innen der literarischen Epoche der Postmoderne sind Friedrich Dürrenmatt (1921-1990), Umberto Eco (1932-2016), Elfriede Jelinek (geb. 1946), Patrick Süskind (geb. 1949) und Robert Schneider (geb. 1961).

    Welche Werke sind bekannt für die postmoderne Literatur? 

    Bekannte Werke der literarischen Epoche der Postmoderne sind "Das Parfum" (1985) von Patrick Süskind, "Der Name der Rose" (1980) von Umberto Eco und "Der Besuch der alten Dame" (1956) von Friedrich Dürrenmatt.

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